Der Ruhrpilot

Rechte: Pro NRW hat es nicht so mit deutschen Tugenden…Pottblog

Rechte II: „In Gelsenkirchen ist kein Platz für braune Hohlköpfe“…Der Westen

Rechte III: In Katernberg gab’s zur Begrüßung ein dreifaches „Haut ab!“…Der Westen

Rechte IV: Partei „Pro NRW“ marschiert gegen Zentralmoschee…Welt

Rechte V: Gabriel und die Feinde der Moscheen…Frankfurter Rundschau

NRW: Jürgen Trittin bezweifelt Regierungsfähigkeit der Linken…Hamburger Abendblatt

NRW II: Gabriel schließt Rot-Rot-Grün in NRW aus…Welt

NRW III: Grüne machen den Schwarzen Avancen…Focus

Loveparade: Hängepartie noch nicht beendet…Der Westen

Ruhr2010: Ruhr awakening: it’s all in the mine…The National

Grimme: Inas Preis und Willis Performance…Stern

Kinderarbeit: Wo unser Computermüll landet…F!XMBR

Steuerkreativität: Kommunen sind an Gesetzesvorlagen gebunden…Ruhr Nachrichten

Update: Pro NRW: Erbärmlich im Regen

Pünktlich wie  die alkoholkranken Hilfsarbeiter: Mit einstündiger Verspätung begann in Bochum die „Mahnwache“ von Pro NRW in der Nähe einer Moschee im Stadtteil Ehrenfeld.

Knapp 20 der Rechten hatten sich im Regen versammelt und eine „Mahnwache“ für die Opfer des Islams abzuhalten. Gut 300 Gegendemonstranten bekamen das kleine Grüppchen in dem abgeriegelten Quartier nahe des S-Bahnhofs Ehrenfeld nicht zu sehen. An der Demonstration die verschiedensten Kirchengemeinden, Parteien, Antifa-Gruppen und Gewerkschaften teil.

Gegen 14.00 Uhr kam es zu einem Zwischenfall, von dem es  verschiedene Berichte gibt: Nach Angaben der Polizei gab es Rangeleien mit  mehreren Demonstranten:

Lediglich eine kleine Gruppe, die der linken Szene zugehörig ist, störte den Frieden. Zunächst nahmen diese Versammlungsteilnehmer eine Sitzblockade auf der Hattinger Straße vor. Bei Ankunft der rechtsgerichteten Teilnehmer versuchten sie schlagartig die Polizeiabsperrung zu durchbrechen, was ihnen jedoch nicht gelang.“

Die Demonstranten beschreiben die Situation gänzlich anders:

Bei den Protesten gegen die Mahnwache von Pro NRW gegen die in der nahegelegene Moschee in Bochum-Ehrenfeld kam es zu äußerst brutalen und rücksichtslosen Übergriffen seitens der Polizei gegen Protestierende. Kurz nachdem bekannt wurde, dass Pro NRW in Gelsenkirchen sich auf den Weg nach Bochum machte, entschlossen sich etwa 50 Menschen (darunter mehrere Minderjährige) aus Protest die Zufahrt zur Grottenstraße im Sitzen zu blockieren. Umgehend gingen die Polizeibeamten dazu über, die Zufahrt zur Straße wieder „freizumachen“. Die Konsequenz: mehrere BlockiererInnen wurden auf das Brutalste zusammengeschlagen! Manche von ihnen wurden wiederholt von Schlagstöcken auf den Kopf getroffen. Mindestens eine Person erlitt hierdurch schwere Kopfverletzungen. Etwa 10 Menschen wurden festgenommen. Ein Journalist, der die Situation per Fotoapparat dokumentieren wollte, wurde ebenfalls bedroht, festgenommen zu werden.“

Auch in den anderen Städten des Reviers, wo Pro NRW heute auftrat, stand ein kleines Häuflein Rechter zahlreichen Demonstranten aus den verschiedensten Parteien, von Gewerkschaften und Kirchen gegenüber. Das große Pro NRW Wochenende hat für die Rechtspopulisten erbärmlich begonnen.

Reaktionen auf Spiegel und Werbeblocker: Hybris und Unverständnis

Kaum hatte Frank Patalong auf Spiegel.de darauf hingewiesen, dass Werbeblocker das Geschäftsmodell von kostenlosen Onlinemagazinen gefährden, wurde er mit Hohn und Spott überzogen. Manche verstiegen sich sogar zu Drohungen gegen SPON.

