Polizei schiebt Anti-Nazi Demo ab

Das S5 Bündnis wollte am Samstag im Dortmunder Kreuzviertel gegen eine geplante Nazi-Demo protestieren. Geht es nach dem Willen der Polizei wird daraus nichts.

Denn das Bündnis unabhängiger linker Gruppe soll nicht, wie geplant, im Kreuzviertel demonstrieren dürfen, sondern nur im Kaiserstraßenviertel. Begründung der Polizei: Andere Anti-Nazi-Demonstrationen könnten sich gestört fühlen. Das S5 Bündnis will gegen diese rechtlich vorgehen um den Platz von Amiens als Auftaktort der Demonstration zu erhalten. Sonja Brünzels, Pressesprecherin der S5-Bündnisses, dazu in einer Erklärung: “Es kann nicht sein, dass die Polizei Dortmund am 5. September, während mehr als 1000 Nazis durch Dortmund laufen wollen, antifaschistische Demonstrationen und Kundgebungen schikaniert und sie aus der Innenstadt heraus verlegt. Die Polizei spricht von einer „Harmonisierung der Veranstaltungen“ und meint damit, dass möglichst niemand durch Protest gestört werden solle. Gerade dafür ist aber Protest da: damit er gehört wird. Es ist uns nicht verständlich, wie sich zwei Veranstaltungen gegen Nazis stören können. Wir freuen uns über jede Initiative gegen die Dortmunder Neonazis und sind zuversichtlich, dass das Gericht unserer Argumentation folgen wird.“
 

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Müntefering in Recklinghausen

Gerade hielt Franz Müntefering eine Wahlkampfrede in Recklinghausen. Zugehört haben nur ein paar hundert Menschen.

Irgendwann einmal, so vor zwölf Jahren, besuchte der damalige SPD-Vorsitzende Rudolf Scharping im Winter Recklinghausen. Der wohl letzte Bergarbeiterstreik in der Geschichte der Republik war gerade zu Ende gegangen, aber über 10.000 Menschen wollten Scharping hören. Scharping. In der Kälte. Man kann es sich kaum vorstellen.

Heute, an einem warme Spätsommernachmittag hielt Franz Müntefering eine Wahlkampfrede in Recklinghausen. Es war eine gute Rede. Müntefering warnte vor dem erneuten Aufkommen der Nazis, beschwor die Solidarität der Menschen und beschwor weiter eindringlich: "Jeder Mensch ist ein Individuum, aber keine ist mehr Wert als der andere." Keine Drei-Wort-Sätze, wenig Polemik. Sehr ernst. Aber kaum 500-600 Menschen hörten ihm zu.

Interessiert sich niemand für diesen Wahlkampf? Interessiert sich niemand für das, was die Politiker sagen?

Man bekam in Recklinghausen ein Gespür für das, was Müntefering und die SPD will und das müsste doch eigentlich für jeden interessant sein, der sich auch nur ein klein wenig für Politik interessiert – egal ob er SPD-Anhänger ist oder nicht, egal ob er Müntefering mag oder nicht.

Der Mann ist immerhin noch der Chef der SPD und sein Wort hat Gewicht.

Lafontaine habe ich in Bochum vor gut 200 Leuten gehört. Bei Trittin und Gysi soll auch nicht viel mehr losgewesen sein. Koch-Mehrin habe ich verpasst, bei Kauder kamen in Bochum kaum 100 zusammen. Schade.

Jako: Der Anfang vom Ende der Abmahnanwälte?

Horn & Kollegen und die Anwältin Iris Sanguinette. Abmahnen war für viele Anwälte bislang ein einfacher Weg Geld zu verdienen. Das könnte sich jetzt ändern.

