Der Saufraum oder wo ist die SPD meiner Kindheit geblieben?

Sozialdemokrat, ausgehende 60er Jahre

Die Dortmunder SPD ist gegen die Einrichtung eines Saufraums in der Nordstadt. Ein melancholischer Blick zurück…

Was sind das für Sätze heute in der Pressemitteilung der Dortmunder SPD: „Der Saufraum in der Nordstadt ist noch lange nicht installiert.“,  „Am Ende des Jahres feiert nicht der Saufraum, sondern die Suche nach ihm…“ oder gar „Die Bürgerarbeit könnte in anderen Bereichen der Stadt viel sinnvoller eingesetzt werden als für einen Saufraum.“

Mein Gott – Sozialdemokraten im Kampf gegen Alkoholiker. Kein Wunder, dass die SPD in Dortmund bei der letzten Kommunalwahl 2009 nur noch auf schlappe 37,8 Prozent kam – jeder Doppelkorn hat mehr Umdrehungen.

Ich erzähl mal wie das früher war mit der SPD hier im Ruhrgebiet, damals, als die Männer und die Schlote noch rauchten und die SPD nicht eine, sondern die Partei war. Die SPD war damals so etwas wie ein wandelnder Saufraum. Wo Schnaps stand, war ein Sozialdemokrat nicht weit. Alle bewunderten den betrunkenen Willi Brandt, wie er Heiner Geißler im Fernsehen beschimpfte. Das der Mangel an Nüchternheit als Makel zu sehen sein könnte, kam niemanden in den Sinn. Sozialdemokraten, das waren die Roten. Das hatte weniger mit der Politik zu tun, im Ruhrgebiet war die SPD schon immer konservativ, sondern mit der Gesichtsfarbe: Aus mariacrongegerbten Gesichtern stierten einen glasige Augen an Wahlkampfständen an.

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Homöopathische Notaufnahme

Es gibt ja Menschen, die wollen ihre Kinder unbedingt auf einer Baumschule anmelden. Oder, wenn es dafür nicht reicht, auf einer Waldorfschule. Und es gibt Menschen, die wenn sie krank sind, nicht zu einem vernünftigen Arzt gehen, sondern zu einem „Homöopathen“. Lustig wird es dann in der Notaufnahme. Das Video ist nicht neu, aber schön 🙂

Update: Petition gegen Vorratsdatenspeicherung erfolgreich!

Es wird eng: Bis jetzt, 8.30 Uhr haben 42726 Bürger die Petition gegen Vorratsdatenspeicherung unterschrieben. Bis zu den notwendigen 50.000 fehlen noch ein paar. 

Heute kann man noch die Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung unterzeichnen. Ich hab das gerade getan. Darum geht es:

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die verdachtlose Vorratsdatenspeicherung nicht zulässig ist. Darüber hinaus möge er die Bundesregierung auffordern, sich für eine Aufhebung der entsprechenden EU-Richtlinie und für ein europaweites Verbot der Vorratsdatenspeicherung einzusetzen.

Mehr Infos und einen Link zum unterzeichnen findet ihr hier.

Update:

Wie Digitale Gesellschaft gerade meldet, war die Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung erfolgreich:

Markus Beckedahl, Vorsitzender des Digitale Gesellschaft e.V.: „Die Vorratsdatenspeicherung stößt weiterhin auf große Ablehnung und hat die Menschen mobilisiert. Deshalb konnte schnell die notwendige Anzahl von 50.000 Mitzeichnern erreicht werden. Das ist ein klares Signal an die Abgeordneten: Wir wehren uns gegen diese übertriebene Überwachungsmaßnahme, und wenn ihr das nicht zur Kenntnis nehmt, dann werdet Ihr dafür die Quittung erhalten.“

Na also, geht doch 🙂

Duisburg: Öffentliche Ratssitzung zum Loveparadegutachten gefordert

Adolf Sauerland

Im Duisburger Rat soll heute im nicht-öffentlichen Teil über das Loveparadegutachten gesprochen werden. Die Bürgerinitiative Neuanfang für Duisburg fordert hingegen eine öffentliche Debatte. 

Für 420.000 Eure lieferte die Düsseldorfer Anwaltskanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek der Stadt Duisburg ein Gutachten in dem stand, die Stadt hätte sich im Fall der Loveparade rechtlich nichts vorzuwerfen. Das war teuer und hat niemanden interessiert, denn mittlwerweile laufen etliche Verfahten gegen Mitarbeiter der Stadt. Bezahlt werden sollte das Gutachten zeitweilig aus Geldern, die für Loveparade-Opfer vorgesehen waren. Klar, da dachte sich wohl Sauerland: „Ich bin mir das wichtigste Loveparade-Opfer“ – die schäbige Nummer flog auf.

