„Komm in die Gänge…“

Heute eröffnet im  Künstlerhaus Dortmund die Diskussionsveranstaltung „Komm in die Gänge“.

Das Gängeviertel in Hamburg wurde im vergangene Jahr zu einem Symbol für die Widerstände die entstehen, wenn Szeneviertel zu Kreativquartieren werden sollen. Gentrifizierung nennt sich der Prozess, wenn staatliche Planung und viel Geld versuchen, das Image gewachsener Strukturen zu nutzen,  um Quartiere für eine zahlungskräftige Klientel zu öffnen.

Im Gängeviertel führte diese Politik zu Hausbesetzungen und Debatten über die künftige Stadtstruktur Hamburgs. Die Diskussionsveranstaltung  im Künstlerhaus Dortmund stellt die Erfahrungen dieser Auseinandersetzungen vor und schlägt eine Brücke zur Wirklichkeit des Ruhrgebiets im Kulturhauptstadtjahr. Beginn: 19.00 Uhr, Künstlerhaus, Dortmund

Hannelore Kraft: Ministerpräsidentin im zweiten Wahlgang

Hannelore Kraft (SPD) wurde soeben mit 90 von  181 Stimmen zur Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen gewählt.

90 Stimmen für Hannelore Kraft, 80 gegen sie und 11 Enthaltungen. Das reichte im zweiten Wahlgang, das war die relative Mehrheit. Es gab keinen Gegenkandidaten. Im ersten Wahlgang erhielt Kraft ebenfalls die 90 Stimmen von Grünen und SPD. FDP und CDU stimmten wahrscheinlich ebenso wie ein Abgeordneter der Linkspartei gegen Kraft. Wohl zehn Abgeordnete der Linkspartei enthielten sich wie angekündigt der Stimme.

Hannelore Kraft ist die erste Ministerpräsidentin NRWs. Sie verfügt im Landtag über keine Mehrheit und ist auf die Unterstützung oder Duldung von Union,FDP oder Linkspartei angewiesen.

Der Ruhrpilot

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Verkehr: Ausgefallene Klimaanlage im ICE – Bundespolizei sucht Zeugin…Xtranews

Kultur: Fotolegende Wolman über Cash und Davis…Der Westen

Medien: Ein Antrag an den Kulturausschuss mitsamt Einleitung über die Misere des Lokaljournalismus…Zoom

Medien II: mediaclinique präsentiert Die Gazette…Mediaclinique

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Update: Klatsche für Alt-Stalinchen Böth im ersten Wahlgang

Gunhild Böth, Landtagsabgeordnete der Linkspartei, hielt die DDR für ein sehr demokratisches Land. Nun hat sie eine kleine Lektion in Sachen Demokratie erhalten.

Denn anders als in der von Böth geschätzten Mauerrepublik kann es Kandidaten in der Bundesrepublik passieren, dass sie durchfallen. Auch wenn sich, wie im Fall der Wahl der Landtagspräsidenten und ihrer Stellvertreter in NRW, die Fraktionen geeinigt haben, dass jeder einen der lukrativen Posten erhalten soll.

78 Abgeordnete wählten im ersten Wahlgang das Alt-Stalinchen der Linkspartei. 13 zu wenig. Eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten konnte wohl ihren Ekel vor Böth nicht überwinden.

Erst im zweiten Wahlgang wurde Böth gewählt – mit 87 Stimmen. Zieht man von den 87 Stimmen für Böth die 11 der Linkspartei ab haben 76 Abgeordnete demokratischer Parteien eine Frau zur Landtagsvizepräsidentin gewählt, die Diktaturen eigentlich ganz prima findet. Erbärmlich.

Zum Landtagspräsidenten wurde übrigens alter Freund der Ruhrbarone gewählt: Eckhard Uhlenberg (CDU). Wir gratulieren.

Hombach und Staake werden die neuen Initiativkreis-Ruhr Moderatoren

WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach und Duisport Chef Erich Staake sind die neuen Moderatoren des Initiativkreises Ruhr.

