Umfrage: Kein Lager mit Mehrheit – Linke wackeln – Piraten in NRW bei 1,7 Prozent

Eine aktuelle TNS-Emnid-Umfrage bestätigt den Trend der vergangenen Wochen: Weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb haben eine Mehrheit wenn die Linkspartei in den Landtag kommt. CDU und FDÜ sind allergings im Aufwind. Interessant sind die sonstigen Parteien: Die Piraten könnten einen erneuten Achtungserfolg erzielen.

Nach den  Ergebnissen einer noch ungewichteten aktuellen Umfrage des Institutes TNS-Emnid die uns zugetragen wurden gibt es nach wie vor weder eine Mehrheit für CDU und FDP noch für SPD und Grüne wenn die Linken reinkommen. Und dieses wenn wird immer größer. Das Ergebnis der ungewichteten Umfrage: CDU 39,6 Prozent SPD 32,7 Prozent, Grüne 10,0 Prozent, FDP 7,5 Prozent und Linkspartei 5,2 Prozent. Für die Linkspartei wird es also sehr knapp werden – aber auch in dieser Umfrage liegt sie allerdings über der Fünf-Prozent-Hürde. Immerhin: Schwarz-Gelb holt auf und vergrößert den Abstand zu Grünen und SPD.

Spannend sind auch die Zahlen für die kleinen Parteien: In diesem Block führen die Piraten klar mit 1,7 Prozent. Nach den Achtungserfolgen bei den Bundes- und Europawahlen könnten die Piraten könnten die Piraten also ein weiteres Mal für eine Überraschung sorgen. Peinlich wird es für die  Rechten: Die NPD kommt in der Umfrage auf 1 Prozent, Pro NRW sogar nur auf 0,9 Prozent, die Republikaner auf 0,3 Prozent. Das ist noch schlechter als die Tierschutzpartei: Die schafft immerhin 0,5 Prozent.

Die Daten sind ungewichtet und die reinen Ergebnisse der Befragung von 5000 Wahlberechtigten in NRW in den vergangenen Tagen. Die Wichtung der Rohdaten gehört zu den Kernkompetenzen der Institute, jedes hat dafür ein eigenes Verfahren. Und natürlich ist gerade bei so kleinen Parteien die Unsicherheit sehr groß, denn es gibt Schwankungsbreiten von bis zu drei Prozent.

Ob die Piraten am es Ende schaffen werden zwischen ein und zwei Prozent zu kommen ist also nach wie vor unsicher. Aber die Daten geben zumindest her, dass die Piraten von ihren Wählern nicht vollkommen vergessen wurden.

Der Ruhrpilot

NRW: Merkel glaubt dem Nein der NRW-SPD zu Rot-Rot nicht…Der Westen

NRW II: SPD umwirbt Migranten…Spiegel

NRW III: Das nebulöse Dienstwagen-Angebot der Rüttgers-CDU…Spiegel

NRW IV: Zwei Farben Rau…Jungle World

NRW V: „Rüttgers ist insgesamt kein Volkstribun“…Cicero

Dortmund: Langeweile statt Wahlkampffieber…Der Westen

Mixa: Vier Fäuste für ein Halleluja…Gelsenkirchen Blog

IHK: Aus für Metropolregion Rhein-Ruhr…Kölner Stadtanzeiger

Recht: Anwälte gegen Aussagepflicht bei Polizei…Law Blog

Bildblog: So sorry, Stefan Niggemeier…Achse des Guten

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Landtagswahl NRW: Koalitionen jenseits der Parteien-PR

Rot-grün oder schwarz-gelb? Die von den Kommunikationsprofis der Parteien propagierten Regierungsoptionen sind nach dem 9. Mai unwahrscheinlich. Zeit, sich Gedanken über die Möglichkeiten und Probleme der zwei realistischen Koalitionsopitionen zu machen.

Über zwei Themen reden die Politiker nicht nur in NRW sehr ungern: Über die harten Sparmaßnahmen, die wahrscheinlich nach  der Landtagswahl in NRW auf allen Ebenen erfolgen werden und über die realistischen Koalitionsoptionen.

