Mick Thomas & Michael Barclay, Dienstag, 31. August, 20.00 Uhr, Subrosa, Dortmund
Der Ruhrpilot
Loveparade: Das Planungs-Desaster…Der Westen
Loveparade II: Bildausfall während der Katastrophe…Welt
NRW: CDU fragt Mitglieder Ende Oktober…RP-Online
Dortmund: 14. Schwul-lesbisches Straßenfest…Ruhr Nachrichten
Dortmund II: Schlechtes Wetter setzte Micro!Festival zu…Ruhr Nachrichten
Witten: Nazi-Plage…Bo-Alternativ
Essen: Friedensangebot am Hauptbahnhof…Der Westen
Fußball: Fans planen Demo für ihre Rechte…Der Westen
Wirtschaft: Borletti hält sich für den besseren Karstadt-Retter…Welt
Freizeit: Mein erster geloggter Cache…Zoom
Pop: Eine Egotronic-Geschichte…Zeitrafferin
Technik: Warum ich kein HD+ empfangen will…Pottblog
Dortmund: Polizei untersagt Protest gegen Nazis
Im vergangenen Jahr scheiterte die Dortmunder Polizei mit dem Versuch, die Anti-Kriegs-Demo der Nazis zu verbieten. In diesem Jahr untersagt sie den Protest gegen die Rechtsradikalen.
Am kommenden Samstag werden die Nazis in Dortmund demonstrieren. Bereist zum sechsten Mal zelebrieren sie dort einen nationalen Antikriegstag. In diesem Jahr hat ihnen die Polizei dabei im Vorfeld keine Schwierigkeiten gemacht: Sowohl die Demo am Samstag in der Nordstadt als auch ein Konzert am Hauptbahnhof am Vorabend der Demonstration können ohne Probleme über die Bühne gehen. Mehr Probleme haben in Dortmund in diesem Jahr diejenigen, die gegen die Nazi-Veranstaltungen protestieren wollen: Die Dortmunder Polizei hat dem S4-Bündnis in einem Kooperationsgespräch am Freitag verboten, in der Innenstadt zu demonstrieren.
Die Pressesprecherin des S4-Bündnisses, Sonja Brünzel, sagt dazu: “Die Polizei verweigert Antifaschisten den Protest an Gedenkorten rechter Gewalt, während sie zeitgleich Neonazikonzerte in der Dortmunder Innenstadt ermöglichen will. Für uns stellt sich die Frage, ob unter solchen Bedingungen Demonstrationen überhaupt die geeignete Protestform darstellen.“
Am Samstag, dem Tag der Nazi-Demo soll das S4-Bündnis am Landgericht protestieren – weit weg vom Nazimarsch in der Nordstadt.
Sarrazin: Biologie und Migrationsgeschichte auf Deppenniveau
In seinem Welt am Sonntag Interview zeigt Thilo Sarrazin dass er von zwei Dingen keine Ahnung hat: Migrationsgeschichte und Biologie.
Morgen werde ich mir das Buch von Thilo Sarrazin kaufen und später wahrscheinlich darüber schreiben. Das Marketing von Sarrazins Verlag wird dann auch bei mir funktioniert haben. Aber bei der heutigen Lektüre von Sarrazins Interview in der Welt am Sonntag sind mir zwei Punkte aufgefallen, die so absoluter Unsinn sind, dass ein wenig Allgemeinbildung sowie der Biologie-Leistungskurs bei Herrn Kirchner ausreichen, um sie zu widerlegen.
„In meinem Buch rede ich zudem nicht von Türken oder Arabern, sondern von muslimischen Migranten. Diese integrieren sich überall in Europa deutlich schlechter als andere Gruppen von Migranten. Die Ursachen dafür sind nicht ethnisch, sondern liegen offenbar in der Kultur des Islam. Vergleichen Sie die Integrationserfolge von Pakistani und Indern in Großbritannien.“
Die Tatsache ist unbestritten, dass muslimische Migranten sich mit der Integration und dem beruflichen Erfolg schwerer tun als nichtmuslimische Migranten. Aber den Grund dafür kann man nicht auf die muslimische Kultur reduzieren. Ein Blick in die USA zeigt, dass es nicht am Islam allein liegen kann: Dort sind Muslime gut integriert und wirtschaftlich erfolgreich. Ein Grund, warum Muslime in Europa einen beträchtlichen Anteil an der Unterschicht halten, liegt an der anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche der Herkunftsländer. Es ist nicht so, dass alle Griechen, Italiener oder Spanier, die in den vergangenen Jahrzehnten ihr Glück in der Auswanderung suchten, in Nord- und Mitteleuropa erfolgreich waren. Viele scheiterten, kamen mit den Sprachen oder den Mentalitäten nicht zurecht, genügten mit ihren Qualifikationen nicht den Anforderungen. Sie kehrten oftmals in ihrer Heimatländer zurück: Die hatten sich, auch Dank des EU-Beitritts, wirtschaftlich erholt und boten auch nicht gut Qualifizierten eine gewisse berufliche Perspektive. Zudem waren sie politisch stabil geworden: Spanien, Portugal und Griechenland wurden in den 70er Jahren demokratisch.
