Update: Den Stadtwerken Bochum war Steinbrück besonders lieb und teuer

Der einfallslose Stonebridge (www.peer-steinbrueck.de)

Die Stadtwerke Bochum zahlten SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück für einen Vortrag bein sogenannten „Atrium-Talk“ 25.000 Euro. Ein so hohes Honorar bekam Steinbrück in den vergangenen Jahren nirgendwo.

Solidarität hat für Sozialdemokraten traditionell einen hohen Wert. Und wer das Ruhrgebiet kennt weiß, dass die Solidarität der Sozialdemokraten vor allem untereinander besonders stark ausgeprägt ist. Davon profitierte auch Peer Steinbrück, der beim Atrium-Talk im vergangenen  November das Rekordhonorar von 25.000 Euro bekam, wie aus seinen heute veröffentlichten Nebeneinkünften hervorgeht. Eine feine Geste vom Chef der Stadtwerke, dem SPD-Genossen Bernd Wilmert, der das Unternehmen führt, das einer Stadt gehört, die von SPD und Grünen regiert wird. Er hat sich damit an das Leitbild der Führungskräfte des Unternehmens gehalten:

Wir, die Führungskräfte der Stadtwerke Bochum GmbH, sind Vorbild.  Unser Verhalten, sowohl im Guten wie im Schlechten, ist Orientierung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sind uns unserer Wirkung bewusst.   Wir fordern nur das von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wozu wir selbst bereit sind.

Treue zur Partei, die großzügige Versorgung von Genossen – all das ist dem städtischen Unternehmen aus Tradition ein besonderes Anliegen.  Und zum Glück für Steinbrück und seine Genossen gibt es genug Bochumer die glauben, die Stadtwerke wären dazu da, sie mit günstiger, umweltfreundlicher und sicherer Energie zu versorgen.

Nach einem Bericht der Ruhr Nachrichten über den Atrium-Talk 2011 ging es bei dem Steinbrück-Gespräch vor allem um den Derby-Sieg des BvB, ein paar Geschichten aus dem Legen und Steinbrück und die K-Frage. Moderator war Werner Hansch.

Steinbrück und das Sponsoring des VfL Bochum – man kann nicht sagen, dass die Stadtwerke auf Sieger setzen…

Update: Die Stadtwerke haben auf meine Fragen geantwortet:

Wir haben zu keiner Zeit Herrn Steinbrück irgendein Honorar gezahlt. In der Charity-Gesprächsreihe „Atriumtalk“ laden wir die Gäste mit der Maßgabe ein, den Betrag von 25.000 Euro an eine vom Talk-Gast zu benennende karitative Einrichtung zu spenden. So läuft es bei „Atriumtalk“-Veranstaltungen seit 2008. Hiermit gehen wir auch ganz offen um. Das können Sie auf der Homepage der Stadtwerke Bochum nachlesen. Gerade deshalb ist der Atriumtalk eine „Charity-Veranstaltung“ die immer sozialen Zwecken dienen soll.

Der Atriumtalk findet einmal im Jahr statt.

Wir zahlen Herrn Hellen kein Honorar. Allerdings sind im Sponsoringvertrag zum Steigeraward, den Sie ja schon häufiger thematisiert haben, zahlreiche Gegenleistungen enthalten. Unter anderem halt auch, dass er sich für den Atriumtalk um geeignete Gäste bemüht.

Und warum wird das geld erst an Hellens Unternehmen und dann an die Atrium-Talk-Teilnehmer weitergereicht und nicht direkt überwiesen? Aus steuerlichen Gründen – die Spende kann man absetzen. Ob das Geld wirklich, wie vereinbart, gespendet wird prüfen die Stadtwerke nicht nach.

Dortmund: Grüne sauer wegen Frei.Wild in der Westfalenhalle

Frei.Wild Foto: Pakeha Lizenz: GNI/CC

Ärger gibt es in Dortmund wegen dem Frei.Wild-Konzert am Donnerstag. Die Grünen fordern, dass es in Zukunft keine städtischen Hallen mehr für reche Bands gibt.