Heute soll im Rat der Satdt Duisburg über das teure Gutachten für den miesen Oberbürgermeister und seine Versagertruppe aus der bettelarmen Stadt gesprochen werden. Natürlich hinter verschlossenen Türen.

Die Bürgerinitiative Neuanfang für Duisburg, die auch hinter dem Abwahlverfahren gegen OB Sauerland steht, fordert, dass das Gutachten öffentlich besprochen wird:

Die skandalösen Vorgänge um das Gutachten dürfen nicht hinter verschlossenen Türen verhandelt werden.

Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, zu erfahren, welche Ratsmitglieder diese Ausgaben der Stadtspitze um Herrn Sauerland, Herrn Greulich und Herrn Rabe nachträglich billigen. Es geht um Geld und politische Verantwortung.

Das Gutachten, das die Stadtspitze von jedem schuldhaften Verhalten bei der Loveparade freisprach, wurde kurze Zeit später schon durch den Zwischenbericht der Duisburger Staatsanwaltschaft widerlegt.

In einer Stadt mit einer solch prekären Finanzlage, in einer Stadt, in der 2000,- € für einen Schüleraustausch fehlen, muss Öffentlichkeit über solch weitreichende Entscheidungen hergestellt werden.

Spannend finde ich auch die Frage, ob aus diesen 420.000 Euro der PR-Berater von Sauerland, Karl-Heinz Steinkühler, bezahlt wurde und wie teuer der ehemalige Journalist , der nach Meinung der Nachdenkseiten auch als Kampagnen-Blogger tätig wurde, denn so war.

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Der Ruhrpilot

NRW: Grüne gegen Fleisch und Wurst…RP Online

NRW II: Landesrechnungshof rügt rot-grüne Schuldenpolitik…RP Online

NRW III: Linker Sagel will bis 2012 im NRW-Landtag bleiben…RP Online

Duisburg: Streit um Sedat-Mahnmal zehn Jahre nach „Pokemon-Mord“…Der Westen

Duisburg II: „Gebag ist nicht marode“…Der Westen

Duisburg III: Kubus für die Küppersmühle in Duisburg ist Schrott…Der Westen

Internet: Commentarist ist zurück…Kaffee bei mir

Internet II: Videocamp 4…Stift und Blog

Fußball: VfL wirft Funkel raus…Pottblog

Braune Hochburg Dortmund

Dortmund ist die westdeutsche Hochburg der Nationalen Autonomen. Stadt und Polizei bekommen das Problem nicht in den Griff. Foto: Mathias Schumacher.

Dortmund Oberbürgermeister Ulrich Sierau mag es nicht, wenn schlecht über seine Stadt berichtet wird. „Dortmund“, erklärte er vollmundig auf einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche „ist keine Hochburg der Neonazis, sonder eine Hochburg des Widerstandes.“

Während Sierau über die Aktivitäten der Nazis berichtete, begann ein gutes Dutzend von ihnen, vor dem Rathaus Flugblätter zu verteilen. Eine bewusste Provokation – und eine Demonstration der eigenen Stärke.

Als Hochburg des Widerstandes sieht auch die 2009 veröffentlichte Studie des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) Dortmund nicht. Die Forschergruppe unter Leitung des bekannten Gewaltforschers Prof. Wilhelm Heitmeier kommt zu dem Ergebnis: „Momentan sind die autonomen Rechtsextremisten aus Dortmund die stärkste Gruppierung im Spektrum der Freien Kräfte aus Deutschland.“

Mehr noch. Die Heitmeier-Studie stellt fest, dass Dortmund zu einem Sammelpunkt für die Szene des Ruhrgebiets geworden ist. Hier gibt es Nazi-Wohngemeinschaften, finden Rechtsrock Konzerte und kann man seine Freizeit mit Nazi-Schmiererereien und Schlägereien verbringen.

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Der Ruhrpilot

NRW: Neuwahlen 2012 werden immer wahrscheinlicher…RP Online

NRW II: Rot-Grüne Landesregierung sucht eigene Mehrheit…Westfälische Nachrichten

NRW III: CDU rüstet sich für vorgezogene Wahlen…Der Westen

Bochum: Einenkel kritisiert „ungesetzliche“ Opel-Auswahl…Ruhr Nachrichten

Hamm: Neonazis gegen „entartete Skulptur“…NRWREX

Essen: Bürger sollen der Stadt beim Sparen helfen…Der Westen

Geld: Zehn Aphorismen zu Euro und Börse…Zoom

Umland: 8. Vollversammlung für autonome Politik…Bo Alternativ

Umland II: Die Piraten und die digitale Spaltung der Gesellschaft…Cicero

Online: Termin der re:publica 2012…Netzpolitik

Medien: Landtagspräsidium von NRW behandelt Vorwürfe von WAZ-Geschäftsführer Christian Nienhaus gegen den WDR…Pottblog

