CDU-Dortmund: Fraktionschef Hengstenberg entsorgt

Frank Hengstenberg, der Fraktionsvorsitzende der Dortmunder CDU, wird Chef der Müllabfuhr.

Da werden Jungenträume war: Einmal auf dem großen Müllwagen mitfahren und die Tonnenhydraulik bedienen. Frank Hengstenberg, den Fraktionsvorsitzenden der CDU in Dortmund, wird man diesen Wunsch sicher nicht verwehren, wenn er erst einmal Chef der Dortmunder Müllabfuhr geworden ist. Und dass soll er bald werden, wie Radio Dortmund meldet. Die Müllabfuhr in Dortmund heißt natürlich ganz modern Entsorgung Dortmund GmbH (EDG).

Die baldige Berufung Hengstenbergs, der bislang immer erklärt hatte, keinen Ver- oder Entsorgungsposten auf Kosten der Politik anzustreben, kann wohl als Zeichen einer bevorstehenden rot-schwarzen Zusammenarbeit gedeutet werden. Sie markiert aber auch das Ende der politischen Karriere Hengstenbergs, der 2004 als OB Kandidat der Union gegen den damaligen SPD-OB Langemeyer verlor, 2009 nicht wieder aufgestellt wurde und spätestens seitdem der 25jährige Steffen Kanitz die Union in Dortmund führt, mit seinen 41 Jahren als alter Sack gilt. Nun wird der gelb eingefärbt.

Foto: CDU Fraktion Dortmund

Priester und Kinder

Bild: VatikanDie Mißbrauchsfälle am Canisius Kolleg in Berlin zeigen, dass man Priester von Kindern fern halten sollte. Die Gründe liegen auch im Zölibat.

Wer Spaß hat sich ein Kreuz umzuhängen und ein schwarzes Kleid zu tragen kann das ja gerne tun, aber anscheinend ist es keine gute Idee, Männer, die ihre Sexualität nicht ausleben dürfen, in die Nähe von Kindern zu lassen. Die Fälle am Canisius-Kolleg sind ja leider nicht einzigartig. Sind es Ausnahmen? Klar, wahrscheinlich sind es Ausnahmen. Aber es ist schon auffällig, dass viele Missbrauchsverbrechen im Umfeld katholischer Einrichtungen passieren.

Sie sind der Preis, den die katholische Kirche anscheinend für das Zölibat und ihre verlogene Sexualmoral bereit, ist Kinder zahlen zu lassen. Klar dass auch in diesem Fall gegen die  Täter, obwohl es Hinweise gab, nicht ermittelt wurde. Das nennt der hiesige Jesuiten-Chef Stefan Dartmann dann nicht genau hingeschaut und nicht angemessen reagiert.

Es ist schon verlogen, wenn die katholische Kirche bei jeder Gelegenheit gegen die mittlerweile recht lockere Sexualmoral wettert, aber nicht erkennen will, dass die Opfer ihrer Sexualmoral meistens Kinder sind: Entweder als Missbrauchsopfer oder als uneheliche Kinder von Priestern, die ohne Familie aufwachsen.

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Und jetzt mit Bewegungssimulation…


rodenbuecherEs geht mal wieder um die Rettung der Welt – ach was, wahrscheinlich wird die ganze Milchstraße sauer, wenn nicht schnell gehandelt wird. Und deswegen wurde ein Verein gegründet. Er nennt sich „Die solidarische Moderne.“

An Bord: Die bekannten Retter der Welt, ohne die wir wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten nicht mehr leben würden: Elmar Altvater, Franz Alt, Andrea Ypsilanti – dazu ambitionierte Hinterbänkler wie der Dortmunder SPD-Abgeordnete Marco Bülow, der natürlich ganz unrebellisch für die Netzsperren stimmte, oder aufstrebende Linkspartei-Talente wie Katja Kipping und noch ein paar andere. Die haben einen Gründungsaufruf für eine  Solidarische Moderne geschrieben. Der Tenor: Es ist grauenhaft, alles. Und es wird immer schlimmer:

Die Probleme unserer Welt sind offenkundig: von den ökologischen und wirtschaftlichen Grenzen des bisherigen ressourcenvernichtenden Wachstums bis zum gravierenden Gefälle zwischen individueller Reichtumsanhäufung und um sich greifender Armut, von der alltäglichen Missachtung der Menschenrechte bis zu vielen neuartigen Konflikten und Friedensgefährdungen. “

Aber wie gut, dass es noch gute Menschen gibt, die sich um einen neuen Politikansatz sorgen und ein Crossoverinstitut gegründet habeneben die solidarische Moderne:

Die Zeit ist reif für neue Ideen. Das Institut Solidarische Moderne sucht nach ihnen: offen für Neues, vernetzt im Denken, kollektiv im Handeln. Fragend schreiten wir voran – und wir werden Antworten finden, die eine andere Republik, eine andere Gesellschaft, eine andere Welt möglich machen, hier und jetzt, vor unseren Augen, gemeinsam. Dabei wollen wir nicht unter uns bleiben. Wer die Solidarische Moderne mitgestalten will, ist herzlich willkommen!“

Klar, dieses Retro-Zeug hört nie auf.  Junge Menschen tragen wieder Schlaghosen und Plateausohlen. Komische Adidas-Trainingsanzüge aus den 70ern. Ich sehe auch immer häufiger Schnurrbärte. Und Koteletten. Aber jetzt auch noch die Politik der 70er nachzuspielen, sich in Betroffenheitsrethorik zu suhlen und einen ganzen Aufruf aus zusammengstoppelten Artikeln aus Schülerzeitungen aus den 70ern abzuschreiben ist,  schon ziemlich heftig. Über 23.000 Zeichen (inklusive der vielen Leerzeichen) – das ist eine ganze Menge für einen Text ohne eine neue Idee, ohne ein Zeichen der Hoffnung in einer Welt zu sehen, die sich in den vergangenen 30 Jahren einegtlich in eine gute Richtung entwickelt hat: Wir sind freier als damals, haben mehr Chancen, können unsere Leben wie noch nie selbst bestimmen.