Das für Donnerstag geplante Konzert der Band Frei.Wild in Dortmund beschäftigt nun auch die Politik in der Stadt. Die Grünen wollen das Konzert der Band im Aufsichtsrat der städtischen Westfalenhallen Gesellschaft zur Sprache bringenund verhindern, das künftig rechte Bands in städtischen Räume auftreten können.Ingrid Reuter, Die Fraktionsvorsitzende der Dortmunder Grünen: „Die Stadt ist an vielen Stellen eindeutig und unmissverständlich gegen Rassismus und Nationalismus aktiv. Umso unverständlicher ist es, dass eine städtische Halle an eine Gruppe vermietet wird, die dafür kritisiert wird, dass sie in ihren Texten – wenn auch sehr subtil und geschickt – völkisch-nationalistische Botschaften versteckt.“ Ihre Fraktionskollegin  Ulrike Märkel weist auf die Bedeutung von Rechtsrock als Propagandainstrument der Rechten hin: „Immer häufiger verstecken Musikgruppen aus dem rechten Milieu rassistisches Ge- dankengut in Songtexten so geschickt, dass ein strafrechtlich relevantes Verhalten nur schwer nachweisbar ist. Es ist unerträglich, wenn in der Stadt, in der Mehmet Kubasik, der Punker Thomas Schulz und Polizisten von Nazis ermordet wurden, ungehindert Songs der CD „Feinde deiner Feinde“ laut gegrölt werden. Darin heißt es zum Beispiel: `Wir haben’s gemacht. Wir haben Leute verdroschen…Wir haben die Straßen der Stadt für uns in Anspruch genommen, keine Gefangenen genommen.` Das ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer der Gewalttätigkeiten und schlimm für diejenigen, die den Repressalien der Nazis weiter ausgesetzt sind.“

Dass sich Frei.Wild öffentlich von Neonazis distanziert hat, halten die Grünen nicht für verwunderlich und weisen in ihrer Presserklärung darauf hin, dass dies schon bei anderen rechten Bands Teil der Strategie war.

 

Der Ruhrpilot

NRW: Land baut zentrales Gebäude für Sicherungsverwahrte…Welt

NRW II: Nur nicht nach Tonga…Post von Horn

NRW III: FDP sieht „grüne Ideologie“ als Hauptgegner…RP Online

NRW IV: Laschet will Partei-Vize werden…Süddeutsche

Ruhrgebiet: IHK fordert Ausbau der A42 auf sechs Spuren…Der Westen

Ruhrgebiet II: Video zeigt Gewalt an der Kneipe Flora…Ruhr Nachrichten

Bochum: Kaspersky macht mit G Data ihrem Ex-Mann Konkurrenz…Der Westen

Dortmund: Umstrittene Band Freiwild in der Westfalenhalle…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Frei.Wild mit Rechtsrock in der Westfalenhalle…Der Westen

Duisburg: Das Landesarchiv nimmt Gestalt an…Der Westen

Essen: Car-Sharing-Projekt – Mit VRR-Ticket ins E-Auto…Ruhr Nachrichten

TV: Deutsche Telekom und Sky – Kooperation in Sachen Entertain und Opferung von Liga Total?…Pottblog

Facebook: WishYouWereHere

Die Ruhr Uni veranstaltet eine Ringvorlesung zum Thema Facebook. Den Anfang macht morgen Oliver Leistert. Leistert ist Research Fellow am Centre for Media and Communication Studies der Central European University in Budapest und ist Mitherausgeber des Buches „generation facebook„. Titel seines Vortrags: „Was war Facebook? Versuch einer theoretischen
Einordnung
“.

Dienstag, 30. November, 18.00 Uhr, Rotunde, Bochum



Radioaktivität: Hat das Land in Hamm schlampig gemessen?

Trockenkühlturm des THTR-300 in Hamm-Uentrop kurz vor der Fertigstellung des Kraftwerks. Der Turm wurde 1991 abgerissen. Bild: Rainer Knäpper, Lizenz: artlibre

1986 gab es Thorium-Hochtemperaturreaktor (THTR) in Hamm einen Störfall: Radioaktivität trat aus. Beim Störfall ausgetretene Substanzen  lassen sich bis heute nachweisen. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm wirft dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) vor, durch falsche Messungen in diesem Jahr die Reste der Strahlung übersehen zu haben. 

Der Thorium-Hoch-Temperaturreaktor (THTR) in Hamm war neben dem Kernkraftwerk in Würgassen der einzige kommerzielle Reaktor in Nordrhein-Westfalen.  1989 wurde der Reaktor endgültig stillgelegt, doch 1986 kam es, nur wenige Tage nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zu einem Störfall: Größere Mengen radioaktiven Materials traten aus. Reste davon fand in diesem Jahr eine Schülerin im Rahmen des Projekts „Jugend forscht.“ Im Umkreis des ehemaligen

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Der Ruhrpilot

Ruhrgebiet: Opel-Vertrag löst nicht nur Freude aus…Der Westen

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NRW II: SPD spielt beim Thema Rente auf Zeit…Der Westen

Bochum: Ultimatum soll Bäume an der Marienkirche vor der Kettensäge retten…Bo Alternativ

Bochum II: VfL  entlässt Cheftrainer Bergmann nach Aue-Pleite…Pottblog

Castrop-Rauxel: Bürgerentscheid rettet Fridtjof-Nansen-Realschule…Pottblog

Dortmund: Derbyrandale – eine Spurensuche am Brennpunkt…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Oberpichler auf CD und in Buchform…Der Westen

