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Dortmund: Erste Zwischenfälle vor der Nazi-Demo…Ruhr Nachrichten

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Loveparade: David Schraven sucht Fotos zur Aufklärung der Katastrophe

Am Drama der Loveparade haben viele mitgeschrieben

David Schraven war einer der Mitgründer der Ruhrbarone und ist immer noch ein enger Freund. Mittlerweile Recherchechef bei der WAZ hat er uns und andere Blogs, darunter Pottblog und Xtranews gebeten, ihm bei der Suche nach Fotos der Loveparade-Katastrophe zu unterstützen. Dem kommen wir natürlich gerne nach.

David geht es um die Rekonstruktion der Ereignisse in Duisburg am 24. Juli – dem Tag der Loveparade-Katastrophe. Die Fotos werden nicht veröffentlicht.

Derzeit schieben sich alle gegenseitig den schwarzen Peter in die Schuhe, sei es Polizei, Stadt oder der Veranstalter. Ich versuche der Wahrheit näher zu kommen.

Zunächst bin ich dafür natürlich auf die offiziellen Angaben angewiesen. Gleichzeitig bemühe ich mich um die Dokumente und Protokolle, die den Weg des Dramas nachzeichnen. Doch das alles reicht nicht.

David will herausbekommen wer verantwortlich ist für die Katastrophe ist:

Ich suche möglichst viele Fotos und Videos zur Loveparade, die von Teilnehmern der Parade aufgenommen worden sind. Anhand der Fotos und Videos will ich versuchen, ein möglichst lückenloses Bild der Parade
nachzuzeichnen. Vom Anfang bis zum Ende.

Damit ich sehen und berichten kann, wann und wo die offiziellen Darstellungen der Behörden und Veranstalter von den Erfahrungen der Leute auf der Straße abweichen.

Damit nachvollziehbar wird, wann, und wenn ja, welche Auflagen von den Loveparade-Machern gebrochen wurden? Wie viele Sicherheitsleute waren wo im Einsatz? Wie viele Erste-Hilfe-Plätze gab es?

Ich glaube wirklich, nur mit den Fotos und Videos der Teilnehmer der Love-Parade ist diese Aufgabe zu bewältigen. Nur mit Hilfe möglichst vieler Teilnehmer kann ein Wirklichkeitsnahes Lagebild gezeichnet werden.

David interessieren vor allem drei große Bereiche:
a) Die Situation auf dem Bahnhof und unmittelbar danach. Gab es auf dem
Zuweg zum Veranstaltungsort Hindernisse der Polizei, wann und wo standen
diese, wurden Barrieren errichtet, die den Zufluss regelten? Wurden
diese Barrieren durchbrochen oder geöffnet? Und wann genau geschah das
alles?
b) Die Situation vor den Tunneln. Was passierte hier wann genau? Wann
waren hier welche Hindernisse, Zäune oder Polizei- und Securityketten?
Wie und wann wurden diese überwunden, durchbrochen oder geräumt?
c) Die Lage in den Tunneln und direkt danach in dem Bereich der beiden
Rampen. Wann genau wurde die Polizeikette auf der Rampe gesprengt?
Wieviele Polizisten waren da genau im Einsatz? Wie und wann genau fiel
das letzte Zaun-Hindernis direkt an der kleinen Treppe?
David  würde sich  freuen, wenn unsere Leser ihm  Fotos schicken könnten.
Bitte jeweils mit folgenden Angaben: Namen und Rückrufnummer sowie mit
dem Ort und der Zeit, wann das Foto aufgenommen wurde.
David  braucht diese Fotos und Videos alleine zu Recherchezwecken, um den Skandal der Loveparade möglichst gut aufzuklären und wird die Fotos für keinen anderen Zweck einsetzen.
Rückfragen  unter 0172-5632699
Die Fotos können an: fotos@schraven.cc geschickt werden.

Sauerland: Die Abwahl-Erklärung oder: Der beste Weg zur Pensionssicherung

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Adolf Sauerland

Es geht um Geld. Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland hat gerade erklärt, dass er nicht zurücktreten will. Er setzt auf das Abwahlverfahren des Rates. Für ihn der lukrativste Weg.

Nach der Sommerpause könnte es losgehen. Spätestens. Der Rat muss mit einer einfachen Mehrheit einen Antrag auf Abwahl des Oberbürgermeistern annehmen. Dann muss über diesen Antrag abgestimmt werden. Wenn 2/3 der Ratsmitglieder der Abwahl zustimmen, kann der Rat das Abwahlverfahren einleiten. Abwählen können Sauerland nur die Duisburger Bürger. Aber soweit muss es nicht kommen. Wenn der Rat mit 2/3 der Stimmen für die Einleitung des Abwahlverfahrens gestimmt hat, kann Sauerland auf die Abstimmung durch die Bürger verzichten. Er gilt dann als abgewählt und verliert nicht seine Pensionsansprüche. Und wird weiterhin ein gutes Gehalt bekommen. Ob die Parteien in Duisburg den Weg mitgehen werden ist allerdings fraglich: FDP, Linkspartei und SPD fordern Sauerlands Rücktritt und auch in seiner Partei hat  Sauerland keine Freunde mehr.

Hier nun Sauerlands Erklärung:

„Die Katastrophe bei der Loveparade hat bei allen Beteiligten viele Fragen aufgeworfen. Neben den Fragen zur Ursache steht die zentrale Frage nach der Verantwortung im Raum.

Die Veranstaltung hat vielen Menschen unermesslichen Schmerz zugefügt. Am Entsetzlichsten leiden die Familien und Freunde der Opfer. Sie haben einen unwiederbringlichen Verlust erlitten. Ihr Schmerz ist grenzenlos. Ich trauere mit ihnen.

