Auf die Knie, Leutheusser-Schnarrenberger!

zollitsch2Erzbischof Zollitsch, der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, verlangt von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger eine Entschuldigung. Sie warf der Kirche vor, bei der Verfolgung von Kinderschändern nicht eng genug mit den Strafverfolgungsbehörden zu kooperieren.

Was für eine Frechheit: Da regt sich die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger darüber auf, dass die katholische Kirche jahrzehntelang Pfarrer nicht bei der Polizei angezeigt hat, die Kinder vergewaltigt haben. Das ist natürlich bei einem Offizialdelikt wie Kindesmissbrauch eine Unverschämtheit von Leutheusser-Schnarrenberger. Am Ende käme noch jemand auf die Idee, gegen all die Pfaffen zu ermitteln, die ihre Kumpels nicht sofort bei der Polizei angezeigt haben, nachdem sie wussten, dass sie sich an Kindern vergangen haben. Überhaupt: Wie kommt ein Mitglied der Bundesregierung dazu, seine Stimme gegen die Kirche zu erheben? Das Pack ist doch nur vom Volk gewählt worden, mag sich da der Kirchenfunktionär denken. OK, wir dürfen die Kirche bezahlen, auch die Gehälter der Bischöfe und auch noch die Lehrer, die Religion unterrichten, aber unsere Repräsentanten haben gefälligst den Mund zu halten.

Es bleibt dabei: In jedem Dorf gibt es einen, der Licht bringt – der Lehrer. Und einen, der es wieder löscht – der Pfarrer.

Aufruhr 1225


Ach, Ritter. 400 Burgen gab es mal im Revier. 100 stehen heute noch – mehr oder weniger intakt – im Ruhrgebiet herum. Und es gibt spannende Geschichten über die Festen zu erzählen. Das mag man.

Die Ausstellung Aufruhr 1225 im Archäologischen Museum Herne beschäftigt sich mit dem Kampf zwischen Friedrich von Isenbergs und dem Erzbischof von Köln. In dem Konflikt ging es um Macht und Land und irgendwann lag Erzbischof Engelbert I von Köln erschlagen im Gewelsberger Wald. Naja, denkt sich mancher Angesichts von Mixa und den Kinderschändern,  da hat es nicht den Falschen getroffen. Waren halt raue Zeiten damals. Ob Friedrich ihn ermordet hat oder ob es ein Totschlag unter Räubern war, das konnte nie ganz festgestellt werden. Auf jeden Fall ging die Sache für Friedrich übel aus: Der Mann wurde nach einem zwielichtigen Prozess zum Tode verurteilt und gerädert. Üble Sache. Tut weh.

Die Isenburg in Hattingen, damals eine mächtige Festung Friedrichs und die größte Burg im Ruhrgebiet, wurde zudem zur Strafe geschliffen. Eine spannende Geschichte, ein Mittelalter-Krimi und eine spannende Ausstellung – da bin ich mir sicher.

Ab Samstag, 27.2. ist Aufruhr 1225 zu sehen.

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Ruhrpilot – Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

schmidt_rwiRWI: Kreativwirtschaft wird überschätzt…Der Westen

NRW: Das große Zittern…Bild

NRW II: Die Kosten einer Affäre…FAZ

NRW III: Eine Affäre, die allen Parteien schadet…Handelsblatt

NRW IV: Abgeordnetenwatch gestartet…Pottblog

Ruhr2010: “Ruhr 2010? Peinlichkeiten ohne Ende“…Der Westen

Ruhr2010 II: Riesenbanane wackelt…Ruhr Nachrichten

Ruhr2010 III: Bier, Rubbellose und jetzt auch Sekt und Wein…Hometown Glory

FDP: Prof. Dr. Populist…Zeit

Twitter: Das 140 Zeichen Orakel…Weissgarnix

Ruhr: Schwermetalle im Kemnader Stausee…Ruhr Nachrichten

Online: Medienkompetenz und das Internet…Kontextschmiede

Kreuze im Gericht: Weltanschaulich neutral…Law Blog

Duisburg: SPD gegen höhere Steuern…RP Online

Gelsenkirchen: CDU  gegen höhere Steuern…Der Westen

Ruhr2010 IV: „3Abschied“ – Anne Teresa de Keersmaeker…FR Online

Rent a Sozi

vorwaertsEine kleine Plauderei mit Rüttgers wurde zum  Schnäppchenpreis von 6.000 Euro angeboten. Schlemmen mit Steinbrück war teurer und auch wer den Abend mit Andrea Nahles verbringen will, muss tief in die Tasche greifen.