Ausriss: Horn.biz Die Kontaktdaten wurden entfernt

Die Sache zwischen Trainer Baade und Jako hätte so schön geregelt werden können: Trainer Baade lästert ein wenig über das neue Logo von Jako, Jako kommentiert im Blog von Trainer Baade und beschwert sich meinetwegen auch über den Vergleich mit Aldi und Lidl, ein paar andere Leser diskutieren und die Sache wäre für alle gut ausgegangen: Trainer Baade hätte auf seinem Blog eine interessante Diskussion gehabt, Jako wäre mit Kunden in Kontakt gekommen und hätte gezeigt, wie dass so geht mit der Streitkultur im Internet. 

Dumm nur, dass das Unternehmen eine Kanzlei beauftragte und die Kanzlei Baade nicht nur einmal abmahnte, sondern immer mehr Geld von ihm wollte. Das hat weniger mit den Interessen des Kunden zu tun, wie Jako im Augenblick  schmerzhaft erfahren muss, sondern mit den Interessen der  Kanzlei: Mit Abmahnungen können Anwälte einfach und schnell Geld verdienen: Ein paar hundert Euro für einen Brief der aus ein paar Textbausteinen besteht und eine Briefmarke lohnen sich – zumindet früher. Die Betroffennen, häufig in Rechtsfragen unsicher und vielleicht auch knapp bei Kasse, wehrten sich nicht oft. Ein schönes Geschäftsmodell. Das geht langsam aber sicher dem Ende entgegen: Unternehmen werden es sich künftig dreimal überlegen, ob sie Blogs auch künftig so schnell abmahnen wie bislang oder nicht eher den Dialog suchen. Sollte es nicht nicht um harte Rechtverstöße wie die Verbreitung plumper Lügen etc. handeln allemal der bessere Weg.

Für einige Anwälte könnte so allerdings ein Geschäftsmodell wegbrechen – Abmahnungen sind um so ein Vielfaches attraktiver als Prozesse, auf die man sich vorbereiten muß und die man dann trotzdem verlieren kann. Und Frau Sanguinette wird irgendwann einmal vieleicht einem neuen  Arbeitgeber erklären müssen, was sie denn so unter der Wahrung des Mandanteninteresses versteht – sollte der Google kennen, wird sie eventuell ein Problem haben. Jako aber kann, wenn es das Unternehmen will, einfach aus der Sache raus: Kanzlei wechseln, Sanguinette wird das Bauernopfer, gütliche Einigung mit Trainer Baade und  das Schlimmste ist vorbei.

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Will Jako auf Baade zugehen? Firma könnte sich Bloggerdruck beugen

Der Sportartikelhersteller Jako und seine Anwältin Iris Sanguinette von der Kanzlei Horn & Kollegen versuchen den Blogger Trainer Baade fertig zu machen.

Der hatte im Frühjahr einen längst offline gestellten Text über das neue Jako Logo veröffentlicht, eine Abmahnung kassiert und eine Unterlassungserklärung unterschrieben. Soweit so schlecht. Den Artikel kenne ich nicht, aber damit müsste die Geschichte, auch wenn Trainer Baade Unfug geschrieben haben sollte, auch mal erledigt sein. Ganze 400 Leute haben den Text auf seinem Blog gelesen.  Sie ist aber nicht erledigt – mittlerweile wollen Jako und  Sanguinette 5100 Euronen von Trainer Baade. Eine ganze Menge Geld für einen Blogger. Die ganze unglaubliche Geschichte kann man bei Allesaussersport nachlesen.

Trainer Baade soll angeblich durch Schmähkritik über das neue Logo der Marke geschadet haben – nun gut, ich kannte bislang Jako dem Namen nach nicht, das Logo erinnert mich an einer der vielen längst untergegangenen Ostblock-Fluggesellschaften und und dass sie Ausrüster von Dynamo Dresden sind interessiert mich auch nicht. Das die Eintracht mit  Trikots mit diesem Logo auflief, war für mich  immer ein Zeichen der  wirtschaftlichen Schwäche  der Frankfurter – zu erfolglos für Nike, Adidas und Puma. Aber die Sache mit Trainer Baade, die interessiert mich.