Menschen machen Medien nicht, weil sie sonst nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen. Zumindest keine, die es in Qualität und dem Umfang von Spiegel-Online, FAZ.de oder Zeit.de aufnehmen können.

Guter Journalismus kostet Geld – und je besseren Journalismus man will, um so teurer wird es. Gute Autoren verlangen ein ordentliches Gehalt, Recherchen können sehr aufwendig sein und auch Fotografen wollen Geld für ihre Arbeit sehen. Frank Patalong wies im seinem Artikel auf die banale Tatsache hin, dass es zwei Mögklichkeiten gibt, dieses Geld zu verdienen: Payd Content oder Werbung.

Das Geschäftsmodell fast aller Online-Medien beruht auf Werbung und diese Einnahmen sind umso höher, je mehr Leute diese Werbung sehen. Klar dass da Werbeblocker stören. Und auch klar, dass der Spiegel auf dieses Problem hinweist und eigentlich nichts anderes macht, als an die Solidarität seiner Leser zu appellieren.

Ich fand den Artikel nicht besonders aufregend und es gut, wie ehrlich der Spiegel mit seinen Problemen umging. Umso mehr hat mich die Reaktion überrascht: Für Wirres war es „Qualitätsheulsusenismus“ und Jan Schejbal forderte. Werbung dürfe nicht mehr nervig sein und wenn Spiegel Besucher mit Werbeblockern ausschließen würde, würde man Wege finden diese Sperren zu umgehen und SPON zur Not nicht mehr verlinken.

Spätestens da wurde es lächerlich: Seit langem geht die Zahl der Verlinkungen unter Blogs zurück, die meisten werden seltener gelesen als noch vor wenigen Jahren. Würde SPON nicht mehr von von Blogs verlinkt, man würde es in Hamburg kaum wahrnehmen. Die meisten die ich kenne, haben Spiegel-Online als Startseite in ihrem Browser und besuchen die Seite mehrmals am Tag direkt. Links spielen dabei keine große Rolle – SPON zu drohen ist Hybris und ein wenig lächerlich.

Sicher, Schejbal hat recht, wenn er sich über zu viel nervige Werbung beschwert. Ich selbst habe keinen Werbeklocker aktiviert, aber einen PopUp-Blocker. Und richtig ist auch, dass verschiedenen Werbeformen stören und wohl auch unter werblichen Gesichtspunkten kaum etwas bringen, weil sie die Leser gegen sich aufbringt. Darüber muss man reden, aber ohne jede Häme.

Aber eine unauffällige, dezente Werbung zu fordern ist Unfug: Werbung muss auffallen. Dezent und Werbung – das passt nicht zusammen. Natürlich muss niemand bei irgendwem aus Solidarität irgendeine Werbung anstarren oder anklicken, die ihn nicht interessiert. Aber es muss jedem klar sein, dass wenn Online-Medien nicht über Werbung zu finanzieren werden können,  es zwei Alternativen gibt: Abschalten, oder zumindest massiv reduzieren oder Payd Content. Darüber kann man sich dann auch aufregen, aber professionelle Angebote wird es nur geben, wenn sie bezahlt werden kann.

Für Jens Schejbal war die beste Werbung die Google-Text Anzeige. An der verdienen die Betreiber von Internetseiten nur kaum etwas – dafür aber Google. Richtiges Geld gibt es für hingegen für Banner die direkt vermarktet werden. Wollen wir gratis Medien wie SPON, Zeit.de, Welt.de oder FAZ.de, müssen die Verlage eine Chance haben, online Geld zu verdienen. Tun sie es nicht, werden sie ihr Angebot runterfahren. Dann gibt es deutlich weniger gute Geschichten online – so einfach ist das. Was dann bleibt sind zum Beispiel parteinahe Medien, die in die Bresche springen. Aber ich lese lieber einen Artikel über  die Kundus-Affäre auf Spiegel-Online als im Vorwärts oder im Bayernkurier.

