Morgen Vormittag wird NRW-Medienstaatssekretär Jan Marc Eumann sein Konzept einer Journalismusstiftung öffentlich vorstellen. Die Opposition hat politische und rechtliche bedenken und bereitet Klagen vor.
Sie soll die Fortbildung von Journalisten sichern, Recherchestipendien vergeben und staatsfern sein: Morgen wird Marc Jan Eumann einen Entwurf der im rot-grünen Koalitionsvertrag vereinbarten Journalismusstiftung vorstellen. Sie ist nicht weniger als ein Angriff auf die Unabhängigkeit der Verlage, sie ist der Versuch, den Einfluss politischer Organisationen, von WDR, ZDF und anderer „gesellschaftlich relevanter Gruppen“ auf die unabhängigen Medien auszuweiten. Hinter der so harmlos daherkommenden Stiftungsidee steckt der Versuch, die unabhängigen Medien langfristig in eine dem öffentlich-rechtlichen System ähnliche Struktur zu überführen, in der Verbandsfunktionäre und Politiker entscheiden, was guter und was schlechter Journalismus ist.
Die Stiftungspläne von SPD und Grünen sind dafür ein Einstieg: Klein und harmlos kommt er daher: Der Stiftungsetat von 1,6 Millionen im Jahr soll über die Haushaltsabgabe finanziert werden und aus dem Etat der Landesanstalt für Medien (LfM) kommen. Eumann konnte offenbar weder im Landeshaushalt noch bei den Verbänden das Geld für seine Stiftung zusammen bekommen. Nun muss der Zwangsgebührenzahler für Eumanns politische Vorstellungen zahlen. Eumann wird das gelegen kommen – hat er doch mehrmals erklärt, dass die Haushaltsabgabe mittelfristig nicht nur zur Finanzierung der schwächelnden öffentlich-rechtlichen Sender verwendet werden soll. In seinem Buch „Journalismus am Abgrund – Wie wir in Zukunft Öffentlichkeit finanzieren“ schreibt er:
Das war immer so. Die Rundfunkgebühr (bald: Haushaltsabgabe) ist für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber heute auch schon für die Rechtsaufsicht über den kommerziellen Rundfunk, wahrgenommen von den Landesmedienanstalten, und heute auch schon für die Filmförderung. Das macht klar: Die Rundfunkgebühr kann mehr, wenn wir wollen.
Eumann will nichts anderes als den Einfluss von Verbänden und Parteien auf die Medien ausweiten. Er nennt es staatsfern – dabei sind viele dieser Organisationen