Der Ruhrpilot

Andreas Pinkwart

NRW: Pinkwart beendet NRW-Koalition…Der Westen

NRW II: Politiker provozieren eine Krise der Demokratie…Welt

NRW III: Planlos in Düsseldorf…FAZ

NRW IV: Pinkwart will Jamaika eine Chance geben…Spiegel

NRW V: Ein Land im Wartestand…taz

Kultur: 20. Internationales Videofestival großer Erfolg…BSZ

Kultur II: Das Karpaten-Projekt…BSZ

Kultur III: Kürzungen – was keinem erspart bleibt…Der Westen

Bochum: OB Scholz zu Opel…Pottblog

Bochum II: Opel-Werk Bochum bleibt…Ruhr Nachrichten

Bochum III: Lammert entlastet…Der Westen

Essen: Der letzte Triumph des Berthold Beitz…FAZ

Essen: Essen in Essen…Genussbereit

Dortmund: Mehr Schulden…Der Westen

Umland: Rechte suchen Nährboden in Bürgerbewegungen…Zoom

Internet: CDU/CSU fordert 3-Strikes…Netzpolitik

WM: Die Entvuvuzelarisierung…Freitag

Bund: Diese Regierung wird noch halten…Querblog

Mittelstand: Statuspanik in der Mittelschicht…Xtranews

Bochum: Kommt ein kleines Konzerthaus?

Wird in Bochum das vierte Konzerthaus des Ruhrgebiets gebaut? Die Chancen für eine abgespeckte Version sind gestiegen.

Dirk Schmidt, CDU-Ratsherr in Bochum, schreibt in seinem Blog, dass die Marienkirche in das Konzerthaus eingebunden wird. Dieser Plan ist nicht neu, wurde aber längere Zeit nicht verfolgt. Die Stadt und auch die Konzerthausstiftung favoritisierten eine großzügigere und auch teurere Lösung.

Mit dem Fördergeld des Landes könnte die Marienkirche zum Foyer des Konzerthauses umgebaut werden. Auch Büros, Sanitäranlagen und Lagerräume könnten in dem ehemaligen Gotteshaus untergebracht werden. Daneben könnte dann ein reiner Konzertsaal errichtet werden, der mit der Marienkirche verbunden wird. Kostenmäßig soll das alles hinkommen. Nun muss die Stadt schnell die Förderanträge fertig stellen und die Stifter überzeugen, sich auch an diesem Konzept zu beteiligen. Ganz in trockenen Tüchern ist die Sache wohl noch nicht. Aber die Chancen, dass das Konzerthaus gebaut wird, sind wieder gestiegen.

Der Ruhrpilot

NRW: Szenen einer privilegierten Partnerschaft…FAZ

NRW II: Özdemir drängt Kraft auf die Regierungsbank…Welt

NRW III: Zoff in NRW um 36 neue Kohlekraftwerke…Der Westen

Ruhr2010: Alternativer Videospiel-Preis für „Heavy Rain“…Welt

Ruhr2010 II: Pixelprojekt Ruhrgebiet – Neuaufnahmen 2009/2010…Hometown

Dortmund: Grüne hinterfragen Envio-Genehmigungen…Der Westen

Bochum: Nazi-Demo in Wattenscheid….Bo Alternativ

Essen: Eon-Millionen ein Fall für den Staatsanwalt…Der Westen

Apple iPhone 4: Offizielle Tarife der Telekom bzw. T-Mobile…Pottblog

Gaza: PR-Schlacht auf hoher See…Süddeutsche

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Kraft-Brief an die Genossen: “ Jetzt wird gehandelt“

Hannelore Kraft hat sich via Mail mit einem langen Brief an die SPD-Mitglieder in NRW gewandt. Sie kündigt eine Minderheitsregierung an – wenn im Bundesrat wichtige Entscheidungen anstehen:

…hinter uns liegen ereignisreiche Wochen und ich möchte abermals die Gelegenheit nutzen, dich in einem Brief ganz persönlich über die aktuelle landespolitische Situation zu informieren. Mir ist wichtig, dass du den Stand der Diskussion nicht nur aus den Tageszeitungen, dem Internet oder aus dem Fernsehen erfährst. Nur so baut sich in der Partei Vertrauen und Glaubwürdigkeit auf.

Am 9. Mai 2010 haben die Bürgerinnen und Bürger in NRW den neuen Landtag gewählt – mit einem guten Ergebnis für die SPD. Aber: Wir haben die Wahl nicht gewonnen. Rot-Grün fehlt ein Sitz zur Mehrheit im Landtag. Andererseits gab es ein klares Votum für einen Politikwechsel in Nordrhein-Westfalen. Rot-Grün hat zehn Stimmen mehr im Parlament als Schwarz-Gelb.