Die Türkei war hingegen lange Zeit ein politisch instabiles Land. In Teilen herrschten und herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. Trotz ihres Wirtschaftswachstums ist die Türkei noch immer ein relativ armes Land. Vor allem für die, die hier gescheitert sind, gibt es keine Perspektive in der Türkei. Von der Muslim-These von Sarrazin bleibt also nicht viel übrig.
Kommen wir zu seiner nächsten Aussage:
„Bis vor wenigen Jahrzehnten spielte Einwanderung für den Genpool der europäischen Bevölkerung nur eine geringe Rolle und vollzog sich überdies sehr langsam. Drei Viertel der Ahnen der heutigen Iren und Briten waren bereits vor 7500 Jahren auf den Britischen Inseln. Es ist nämlich falsch, dass es Einwanderungsbewegungen des Ausmaßes, wie wir sie heute haben, schon immer in Europa gegeben hätte. Seit der Völkerwanderung gab es solche Verschiebungen nicht mehr.“
Erst einmal schimmert bei Sarrazin etwas durch, das wissenschaftlich nicht zu halten ist: Das ein stabiler und homogener Genpool etwas positives ist. Dem ist nicht so. Ein gesunder Genpool ist variantenreich und gemischt. Je mehr Mischung um so besser. Umso homogener ein Genpool ist, umso mehr steigt die Gefahr von Erbkrankheiten. Der Fachbegriff ist Inzuchtdepression.
Wenn Nicht-Biologen anfangen von Genen zu reden ist die Gefahr groß, dass biologische Erkenntnisse auf soziale Phänomen übertragen werden. Gemeinsames oder angeblich gemeinsames Erbgut wird zu einem konstituierenden Element erklärt.
Das ist, was den Menschen betrifft, Unfug:
In der Biologie wird die Art Homo sapiens heute weder in Rassen noch in Unterarten unterteilt. Molekularbiologische und genetische Forschungen haben seit den 1970er Jahren gezeigt, dass eine systematische Unterteilung der Menschen in Unterarten ihrer enormen Vielfalt und den fließenden Übergängen zwischen geographischen Populationen nicht gerecht wird. Zudem wurde herausgefunden, dass der Großteil genetischer Unterschiede beim Menschen innerhalb einer geographischen Population zu finden ist.
Der zitierte Wikipedia Artikel verweist auf einen Text des Harvard Zoologen R.C. Lewontin:
The every-day socially defined geographical races do identify groups of populations that are somewhat more closely similar to each other genetically. Most important from the standpoint of the biological meaning of these racial categories, however, most human genetic variation does not show such „race“ clustering. For the vast majority of human genetic variations, classical racial categories as defined by a combination of geography, skin color, nose and hair shape, an occasional blood type or selected microsatellites make no useful prediction of genetic differences. This failure of the clustering of local populations into biologically meaningful „races“ based on a few clear genetic differences is not confined to the human species. Zoologists long ago gave up the category of „race“ for dividing up groups of animal populations within a species, because so many of these races turned out to be based on only one or two genes so that two animals born in the same litter could belong to different „races.“
Juden, Bottroper, Iren, Katholiken, Autofahrer , Basken oder Speiseeisliebhaber lassen sich also nicht über gemeinsame oder unterschiedliche Gene definieren. Ein beliebiger Afrikaner kann mit einem weißen Europäer genetisch enger verwandt sein, als sein ebenfalls weißer Nachbar. Sarrazin, ausgestattet mit dem überholten Wissen eines Mittelstufenschülers der 60er Jahre, hat das nicht gelernt. Das er sich allerdings nicht die Mühe macht zumindest ein wenig zu recherchieren, ist angesichts der Brisanz des Themas nicht zu entschuldigen. Da hilft auch der Verweis auf sein Buch nicht, in dem alles genauer stehen soll- Die wenigsten, die sich seine Thesen zu eigen machen, werden es jemals lesen. Er hinterlässt trotzdem fahrlässig seine Spuren im gesamtgesellschaftlichen Diskurs. Ich glaube bei seiner Herangehensweise und der Art, wie er sich in Interviews äussert, nicht daran, dass es ihm um Themen wie Integration und die Auswirkungen des demographischen Wandels geht. Die werden seit längerem ernsthaft und kontrovers diskutiert. Es geht Sarrazin zum einen darum in den Medien präsent zu sein. Und da hilft eine steile These – wie Wolfgang Clement immer wieder belegt. Zum anderen geht es im schlicht um Marketing für sein Buch. Koste es was es wolle.