Der Ablauf der Loveparade, die vielen Toten und Verletzten mitten in unserer Stadt haben auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und mich selbst in einen tiefen Schock versetzt. Wenn ich deswegen in den letzten Tagen Fehler gemacht habe, bitte ich mir das zu verzeihen. Dieses Unglück wird auch mich mein Leben lang nicht mehr los lassen.

Für mich steht fest: Ich werde mich meiner Verantwortung uneingeschränkt stellen – der persönlichen wie der politischen. Beides hängt allerdings zusammen. Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich erst Klarheit über eine etwaige tatsächliche Verantwortung der Stadtverwaltung haben muss, bevor ich die politische Verantwortung dafür übernehme. Um dies zu klären, habe ich verwaltungsintern eine Untersuchungsgruppe eingesetzt, die den gesamten Sachverhalt im Verantwortungsbereich der Stadt aufklärt. Ein erster schriftlicher Zwischenbericht wird dem Innenausschuss des Landtags zur Sondersitzung am Mittwoch zur Verfügung gestellt werden. Geprüft wird auch mit Unterstützung externer Experten, ob und gegebenenfalls auch inwieweit in der Stadtverwaltung Fehler gemacht wurden und ob Erkenntnisse vorliegen, dass Dritte gegen Genehmigungsvorgaben der Stadt verstoßen haben. Meine Verwaltung und ich werden an dieser Aufklärung mit aller Kraft mitwirken. Selbstverständlich werde ich mich – wie bereits von mir angekündigt – einem gemäß der Gemeindeordnung für das Land NRW vorgesehenen Abwahlverfahren stellen.

Ich persönlich wünsche mir zusätzlich nach der Innenausschusssitzung am Mittwoch die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses des Landtags NRW. Dieses schärfste parlamentarische Instrument zur Aufklärung von Abläufen und Verantwortlichkeiten sollte unverzüglich seine öffentliche Arbeit aufnehmen.“

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CDU-Online-Guru Gorny offline

Dieter Gorny

Dieter Gorny sitzt für die CDU in der Internet-Enquetekommission des Bundestages. Das European Center for Creative Economy, mit dem Gorny  die Kreativwirtschaft fördern will und dessen Direktor er ist, ist hingegen offline. Mit der Arbeit aber hat man angeblich längst bekommen.

Der Platz im Internet würde knapp werden, wenn man alle Ämter aufzählen wollte, die Dieter Gorny sein eigen nennt.  Nur ein paar wichtige: Er sitzt für die CDU in der Internet Enquete Kommission des Bundestages,  ist Funktionär der Musikindustrie, Künstlerischer Direktor des Kulturhauptstadtveranstalters Ruhr2010 GmbH und ebenfalls Künstlerischer Direktor des wohlklingen European Centers für Creatice Economy (ECCE). Das ist in Dortmund beheimatet und hat seine Arbeit längst  aufgenommen. Zumindest erhalte ich seit Wochen Einladungen und Pressemitteilungen in denen Leute als ECCE -Mitarbeiter bezeichnet werden.  Auch eine Agentur für die ECCE-Pressearbeit gibt es schon. Schade nur, das man nur eine grobe Vorstellung davon erhält, was denn das ECCE so macht, denn über eine eigene Internetseite verfügt dieses Europäischen Zentrum nicht. Zu den Aufgaben von ECCE könnte die Stärkung der Kreativwirtschaft gehören. Das zumindest legen die Seiten der Ruhr2010 nahe, auf die man gerät, wenn man www.e-c-c-e.com anklickt. Für dieses noble Unterfangen wären eine Internetseite sowie eine Telefonnummer sicher hilfreich. Auch unter den „Kreativen“ wird der eine oder andere sicher Computer und Telefon besitzen. Sogar die Existenz eines Internetzugangs ist nicht auszuschließen.

Selbst die Domain ist nicht auf ECCE oder die Ruhr2010 GmbH eingetragen, sondern auf den Namen des stellvertretenden ECCE-Direktors Bernd Fesel. Der ist bei der Ruhr2010 GmbH für gleich zwei Flop-Projekte zuständig: Sowohl die nicht funktionierende Vermittlung von Büros und Wohnungen an Kreative  als auch das peinliche 2010lab fallen in seinen Verantwortungsbereich. Und das könnte so bleiben: Beide Projekte sollen von ECCE weiter betrieben werden. Klar, wenn das genauso intensiv und erfolgreich läuft wie bisher, braucht ECCE keine Internetseiten.

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Trauerzug zum Loveparade-Desaster
21 schwarze Ballons symbolisieren die 21 Toten: Trauerzug zum Duisburger Loveparade-Desaster. Bild Rodenbücher

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Und Sauerland will bleiben…

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Adolf Sauerland

Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland will im Amt bleiben. Im gestrigen N24 Interview sehen wir einen Politiker in einer unvorstellbaren Erbärmlichkeit.

21 Tote gab es am vergangenen Samstag bei der Loveparade in Duisburg. Heute war die Trauerfeier. Merkel war da. Wulf war da. Kraft hielt eine wirklich beeindruckende Rede.

Einem ist das egal: Duisburgs Oberbürgermeister will im Amt bleiben. Auf N24 sagte Sauerland, er wolle im Amt bleiben, bis die Vorfälle rund um die Loveparade geklärt seien. Mit seiner Pension habe das nichts zu tun. Gestern stand er wohl kurz vor dem Rücktritt. Er hat es sich anders überlegt. Menschen, die ihm in der vergangenen Woche begegnet sind, berichten von Sauerland als einem Betroffenheitsdarsteller. Seine Hauptsorge: Sein Amt. Nur kurz mimt er in Gesprächen den Trauernden. Er ist aggressiv. Uneinsichtig. Wütend.  Ein Egozentriker ohne Moral.