Zur Zeit (16.00 Uhr) demonstrieren gut 90 Anhänger der Nazi-Partei „Die Rechte“ in Hör- und Sichtweite der Wohnungen von Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD), NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) und der NRW-Landtagsabgeordneten Daniela Schneckenburger (Grüne). In der von dem bekannten Nazi-Führer Christian Worch gegründeten Partei sammeln sich in NRW zahlreicher Mitglieder der in diesem Jahr verbotenen Kameradschaften.
Unter die Anhänger der Worch-Partei hatte sich auch Hans-Jochen Voß von der NPD-Unna gemischt, der traditionell gute Kontakte zu den Nazis in Dortmund pflegt.
In Reden beschworen sie die Armut des Ruhrgebiets und beklagen, dass „viele Kinder keine Geschenke unter dem Tannenbaum“ finden. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt indes, dass sich wohl auch beim letzten Weihnachtsfest unter NS-Herrschaft die Gabentische kaum vor Überlastung bogen: Weihnachten 1944 wird allgemein als ein recht karges Fest beschrieben. Dann gab es noch ein paar Rücktrittsforderungen an die Politiker in Land und Bund.
An der Kundgebung „Der Rechten“ könnten auch mehrere Anhänger der neuen Nazi-Gruppe der „Identitären“ teilgenommen haben: Ein Plakat der Gruppe hing heute parallel zu den Nazi-Kundgebungen an einer Brücke an der B1 in Dortmund.
Protest gegen die Nazis gab es kaum: Keine 20 Personen hatten sich in der Nähe der Kundgebung am Wohnort von Daniela Schneckenburger, die im Winterurlaub ist, eingefunden.