Markus Lanz – man muss weder ein großer Gottschalk noch ein großer „Wetten dass?“ Fan sein, damit diese Nachricht erschüttert.
Ich dachte immer Beckmann und Kerner würden die Tiefpunkte der Fernsehunterhaltung definieren – bis ich im Januar 2010 in der Ruh2010-Show Lanz sah. Geschüttelt von Krämpfen verfolgte ich eine der elendsten Fernsehsendungen, die ich je geschaut habe. Und ich konnte noch wegschalten, weil ich darüber schreiben musste. Es sollte Frühjahr werden, bis ich wieder feste Nahrung zu mir nehmen konnte.
Und jetzt das: Lanz wird Nachfolger von Gottschalk bei „Wetten dass?“. Dem kann man nicht aus dem Wege gehen. Sicher, „Wetten dass?“ werde ich künftig nur schauen, wenn ich eine Schnelldiät machen will, aber Lanz wird einen jetzt monatelang im Internet und in allen Zeitungen und Magazinen verfolgen.
Dabei hätte es Alternativen gegeben. Welt-Kompakt schlug vor ein paar Wochen Achim Mentzel vor. Wäre lustiger als Lanz gewesen. Ein Ossi, der dank Schnurrbart auch als Herner durchgegangen wäre. Den hat aber niemand gefragt.
Oder Chalie Schultz, der Chef der Boxbude auf der Cranger Kirmes. Kein schlechter Mann. Erfahrener Live-Moderator. Kann auch eine Frau sein – Lanz-Ex zum Beispiel. Birgit Schrowange. Die macht wieder Werbung für Adler, die ist wenigstens nicht teuer. Alles, alles nur nicht Lanz.