Ravensburg – mehrfach hatten die Ruhrbarone schon über den Prozess zwischen dem Arzt David Bardens und dem Biologen Dr. Stefan Lanka berichtet, zuletzt hier und hier. Zur Erinnerung: Lanka hatte 100000 € für denjenigen ausgelobt, der ihm Studien liefere, dass es das Masernvirus wirklich gebe und zudem noch dessen Durchmesser angeben könne. Nach einer Literaturrecherche konnte der Jungmediziner Bardens eben dies wenig überraschend. Lanka wollte aber nicht zahlen. Bardens ging vor Gericht. Eine gütliche Einigung wurde von beiden Seiten abgelehnt.
„Hinter mir die Wissenschaft!“
Ravensburg – Nur 33 Minuten dauerte die Sitzung der Grossen Zivilkammer des Landgerichts Ravensburg um 100.000 €, die Impfgegener Dr. Stefan Lanka für den Nachweis des Masernvirus ausgesetzt hatte (die Ruhrbarone berichteten hier und hier). Dann vertagten die drei Richter die Entscheidung zum Fortgang des Verfahrens auf Donnerstag, den 24. April. Zuvor hatten sie die Prozessparteien befragt, ob sie an einer gütlichen Einigung interessiert seien. Beide Seiten verneinten.
Heute: Masern vor Gericht (UPDATE!)
Ravensburg – Heute um 13 Uhr startet vor dem Landgericht Ravensburg der Prozess um die 100.000 €-Auslobung des Impf-Leugners Stefan Lanka.
Nachdem die Ruhrbarone gemeinsam mit Psiram die Ersten waren, die über die – leider nur vermeintliche – Posse berichteten, ist heute das Medienaufgebot bei Gericht groß.
Kollegen von privaten Fernsehsendern, Nachrichtenagenturen, überregionaler und lokaler Presse haben sich angekündigt – der Richter rechnet damit, dass die 40 Besucherplätze voll sein werden.
Zur Aufmerksamkeit für das Verfahren trug sicher auch ein Artikel in der aktuellen Printausgabe des SPIEGEL bei – ebenso wie die folgenden Berichte des hpd oder der Skeptiker.
Besonders hinweisen möchten wir auf das heutige Angebot der Schwäbischen Zeitung, die angekündigt hat, per Ticker vom Prozess zu berichten.
Zwar werden auch wir Ruhrbarone über den Ausgang des Verfahrens berichten – Experten rechnen heute mit dem Einsetzen eines Gutachters – doch sind unsere Möglichkeiten gegenüber den Lokalkollegen natürlich begrenzt.
Masern für 100.000 €?
Bekommt der Mediziner David Bardens (29, Foto) 100.000 € dafür, dass er Studien zusammen gestellt hat, die die Existenz des Masernvirus belegen?
Darüber muss das Landgericht Ravensburg am 10. April entscheiden. Klingt irrsinnig? Ist es auch. Aber der Reihe nach.
David Bardens ist noch Student der Medizin als er vor zwei Jahren in seinem Bekanntenkreis ein tragisches Schicksal erleben muss: die 14jährige Lisa stirbt an den Spätfolgen einer Masernerkrankung, der subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE). Bardens: „Lisa hatte die Masern in ihrem ersten Lebensjahr, mit 6 wurde die SSPE offensichtlich. Sie wurde zu einem Schwerstpflegefall – bevor sie dann viel zu früh verstarb.“
„Kommt zur Piratenpartei, das ist die progressiv-liberale Partei!“
Aleks Lessmann (47) ist seit „4 Jahren oder so“ Mitglied der Piratenpartei. Einer Partei, in die viele Hoffnungen gesteckt wurden, und die immer wieder durch interne Querelen auffällt.
Neben politischer Naivität sind diese auch Ausdrucks des Kampfes zwischen unterschiedlichen innerparteilichen Strömungen.
Lessman, der im faschistischen Spanien aufwuchs, gehört dabei zum „Frankfurter Kollegium“, einem Verein innerhalb der Freibeuter, der sich dem Liberalismus verschrieben hat.
Bei den Ruhrbaronen erklärt er, wohin die Winde das Piratenschiff wehen sollten.
Claus Fritzsche ist tot
Der Journalist Claus Fritzsche (geb. 1964) war einer der bekanntesten Befürworter der „Alternativmedizin“. Als Homöopathie-Lobbyist führte er harte Auseinandersetzungen v.a. mit der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) und dem Esowiki Psiram. Fritzsche war dabei dafür bekannt, vor namentlicher Benennung bzw. Anprangerung seiner Kritiker nicht zurückzuschrecken.