Schaut man sich die Umfragen der vergangenen Monate an, ist es wahrscheinlich, dass es weder für schwarz-gelb noch für rot-grün reichen wird. Die Linkspartei ist seit August 2007 in  keiner Umfrage mehr unter fünf Prozent gewesen. Ob es gelingen wird, sie aus dem Parlament rauszuhalten, darf man bezweifeln. Kommt es nach der Wahl zu rot-rot-grün? Ich glaube es nicht. Auch wenn SPD, Linkspartei und Grüne ein Interesse daran haben, dass solche Bündnisse in Zukunft eine Option sein werden, ist die Linkspartei in NRW ein denkbar schlechter Partner. Ein Bündnis mit den Politsektierern in NRW würde ein rot-rot-grünes Bündnis auf Bundesebene eher beschädigen als stützen. Das wollen Grüne, SPD und auch die Linkspartei in Berlin nicht. Also wenden wir uns den beiden realistischeren Optionen zu: Der großen Koalition und schwarz-grün.

Große Koalition
In vielen Bereichen stimmen SPD und CDU überein: In der Industriepolitik sind die Unterschiede gering. Beide Parteien wollen, dass die Industrie in NRW ihre Großprojekte umsetzen kann. Bei allem Streit um das Verfahren: Auch die SPD will, wie die CDU, neue Kohlekraftwerke in NRW, will die Energieversorger nicht übermäßig belasten und ist an attraktiven Rahmenbedingungen für die Großindustrie interessiert. In der Bildungspolitik könnte sich die SPD durchsetzen. Rüttgers hat schon im vergangenem Jahr gegenüber einer SPD-Oberbürgermeisterin erklärt, er wisse, dass es in der Schulpolitik nicht so weiter gehen könne. Längeres gemeinsames Lernen könnte so ein Erfolg der SPD in den Koalitionsverhandlungen werden, und dass Rüttgers sein Amt riskiert, um die Laufzeit von Atomkraftwerken zu verlängern, darf bezweifelt werden. Kleinere Änderungen bei Hartz IV würden auch mit Rüttgers gehen.

Schwarz-grün
Schwarz-grün in NRW würde sowohl für CDU als auch für die Grünen neue Koalitionsoptionen im Bund eröffnen und ist somit für beide eine strategisch interessante Koalition. Inhaltlich passt das nicht? Die Grünen würden mit der CDU dafür sorgen, dass die große historische Leistung der Landesregierung, der Kohle-Ausstieg, nicht angerührt werden würde. In der Bildungspolitik könnte Rüttgers nachgeben und auch die Studiengebühren könnten fallen. Beim Atomausstieg könnte Rüttgers  nachgeben. von Beust in Hamburg und Müller im Saarland haben das auch schon getan. Dafür würde die Union in den beiden Feldern Wirtschaft- und Sozialpolitik die Oberhand behalten. Würde Rüttgers das erste schwarz-grüne Bündnis in einem großen Bundesland hinbekommen, könnte er  auch versuchen sich 2014 in das Bundespräsidialamt zu verabschieden: Er wäre für CDU, FDP und Grüne in der Bundesversammlung wählbar. Wenn Merkel mitspielt…

Wir als Wähler sollten nun über diese Bündnisoptionen diskutieren und nicht über die Vorgaben aus den Wahlkampfzentralen, die am 9. Mai um 18.00 Uhr ohnehin nichts mehr wert sein werden.

Foto: Landtag NRW

Katholische Kirche gegen Regensburg Digital

Das Blog Regensburg Digital hat kritisch über den Umgang der katholischen Kirche mit Missbrauchsopfern berichtet. Mit einer einstweiligen Verfügung will die Kirche das nun künftig verhindern.

Auch bei den einst vom Papstbruder Georg Ratzinger geleitetem Regensburger Domspatzen kam es zu Missbrauchsfällen. Und das Blog Regensburg-Digital berichtete darüber und beklagte  den Umgang der Kirche mit den Missbrauchsopfern bei den Regensburger Spatzen und im gesamten Bistum.

Das gefiel der katholischen Kirche nicht, die nun eine einstweilige Verfügung gegen das Blog angestrengt hat. Dem Blog ist es nun verboten, in Zusammenhang mit einem pädophilen Pfarrer über eine Vereinbarung zwischen der Diözese Regensburg mit der Familie eines Opfers so zu berichten, das der Eindruck entstehen könnte, es sei  Schweigegeld geflossen.

Regensburg-Digital will gegen diese einstweilige Verfügung vorgehen und benötigt nun Spenden:

Wir betrachten diese Entscheidung als einen skandalösen Angriff auf die grundgesetzlich garantierte Presse- und Meinungsfreiheit. Bis spätestens 1. Mai müssen wir nun mit unserem Rechtsanwalt Nils Pütz entscheiden, welche Schritte wir einleiten werden.