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Der Ruhrpilot

Dortmund: Neue Belastungen für die Bürger…Der Westen

Rechte: Rechte Demo und Widerstand – der Zeitplan für Gelsenkirchen…Der Westen

Rechte II: Pro-NRW die Show stehlen…Bo Alternativ

Rechte III: Mach meinen Kumpel nicht an: Freitag und Samstag gegen Pro-NRW…Hometown Glory

Ruhrgebiet: Große-Brockhoff für Ruhrbezirk…Ruhr Stadt

E-Mail-Affäre: In eigener Sache…Wir in NRW

E-Mail-Affäre II: Gegenangriff auf „roten Kampfblog“…Kölner Stadtanzeiger

E-Mail-Affäre III: Gelsenwasser wehrt sich…Der Westen

Duisburg: Identität, christliche Seefahrt und zentrale Aufgaben…xtranews

Preis I: Grimme-Preisverleihung in Marl…Ruhr Nachrichten

Preis II: Silberner Lead-Award für Netzpolitik…Meedia

Digital: Im Angesicht der Piraten…Stern

Digital II: F!XMBR ab 18 Jahren…F!XMBR

Digital III: Geheimdokument zu Sperrplänen der EU auf Deutsch…Netzpolitik

Ruhr2010: Die Bechers – Ikonen des Industriezeitalters…Kölner Stadtanzeiger

Ruhr2010 II: 1. Biennale für Internationale Lichtkunst Ruhr 2010…Art In

Sozialticket: Start 2011…Ruhr Nachrichten

NRW-CDU: Sponsoring verstößt nicht gegen das Parteigesetz…Zeit

Umland: Grube will weg vom Techno-Image…Zoom

Protestwochenende gegen Rechts: Was, wann, wo…

Die Rechten an der Ruhr wollen es wissen: NPD und Pro NRW werden ab Morgen getrennt in mehreren Städten demonstrieren. Pro NRW zudem in Gelsenkirchen einen Parteitag abhalten.

Und überall wo sich NPD und Pro NRW am Wochenende zeigen, wird es Gegendemonstrationen geben. Sei es bei den „Mahnwachen“ von Pro NRW, der NPD Demo am Samstag in Duisburg, dem Pro NRW Parteitag in Gelsenkirchen oder in Duisburg-Marxloh, wo die Rechten am Sonntag demonstrieren wollen. An vielen Standorten sollen Blockaden die Veranstaltungen von NPD und Pro NRW stören. Hier ein Überblick, über die Termine der kommenden Tage, der uns von den Leuten von „Rechtes Märchenland zerschlagen“ aus Duisburg zur Verfügung gestellt wurde.

Freitag, 26. März

Oberhausen
Kundgebung von pro NRW | 10 Uhr vor DITIB Camii, Weißensteinstraße

Herten
Kundgebung von pro NRW | 10 Uhr Paschenbergstraße (10 Uhr Solidartätsaktion vor der blauen Moschee)

Mülheim
Kundgebung von pro NRW. Infos
12 Uhr – Sandstraße (Anlaufstelle 10 Uhr AZ Mülheim)

Bochum
Kundgebung von pro NRW Infos

Gelsenkirchen
pro NRW Kundgebung + Gegenaktivitäten
Treffpunkt: 10:30h – Moschee Horster Str. 156 Infos

Essen
Kundgebung von pro NRW | Infos
14 Uhr vor der Türkischen Moschee in Essen-Katernberg

Samstag, 27. März

Duisburg
Was: NPD-Kundgebung
Wo: Hauptbahnhof Duisburg, Vorplatz
Wann: NPD trifft sich um 11h, losgehen soll es um 12h

Gelsenkirchen
pro NRW Parteitag
27. März ab 7.3o Uhr – Schloß Horst Infos

Sonntag, 28. März

Duisburg
pro NRW Demo in Duisburg-Marxloh. Angemeldet von 11h bis 19h. Route: Warbruckstraße – Ecke Kreyenpothstraße bis Warbruckstraße – Ecke Feldstr.

NPD Demo in Duisburg-Marxloh. Beginn: 11h. Route: Aldenraderstraße – Ecke Friedrich-Ebertstraße —> Aldenrader str. —> Prinz-Eugenstraße bis entweder Prinz-Eugenstraße – Ecke Zechenstraße oder Ecke Warbruckstraße. Vorabtreffpunkt 10-10:30h. Ort noch nicht bekannt.