Dortmunder Piraten wählen neuen Vorstand

Wenn der Piraten-Boom anhält, ist ja einer von denen vielleicht der nächste Oberbürgermeister Dortmunds: Die dortigen Piraten haben am Wochenende neuen Vorstand gewählt:

Neuer 1. Vorsitzender ist der 35-jährige Christian Gebel, 2. Vorsitzender der 54-jährige Hanns-Jörg Rohwedder, beide sind EDV-Fachleute. Der 53-jährige Klimatechniker Wolfgang Pähler ist neuer Schatzmeister. Unverändert gehören Daniel Sandmeier (36) und Dieter Klein (47) dem weiterhin fünfköpfigen Vorstand an.

Die beiden bisherigen Vorsitzenden Manon Heiland und Daniel Niedzwetzki sowie der bisherige Schatzmeister Torsten Sommer standen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung.

Na dann: „Klar zum ändern“. In Dortmund gibt es viel zu tun…

 

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Fräulein Nina: „Die Nordstadt ist eine Lebensaufgabe!“

Die Entertainerin Fräulein Nina war eine Ikone der neuen Dortmunder Nordtstadt. Seit 2008 wohnt sie in Hamburg. Im Interview sagte sie uns warum und was sie an der Entwicklung in Dortmunds Norden störte.

Ruhrbarone: Fräulein Nina. Du bist 2008 nach Hamburg gezogen. Ein Verlust, von dem sich das Ruhrgebiet und die Dortmunder Nordstadt ja nur langsam erholen. Warum bist Du gegangen?

Fräulein Nina: Die Gründe waren vielschichtig, ich versuch´s trotzdem kurz: ich war solo, meine WG löste sich auf, mal in Hamburg zu wohnen ein langes Fernziel von mir, die Gelegenheit günstig, die Biege zu machen, denn dank meines Jobs und des Tourgeschäfts wusste ich, dass ich regelmäßig in Dortmund und im Ruhrgebiet Station machen würde. Aber um im Ruhrgebiet Station zu machen, dafür muss man da nicht wohnen. Dann tat sich eine gute Gelegenheit auf, ein Freund hatte eine Wohnung in Hamburg bezogen und bot mir sein Wohnzimmer als Teilzeit-WG-Zimmer an. Ich schlug zu, das ging hoppladihopp. Ich lieh mir einen kleinen Bulli von einer Freundin und packte das Nötigste ein und los ging´s. Meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt im Urlaub. Ich schrieb ihnen eine SMS: bin jetzt in Hamburg. Sie schrieben zurück: schön, wir sind auf Sardinien. Dass es hieß, dass ich ab jetzt da wohne, da war ich wohl mal wieder zu schnell, das hatten sie nicht verstanden. Aus künstlerischer Sicht gab es auch einige Anlässe, warum ich nach Hamburg wollte.

Künstlerisch war ich an einem Punkt angelangt, wo ich merkte: entweder, ich bleibe jetzt hier und spiele an den immer gleichen Orten, dafür regelmäßig und ganz gut bezahlt und reproduziere, kopiere und imitiere mich immer wieder selbst, bis die Leute im Publikum synchron meine Texte mitsprechen und mitsingen können.

Hast Du in Hamburg bei Null angefangen oder gab es schon ein paar Leute die Fräulein Nina kannten?

Aus der künstlerischen Branche kannte ich niemanden, aber einige meiner Freunde waren einige Jahre zuvor auch schon nach HH gezogen. Ich bin mal zu meiner Ruhrgebiets-Zeit im Bahnhof Langendreer

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Der Ruhrpilot

NRW: NRW-Linke rechnet mit Neuwahl…RP Online

Ruhrgebiet: Neonazi-„Vordenker“ referiert im Revier…NRWREX

Bochum: Bei Opel gehen die Führungskräfte…Der Westen

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Dortmund: 13.000 Besucher feierten 10. Theaternacht…Ruhr Nachricht

Dortmund II: „Mama, glaubt die Polizistin mir nicht?“…Spiegel

Duisburg: Sozialticket vor der Einführung…RP Online 

Essen: Ein Mahnmal für den ermordeten Obdachlosen Berthold Lehmann…Der Westen

Umland: „Diese Homophobie ist beispiellos“…Jungle World

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Umland III: Britischer Premier für Prügelstrafe an Schulen…Zoom

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