Während die katholische Kirche genügend Finanzmittel zur Verfügung hat, um mit Hilfe des Landgerichts Hamburg die Meinungsfreiheit einzuschränken, haben wir dieses Privileg nicht. Bereits bis jetzt sind Kosten von rund 3.000 Euro entstanden. Allein um in erster Instanz gegen diese Entscheidung vorzugehen zu können, benötigen wir voraussichtlich weitere 2.500 Euro.

Wenn Sie uns unterstützen wollen, überweisen Sie eine Spende mit dem Betreff „LG Hamburg” auf folgendes Konto:

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V..
Volksbank Regensburg (BLZ 750 900 00)
Kontonummer: 63363

Wer gerade mit dem Gedanken spielt aus der Kirche auszutreten, kann ja einen Teil der so gesparten Steuern den Regensburgen zur Verfügung stellen, die in ihrer Heimat sowohl von den Medien als auch von großen Teilen der Politik keine Unterstützung bekommen.

Foto: Regensburg-Digital

Der Ruhrpilot

NRW: Rüttgers und die Quittung fürs Fallenlassen…Süddeutsche Zeitung

NRW II: Rüttgers verliert, FDP holt auf…Stern

NRW III: Piraten auf der Suche nach der Identität…Zeit

NRW IV: Neue Parteispendenaffäre der NRW-CDU?…Wir in NRW

NRW V: Die Linkspartei will real existierenden Sozialismus…Welt

Linkspartei: NPD-Funktionär zur Kommunistischen Plattform gewechselt…xtranews

Dortmund: Mehr Jobs in der Krise…Der Westen

Ruhr2010: U-Voreröffnung am 9. Mai geplatzt…Ruhr Nachrichten

Essen: Messe ächzt unter der Finanzlast…Der Westen

1. Mai: Erster Euromayday Ruhr…Bo Alternativ

Musik: Rüttgers singt selbst…Pottblog

Ruhr2010 II: Gelsenkirchener Kulturschiffe legen ab…Pottblog

Protest: Gegen RWE und seine Reaktoren…taz

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Der Vulkan und das iPad…

Ein schöner, blauer Himmel ohne Kondensstreifen und weniger Lärm. Für die meisten von uns waren die Folgen des der Vulkanausbruchs auf Island eher angenehm. Aber was ist wenn Eyjafjallajökull nicht aufhört Ärger zu machen und seine Vulkankumpels anfangen ihm nachzueifern?

Die Folgen der Dauereruption von Eyjafjallajökull sind beängstigend: Im beginnenden Aufschwung ist der Export bedroht, Tausende hängen in Urlaubsparadiesen fest und man sieht Niki Lauda im Frühstücksfernsehen. Alles Kleinigkeiten im Vergleich zu dem was droht, wenn sich die isländischen Vulkane nicht schnell erholen und der Frachtverkehr zwischen den Kontinenten nicht wieder in Schwung kommt: Die Markteinführung des iPads in Europa könnte sich weiter verzögern, weil Lebensmittellieferungen und Ersatzteile für medizinische Geräte im Falle der Dauerkrise bevorzugt transportiert werden. Und das vielleicht für Monate.

Diese katastrophale Konsequenz des Vulkanausbruchs haben die  Medien bislang verschwiegen. Wahrscheinlich aus Verantwortung der Gesellschaft gegenüber: Wer will schon für eine Massenpanik verantwortlich sein?

Foto: Apple

Bildblog braucht Unterstützung

Nebenan beim Bildblog haben sie Ärger mit der Rechtsabteilung von Springer. Über 2400 Euro sollen Stefan Niggemeier und Lukas Heinser zahlen und bitten um Spenden.

Der Axel Springer Verlag geht gegen den Bildblog vor.  Obwohl Stefan Niggemeier einen Fehler in einem seiner Artikel bemerkt hat und diesen ohne Aufforderung korrigierte, wurden er und Lukas abgemahnt und sollen nun Kosten von über 2400 Euro übernehmen. Die ganze Geschichte könnt ihr hier lesen…Klack. Nun bitten Stefan und Lukas um Spenden, um den Rechtsstreit bestehen zu können, denn sie wollen nicht alle Forderungen des Verlages erfüllen.