Einkaufszentren: Straßenmagazin BoDo für Citykiller-Verbot

 

Bastian Pütter (BoDo)

In der vergangenen Woche forderte der Einkaufszentrumsbetreiber ECE von der Stadt Dortmund zahlreiche Maßnahmen um die Innenstadt zu verschönern. Unter anderem will ECE, dass Betteln künftig verboten wird. Die Macher des Straßenmagazins BoDo wollen hingegen das Betteln erlaubt bleibt – aber Einkaufszentren, die großen Citykiller unserer Zeit, verboten werden.

In Dortmund sichert sich ECE schon einmal ab. Wenn es bald mit der Innenstadt bergab geht, soll klar sein, wer schuld ist: Bettler, Graffiti und die Außengastronomie. Denn im September eröffnet ECE die Thier-Galerie in Dortmund und dürfte damit den Verfall der Dortmunder Innenstadt einläuten. Wahrscheinlich wird die jetzt noch lebendige Mitte der größten Stadt des Ruhrgebiets bald so heruntergekommen sein wie Essen. Dort wirken große Teile der City nach der Eröffnung des ECE-Citykillers Limbecker Platz wie ein einziger, leicht schmuddeliger Schnäppchenmarkt.

ECE fordert von der Stadt laut Ruhr Nachrichten ein Bettelverbot, will Graffitis bekämpft sehen und mehr öffentliches Grün. Auch Werbung und Außengastronomie sollen auf Zack gebracht werden. Für Bastian Pütter, Chefredakteur des Straßenmagazins Bodo, ein Unding: „ECE setzt hier mit der Thier-Galerie einen Citykiller hin, der wahrscheinlich die Innenstadt ruinieren wird und schiebt die Verantwortung dafür auf Bettler, Wirte und ein paar Sprayer ab.“ Pütter hat ganz andere Ideen, wenn es um die Revitalisierung der Innenstadt geht: „Statt sichtbare Armut zu verbieten, wäre es sicher hilfreicher, innenstädtische Shopping Malls wie die Thier-Galerie zu verbieten. Die Städte sollten endlich aufhören vor den Betreibern der Einkaufszentren zu kapitulieren und daran arbeiten, die Innenstädte für alle Bürger attraktiv zu machen – dazu gehören auch Menschen in prekären Lebensverhältnissen.“ Das ECE sich als ein politischer Faktor in Dortmund gebärdet, findet Pütter unmöglich: „Es reicht schon, wenn die in ihren Einkaufszentren heile Welt spielen – wie die Stadt aussieht geht sie nichts an. ECE ist doch kein Freund von lebendigen Innenstädten sondern deren größte Gefahr.“

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Offene Räume und kulturpolitikfreie Zonen

Am Donnerstag fand das Alternative Medienfestival Bochum in der Rotunde in Bochum statt. Ein Raum, der offen ist für alle, die ihn nutzen wollen. Und es ist nicht mehr der einzige Ort seiner Art im Ruhrgebiet.

Das Alternative Medienfestival Bochum wäre ohne die Nutzung der Rotunde nicht möglich gewesen. Und andere Veranstaltungen wie N.a.t.u.r., die ebenfalls dort stattfanden, auch nicht. Die Rotunde ist ein alter Bahnhof am Bermudadreieck in Bochum. Viele, unterschiedliche Räume eignen sich für Lesungen, Konzerte und DJ-Acts und das alles zur gleichen Zeit, denn in der Rotunde ist viel Platz. Gruppen die eine Idee für eine Veranstaltung haben, können seit ein paar Monaten die Rotunde nutzen. Das kostet sie kein Geld, nur der Getränkeverkauf wird vom Besitzer organisiert. Das ist Leo Bauer, dem in Bochum unter anderem das KAP, das Mandragora und das Riff gehören und der zu Recht als Erfinder des Bermudadreiecks gilt. Er kam als Erster auf die Idee, Stühle vor eine  seiner Kneipen zu stellen. Damals, in den 70ern, dachten viele Leo würde spinnen – heute wissen wir, es war eine gute Idee.

Und das mit der Rotunde scheint wieder eine gute Idee zu sein. In Zeiten, in denen viel über Zwischennutzung gesprochen und geschrieben wird, macht Leo einfach – und es funktioniert. Die Rotunde hat sich in kurzer Zeit als Veranstaltungsraum etabliert. Als Veranstaltungsraum, der ohne öffentliche Mittel auskommt – und von der Kulturpolitik unabhängig ist. Die Rotunde sorgt dafür, dass sich Leute überlegen, wie man sie nutzen kann –  und heraus kommen Festivals und Veranstaltungen, wie man sie im Ruhrgebiet noch nicht gesehen hat.

Die Rotunde ist nicht der erste Raum diese Art. Ähnlich offene Konzepte, wenn auch nicht so radikal, kennt man aus dem Unperfekthaus in Essen, dem Rottstr.5 Theater in Bochum und dem Sisskingkong und der Hafenliebe in Dortmund. Dort stellen die Besitzer Räume zur Verfügung, die man für Lesungen, Kongresse und Konzerte nutzen kann und die allesamt gut angenommen werden. Man merkt, da hat etwas gefehlt. Und es ist gut, dass das jetzt da ist.

