Wenn es zu Ende geht: ToDo-Liste für Diktatoren

Muammar al-Gaddafi Foto: U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 2nd Class Jesse B. Awalt/Released

Mit Gaddafi geht es zu Ende. Doch wie verhält man sich als Diktator korrekt wenn man weiß, das die Party ein Ende hat?

1. Pornosammlung vernichten: Die Welt lachte über Honeckers Pornosammlung und seinen Lieblingsfilm „Die schwarze Nymphomanin„. Wer den stilvollen Abgang sucht hinterlässt lieber ein aufgeschlagenes Buch von Wittgenstein auf dem Nachttisch als einen Porno im DVD-Player.

2.  Politisches Testament schreiben: Irgendwas schreiben. Man hatte immer Recht und war gut, alle anderen waren böse. Wenn man Glück hat übersteht das Papier die Jahrtausende und beeinflusst mangelns alternativer Quellen die künftige Geschichtsschreibung.

3. Friseur besuchen: Wir erinnern uns alle an Saddam-Hussein: Kinder auf der ganzen Welt waren erschüttert weil sie glaubten, die Amis hätten den Weihnachtsmann gefangen genommen. Wer gut frisiert in Gefangenschaft gerät zeigt Stil und hinterlässt einen guten Eindruck.

4. Flotten Spruch bereithalten: Nicht schreien und jammern. Wenn die Angreifer kommen: „Gentlemen, ich habe sie erwartet“ oder  was witziges „Sie sind zu spät zum Tee, aber es war für Sie bestimmt auch ein anstrengender Tag.“ Sorgt für eine gute Presse.

5. Kleidung bereitlegen: Keine pompöse Uniform, nicht zu viele Orden, nicht zu unbequem – man weiß ja nicht, wann man wieder in neue Klamotten kommt. Casual ist am Tag der Festnahme angesagt, dazu robuste, aber bequeme und geputzte (!) Schuhe.

6. Gut Essen:  Gefängniskost ist meist gewöhnugsbedürftig und wenig schmackhaft. Den Koch noch flott etwas leckeres zaubern lassen und die Mahlzeit geniessen.

7. Abschied nehmen: Wer sich jetzt großzügig zeigt und das Personal reichlich beschenkt, kann später damit rechnen, zumindest als guter Arbeitgeber in Erinnerung zu bleiben. Dann sagt der alte Kammerdiener in Interviews vielleicht ja sowas: „Ich weiß, er war ein Massenmörder. Aber er hat immer freundlich gegrüßt und nie einen Geburtstag vergessen.“

8. Anwalt anrufen: Jetzt ist es an der Zeit, sich einen qualifizierten Rechtsbeistand auszuwählen.

 

Hätte der Sicherheitsrat auf Deutschland gehört, hätte Gaddafi die Rebellen massakriert

GaddafiDas Gaddafi-Regime ist Geschichte. Sechs Monate dauerten die Kämpfe gegen das Regime des Diktators. Ohne das Eingreifen der Nato wäre die Rebellion in einem Blutbad erstickt worden. Das wäre das Ergebnis der Politik von Westerwelle und Merkel gewesen.

Die Rebellen in Libyen haben den Krieg gewonnen – vor allem durch ihren Mut,  gegen die Armee Gaddafis zu kämpfen. Auch in Zeiten, als die Situation ausweglos erschien. Und sie haben auch gewonnen, weil die Nato sie mit Luftschlägen unterstützt hat. Nicht die ganze Nato: Deutschland hielt sich zurück, unterstütze den Freiheitskampf nicht. Die Bundesregierung, Kanzlerin Angela Merkel und Aussenminister Guido Wersterwelle verhielten sich schäbig, verweigerten die Rebellen und den Alliierten ihre Solidarität. Panzer sollen an das verbrecherische Regime in Saudi Arabien geliefert werden – die libyschen Rebellen wollte man verrecken  lassen.

Diese mangelnde Unterstützen werden sich die Rebellen in der arabischen Welt merken – Deutschland ist nicht ihr Partner.

Was in Libyen jetzt kommt? Keine weiß das. Vielleicht geht die Rebellion daneben, vielleicht wird sich ein neues autoritäres Regime etablieren. Das wachsen demokratischer Strukturen braucht Zeit. Aber einen haben die Libyer, die Ägypter und die Tunesier gelernt: Sie haben die Macht Diktatoren zu stürzen. Und wenn es ihnen einmal gelungen ist, werden sie es auch ein zweites Mal schaffen. Die Zeit der stabilen postkolonialistischen Diktaturen im Nahen Osten ist vorbei. Sicher, es wird Rückschläge geben, aber der Bann ist gebrochen. Die Menschen haben erlebt, was Freiheit bedeutet. Vielleicht nur für Stunden, Tage oder Wochen – sie werden es nie wieder vergessen.