Der Ruhrpilot

NRW: Rüttgers setzt Regierung unter Druck…Focus

NRW II: Rüttgers erteilt Schwarz-Grün in NRW klare Absage…Welt

NRW III: SPD will Wahlfreiheit zwischen Turbo- und Normal-Abi…Der Westen

NRW IV: Rüttgers spielt den Obama…Spiegel

NRW V: NRW-Wahlkämpfer patzen im Internet…Spiegel

NRW VI: Rot-Rot-Grüner Vorreiter Duisburg?…Post von Horn

NRW VII: „Gelsen-Gate“ im NRW-Wahlkampf?…RP Online

Bochum: Stadt muss 5,1 Millionen Fördergelder zurückzahlen…Ruhr Nachrichten

Antisemitismus: Duisburgs Polizei weist Vorwurf zurück…RP Online

Dierkes: Links, Rechts, Duisburg, WTF?…Unkreativ

Dierkes: Linksaprtei Pankow setzt Antisemiten ab…Junge Welt

Dortmund: Stadtwerke haben Interesse am Duisburger Hafen…Der Westen

Zensur: EU-Ministerrat spielt Zensursula und fordert Stopp-Schilder im Internet…Netzpolitik

Die Bandbreite: Wojna bringt Ihnen Ihr Herz näher…xtranews

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Landtagswahl: Fortschritte für das Ruhrgebiet nur mit SPD und Grünen

Als FDP und CDU vor fünf Jahren in NRW an die Regierung kamen, stand auch das Ruhrgebiet ganz oben auf der Agenda: Aus fünf Regierungsbezirken und zwei Landschaftsverbänden sollten drei Regionalbezirke und Ruhrgebiet nicht mehr von aussen regiert werden. Heute ist in den Programmen von Union und FDP nichts mehr von dem damaligen Reformeifer zu spüren. Nur noch SPD und Grüne  wollen die Strukturen im Ruhrgebiet verändern.

2005 konnte der damalige Verkehrsninister und heute CDU-Ruhr-Chef Oliver Wittke vor Kraft und Optimismus kaum laufen: „Wir werden noch in dieser Legislaturperiode die fünf Regierungsbezirke und die beiden Landschaftsverbände zu drei Regionalbezirken zusammenschließen – einen für Westfalen, einen für das Rheinland und einen für das Ruhrgebiet. Im letzteren wird auch der Regionalverband Ruhr aufgehen.“ Heute klingt das alles ganz anders:. Fragt man Wittke danach, wann denn der Ruhrbezirk kommt, verweist er darauf, dass der Regionalverband Ruhr unter Schwarz-Gelb seine Planungskompetenz zurück bekommen hat und nun erst einmal zeigen müsse, dass er damit umgehen kann.

Auch im Landesprogramm der CDU wird nicht mehr über moderne Strukturen für das Land und das Ruhrgebiet gesprochen: Die Luft soll sauberer, die Kinder schlauer und die Arbeitsplätze mehr werden. Ausser Worthülsen nicht konkretes mehr zur Zukunft des Reviers.

Beim kleinen Koalitionspartner FDP sieht es noch düsterer aus. Die Liberalen sprechen sich für eine verstärkte Zusammenarbeit der Städte und Kreise im Ruhrgebiet aus, betonen dabei allerdings die Freiwilligkeit. Der RVR verkommt bei ihnen zu einem Moderator.

Für die Linkspartei sind sowieso alle staatlichen Strukturen sakrosant. Stellenabbau darf es ja schon aus ideologischen Gründen nicht geben. Für sie bedeutet Ruhrgebietspolitik vor allem mehr Förderprogramme und der mittelfristige Erhalt des Bergbaus.

Nur SPD und Grüne versprechen in ihren Programmen, die Strukturen des Ruhrgebiets zu verändern. Auch bei ihnen spielt ein Ruhrbezirk keine Rolle mehr. Wie in allen Parteien hat sich in dieser Frage auch bei ihnen die westfälische Gummistiefel-Fraktion durchgesetzt.  Aber immerhin: Beide wollen sich für mehr direkte Demokratie im Ruhrgebiet einsetzen, die Grünen haben sogar die Direktwahl des Ruhrparlaments in ihrem Programm. Und die SPD will das RVR-Gesetz in enger Kooperation mit allen Parteien weiterentwickeln. Immerhin, besser als gar nichts.

Die Zeiten in denen die CDU der Motor der Ruhrgebietspolitik war sind vorbei. Fortschritte für das Ruhrgebiet  wird es nur mit SPD und Grünen geben. Eine Aussage, die man vor kurzem noch für unmöglich gehalten hätte.