Jochen Distelmeyer, Mittwoch, 3. Februar, Metropolis Club, Münster
Ruhrpilot – Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet
van Dinther: Neuer Ärger wegen Nebeneinkünften…Der Westen
RAG: Keine Honorare mehr an Lobbyisten…FR Online
Steuer CD: In der Liebe und im (Steuer)Krieg…Weissgarnix
Steuer CD II: Und heute gehört uns…Gelsenkirchen Blog
GEMA: Geld für ein Kinderlied…Der Westen
NRW: Gedanken zur Wahl…Zoom
Dortmund: SPD-Ratsherr zieht unter Druck Klage zurück…Ruhr Nachrichten
Twitter: Folge einem Museum…Pottblog
Online: Kant über das Iternet…FAZ
Online II: The Future of Internet Rights…Netzpolitik
Und jetzt mit Bewegungssimulation…
Es geht mal wieder um die Rettung der Welt – ach was, wahrscheinlich wird die ganze Milchstraße sauer, wenn nicht schnell gehandelt wird. Und deswegen wurde ein Verein gegründet. Er nennt sich „Die solidarische Moderne.“
An Bord: Die bekannten Retter der Welt, ohne die wir wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten nicht mehr leben würden: Elmar Altvater, Franz Alt, Andrea Ypsilanti – dazu ambitionierte Hinterbänkler wie der Dortmunder SPD-Abgeordnete Marco Bülow, der natürlich ganz unrebellisch für die Netzsperren stimmte, oder aufstrebende Linkspartei-Talente wie Katja Kipping und noch ein paar andere. Die haben einen Gründungsaufruf für eine Solidarische Moderne geschrieben. Der Tenor: Es ist grauenhaft, alles. Und es wird immer schlimmer:
Die Probleme unserer Welt sind offenkundig: von den ökologischen und wirtschaftlichen Grenzen des bisherigen ressourcenvernichtenden Wachstums bis zum gravierenden Gefälle zwischen individueller Reichtumsanhäufung und um sich greifender Armut, von der alltäglichen Missachtung der Menschenrechte bis zu vielen neuartigen Konflikten und Friedensgefährdungen. “
Aber wie gut, dass es noch gute Menschen gibt, die sich um einen neuen Politikansatz sorgen und ein Crossoverinstitut gegründet haben – eben die solidarische Moderne:
Die Zeit ist reif für neue Ideen. Das Institut Solidarische Moderne sucht nach ihnen: offen für Neues, vernetzt im Denken, kollektiv im Handeln. Fragend schreiten wir voran – und wir werden Antworten finden, die eine andere Republik, eine andere Gesellschaft, eine andere Welt möglich machen, hier und jetzt, vor unseren Augen, gemeinsam. Dabei wollen wir nicht unter uns bleiben. Wer die Solidarische Moderne mitgestalten will, ist herzlich willkommen!“
Klar, dieses Retro-Zeug hört nie auf. Junge Menschen tragen wieder Schlaghosen und Plateausohlen. Komische Adidas-Trainingsanzüge aus den 70ern. Ich sehe auch immer häufiger Schnurrbärte. Und Koteletten. Aber jetzt auch noch die Politik der 70er nachzuspielen, sich in Betroffenheitsrethorik zu suhlen und einen ganzen Aufruf aus zusammengstoppelten Artikeln aus Schülerzeitungen aus den 70ern abzuschreiben ist, schon ziemlich heftig. Über 23.000 Zeichen (inklusive der vielen Leerzeichen) – das ist eine ganze Menge für einen Text ohne eine neue Idee, ohne ein Zeichen der Hoffnung in einer Welt zu sehen, die sich in den vergangenen 30 Jahren einegtlich in eine gute Richtung entwickelt hat: Wir sind freier als damals, haben mehr Chancen, können unsere Leben wie noch nie selbst bestimmen.
Aber das zählt ja alles nicht, weil es nicht passt, wenn es wie immer um die Rettung von uns allen geht. Und der Milchstraße. Ich will aber gar nicht gerettet werden: Nicht von Elmar Altvater, nicht von Franz Alt und schon gar nicht von Marco Bülow und Katja Kippling.
Klar, eigentlich geht es nur darum eine Stimmung in der Bevölkerung hinzubekommen, die rot-rot-grüne Bündnisse ermöglicht. Dazu braucht es einen Überbau, möglichst eine Bewegung. Warum? Geht es nicht ohne Bewegungssimulation? Können die nicht ganz einfach sagen: „Wir wollen miteinander regieren, weil wir glauben, wir können es besser als CDU und FDP.“
Dann stimmen wir alle ab und schauen uns um 18.00 Uhr an, was rausgekommen ist. Immer wenn mir jemand sagt, dass das Ende nahe ist und er weiß wie man es verhindern kann, werde ich mißtrauisch. Wenn das Ende der Welt kommt braucht man ein Handtuch, eine Packung Erdnüsse und eine Flasche Bier. Jeder weiß das. Nur Elmar Altvater nicht.