Andrea Hay von der Jako-Pressestelle räumt im Gespräch mit den Ruhrbaronen ein, dass sie den Imageschaden den Jako durch die laufende Berichterstattung erlitten habe, nicht abschätzen könne und will auf Trainer Baade zugehen um mit einer gemeinsamen Erklärung die "Sache richtig zu stellen." Für sie ist das alles ein Mißverständis. Für Trainer Baade allerdings einen finanzielle Belastung. Näher auf den Fall eingehen wollte Hay aber am Telefon nicht. Man wolle andere Wege der Kommunikation suchen. Ein solcher Weg wäre eine Erklärung, aus der hervorgeht, dass man sich eine andere Anwaltskanzlei nimmt und Baade in Ruhe lässt.

Kommen sie oder kommen sie nicht?

Nazis haben für den kommenden Samstag zu einer Demonstration in Dortmund aufgerufen. Die wurde von der Polizei verboten. Aber auch in der Bevölkerung wächst der Widerstand.

Abbildung: S5 Demoaufruf

Militante Neonazis – in Dortmund sind sie längst mehr als eine Randerscheinung. Das wurde nicht nur am 1. Mai deutlich, als Nazis eine Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) angriffen. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Demonstrationen und Übergriffe. Die Dortmunder Polizei hat lange Zeit eher hilflos agiert. Demonstrationsverbote lehnte sie mit dem Hinweis auf die angebliche Nichtdurchsetzbarkeit ab und auch von Seiten der Stadt war man eher bemüht die Probleme mit rechtsextremen Gewalttätern herunter zu spielen.

 Das hat sich nach den Angriffen auf die DGB-Demonstration geändert. Vertreter aller Fraktionen (außer der rechtsextremen DVU) forderten im Rat ein künftig resoluteres Einschreiten gegen Nazis. Die Polizei reagierte und verbot eine von den Nazis für den 5. September angemeldete ,,Nationale Anti-Kriegs-Demonstration". Das Verbot hatte in erster Instanz vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen bestand. ,,Wir hoffen", so Peter M. vom S5-Bündnis gegen den nationalen Antikriegstag, ,,dass das Verbot auch vom Oberverwaltungsgericht und dem Bundesverfassungsgericht bestand haben wird. Unabhängig von dieser juristischen Auseinandersetzung, halten wir aber das eigenständige Agieren von Antifaschisten für die wichtigste Methode Nazis entgegenzutreten. Dieses Engagement gegen Nazis darf und wird auch nicht am 5.9 enden." Mit einer höchstrichterlichen Entscheidung rechnet M. bis Freitagnachmittag.
 
Das pluralistische, linke S5-Bündnis, das vor allem von alternativen, libertären sowie antifaschistischen Gruppen getragen wird, ruft für den Samstag zu einer Kundgebung mit anschließender Demonstration in der Dortmunder Innenstadt auf – der Ort steht noch nicht fest und wird spätestens Freitag bekannt gegeben. Klar ist aber schon: Auf der Kundgebung wird die Band Deichkind, die zuletzt auf dem Dortmunder Juicy Beats auftrat, spielen.

Aus dem Umfeld der Linkspartei wird es eine weitere Demonstration unter dem Motto "Dortmund stellt sich quer"geben, die am 5.9. um 10.00 Uhr am Dortmunder Hauptbahnhof startet.

Und auch Bob Geldorf wird kommen. Allerdings nicht am Samstagvormittag, sondern am Abend. Dann veranstaltet die Stadt ab 18.00 Uhr ein Friedensfest auf dem Friedensplatz in der Dortmunder Innenstadt.

Doch das sind nicht alle Aktivitäten gegen die für den Samstag geplante Nazi-Demo: ,,Wir vom S5 Bündnis beginnen unsere Aktivitäten am Freitag. Ab dann wird das Antifa-Radio rund um die Uhr senden und das Convergence Center als zentrale Anlaufstelle Fragen beantworten und Schlafplätze vermitteln können. Auch eine Volxküche wird es geben." Die ist natürlich vegan – aber allen Demonstranten mit Hunger sei gesagt, dass Dortmund über ein vorzügliche Auswahl an günstigen Restaurants und Imbissbuden verfügt, so dass es immer genug günstige Alternativen gibt.