Essen: Geschäftsleute wollen Einkaufs-Sonntagstermine 2013 erhalten…Der Westen

Essen II: Besuchermagnet Zollverein – die Welt zu Gast bei Kumpels…Der Westen

Lünen: Bürgerinitiative „Lünen ohne Forensik“ gegründet…Ruhr Nachrichten

Umland: Wahnsinn! Schnee auf dem Kahlen Asten! Wir hyperventilieren…Zoom

Online: Dienstag, 20 Uhr: Das erste Ökonomen-Hangout…Carta

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Bochum II: Ausstellung „Play it again, Sam“ in der Galerie m…Ruhr Nachrichten

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Debatte II: Die CDU und die modernen Großstadtmensche…Achse des Guten

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Bochum II: 50 Millionen Euro für Kultur…Ruhr Nachrichten

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Dortmund II: Hitler-Bilder bei angeklagten Neonazis…Ruhr Nachrichten

Essen: Die Stadt Essen will wegen Inklusion drei Förderschulen schließen…Der Westen



Compact-Magazin: Der backenblasende Zwerg

Nachdem Spiegel-Online auf den Artikel von Martin Niewendick über die Compact-Konferenz hingewiesen hat, griff Jürgen Elsässer, der Compact-Chefredakteur, die Berichterstattung von Spon auf. Das führte  bei uns zu einer Anhäufung merkwürdiger Kommentare, in denen die Größe und Bedeutung des Blattes Compact beschworen wurde. Anlass, sich einmal näher mit dem Magazin zu beschäftigen. 

Das Magazin Compact erscheint seit 2010, Chefredakteur ist Jürgen Elsässer. Elsässer hatte immer einen Hang zum Autoritären: Er schrieb für Zeitungen wie die Junge Welt und das Neue Deutschland und war stolzes Mitglied einer Delegation, die Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad besuchte. Auch Weissrussland und Putin haben seine Sympathie – Hauptsache autoritär und gegen den Westen.

Wie der Jungen Freiheit gelingt es Compact immer wieder, Prominente für Interviews oder die Teilnahme an der Compact-Konferenz zu gewinnen: Herta Däubler-Gmelin hat mit Compact gesprochen, Peter Scholl-Latour tritt auf der Konferenz der Zeitschrift  im November auf. Garniert werden  die Prominenten dann durch dubiose Gestalten wie den Radiomoderator Ken Jebsen oder den Juristen Karl Schachtschneider. Jebsen  wurde vom RBB als Moderator gefeuert, als er  von der Unterwanderung der Medien durch Zionisten halluzinierte,   Schachtschneider trat auch schon bei rechtsextremistischen Organisationen wie Pro NRW auf. Die Leser von Compact, das sich natürlich auch gerne mit  Verschwörungstheorien beschäftigt, haben, wie bei solchen Medien üblich, eine sehr hohe Bindung an das Blatt: Sie finden in ihm all den Unfug wieder, der sich in den traditionellen Medien nicht findet. Die gelten dann, wie bei PI-News, als unglaubwürdige „Mainstream“ oder auch mal teutonisch „Hauptstrommedien“, denen man nicht glauben darf, weil sie entweder von entsetzlich dummen oder korrupten Journalisten verfasst werden. Die guten Journalisten arbeiten natürlich bei Compact, wo sie auf besonders kluge Leser treffen.

Viele  scheinen sich indes nicht für Compact zu interessieren: Wie die rechte Junge Freiheit ist das Compact-Magazin ein backenblasender Zwerg: Schon die ungeprüften Zahlen sind wenig beeindruckend: Der Berliner Medien Vertrieb gibt als verkaufte Auflage  des Blattes bundesweit 5000 an – bei einer

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Pottblog: „Lokalredaktion der Münsterschen Zeitung (MZ) in Rheine/Neuenkirchen wird geschlossen“

Geht das Zeitungssterben in NRW in eine neue Runde? Nach einem Bericht des Pottblog plant der Verlag Lensing-Wolff die Schließung der Lokalredaktion Rheine/Neukirchen der Münsterschen Zeitung.

Wie das Pottblog berichtet, werden die Leser der Münsterschen Zeitung in Rheine/Neukirchen bald auf ihre Lokalausgabe verzichten müssen: Der Verlag Lensing-Wolff will nach Informationen des Pottblogs die Lokalredaktion schließen. Es wären nicht die erste Redaktionsschließung des Verlages, der auch die Ruhr Nachrichten herausgibt. So wurden 2006 die Lokaredaktionen in Gladbeck und Bottrop geschlossen. 2007 überraschte Lensing und Wolff die Mitarbeiter der Lokalredaktion der Münsterschen Zeitung in Münster damit, dass sie über Nacht ihren Job verloren und durch neue Mitarbeiter ersetzt wurden. Mehr nebenan beim Pottblog.