Der Plan: So sollen die Nazis in Dortmund gestoppt werden

Nazi-Demo in Dortmund

Am 3. September soll eine der größten Nazi-Demonstrationen Deutschlands in Dortmund stattfinden. Nun hat das Alerta-Bündnis erste Pläne veröffentlicht, wie der Nazi-Aufmarsch gestoppt werden soll.

Wenn am 3. September die Nazis wieder in Dortmund demonstrieren, wird sich die Stadt wieder in einem  Belagerungszustand befinden. Tausende von Polizeibeamte aus der ganze Republik werden dort zusammengezogen sein, Hubschrauber über der Stadt kreisen und einzelne Polizeieinheiten in kleinen Wagenkolonnen kreuz und quer durch die Stadt fahren, um eine möglichst große Fläche abzudecken, um in wenigen Minuten an jedem beliebigen Ort präsent sein zu können.

Trotzdem soll in diesem Jahr der Naziaufmarsch, wie in Dresden, durch Blockaden verhindert werden. Das Antifa-Bündnis Alerta hat nun ein erstes Strategiepapier veröffentlicht, wie das trotz des großen Polizeiaufgebots gelingen soll. Vorbild sind demnach die Blockaden des G8 Gipfels in Heiligendamm, als es kleinen Gruppen, sogenannten Fingern, immer wieder gelang durch die Polizeisperren zu schlüpfen und einzelne Blockaden zu erreichten:

Das Konzept der sogenannten “Finger” ist Einigen vielleicht aus dem Wendtland, vom Protest gegen die G8 oder den Naziaufmärschen in Dresden bekannt. Es basiert auf dem geplanten vorgehen mehrerer Gruppen Menschen die alle einen oder mehrere Punkte, in unsere Fall die Route der Nazis, aus verschiedenen Richtungen erreichen wollen.

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Der Ruhrpilot

Dagny Dewath / Foto: Birgit Hupfeld

Kultur: Erfolgsbühne „Rottstr5″…RP Online

NRW: Regierungspräsident für Münster gesucht…WDR

Bochum: Betriebsbedingte Kündigungen bei Opel offenbar vom Tisch…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Nazi-Aufmarsch am 3.9. blockieren…Bo Alternativ

Dortmund: Hamburg bringt die Crew mit!…Alerta

Dortmund II: Antifaschistische Kampagne “Keine Ruhe vor dem Sturm!”…Alerta

Dortmund III: Pfefferspray auf Demos verstößt gegen Versammlungsgesetz…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Luftreinehalteplan für BUND-Chefin Ciesla eine „dreckige Luftnummer“…Der Westen

Haltern: Area4 zwischen Idylle, Exzess und alten Helden…Der Westen

Umland: BarCamp Kiel…Pottblog

Umland II: Meschede – heute blau, morgen blau…Zoom

Umland III: Zehntausende Zocker…Welt

Religion: Warum Gott nicht mehr an den Papst glaubt…Mediaclinique

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Der Ruhrpilot

NRW: „Sorge um Eon und RWE“…RP Online

NRW II: Kunstsammlung wird 50…Kuvi

Ruhrgebiet: Ruhr-Radweg soll Städte und Unis verbinden…Der Westen

Ruhrgebiet II: Ruhrtriennale zeigt Religions-Filme…Ruhr Nachrichten 

Bochum: Start des Zeltfestival Ruhrs wegen Unwetter abgebrochen

Dortmund: Gelsenkirchen bringt die Crew mit…Alerta

Umland: Kölle, von der NPD jebützt…Tapfer im Nirgendwo

Bürgerrechte: Freiheit statt Angst in Brüssel…Netzpolitik 

Debatte: Die Produkte des Jürgen Fliege…Reflexion

 

 

Grüne Berlin: Riskanter Online-Wahlkampf

Die Grünen in Berlin liefern den besten Online-Wahlkampf ab, den das Land gesehen bislang gesehen hat. Doch das ist nicht ohne Risiken.

Der Berliner Wahlkampf ist in der heißen Phase. Am 18. September wählt die bettelarme Hauptstadt ein neues Abgeordnetenhaus. Der Ausgang ist spannenden: Schafft es Klaus Wowereit (SPD) noch einmal oder wird Berlin mit Renate Künast als zweites Land von den Grünen geführt – diesmal wohlmöglich mit Hilfe der CDU?