Der Initiativkreis Ruhr bekommt zwei neue Moderatoren. Der Zusammenschluss von 60 Unternehmen die sich mit dem Ruhrgebiet verbunden fühlen wird Staake und Hombach im November zu den Nachfolgern von Wulf H. Bernotat und Winfried Materna wählen. Anfang kommenden Jahres werden sie dann die Amtsgeschäfte übernehmen. Bernotat und Materna haben den Initiativkreis wieder zu seinen Wurzeln zurückgeführt: Mit Projekten wie Innovation City soll wieder versucht werden, Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrgebiets setzen. Deren Förderung war der Grund zur Gründung des Initiativkreis. Zwischenzeitlich verzichtete man allerdings auf das Bohren dicker Wirtschaftsbretter und widmete sich vor allem der Förderung der schönen Künste.   Was Staake und Hombach in ihrer zweijährigen Amtszeit planen, werden sie noch bekannt geben. Bislang haben alle Moderatoren versucht, eigene Akzente zu setzen.  Bei Ex-RAG Chef Werber Müller war das zum Beispiel die legendäre Ruhr hoch n Kampagne.

KiK-Stiftung: Schlechter als wie man denken soll

KiK, der Billigtextilhändler der Tengelmann-Gruppe, will ein besseres Image. Helfen sollen dabei die Stiftung Help and Hope und ein Kinderhaus in Dortmund.

Kinder klauen Pferden das Futterbrot, um es selbst zu essen, die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Einkommen sind niedrig. Es macht sicher keinen Spaß, in Dortmund-Scharnhorst aufzuwachsen. Der Stadtteil im Nordosten Dortmunds gehört zu den ärmsten Quartieren der Stadt. Und Dortmund ist die Kommune mit den prozentual meisten Armen in Nordrhein-Westfalen. Keine Frage, den Menschen in Scharnhorst muss geholfen werden. Eine  Stiftung mit dem schönen Namen help and hope will das künftig tun. Hinter der Stiftung steht der Billig-Textilhändler KiK. Schlagzeilen macht das Unternehmen mit Niedriglöhnen und dem Testimonial Verona Pooth. Und  Hilfe und Hoffnung – von  beidem könnte Scharnhorst sicher etwas mehr gebrauchen. Help and hope will in Scharnhorst eine Kinderbetreuung aufbauen. Ein Grundstück wurde von der Stadt Dortmund gerade gepachtet. Ein Haus nach dem Vorbild der Arche in Berlin. Deren ehemaliger  Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer, Kai-Uwe Lindloff, ein ehemaliger freikirchlich-evangelischer Pastor, ist einer der Vorstandsvorsitzenden von help and hope.

Die Arche bietet unter anderem in Berlin Kindern aus sozial schwachen Familien Nachhilfe, aber auch Gesundheitsförderung oder eine warme Mahlzeit. In Berlin gehört mittlerweile auch eine freikirchliche Schule zum Angebot. Protestantischer Fundamentalismus trifft auf christliche Caritas.

Dass ein Unternehmen wie KiK sich für Kinder aus armen Familien engagiert, wundert Günter Isemeyer, Pressesprecher von Verdi-NRW, nicht: „KiK hat ein Imageproblem.“ KiK wurde wegen der Zahlung von sittenwidrigen Löhnen für  Teilzeitkräfte verurteilt . „Unternehmen hoffen mit solchen Sozialaktionen positive Schlagzeilen zu machen.“ Tariflöhne, sagt der Verdi-Mann, zahlt Kik weiterhin nicht. „Das ist in der Tengelmann-Gruppe  – im Gegensatz zu Aldi – so üblich.“ Für Isemeyer ist die Stiftung vor allem eine PR-Aktion für KiK. Wirkungsvoller gegen Kinderarmut, sagt  Isemeyer, seien vernünftige Löhne. Sozial PR ist da billiger. Übrigens nicht nur in Dortmund: In Herne soll schon bald ein help and hope „Kidstreff“ entstehen.

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Der Ruhrpilot

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