Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat es nicht leicht. Nur weil sein Bischofssitz statt ursprünglich geplanter fünf nun über 30 Millionen Euro kosten wird, steht der gebürtige Niederrheiner mit dem verschmitzten Lächeln nun in der Kritik. Kann sein dass er durch die ganze Hetze seinen Job als Bischof in der hessischen Provinz aufgeben muss. Beruflliche Alternativen für den katholischen Bauexperten könnten sich im Ruhrgebiet auftun.
Geht man in diesen Tagen an den Rathäusern der Ruhrgebietsstädte vorbei, hört man allenthalben lachende Beamte und Politiker. Der Grund liegt im hessischen Limburg, eine Zugstation mit Bischofssitz im Niemansland zwischen Köln und Frankfurt. Der dortigen Bischof, ein jovialen und fröhlicher Rheinländer, hat Ärger wegen dem Bau seines Bischofssitzes: Statt geplanter fünf kostet das, durchaus sehenswerte, Gebäude nun 30 Millionen. „Und?“ fragt man sich in den Rathäusern des Ruhrgebiets. „Wo ist das Problem?“. Millionenbeträge in den Sand setzen zu können gehört hier zu den Grundqualifikationen. Und immerhin waren die 25 Millionen ja auch nicht das eigene Geld von Tebartz-van Elst. Ganz dumm kann er also nicht sein. Warum soll der Mann nun zurück treten? Im Ruhrgebiet versteht das niemand.
Der Dortmunder U-Turm kostete statt geplanter 46 an die 100 Millionen. Hat niemanden interessiert, alle haben ihren Job behalten. In Bochum hat der Rat erst vor ein paar Wochen über einen Vertrag den Stadtbaurat Kratzsch mit dem Künstler Gerz 2007 abgeschlossen hat diskutiert: „Die Rahmenvereinbarung hat uneingeschränkten Zugriff des
Die Herner Europaabgeordnete Renate Sommer (CDU) vertritt das Ruhrgebiet in Brüssel und Straßburg. In einem Pressemitteilung kritisiert sie die gestern beschlossenen schärfere Regeln für Tabakprodukte.
„Es besteht kein Zweifel daran, dass wir Jugendliche davon abhalten müssen, mit dem Rauchen zu beginnen. Ich bezweifle aber, dass man dieses Ziel allein durch überdimensionale Ekelbilder auf den Verpackungen erreichen kann. Wirklich wirksam sind nur Aufklärungskampagnen und die strikte Überprüfung der Einhaltung der nationalen Jugendschutzgesetze.
Viele der jetzt beschlossenen Regeln haben außerdem nichts mit dem Jugendschutz zu tun. Die Vorschrift wie die Zigarettenpackung auszusehen hat, bis hin zum Material, aus dem Verpackungen hergestellt werden dürfen, macht es illegalen Banden erst recht leicht, Zigarettenpackungen zu fälschen. Da niemand weiß, was in gefälschten Produkten enthalten ist, stellen sie eine zusätzliche, ernst zu nehmende Gesundheitsgefährdung dar.
Was Viele zu vergessen scheinen: Es handelt sich bei Zigaretten immer noch um legale Produkte, und die Hersteller haben Markenrechte. Die von den Grünen geforderte Einheitspackung wäre ein Verstoß gegen geltendes Recht gewesen. Deshalb lehnte eine Mehrheit diesen Vorstoß ab.
Eine Million Euro hat die staatliche Initiative Musik von Kulturstaatsminister Neumann erhalten um Spielstätten zu fördern. Das Domicil in Dortmund bekam was ab und auch das King Georg in Köln. 130.000 Euro von der Million gab die Initiative Musik allerdings nicht für Spielstätten aus, sondern um sich selbst zu feiern. Und da durfte Dieter Gorny, ECCE-Subventionsschnorrer und Initiative Musik-Aufsichtsrat, natürlich nicht fehlen.
Eine Million Euros für Clubs mit einem besonders gutem Programm – das ist erst einmal eine schöne Idee. 55 Clubs bekamen 30.000, 15.000 oder 5000 Euro. Das ärgerliche: Es hätten deutlich mehr Clubs sein können, wenn die Initiative Musik nicht 130.000 Euro der Fördersumme dafür abgezwackt hätte, um eine Party in Hamburg zu feiern. Klingt nach Gorny? Klingt nach Gorny! Schnorring Dieter feierte als Aufsichtsrat der Initiative Musik kräftig mit – ihm schmeckts nun einmal am besten, wenn andere bezahlen. Die Berliner Zeitung hat das Thema ausgegraben und bemerkt:
Nun fragt man sich natürlich, warum die Initiative Musik, die ja durchaus über Personal und Struktur verfügt, aus einem Topf, der zur Spielstättenförderung gedacht ist, sich auch noch selber bedienen muss. Vor allem aber wüsste man gerne, was das für eine opulente Party auf Hamburgs Rotlichtmeile war, auf der sich die deutschen Musik- und Kulturfunktionäre von Gorny bis Neumann am 25.9. vergnügt haben.
Die Stiftung Industriedenkmalpflege hat einen Film über das Ruhrgebiet gemacht. Und es ist ein kleines Wunder geschehen: Er ist nicht peinlich wie viele andere Produktionen. Mir hat er gut gefallen, die Zitate sind gut ausgewählt, die Bilder sind schön. Gedreht hat ihn Zeitlupe aus Gelsenkirchen.
Der Düsseldorfer Michael Gumnor hat eine Idee: Er möchte eine Veganpartei gründen. Mit seinen wirren Thesen wird er es allerdings selbst in dieser an Irren nicht armen Szene nicht leicht haben.
Michael Gumnor hat einen Plan: Er will eine Veganer Partei aufbauen. Der ehemalige Student der Kommunikationswissenschaften, der später eine journalistische Ausbildung beim Ruhrstadtnetzwerk durchlief, arbeitet an der Umsetzung seiner Idee. Zum Beispiel mit Postings auf Facebook:
Lassen sie eine vegane Gemeinschaft in Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen entstehen. Ein Vereinsheim soll gefunden werden. Eine Vereinigung will gegründet werden. Es darf eine Veganpartei Koch-Werkstatt entstehen. Täglich treffen die Vereinsmitglieder und Interessierte aus den Gemeinden zusammen, um die Sprache der veganen Ernährung zu kosten.