Man muss als Stadt nicht jedes Ranking ernst nehmen. Man muss als Partei auch nicht auf jede Umfrage starren. Aber wenn man immer der Verlierer ist, könnte man vielleicht mal anfangen darüber nachzudenken, woran das liegt.
Eine neues Ranking – eine neue Pleite für die Städte des Ruhrgebiets. Trotz aller in diesem Jahr geballt daher kommenden Kultur-PR, trotz allem Metropolen-Gefasels und alle aufgehübschten Broschüren im Beliebigkeitsstil sehen die Revier-Städte auch beim Städte-Ranking des Manager-Magazins wieder extrem mies aus. 30 Städte wurden beurteilt. Die gute Nachricht: Bochum ist nur auf dem zweitletzten Platz. Den hat Chemnitz. Das Manager Magazin dazu:
Wenn es nicht gelingt, die drei „T“ (Technik, Talent und Toleranz, These von Richard Florida, Anm. Autor) zu aktivieren, dann entfachen selbst milliardenschwere Förderprogramme bestenfalls ein Strohfeuer. Das zeigt auch das Beispiel des Ruhrgebiets, das im aktuellen Ranking gegenüber 2008 noch weiter zurückgefallen ist. In Bochum etwa, so Silvia Stiller, Ranking-Verantwortliche beim HWWI, gebe es deutlichen Aufholbedarf in den Bereichen Internationalität, Bildung und Innovationsfähigkeit.
Duisburg ist auf PLatz 17, Dortmund auf 20, Essen auf 21 und Gelsenkirchen auf Platz 25. Ost-Städte wie Dresden oder Chemnitz haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten den Dreh bekommen – hier wird gedümpelt oder abgestiegen. Und am Geld liegt es nicht: Hier wurden und werden für den größten Schwachsinn Millionen verpulvert. Hier liegen die einstigen „Leuchtturmprojekte“ in Sichtweite zueinander – nur eine Idee, wohin man will, hat man nicht. Klar, ein wenig wird von Metropole gelabert weil man glaubt das klingt gut. Tut es nicht. Damit macht man sich einfach nur lächerlich. Aber das wird, und da bin ich mir sicher, so weitergehen. Und damit auch der Abstieg der Region. Mehr Wegzüge, weniger Jobs, mehr Leerstände. Schon blöd, wenn man den Slogans in den eigenen Broschüren glaubt. Hat jemand eine schöne Wohnung in Köln für mich? Ich kann das hier langsam alles nicht mehr sehen.