Axel Schäfer, Bundestagsabgeordneter aus Bochum und frischgeackener Sprecher der NRW Landesgruppe im Bundestag, ist kein Mann der leisen Töne: „Wenn sich jemand auf Zeit einer nicht bestimmten Zahl von Menschen gegen Geld anbietet, nennt man das im alltäglichen Sprachgebrauch Prostitution“, so Schäfer zur „taz“. Naja, wenn stimmt was Spiegel-Online berichtet – und warum sollte man daran zweifeln – muss sich Schäfer bald vielleicht bei ein paar Genossen entschuldigen. Denn Spon meldet, dass es für besonders wertvolle Anzeigenkunden des SPD-Blattes Vorwärts seit Jahren ein spezielles Angebot gibt: „Gute Kunden der Zeitung bekommen einen ganz besonderen Service geboten: Kaminabende mit hochrangigen Vertretern der SPD. Die Gespräche finden bis zu zwölfmal im Jahr statt, im noblem Brandenburger Hof in Berlin etwa, bei einem festlichen Essen und gutem Weinen.“   Mit dabei: Bahr und Steinbrück, bald gibt es einen Termin mit Nahles.  Besser wir die Sache mit Rüttgers dadurch nicht. Peinlich ist aber beides.

Ruhrpilot – Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet

Bochum: Konzerthausspender verbittert…Der Westen

Revier-Derby: Vorbesprechung der Fanbeauftragten…Ruhr Nachrichten

Selbstmord: Günter von Gravenreuth ist tot…taz

Nachruf: von Gravenreuth…Gulli

NRW-Wahl: Berlin wird nervös…Kölner Stadtanzeiger

Gelsenkirchen: FDP distanziert sich von Abmahn-Queen…Gelsenkirchen Blog

NPD: Bus kaputt…Bo Alternativ

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Ruhr2010 I: Die Vermessung des Weltinnenraums…xtranews

Opel-Theater: Zweiter Akt…Verlorene Generation

Castrop: Handwerker prüfen Sammelklage gegen Ayurveda-Hotel…Der Westen

Ruhr2010 II: Erfolgreiche Local Heroes…RP Online

Zensursula-Anhörung: Es bleibt viel zu tun!…Netzpolitik

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Aus für Wüst

wuestVerschiedene Medien melden das Aus für Hendrik Wüst als CDU-Generalsekretär in NRW. Die Affäre um den Miet-Ministerpräsidenten war auch Rüttgers zu viel.

Die Trennung von Hendrik Wüst wird Rüttgers weh tun – allzu viele Freunde hat er nicht mehr in seinem Umfeld und ob das Bauernopfer Wüst ihn rettet ist fraglich. Die WAZ schreibt, dass nach ihren Informationen der Arnsberger Regierungspräsident Helmut Diegel und ex Verkehrsminister Oliver Wittke mögliche Nachfolger wären. Beides halte ich für eher unwahrscheinlich: Wittke ist kein Freund von Rüttgers und hat politisch seit seinem Rücktritt an Gewicht verloren. Zudem arbeitet er für den Bauunternehmer Walter Hellmich – da ist der nächste Skandal schon vorprogrammiert. Und Diegel? Dem wird zwar der Wunsch nachgesagt ins Kabinett zu wechseln, aber der Job des Generalsekretärs käme eine Degradierung gleich. Was für die von der WAZ genannten spricht ist der schiere Personalmangel der Union: Wer sonst?

Das Rüttgers bei Wüst die Notbremse zieht, ist ein Zeichen der Nervosität. Für ihn könnte es bei der Wahl im Mai eng werden. Es ist aber auch ein Wechsel in der Politik des Ministerpräsidenten: Wittke musste wegen eines eher albernen Verkehrsdelikts seinen Platz räumen – die Doppelnullagenten mit der Lizenz zum Versagen durften hingegen im Kabinett bleiben: Umweltminister Uhlenberg und Schulministerin Sommer. Zu einem Befreiungsschlag, einer großen Kabinettsreform fehlte Rüttgers der Kraft. Dabei machen beide ihren Job so schlecht, dass die Erfolge der Landesregierung, der Ausstieg aus der Kohle, die Reform des RVR-Gesetzes oder die zahlreichen Hochschulgründungen,  in der Öffentlichkeit kaum noch wahrgenommen werden. Rüttgers weiß jetzt wo die Reissleine hängt – hätte er das schon vor zwei Jahren gelernt, seine Chancen auf Wiederwahl wären deutlich höher

Der Westen: Abschied von Katharina Borchert

Farewell, Lyssa! from Markus Huendgen on Vimeo.

Katharina Borchert aka Lyssa verlässt den Westen Richtung Spiegel-Online und dem melancholischen Abschiedsvideo ihrer Mitarbeiter nach ahnen die, dass die lustigsten Zeiten beim Westen vorbei sein dürften. OK, die Vorstellung, dass auch der neuen Chefredakteur des Westens, WAZ-Boss Ulrich Reitz, auf der Arbeit mal ein Leopardenkleid tragen könnte, ist wenig reizvoll. Klar ist aber, dass nun schwierigere Zeiten beginnen: Der Westen wird enger mit den Printobjekten der WAZ-Gruppe verzahnt, die Freiräume für Experimente kleiner werden. Und auch wir sagen zum Abschied leise Servus.