The Locos
Ruhrpilot – Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet
Rechte: ProNRW will in Duisburg marschieren…Der Westen
Linkspartei: Wagenknecht und Dagdelen blieben am Auschwitztag sitzen…xtranews
Ruhr2010: Next Generation…Der Westen
Theater: Müder Protest gegen Wuppertaler-Theaterschließung…Spiegel
Ruhr2010 II: Route der Wohnkultur…Der Westen
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Steuer-CD: Spenden für den Ankauf…Frontmotor
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Ruhr2010 III: Lichterfest in Essen…Hometown Glory
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Haiti: Benefiz-Konzert in Gelsenkirchen…Hometown Glory
iPad: Die Angst der Buchhändler…Welt
iPad II: Gaaaanz trauriges iPhone…Geekculture
iPad III: Die Politik des iPads…FAZ
Öffentlicher Dienst: Nicht fünf Prozent mehr für alle.
Nebenan im Pottblog hat Jens sich hinter die aktuelle Verdi-Forderung einer Lohnerhöhung von fünf Prozent für den Öffentlichen Dienst gestellt. Ich sehen das ein wenig anders.
In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder Mitarbeiter im öffentlichen Dienst erlebt, die über die Grenze ihrer leistungsfähig hinaus wunderbare Arbeit geleistet haben. Ich habe Krankenschwestern und Pfleger erlebt, die auch unter größter Belastung freundlich, engagiert und sogar noch humorvoll waren. Wenn ich mich morgens an den Rechner setze sehe ich vor meinem Fenster die Räumfahrzeuge vorbeifahren und auch der Müll wird bei tiefsten Frost meistens pünktlich abgeholt – ein Knochenjob. Ich weiß, dass Notfallärzte für einen Einsatz weniger bekommen als der Mann vom Schlüsseldienst. Eine gute Freundin von mir ist Konrektorin einer Sonderschule und reibt sich auf für ihre Kinder, von denen die meisten aus Verhältnisses kommen, die ich nur aus diesen Fernsehsendungen kenne, die ich sofort immer abschalte. Ihnen allen gönne ich fünf Prozent und gerne auch mehr.
Aber ich kenne auch viele, die traditionell ihre halbe Stunde Mittagspause von zwölf bis zwei nehmen. Muss ich mit einer Behörde telefonieren, rufe ich in dieser Zeit seit Jahren schon niemanden mehr an. Ich kenne Leute die im Büro meditieren und lesen, weil es für sie seit Jahren keine sinnvolle Beschäftigung mehr gibt – und sie auch nicht mehr in der Lage wären, ihnen gestellte Aufgaben zu erledigen. Fünf Prozent für die? Nein.
Was der öffentliche Dienst braucht ist ein Entlohnung nach Leistung. Gibt es in Ansätzen alles, aber das reicht nicht. Es ist ungerecht, wenn eine Nachtschwester weniger verdient als jemand, der als Grafiker in der Pressestelle der Müllabfuhr sitzt und einmal im Jahr einen Kalender entwirft. Solche Jobs gibt es viele und die die darauf sitzen, haben ihn häufig dem richtigen Parteibuch oder Eltern mit Beziehungen zu verdanken. Es gibt nicht „den öffentlichen Dienst“. Es gibt die unterschiedlichsten öffentlichen Dienste und sie müssen unterschiedlich behandelt werden – auch was die Entlohnung betrifft.
Ich will auch, dass die, die sich Mühe geben, engagiert sind und Idee haben schnell Karriere machen können und das auch in ihrer Brieftasche merken. Und die die das nicht tun sich einen neuen Job suchen müssen.
Fünf Prozent für alle? Gerne zehn Prozent mehr für die Guten. Und einen freundlichen Abschiedsbrief für die, die es sich in ihren Amtsstuben einfach nur bequem gemacht haben.
Adam Arcuragi
Adam Arcuragi, Montag, 1. Februar, 21.00 Uhr, Blue Shell, Köln
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VRR: Streit um Sozialticket…RP Online
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Ruhr2010: Museum Folkwang ist offen für alle…Der Westen
Pinkwart: Steuerkritik sorgt für Aufregung…Ruhr Nachrichten
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BVB: Schwule Fans wollen bunte Kurve…Der Westen
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Ruhr2010 II: Charta für das Revier…Welt
Duisburg: Orange-Lounge im Hundertmeister…xtranews
Verdi: Streik im öffentlichen Dienst?…Pottblog
Medien: Die Zeitung als lokales Navigationssystem…Nürnberger Nachrichten
Wetter: Blogausfall wegen Schnee…Zoom
Mehr Hilfe für Haiti
Auf gleich zwei Veranstaltungen kann man heute den Erdbebenopfern in Haiti helfen. Und am kommenden Wochenende geht es weiter…
Das ist erst einmal heute Nachmittag ab 15.00 Uhr der Run 4 Haiti – Spendenlauf. Natürlich auf einem Laufband und in geschlossenen Räumen. Mehr infos gibt es hier…Klack
Heute abend veranstalten dann Bochumer Künstler in der Christuskirche ein Benefizkonzert für die Opfer des Erdbebens auf Haiti. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr. Mehr Infos hier…Klack
Und am kommenden Samstag findet im Riff ein weiteres Benefizkonzert statt. Dann treten Tommy Finke, Doris Klit und viele andere im Riff für den guten Zweck auf: Die Einnahmen gehen an Ärzte ohne Grenzen.
The Real McKenzies
The Real McKenzies, Sonntag, 31. Januar, 20.00 Uhr, AK47, Düsseldorf