Das Bürgerbegehren gegen das Konzerthaus ist Geschichte. Die Initiative scheiterte an Formalitäten, hielt Fristen nicht ein. Das sie rechtlich keine Chance hatte, war klar. Die Bochumer Lokalpolitiker fast aller Parteien sind jetzt zufrieden: Am Montag werden die ersten Bäume gefällt. Irgendwann werden dann die Bagger kommen. Ich bin mir aber sicher, dass die, die jetzt jubeln an dieser Entscheidung wenig Freude haben werden: Bochum ist pleite, leistet sich ein Konzerthaus, das niemals im Leben 30 Millionen kosten wird – es wird deutlich teurer werden. Genau wie die üppigen Honorare der Stadtwerke für die Steinbrücks dieser Welt und der mit Schulden finanzierte Kauf der
Heute haben sic Eon und die NRW-Landesregierung darauf verständigt, dass die Eon-Kraftwerke Datteln 1-3 weiterlaufen dürfen. Eon geht davon aus, dass der befristete Weiterbetrieb möglich sein wird bis die im Bau befindlichen Bahnstromumrichter betriebsbereit sind. Das wird wahrscheinlich im Frühjahr 2014 der Fall sein. Die drei Altkraftwerke hätten Ende des Jahres vom Netzt gemusst. Die Bahn, die von diesen Kraftwerken Strom bezieht, hatte für den Fall der Abschaltung angemahnt, dass es im kommenden Winter zu zahlreichen Zugausfällen kommen könne.
Die Spiegel-Online Redakteur Frank Patalong hat mit seinem Buch „Der viktorianische Vibrator“ einen Blick zurück in die Zeit geworfen, in der unsere moderne Welt gerade im Entstehen war.
Ruhrbarone: In Deinem Buch erzählst Du die unbekannte Seite der Technikgeschichte. Das ist mal charmant und witzig, dann wieder tragisch. Was hat Dich an diesen Geschichten fasziniert?
Frank Patalong: Wie die meisten von uns bin ich mit Technik sozialisiert worden und habe ein fast romantisches Verhältnis zu ihr. Ich denke immer noch an die Zeit zurück, als meine Magisterarbeit mehrmals in den Untiefen meines 8088PCs verschwand. Damals hab ich die Kisten dafür verflucht, heute denke ich gerne an die Zeit zurück, in der ich an diesem Rechner gesessen habe. Wir verbinden mit Technik nostalgische Gefühle. Das geht aber natürlich nicht allen so: Meine Frau kann so etwas überhaupt nicht verstehen.
Ruhrbarone: Aber die Faszination an Technik hat ja nicht nur eine nostalgische Seite.
Patalong: Nein, die Menschen verbinden mit allen Technologien auch Heils- und Fortschrittserwartungen. Und natürlich prägen die Geräte auch den Blick auf die Welt. Ich habe viele alte Fachzeitschriften und Bücher gelesen und festgestellt: An der Art wie wir auf Technik reagieren, hat sich wenig geändert. Der Fachmann für Dampffahrzeuge hat im frühen 19. Jahrhundert ähnlich begeistert geschrieben wie heute der Redakteur einer Zeitschrift für Auto-Tuning. Nach den sieben Jahren, die ich an dem Buch gearbeitet habe, bin ich mir sicher: Es hat 1780 genau so viele Nerds gegeben wie heute.
Ruhrbarone: Du zeigst auch auf, dass fast alle neuen Technologien nicht über sogenannte „sinnvolle Anwendungen“ groß wurden.
Patalong: Es ging immer erst über Unterhaltung. Im Vordergrund der meisten Technologien stand
Peer Steinbrück hat gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ) seinen Schriftverkehr mit den Stadtwerke Bochum offengelegt. Davon dass das Honorar zu spenden sei, war nie die Rede.
Das Geld kam erst nach Mahnung und von einer Spende war nie die Rede. Zu diesem Ergebnis kommt die Süddeutsche Zeitung. Steinbrück hatte der SZ den Schriftverkehr zwischen seinem Büro und der Hellen Medien Projekte GmbHzur Verfügung gestellt, die für die Stadtwerke Peer Steinbrück zum Atrium Talk eingeladen hat.
