Am Tag neun der Reaktorkatastrophe fand in Bochum erneut eine Kundgebung gegen Atomkraft statt. Über 1500 Menschen versammelten sich auf dem Rathausplatz.
Über 1500 Menschen demonstrierten heute Mittag ab 13.00 Uhr auf dem Rathausplatz in Bochum gegen Atomkraft und gedachten der Opfer der Reaktorkatastrophe in Japan. Aufgerufen zu der Kundgebung hatten die Gewerkschaften.
Es war eine ruhige, würdige Veranstaltungen. Störungen, wie von der MLPD bei der Mahnwache am vergangenen Montag, gab es nicht. Ohnehin hielten sich die Parteien zurück. Anti-Atom Fahnen und selbstgemalte Transparente bestimmten das Bild.
Bochum Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) forderte in einer Rede die Bundesregierung auf, „eher schneller als langsamer“ aus der Atomkraft auszusteigen. Sie erinnerte an die 70 in Bochum lebenden Japaner und die Partnerschaft der Ruhr Universität mit der Hochschule in Fukushima.
Heute, sagte Scholz, sei eine Stunde der Trauer und der Demut. Über die Beteiligung der StadtBochum am Stromkonzern RWE, der auch Kernkraftwerke betreibt, sagte sie nichts. Auch zum Kauf von Steag-Anteilen durch die Stadtwerke, die auch im Nuklearbereich tätig ist fiel kein Wort. Und auch nicht darüber, dass die Stadtwerke noch immer fast 20 Prozent Atomstrom nutzen. Aber das wäre ja nicht demütig gewesen, sondern politisches Handeln.
Das Bochumer Anti-Atomplenum ruft zusammen mit vielen anderen Gruppen und Initiativen am morgigen Montag, 21. März um 18.00 Uhr zu einer Anti-Atom-Mahnwache am Bochumer Hauptbahnhof auf. Wegen der gleichzeitig eintreffenden Fußballfans zum Spiel des VfL Bochum gegen Energie Cottbus wird die Mahnwache auf der anderen Straßenseite, also am Ende der Huestraße stattfinden.