Angesichts dieser schwierigen Situation hatte der Landesvorstand am 10. Mai beschlossen, mit allen in den Landtag gewählten Parteien Sondierungsgespräche zu führen. Wir wollten prüfen, mit wem ein Politikwechsel in Nordrhein-Westfalen möglich ist. Wir haben diese Gespräche ergebnisoffen und mit dem festen Willen aufgenommen, zu einer stabilen Regierung für NRW zu kommen. Wir haben dann (gemeinsam mit den Grünen) mit der Linkspartei und mit der FDP sondiert. Die Delegation der SPD hat aber auch ausgelotet, ob es möglicherweise zu einer Großen Koalition kommen kann.

Das Gespräch mit der Partei „Die Linke“ hat uns gezeigt, dass unsere Einschätzung aus dem Wahlkampf richtig war: Diese Partei ist derzeit weder koalitions- noch regierungsfähig. Sie wollte gleichzeitig Regierung und Opposition sein und wäre erkennbar kein verlässlicher Partner gewesen. Dies hatte ich bereits in meinem letzten Schreiben deutlich gemacht. Die Gespräche über eine Ampelkoalition sind von der FDP beendet worden, obwohl es aus meiner Sicht durchaus Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit hätte geben können. Bei den zentralen Themen Bildung, Arbeit, Kommunales, Wirtschaft und Umwelt hat die liberale Delegation durchaus Kompromissbereitschaft erkennen lassen. Aber letztlich bleibt festzuhalten, dass die FDP insgesamt offenbar noch Zeit benötigt, um sich weiterzuentwickeln.

Mit der CDU haben wir in drei Gesprächen ausgelotet, ob es eine Basis für eine gemeinsame Regierungsarbeit geben kann. Dabei ist in geradezu erschreckender Weise deutlich geworden, dass die CDU keine Antworten auf die drängendsten Probleme unseres Landes hat. Sie ist in allen zentralen Politikfeldern im Ungefähren geblieben. Ihre politischen Angebote waren weitgehend substanzlos. Auch zu einem personellen Neuanfang ist die CDU nicht bereit. Für unsere Sondierungsdelegation war damit klar: Ein Politikwechsel, wie wir ihn wollen – nämlich eine Veränderung der politischen Kultur in NRW, eine inhaltliche Neubestimmung und ein personeller Neuanfang – ist mit der CDU nicht möglich.

Ich habe es auch als unerträglich empfunden, dass die CDU nach Abschluss der Sondierungen versucht hat, über die „Bild“-Zeitung wieder mit uns ins Gespräch zu kommen. Zudem sind ganz offensichtlich seitens der CDU über vertrauliche Gespräche bewusst Unwahrheiten verbreitet worden. So hat Jürgen Rüttgers – anders als am Montag im „SPIEGEL“ berichtet – uns zu keiner Zeit ein Angebot zu einer so genannten „israelischen Lösung“ gemacht, also der zeitlichen Teilung des Amtes des Ministerpräsidenten. Mein Eindruck ist: Die politischen Angebote der CDU während der Sondierungsgespräche blieben wohl auch deshalb nebulös, weil man davon ausgegangen ist, dass die SPD die Große Koalition nicht ausschließen würde – vor allem wegen der Aussicht auf Posten, Pöstchen und Dienstwagen. Wir wollen aber einen politischen Wechsel in Nordrhein-Westfalen. Wir stehen für Inhalte.

Die Ergebnisse aller Sondierungen haben wir am 11. Juni 2010 im Landesvorstand ausführlich diskutiert. Letztlich hat sich der Vorstand dann einstimmig dazu entschlossen, dem Landesparteirat eine Empfehlung auszusprechen, wonach auf der Basis des Ergebnisses der Sondierungen keine Koalitionsverhandlungen mit der CDU aufgenommen werden sollen. Auf vier gut besuchten Regionalversammlungen am letzten Wochenende ist diese Linie bestätigt worden. Der Landesparteirat ist dann am gestrigen Abend der Empfehlung des Vorstandes gefolgt und hat einen entsprechenden Beschluss gefasst.

