![Ernst Kratzsch Foto: Stadt Bochum](http://www.ruhrbarone.de/wp-content/uploads/2013/06/kratzsch.jpg)
Ernst Kratzsch ist Bochums Baudezernent. Und offenbar beruflich nicht ausgelastet.
Baudezernenten umgeben sich heute gerne mit der Aura der Kreativen, ganz so, als seien sie durch ihr Amt dazu berufen, Metaarchitekten zu sein, die nicht nur ein Haus planen sondern gleich eine ganze Stadt. Und wie jede Berufsgruppe, haben auch die Kreativen ihre Insignien und klar, Kratzsch hat jetzt eine Nerdbrille. Sie passt nicht zu dem Mann, der mit einem AOK-Kassengestell gut bedient wäre.
Seit 2006 ist Kratzsch Baurat in Bochum. Viel gelungen ist ihm nicht. Klar, auch er redet über den Klimawandel, dass die Gesellschaft bunter, weniger und älter wird und hat auch all die anderen Versatzstücke im Repertoire die selbst das kleinste Licht ein wenig heller Strahlen lassen und die bei keiner Intellektuellensimulation fehlen dürfen. Aber ansonsten, in dem Bereich, für den er bezahlt wird, ist seine Leistungsbilanz eher mau: Bochums schönste Baulücken sorgen dafür, dass in der Stadt noch immer ein wenig Nachkriegsatmosphäre herrscht. Auch die Pläne von ECE, dem Einzelhandel mit dem Bau eines Einkaufszentrums den Garaus zu machen, stellt sich Kratzsch nicht entgegen. Dafür dürfen immer mal wieder Altbauten abgerissen werden, von denen Bochum ohnehin kaum welche hat, weil schon Kratzsch-Vorgänger