Aber das zählt ja alles nicht, weil es nicht passt, wenn es wie immer um die Rettung von uns allen geht. Und der Milchstraße. Ich will aber gar nicht gerettet werden: Nicht von Elmar Altvater, nicht von Franz Alt und schon gar nicht von Marco Bülow und Katja Kippling.

Klar, eigentlich geht es nur darum eine Stimmung in der Bevölkerung hinzubekommen, die rot-rot-grüne Bündnisse ermöglicht. Dazu braucht es einen Überbau, möglichst eine Bewegung. Warum? Geht es nicht ohne Bewegungssimulation? Können die nicht ganz einfach sagen: „Wir wollen miteinander regieren, weil wir glauben, wir können es besser als CDU und FDP.“

Dann stimmen wir alle ab und schauen uns um 18.00 Uhr an, was rausgekommen ist. Immer wenn mir jemand sagt, dass das Ende nahe ist und er weiß wie man es verhindern kann, werde ich mißtrauisch. Wenn das Ende der Welt kommt braucht man ein Handtuch, eine Packung Erdnüsse und eine Flasche Bier. Jeder weiß das. Nur Elmar Altvater nicht.

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Rechte: ProNRW will  in  Duisburg marschieren…Der Westen

Linkspartei: Wagenknecht und Dagdelen blieben am Auschwitztag sitzen…xtranews

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Theater: Müder Protest gegen Wuppertaler-Theaterschließung…Spiegel

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Haiti: Benefiz-Konzert in Gelsenkirchen…Hometown Glory

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Öffentlicher Dienst: Nicht fünf Prozent mehr für alle.

Nebenan im Pottblog hat Jens sich hinter die aktuelle Verdi-Forderung einer Lohnerhöhung von fünf Prozent für den Öffentlichen Dienst gestellt. Ich sehen das ein wenig anders.

In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder Mitarbeiter im öffentlichen Dienst erlebt, die über die Grenze ihrer leistungsfähig hinaus wunderbare Arbeit geleistet haben. Ich habe Krankenschwestern und Pfleger erlebt, die auch unter größter Belastung freundlich, engagiert und sogar noch humorvoll waren. Wenn ich mich morgens an den Rechner setze sehe ich vor meinem Fenster die Räumfahrzeuge vorbeifahren und auch der Müll wird bei tiefsten Frost meistens pünktlich abgeholt – ein Knochenjob. Ich weiß, dass Notfallärzte für einen Einsatz weniger bekommen als der Mann vom Schlüsseldienst. Eine gute Freundin von mir ist Konrektorin einer Sonderschule und reibt sich auf für ihre Kinder, von denen die meisten aus Verhältnisses kommen, die ich nur aus diesen Fernsehsendungen kenne, die ich sofort immer abschalte. Ihnen allen gönne ich fünf Prozent und gerne auch mehr.

Aber ich kenne auch viele, die traditionell ihre halbe Stunde Mittagspause von zwölf bis zwei nehmen. Muss ich mit einer Behörde telefonieren, rufe ich in dieser Zeit seit Jahren schon niemanden mehr an. Ich kenne Leute die im Büro meditieren und lesen, weil es für sie seit Jahren keine sinnvolle Beschäftigung mehr gibt – und sie auch nicht mehr in der Lage wären, ihnen gestellte Aufgaben zu erledigen. Fünf Prozent für die? Nein.

Was der öffentliche Dienst braucht ist ein Entlohnung nach Leistung. Gibt es in Ansätzen alles, aber das reicht nicht. Es ist ungerecht, wenn eine Nachtschwester weniger verdient als jemand, der als Grafiker in der Pressestelle der Müllabfuhr sitzt und einmal im Jahr einen Kalender entwirft. Solche Jobs gibt es viele und die die darauf sitzen, haben ihn häufig dem richtigen Parteibuch oder Eltern mit Beziehungen zu verdanken. Es gibt nicht „den öffentlichen Dienst“. Es gibt die unterschiedlichsten öffentlichen Dienste und sie müssen unterschiedlich behandelt werden – auch was die Entlohnung betrifft.

Ich will auch, dass die, die sich Mühe geben, engagiert sind und Idee haben schnell Karriere machen können und das auch in ihrer Brieftasche merken. Und die die das nicht tun sich einen neuen Job suchen müssen.

Fünf Prozent für alle? Gerne zehn Prozent mehr für die Guten. Und einen freundlichen Abschiedsbrief für die, die es sich in ihren Amtsstuben einfach nur bequem gemacht haben.

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VRR: Streit um Sozialticket…RP Online

Ruhr2010: Worauf antwortet Architektur, Mr. Chipperfield?…FAZ

Ruhr2010: Museum Folkwang ist offen für alle…Der Westen

Pinkwart: Steuerkritik sorgt für Aufregung…Ruhr Nachrichten

NRW: Recht auf Rau…FAZ

NRW II: Wenn Rot-Rot-Grün regieren würde…Welt

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BVB: Schwule Fans wollen bunte Kurve…Der Westen

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Ruhr2010 II: Charta für das Revier…Welt

Duisburg: Orange-Lounge im Hundertmeister…xtranews

Verdi: Streik im öffentlichen Dienst?…Pottblog

Medien: Die Zeitung als lokales Navigationssystem…Nürnberger Nachrichten

Wetter: Blogausfall wegen Schnee…Zoom