Für uns ist damit klar: Die Zeit des Redens ist nun beendet. Jetzt wird gehandelt. Wir werden den Politikwechsel nun zunächst aus dem Parlament heraus gestalten. Es gibt im Landtag eine Mehrheit unter anderem für die Abschaffung der Studiengebühren, für mehr Mitbestimmung im Öffentlichen Dienst (LPVG) oder für die Stärkung der Kommunen. Die Beispiele ließen sich fortsetzen. Deshalb heißt es auch im Beschluss des Landesparteirates: „Eine SPD-geführte Minderheitsregierung wird derzeit nicht angestrebt.“

Entscheidend ist dabei das Wort „derzeit“. Denn klar ist: Wenn wir mit dem politischen Wandel nicht vorankommen oder im Bundesrat wichtige Entscheidungen anstehen, bei denen es darum geht, Schaden von Nordrhein-Westfalen und seinen Bürgerinnen und Bürgern abzuwenden, werden wir eine neue Positionierung vornehmen. Natürlich wieder unter breiter Beteiligung der Partei.

wir haben gemeinsam einen überaus engagierten Wahlkampf geführt und sind auch danach sehr geschlossen aufgetreten. Wir haben damit bei den Menschen in Nordrhein-Westfalen neues Vertrauen gewonnen. Wir haben ein gutes Programm, das wir in möglichst vielen Punkten umsetzen wollen. Das müssen wir immer wieder deutlich machen.

Uns geht es um die Inhalte.

Uns geht es um eine bessere Politik für die Menschen in Nordrhein-Westfalen.

Wenn wir das ernsthaft verfolgen, dann werden wir in den nun folgenden Wochen und Monaten weiteren Zuspruch gewinnen.

Deine

Hannelore Kraft

Wenn man sowieso eine Minderheitsregierung machen will, warum wartet man dann? Und wie stabil wird eine Minderheitsregierung sein? Was kann sie durchsetzen – und mit wem? Es bleibt dabei, dass es nur zwei Möglichkeiten in NRW gibt: Große Koalition oder Neuwahlen.

Hallo Nachbarn, bitte klagt gegen den ECE-Citykiller in Bochum

ECE-Citykiller in Essen

Mitten in Bochum, da wo jetzt noch das Landgericht steht, wird ein Einkaufszentrum entstehen. Gebaut wird es von ECE. Das Unternehmen, das zur Otto-Gruppe gehört, ist der größte Einkaufszentrenbetreiber Deutschlands. Und der Totengräber zahlreicher Innenstädte. Morgen wird in Bochum der Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur- und Stadtentwicklung beschließen, dass ECE auf der Fläche des Landgerichts ein Einkaufszentrum bauen darf. Ein paar der Flächen hat sich ECE schon vor Jahren gesichert. Ursprünglich wollte ECE eine Verkaufsfläche von 30.000 Quadratmetern genehmigt bekommen. Nun werden es erst einmal gut 20.000 Quadratmeter Einkaufsfläche. Dazu kommen Parkplätze, Gastronomie, Sozialräume, die Gänge des Zentrums und vieles mehr. Und das in einer schrumpfenden Stadt.

ECE und die Stadt Bochum werden damit die Bochumer Innenstadt endgültig ruinieren. Bochum beteiligt sich an einem Einkaufscenter-Wettrüsten. In vielen Städten werden die Citykiller gerade gebaut oder geplant. Das muss aufhören. In allen Städten – nicht nur in Bochum. Ich will keinen ECE-Citykiller in meiner Stadt. Ich will keine Citykiller im Ruhrgebiet.

Die Bochumer sollten sich gegen den Bau des Citykillers wehren – und die Nachbarstädte klagen. Denn auch ihren Innenstädten droht die Verödung. Übrigens: Gelsenkirchen hat gegen einen Citykiller in Recklinghausen geklagt – und es sieht so aus, als ob der zumindest kleiner wird. Vielleicht so klein, dass sich der Bau nicht mehr lohnt.