Astronautalis
Astronautalis, Montag, 30. August, 20.00 Uhr, Beatz und Kekse, Wuppertal
Der Ruhrpilot
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Rechte III: Langes Warten auf die Polizei bei HirschQ-Überfall…Ruhr Nachrichten
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Debatte III: „Mögen Sie keine Türken, Herr Sarrazin?“…Welt
IT: Warum kauft man das Apple iPhone 4 mit T-Mobile SIM-Lock bei eBay ?…Pottblog
Zwischenraum: Ateliergebäude in Bochum sucht Nutzer
Künstler im ganzen Ruhrgebiet suchen Ateliers. Wir haben da einen Tipp.
Helle große Räume, ein wilder Garten, der zu einem Skulpturenpark werden kann oder sich einfach nur sehr gut zum Wurst grillen und Bier trinken eignet und das alles am Rand der Bochumer Innenstadt. Was das Gebäude neben der Feuerwache an der Bessemerstaße einmal war, konnten wir auf die Schnelle nicht herausbekommen. Es sieht aus wie eine ehemalige Schule – war aber doch eher ein Verwaltungsgebäude. Im verwilderten Garten befindet sich ein Anbau.
Das Gebäude liegt nur einen Steinwurf vom Viktoriaquartier entfernt. Wenn in Bochum erst einmal das Konzerthaus gebaut wird, soll das Viktoriaquartier das swingende Herz Bochums werden. Es kann allerdings auch sein, dass sich der Bau des Konzerthauses verzögert und die Erde vorher von Ausserirdischen mit grünen Tentakeln erobert wird. Was nicht schlecht sein muss. Das Bermudadreieck ist fußläufig zu erreichen. Die Jahrhunderthalle und der Westpark liegen gleich nebenan.
Da das nahegelegene Viktoriaquartier berüchtigt für seine Spaßbremsen ist, empfehlen sich leise Nutzungen: Ateliers, Büroräume, Galerien oder Funkstationen, um mit Ausserirdischen, die grüne Tentakel haben, Kontakt aufzunehmen.
Das Gebäude gehört der Stadt die nicht weiß, was sie damit machen soll. Und wenn Sie es wüsste, Jahrzehnte brauchen würde, ihre Pläne umzusetzen. Gute Voraussetzungen für eine Zwischen- oder Umnutzung. Ansprechpartner sind Bochums Kulturdezernent Michael Townsend und Stadtbaurat Ernst Kratzsch.
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Eric Burdon & The Animals
Eric Burdon & The Animals, Sonntag, 29. August, 20.00 Uhr, Zeche, Bochum
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Zwischenraum: Speicher in Dortmund
Wohnen und arbeiten am Wasser erfreut sich ja großer Beliebtheit. Wir stellen des halb in unserer kleinen Reihe zum Thema Zwischen- und Neunutzung eine Hafen-Immobilie vor.
Eine klassische Toplage ist die Dortmunder Nordstadt sicher nicht. Dabei ist der Altbaubestand des Quartiers hervorragend. Nirgendwo im Ruhrgebiet gibt es so viele gut erhaltene Gründerzeit- und Jugendstilhäuser. Und weil die Mieten niedrig sind wohnen hier traditionell viele Studenten. Und es gibt auch ein paar nette Kneipen: Die alte Hafenschänke Subrosa oder das Sissikingkong. Es muss also nicht immer Kreuzviertel sein.
Und Platz für Ideen gibt es auch noch. Zum Beispiel in den leerstehenden Speicherhäusern in der Lagerhausstraße am Hafen. Neben denen war eine Zeit lang das Solendo. Irgendwann soll da wieder eine Kneipe rein. Aber die schönen großen Speicherhäuser nebenan werden davon nicht betroffen sein. Ein paar tausend Quadratmeter Fläche wartete darauf, neu genutzt zu werden. Zum Teil erstrecken sich die Räume über ein ganze Etage. Mega-Lofts. Hier geht alles, was keinen Krach macht, denn die Nachbarn sind eher renitent: Galerien, Büros, Ateliers, Theater, Zwölfton- Blockflötenmusik. Man kann sich natürlich auch herrlich mit Paintball-Wummen durch die Etagen jagen.
Und wem gehört das alles? Der Stadt Dortmund. Und deren Kulturdezernent Jörg Stüdemann ist sicher dankbar für jeden Hinweis auf Gebäude, die sich zur Zwischen- oder Neunutzung eignen.
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