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Fußball ist immer noch wichtig

Hier in Bochum – immerhin ein WM-Standort – kam – trotz aller Bemühungen – nicht wirklich viel vom Frauenfußball-Hype an. Der dürfte jetzt ohnehin erst einmal beendet sein. Warum? Weil die Frauen-Nationalmannschaft gestern mit 0-1 gegen Japan verloren hat. Nur für diejenigen, die das  gestern nicht mitbekommen haben.

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Die leichte Ruhrbarone-Sommerküche: Mett-Erdbeereis!

Eisbecher "Mecki" Foto: Boris Kumicak + Kai Namslau Lizenz: Gemeinfrei

Sommer – Zeit für eine neue Folge der Ruhrbarone-Kochschule. Heute: Mett-Eis.

Kinder lieben es und auch viele Erwachsene können sich seinem leichten, sommerlichen Charme nicht entziehen: Mett-Eis gehört zum Sommer wie Sonne, Sand und Besäufnisse im Park.  Vor allem Mett-Erbeereis hat sich längst auf dem sommerlichen Speiseplan etabliert. Der herzhaft-süße Dialog ist einfach unwiedersteelich.

Und das sind die Zutaten für eine ordentliche Portion für vier Personen:

3 geschlagene Eigelb

250ml Milch

200 Gramm Hackfleisch gemischt

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Sauerland Abwahl: Aktuelle Unterschriftensammelstellen und Termine für die nächste Woche

Adolf Sauerland

Die Initiative „Neuanfang für Duisburg“ (Abwahl von OB Sauerland) wird auch in der kommenden Woche Unterschriften für die Abwahl von Duisburgs OB Adolf Sauerland sammeln. Hier die Orte und die Uhrzeiten an denen man im Laufe der kommenden Woche unterschreiben kann.

Zentralstand Stadtmitte: Am Lifesaverbrunnen: Täglich außer Sonntag von 11.00 bis 18.00 Uhr

Bergheimer Markt, Alfred-Hitz-Platz, Zufahrt Getränkehandel, Markteingang: 15.7.2011, 9.00 bis 12.00 Uhr

Friemersheimer Marktplatz, 15.7.2011, 9.00 bis 12.00 Uhr

Großenbaum Markt, Bahnhofsvorplatz: 14.7.2011. 10.00 bis 12.00 Uhr

Hüttenheim/Huckingen, Mündelheimer Str./Im Wittfeld, 14.7.2011, 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr

Meiderich, Untermeiderich, Spichernplatz, 15.7.2011, 10.00 bis 13.00 Uhr

Neudorf, Hauptbahnhof Ostausgang, 12.7.2011, 15.30 bis 17.30 Uhr

Neudorf, Ludgeriplatz, bei Gaststätte Ostende, 12.7.2011, 10.00 bis 13.00 Uhr

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Ruhrgebiet: Der Reichtum der Kirche im Pott…WAZ-Recherche

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ECCE: Schummeln in Unna

Glaubt man der erst kürzlich an den Start gegangenen Internetseite des European Centers for Creative Economy (ECCE) entsteht in Unna bald ein großes Kreativquartier auf der Fläche des ehemaligen Aussiedlerlagers in Unna-Massen. Für die Stadt sind die Pläne längst Vergangenheit.

Uwe Hasche, der Sprecher der Stadt Unna, ist mit der Entwicklung auf der Fläche des ehemaligen Aussiedlerlagers Unna-Massen zufrieden: Noch zum Wintersemester eröffnet eine FH auf dem Gelände einen Campus. 17 Studiengänge, Schwerpunkte Gesundheit und Wirtschaft. Kreativquartier? „Wir hatten da Pläne im Zusammenhang mit Ruhr2010 und im vergangenen Jahr ein paar  durchaus erfolgreiche Workshops, aber es gab leider keine nachhaltige Entwicklung.“

Das klingt auf der Seite von ECCE etwas anders:

Die Landesstelle Unna-Massen war die zentrale Anlaufstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen und liegt als Enklave zwischen Unna und Dortmund. Sie bot Sprachunterricht, Integrationskurse, Schule, Theater und drei Kirchen und war auf ihre Art eine Stätte des Wandels. Unna-Massen war ein sozial vergessener Ort, der für Mieter im Sinne des üblichen Immobilienmarktes keine Attraktivität hat. Die Idee, Unna-Massen als ein Zukunftsmodell zur Entwicklung von Kreativität und Kreativwirtschaft zu entwickeln, setzt auf eine systematische Nutzung der sich aktuell entwickelnden dynamischen Verbindungen zwischen Kultur und Wirtschaft. Eine als Akademie, Residenz und Kreativ.Quartier konzipierte Kreativplattform hat internationalen Filmemachern, Medienkünstlern und Existenzgründern aus der Kreativwirtschaft im ehemaligen Aussiedlerlager Unna-Massen Raum geben. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Villa Massimo in Rom und der Creative Factory in Rotterdam.

ECCE muss versuchen, Geldgeber durch Erfolge zu überzeugen. Das Problem: Überzeugende Erfolge gibt es kaum.