Die Entscheidung für den Evonik-Börsengang im April könnte für die Dortmunder Stadtwerke eine schlechte Nachricht sein. Geht es um das Thema Steag, gibt es nur noch wenig Verhandlungsspielraum.
Im April wird nach einem Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) Evonik an die Börse gehen. Damit haben alle Hoffnungen von Seiten der Politik, das Unternehmen werde seine Steag-Beteiligung länger als ursprünglich geplant halten, einen Dämpfer bekommen. Wahrscheinlich wird Evonik nun darauf bestehen, dass das Stadtwerke-Konsortium wie vereinbart bis spätestens Anfang 2016 seine 49 Prozent an der Steag übernehmen werden. der Preis: um die 650 Millionen Euro. Geld, dass die Stadtwerke nicht haben und dass sie sich auf dem Kapitalmarkt besorgen müssen.
Die Stadtwerke Essen, Bochum, Duisburg, Dinslaken, Oberhausen halten zusammen 64 Prozent an dem 51 Prozent Anteil des Stadtwerke-Konsortiums an der Steag. Dortmund ist über DSW21 und DEW21 sind zusammen mit 36 Prozent dabei. Die Dortmunder Stadttöchtern werden damit zusammen eine doppelt so hohe Last schultern müssen als die Tochterunternehmen der anderen Revier-Kommunen.
Schon hat SPD-Chef Drabig in diesem Blog angeregt, das Land solle die Stadtwerke finanziell beim Kauf der restlichen Anteile unterstützen. In Kreisen der Landesregierung löste dieser Vorschlag keine Begeisterung aus. Auch der Haushalt der Landesregierung ist heillos überschuldet. Die Lust auf weitere finanziellen Abenteuer ist eher gering ausgeprägt.
Die Steag-Beteiligung erweist sich einmal mehr als eines der größten Risiken für die Stadtwerke im Ruhrgebiet – und durch seine große Beteiligung ist Dortmund von diesen Risiken gleich doppelt betroffen