Spannend ist aber auch der Wahlkampf. Die Grünen haben mit der Agentur Newthinking, die von Markus Beckedahl (Netzpolitik, Digitale Gesellschaft) mitgegründet wurde, einen Online-Wahlkampf auf die Beine gestellt, der Maßstäbe setzt. Ich rede hier nicht von dem üblichen Facebook-, Twitter- und Youtube-Schickschnack, sondern von der Rubrik „Da müssen wir ran„. Bürger stellen den Grünen Aufgaben, benennen Probleme der Stadt  oder ihres Bezirks und die zuständigen Grünen Politiker antworten – zeitnah und meistens individuell. Auf einer Karte kann man dann diese Frage-Antwort-Spiele lokalisieren. Dass es zu Anfang ein

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Steven Sloane: “Meine Heimat ist Israel”

Bochum, Ruhrgebiet. Natürlich werden alle Klischees auf den ersten Blick bedient. Will man zu Steven Sloane, führt der Weg auf das Gelände der ehemaligen Zeche Prinzregent, die längst zu einem Kulturzentrum strukturwandelt wurde: Neben den Bochumer Symphonikern ist hier noch ein Off-Theater untergebracht und der legendäre Club Zeche Bochum. Schotter auf dem Parkplatz, und durch den Hintereingang geht es in Sloanes Büro. Das Ambiente passt zu dem unprätentiösen Sloane, der den Besucher in Jeans und weißem Jackett empfängt und dessen Augen leuchten, wenn er von Bochum und dem Ruhrgebiet spricht. Und auch musikalisch geht die Nachbarschaft für ihn in Ordnung. Aufgewachsen in Los Angeles, war Sloane immer ein Grenzgänger, der die Musik liebte – jede Musik: Während er als Jugendlicher Bratsche in klassischen Orchestern spielte und in Chören sang, war Sloane auch Mitglied in einer Rockband: “Wir spielten jüdischen Rock. Es war großartig, in Los Angeles aufzuwachsen. Ich kam mit jeder Art von Musik in Kontakt, die man sich vorstellen konnte: Klassik, Rock und natürlich viel Filmmusik. Ich bin im Westen der Stadt aufgewachsen, die Eltern vieler meiner Freunde waren in der Filmindustrie, da bekam ich sehr viel mit. In der Schule hatten wir auch viele Musicalaufführungen. Porgy and Bess, Fiddler on the Roof und West Side Story.”

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Der Ruhrpilot

Dortmund: Hier kündigen Nazi-Gegner Blockaden an…Ruhr Nachrichten

NRW: „Republikaner“ ärgern weiter „pro NRW“…NRWREX

Bochum: Infos zu „Dortmund stellt sich quer“…Bo Alternativ

Bochum II: Konzerthaus unter Zeitdruck…Ruhr Nachrichten

Bochum III: VfL-Fans bei Autogrammstunde…Pottgblog

Dortmund: (Ex)-Fraktionsgeschäftsführer für EDG-Posten ausgeguckt…Ruhr Nachrichten

Essen: Wer spart, ist der Dumme…Der Westen

Gelsenkirchen: Schalkes Raúl bleibt daheim…Der Westen 

Umland: Höhepunkte für Hardcore-Daddler…Spiegel

Umland II: Der RBB sollte den NPD-Wahlwerbespot nicht ausstrahlen…Jüdische Allgemeine

Umland III: „Rheinland stärkste Metropolregion“…RP Online

Umland IV: Jeder, der Bedarf hat oder sieht, kann sich in einem der drei Kreishäuser melden…Zoom

Medien: Einigung im Zeitungs-Streik…Pottblog

Medien II: True Love, irgendwann…irights

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Dortmund: Nach Nazi-Anschlägen – Ist die Polizei überfordert oder unwillig?

Nazi-Demonstration in Dortmund

In den vergangenen Wochen häufen sich die Anschläge von Nazis in Dortmund. Drei Anti-Nazi-Initiativen wenden sich nun mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit.

Dortmund hat ein Nazi-Problem. Und das seit Jahren. Auch wenn die Stadt schon vor Jahren eine Studie zum dem Thema hat anfertigen lassen, sind weder die Stadtverwaltung noch die Polizei bei der Bekämpfung der Rechtsradikalen sonderlich erfolgreich gewesen. Im Gegenteil – in den vergangenen Wochen ist die Lage eskaliert. Immer mehr, auch gewalttätige, Anschläge gibt es im Vorfeld der für den 3. September angekündigten bundesweiten Nazi-Demo in Dortmund. Nun wenden sich die drei Dortmunder Bündnisse alerta!, Dortmund nazifrei! und Dortmund stellt sich quer mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit:

Anschläge und Gewalttaten der Dortmunder Neonazis finden kein Ende – Ist die Polizei überfordert oder unwillig?

Wir nehmen den jüngsten Anschlag auf die Gedenktafel für die Opfer des „Kapp-Putsches“ auf dem Dortmunder Nordfriedhof zum Anlass, uns gemeinsam an die Presse zu wenden.

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