Der Ruhrpilot

NRW: FDP gegen Opel-Bürgschaft…Ruhr Nachrichten

Ruhrgebiet: Fünf Städte sind bei Innovation City (IC) dabei…Pottblog

Ruhrgebiet II: Gelsenkirchen im IC-Finale…Hometown Glory

NRW II: Lafontaine findet Kraft immer unglaubwürdiger…Der Westen

Kultur: Metal im Pott…Metal Hammer

Ruhr2010: Gesänge der Synagoge & Lieder aus den Ghettos…Hometown Glory

Ruhr2010 II: Das Ruhrgebiet feiert sein Sommerfest…Xtranews

Bochum: Living Games Festival…Patje

Bochum II: Neue Töne zum Konzerthaus…Bo Alternativ

Dortmund: Envio-Technik soll nur zum Schein laufen…Der Westen

Duisburg: Städtische „Spürhunde“ auf Geldsuche…Der Westen

Medien: Aust-Projekt für Hombach ein Bumerang?…Meedia

Medien II: Lotta 39 erschienen…Trueten

Medien III: Madsack auf dem absteigenden Ast…Frontbumpersticker

Medien IV: Bodo Hombach –  between a rock and a hard place….Zoom

WM: Nehmt dem Neger endlich die Tröte weg!…Spiegelfechter

WM II: Der Vuvuzela Rache-Button…Nerdination

WM III: Du bist Deutschland…Jungle World

Präsi: CDU-Politikerin Lengsfeld wirbt für Gauck…Zeit

Präsi II: Der kleine Demonstrationzug mitten in der Stadt…Wirres

Internet: Berliner Rede zum Urheberrecht…Netzpolitik

Internet II: Fonic Micro-SIM für das Apple iPad 3G:…Pottblog

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Bochumer Spaßbremsen

Die Stadt zwischen Essen und Dortmund sieht sich selbst gerne als „Swinging Bochum“. Ein Mythos: Unter Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) und Ordnungsdezernentin  Diana Jägers (CDU) schwingt nichts mehr.

Gut, dass es das Bermudadreieck schon gibt. Wenn heute, wie in den 70ern und frühen 80ern, ein paar Leute Kneipen aufmachen und Stühle nach draußen stellen würden, könnten sie es gleich vergessen. Die Bedenkenträger im Bochumer Rathaus würden so etwas sofort unterbinden. Es könnte sich ja jemand gestört fühlen.

Auch Bochum Total hätte wohl keine Chance mehr. Zu viele Leute und zu viel Krach.

Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) und Ordnungsdezernentin Diane Jäger (CDU) bilden eine große Koalition der Spaßbremsen. Ihr Motto: Unser Dorf soll ruhiger werden. Private Initiativen? Stören nur.

Drei Beispiele für das unschwingende Bochum: Der Veranstalter Heinz-Peter Keller wollte auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße während der WM Public Viewing veranstalten. Bier, Würstchenbuden und Fußball. Die Kombination geht immer. Solche Veranstaltungen gibt es zu Hunderten in der Republik. In Bochum nicht. Die Auflagen in Bochum waren so hoch, das Keller hinwarf. Auch weitere Veranstaltungen die er in Bochum plante, hat er aufgegeben. Keller in der WAZ über das Bochumer Ordnungsamt: „Ich will die Leute nicht mehr sehen.“

Besonders lächerlich machte sich Bochum im vergangenem Jahr als die Loveparade scheiterte. Scholz und Jäger stellten sich damals vor die Presse und erklärten, die Loveparade sei behandelt worden wie jede andere Veranstaltung auch. Und es habe nun einmal nicht gepasst. Provinz? Wer im Beisein von Scholz das „böse Wort“ (Scholz) in den Mund nahm erntete böse Blicke. Dabei hat das Loveparade-Aus nichts anderes gezeigt als das: Die Bochumer Stadtverwaltung kann solche Veranstaltungen nicht durchführen. Bocholt übrigens auch nicht. Provinz eben.

Und dann ist da das Trauerspiel um das Goosen-Theater: Der Bermudadreieck-Gründer Leo Bauer und der Kabarettist Frank Goosen wollen ein Kleinkunst Theater eröffnen. Und sie wollen es selbst finanzieren. Da kann die Stadt kaum etwas falsch machen. Denkt man. Ist aber nicht so. Bei einer Präsentation des Konzepts plus Goosen-Auftritt in den künftigen Kleinkunst-Räumen zeigt sich das Ordnungsamt von seiner besten Seite und bringt die Veranstaltung fast zum kippen. Bauer und Goosen müssen eine Menge Geld für Sondergenehmigungen zahlen, um die Veranstaltung durchführen zu können. Als die Stadt dann im vergangenem Jahr noch  Zusagen über die Nutzung eines Abwasserkanals zurückzieht droht das Projekt zu kippen. Man einigte sich später, aber das Goosen Theater wird 2010 nicht eröffnet. Erst 2011 geht es los. Egal. 2010? War da was?

Swinging Bochum? Ja, aber nur ohne die Stadtverwaltung. Die pflegt lieber ihre Baulückensammlung und träumt von Konzerthäusern, die niemand braucht und die nie gebaut werden.  Und wenn es richtig gut läuft, wird auch noch die Innenstadt durch ein neues Einkaufszentrum ruiniert. Avanti Dilletanti!