Damit widerlegt Steinbrück Thomas Schönberg, den Sprecher der Stadtwerke Bochum, der gegenüber diesem Blog versicherte:
Wir haben zu keiner Zeit Herrn Steinbrück irgendein Honorar gezahlt. In der Charity-Gesprächsreihe “Atriumtalk” laden wir die Gäste mit der Maßgabe ein, den Betrag von 25.000 Euro an eine vom Talk-Gast zu benennende karitative Einrichtung zu spenden. So läuft es bei “Atriumtalk”-Veranstaltungen seit 2008. Hiermit gehen wir auch ganz offen um. Das können Sie auf der Homepage der Stadtwerke Bochum nachlesen. Gerade deshalb ist der Atriumtalk eine “Charity-Veranstaltung” die immer sozialen Zwecken dienen soll.
Zu dem Artikel in der SZ wollen die Stadtwerke keine Stellung nehmen. Am Telefon wurde uns von einer Mitarbeiterin der Pressestelle versichert „Zum diesem Thema sagen wir nichts mehr und werden das auch in Zukunft nicht tun.“ Was bleibt? Die Stadtwerke Bochum, die einer Pleite-Stadt gehören, die jeden Cent zwei Mal umdrehen musst zahlt an Steinbrück und andere sehr hohe Honorare für eine Renommeeveranstaltung. Im Fall Steinbrück lagen die Honorare sogar deutlich über dem, was erfolgreiche und gut verdienende Unternehmen für den Auftritt des SPD-Kanzlerkandidaten gezahlt haben. Damit die Renommiersucht der Stadtwerkespitze nicht so unangenehm auffällt, nennt man das ganze Charity denn dann darf man nach Ansicht der Unternehmensleitung um den Vorstandschef Bernd Wilmert (SPD) und die Aufsichtratsvorsitzende Bochms Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) machen was man will. Und wenn es peinlich wird, glaubt man damit durchzukommen, nichts mehr zu sagen.
Atrium-Talk: Steinbrück streitet mit Stadtwerken Bochum über Rednerhonorar…Spiegel
Atrium-Talk II: Peer Steinbrücks Transparenz, Armin Laschets laue Ablenkung – und wie NPD und Sevim Dagdelen (Linkspartei) im Gleichschritt “argumentieren”…Pottblog
Atrium-Talk III: SPD-Kanzlerkandidat – Not am Mann…Post von Horn
Atrium-Talk IV: Steinbrück-Honorar – wohin flossen die 25.000 Euro der Stadtwerke Bochum?…Der Westen
Atrium-Talk V: Unklarheit über Steinbrück-Honorar von 25 000 Euro…Ruhr Nachrichten
Internet-Zensur in Russland: Es ist alles eingetreten, wovor wir immer gewarnt haben, sogar noch schlimmer…Netzpolitik
Medien: Pussy Riot erhalten Sonderpreis der 1Live-Krone…Welt
Fangipfel in Berlin: Die Abschlusserklärung…Publikative
NRW: Sahra Wagenknecht soll Linke in den Bundestag führen…Stern
Bochum: Fans des VfL Bochum gegen Vereins-Vorgehen beim “Sicheren Stadionerlebnis”…Revier Derby
Bochum II: Lammert thematisiert das Problem von Religion in der Politik…Ruhr Nachrichten
Dortmund: Reaktionen von Borussia Dortmund (BVB)-Anhängern auf DFL-Papier “Sicheres Stadionerlebnis”…Pottblog
Duisburg: Roma sollen mit an runden Tisch zum Problemhaus…Der Westen
Lünen: Forensik – Neue Hoffnung auf alternative Standorte…Hertener Allgemeine
Umland: Die Art.Fair gibt sich als Kunstmesse für Einsteiger…Welt
SPD und CDU haben sich darauf geeinigt, dass der ehemalige Wirtschaftsminister und Evonik-Vorstandsvorsitzende Chef der RAG-Stiftung wird.
Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) haben sich SPD und CDU nach zähem ringen darauf geeinigt, dass Werner Müller Chef der RAG-Stiftung wird. Die Union hatte sich lange gegen Müller auf diesem Posten gewehrt, weil sie befürchtete, Werner Müller werde die Stiftung zur aktiven Industriepolitik nutzen, wie es sich auch SPD und Grüne in NRW wünschen. Die SZ nach sagte saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer, „Müller habe ihr zugesagt, die Mittel der Stiftung nur für den eigentlichen Zweck einzusetzen, den Bergbau abzuwickeln.“
Mal schauen, was die Zusicherung wehrt ist und wie weit SPD, Grüne und Müller sie in Zukunft interpretieren werden. Wenn die RAG-Stiftung zu einer neuen WestLB wird und die Aufgabe bekommt, wirtschaftspolitische Träumereien der Politik umzusetzen, kann das schnell teuer werden: Wenn Müller nicht genug Geld zusammen bekommt, um die Ewigkeitskosten des Bergbaus zu bezahlen, muss der Steuerzahler einspringen. Mit Evonik, der RAG und der RAG-Montan-Immobilien stehen Müller nun mehrere Unternehmen zur Verfügung um denen zu Diensten zu sein, die ihm seinen alten Traum Ruhrbaron zu werden doch noch erfüllt haben. Und ein paar ganz spannende Ideen, was er man mit dem Geld anderer Leute so machen kann, wird er auch selbst noch haben. Müller an der Spitze der RAG-Stiftung ist auf jeden Fall ein Zeichen des Rückschritts für das Ruhrgebiet, über dass sich immer dichter eine dicke Filzdecke legt.
Trockenkühlturm des THTR-300 in Hamm-Uentrop kurz vor der Fertigstellung des Kraftwerks. Der Turm wurde 1991 abgerissen. Bild: Rainer Knäpper, Lizenz: artlibre
Die Bürgerinitiative Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm hat dem Land unterstellt, es habe im Umfeld des ehemaligen Kernkraftwerks Hamm-Uentrop nicht genau genug gemessen und beispielsweise den Messbereich für Thorium ausgeblendet. Auf unsere Nachfrage teilet das Land mit, das kein Bereich ausgeblendet wurde, sondern kein Thorium gemessen wurde.
Am Montag veröffentlichten wir eine Artikel über Vorwürfe der Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm gegenüber dem Land NRW. Es ging um angeblich schlampige Messungen und eine höhere Krebsrate im Umfeld des einstigen Kernkraftwerksstandortes in Hamm-Uentrop. Wir nahmen den Bericht zum Anlass, dem Umweltministerium mehrere Frage zu stellen – heute kamen die Antworten?
Trifft es zu, dass das LANUV nicht auf Thorium gemessen hat?
Auf Thorium wurde gemessen. Die im LANUV-Bericht vom 06.07.12 als Abb. 4 bzw. Abb. 6 dargestellten Röntgenspektren der untersuchten Bodenprobe bzw. eines einzelnen kugelförmigen Partikels wurden jeweils mit 20 keV Beschleunigungsspannung aufgenommen.
Im Bericht an die Stadt Hamm wurde nur ein Teil des Spektrums, der Bereich bis 11 keV dargestellt, weil in den Spektren im Bereich von 11 – 20 keV lediglich 2 Linien des Elements Gold angezeigt werden, die eindeutig der Probenpräparation und nicht der Probe selbst zuzuordnen sind.
Höherwertige Elemente wie Thorium, Uran und Plutonium, deren Linien im Bereich 12,97 bis 18,29 keV liegen, wurden nicht detektiert. Bei einem Vorhandensein dieser Elemente in der Probe hätten weitere charakteristische Linien im Bereich von 3,0 bis 3,5 keV vorhanden sein müssen. Da auch diese Linien in den Spektren fehlen, sind Thorium, Uran, und Plutonium nicht in der Probe vorhanden. Eine eigenen Messung musste nicht mehr erfolgen.
Der Bericht des LANUV enthielt einen Ausschnitt des gesamten ermittelten Spektrums, da mit dem Spektrenausschnitt bis 11 keV alle für die Probe relevanten Linien dargestellt wurden, untersucht wurde jedoch bis 20 keV.
Zu Klarstellung wurden die bisherigen Ergebnisse des LIA um die Ergebnisse des LANUV incl der vollständigen Spektren auf der Internetseite des LIA aktuell ergänzt hier der Link (s Anlage): http://www.lia.nrw.de/themen/strahlenschutz/umgebungsueberwachung/messung_hamm_uentrop/index.html