Mitte 2012 wurde öffentlich, dass Fritzsche von verschiedenen Homöopathie-Konzernen Zahlungen für seine Tätigkeiten erhielt – der Begriff „CAMgate“ bezeichnete diese Causa. Viele Fördermittelgeber distanzierten sich nun von Fritzsche.
Laut seinem Weggefährten Professor Harald Walach, Universität Viadrina, war dies ein Schlag von dem Fritzsche sich nicht erholte. Wie Walach heute mitteilte:
Soll die LINKE verstummen?
Horst Schmitt kennt sich aus mit kulturellen Angelegenheiten.
Nach taz-Informationen sass er als stellvertretender sachkundiger Bürger im Kulturausschuss der Stadt Detmold.
Jetzt will er der LINKE verstummen lassen. Allerdings nur beim Singen auf den Parteitagen. Denn genau dazu hat er einen Antrag zum Bundesparteitag am 15.2.2014 in Hamburg gestellt (Seite 34).
Worum geht es?
1) Linken singen gerne.
Bei der SPD singt man „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“.
Das Einhorn erkennt man am Gang!
Wochenbeginn. Das Wetter ist schlecht. Die Nachrichten drückend. Und auch der Kaffee will nicht so richtig schmecken.
Worüber lachen? Worüber staunen? Die Ruhrbarone helfen!
Mit Einhornkraft.
„Hätten wir Marktwirtschaft gehabt, hätten wir keine Krise!“
Die FDP war eine Partei, die bis zur letzten Bundestagswahl stets im bundesdeutschen Parlament vertreten war.
Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag will sich die Partei erneuern, aktuell versucht sie dies auf ihrem Parteitag zur Europawahl anzugehen. Veränderung fängt oft unten an.
Aber eine Graswurzelbewegung in der FDP? Ernsthaft?
Ja, meint zumindest Tobias Huch (32) und über 6200 Menschen sagen auf Facebook „gefällt mir“ zu „FDP Liberté“.
Zum Liberalismus. Aber ist das noch zeitgemäß? Oder nur politische Reminiszenz? Und wieso gab der Jungunternehmer mit Freude Millionen für verlorene Prozesse aus?
Tobias Huch stellt sich unseren Fragen in einem ausführlichen Gespräch.
Sebastian Bartoschek (SB):
Hallo Tobias. Ich habe gelesen, du bist Honorarkonsul von Liberia, oder habe ich das falsch verstanden?
Tobias Huch (TH):
Nein, nicht ganz. Ich stehe im diplomatischen Dienst von Liberia und bin Diplomat bei den UN in Genf.
SB: Das ist also ernsthaft dein Job?
TH: Es ist eher mein Hobby. Ich habe eines Tages den liberianischen Botschafter kennengelernt und kam mit ihm ins Gespräch. Er beklagte, daß der Botschaft politische Verbindungsleute in Deutschland fehlten, auch personelle Zuarbeiter. Da ich mich schon immer aktiv für Afrika engagieren wollte, statt nur Geld zu spenden, habe ich dann vor knapp fünf Jahren angefangen, mich zu engagieren und für die liberianische Botschaft politische Kontakte hergestellt. Irgendwann meinten sie dann zu mir: Kannst du uns helfen? Wir müssen unsere ständige Vertretung bei den Vereinten Nationen in Genf neu aufbauen. Da habe ich mich dann eingbracht und war ich eine maßgeblichen Personen, die dafür gesorgt haben, dass diese ständige Vertretung heute wieder existiert.
Piratöser Flaggenstreit
Bekanntlich hielten die Piraten am vergangenen Wochenende ihren ersten Bundesparteitag des Jahres in Bochum ab (die Ruhrbarone berichteten hier und hier).
Eigentlich sollte es dabei um die Wahl der Spitzenkandidaten für die Europawahl gehen. Doch wieder einmal rückt statt dessen eine parteiinterne Auseinandersetzung in Vordergrund.
Es geht um eine Flagge. Eine schwarz-rote Flagge. Die Flagge des Anarchosyndikalismus.
Als Zeichen des Antifaschismus wurde das Stück Stoff im Ruhr-Congress aufgehängt. Und der Kampf gegen Nazis ist doch etwas Tolles. Also kein Problem.
So sieht es ein (sehr lauter) Teil der Piraten.
Nun weist ein anderer Teil der Piraten darauf hin, dass unter dem Label der Antifa und v.a. des Anarchosyndikalismus durchaus problematische Inhalte firmieren.
Eigentlich selbstverständlich, denn die Idee eines antiautoritären Sozialismus ist kaum mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik vereinbar.