M. ist sich nicht sicher was am Samstag in Dortmund passiert: ,,Es kann sein dass die Nazis in kleinen Gruppen in die Stadt einsickern, es kann sein, dass die Demo noch erlaubt wird und es kann sein, dass sie auf einen anderen Ort ausweichen." Aber bei einer Sache ist er sich sehr sicher: ,,Wir werden da sein."

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Jack is back

Was will man als armer Bauer also tun, wenn man vom Niveau sogar noch eine Etage unter demjenigen Freiherren angesiedelt ist, der hier über Fußball phantasiert? Fernsehen, toll, was soll man da schreiben? Fernsehen macht schließlich doof. Und dann auch noch in 24 Stunden? Moment, 24 Stunden? Genau: 24! Jack is back! Von unserem Gastautor Michael Kolb

Kiefer Sutherland als Jack Bauer Foto: Fox

Morgen beginnt im amerikanischen Fernsehen die „fall season“. Das Leben der couch-potatoe bekommt wieder Sinn und Struktur, endlich muß man nicht mehr raus an die Sonne, sondern kann sich wieder vor dem Fernseher lümmeln. Dem Helden, der im Frühjahr noch an der Klippe hing, wird die helfende Hand gereicht und  neue Helden treten auf den Plan (und man palavert gespannt darüber, ob sie sich über den Winter werden retten können).
Auch in Deutschland beginnt morgen der meteorologische Herbst und stilsicher begeht das Fernsehen dieses Ereignis mit der 7. Staffel „24“.

Streng genommen müsste diese Staffel eigentlich „26“ heißen oder zumindest „24+2“, wird der aktuellen Staffel mit „24-Redemption“ (Erlösung) ein prequel vorangestellt, in dem erzählt wird, warum Jack diesmal die Welt retten muss und auch vor wem… jedenfalls mehr oder weniger.

In den Staaten wurde Redemption als „teaser“ lange vor dem Start der eigentlichen Staffel gesendet, auch um den Fans die Wartezeit bis zur neuen Staffel zu verkürzen (war ja dank Autorenstreik auch eh lang genug), eine Geste, die in Deutschland sicherlich auch gut angekommen wäre, aber ich will nicht moppern, im Gegenteil! Endlich ist Jack im Fernsehen für Erwachsene angekommen, jedenfalls was den Sender angeht. Kabel1 übernimmt die Serie von RTL2, endlich also die Chance für den Zuschauer, die Serie ohne allzu großen Hirnschaden durch Klingelton-Werbung, Mopped fahrende Frösche oder Programmhinweise auf „Big Brother“ anschauen zu können… hoffentlich!

Ich verrate sicherlich kein Geheimnis wenn ich sage, daß es natürlich auch in dieser Staffel nix mit „Erlösung“ ist, ansonsten rufe ich an dieser Stelle mal vorsichtshalber „Tiefensteuer-Alarm“. In der aktuellen Staffel hat Amerika seine Angela Merkel und mit ihr einen first gentlemen, den man selbst unserer Kanzlerin nicht wünscht. Wir werden unter anderem Zeuge der größten Wiederauferstehung seit Bobby Ewings einjähriger Duschorgie (und das im wasserarmen Texas) oder schauen Jacks Schwester im Geiste beim Verhör von Informanten oder der Umgehung von FBI-Protokollen zu. Wie gewohnt werden ständig die Seiten gewechselt, aus naiv und gut wird böse und richtig fies… oder naiv und doof, alte Charaktere haben ihr cameo oder verabschieden sich endgültig, alles so  spannend und „schlüssig“ wie gehabt.

Ungewohnt ist vielleicht der Erzählstrang, in dem die amerikanische Legislative versucht zu hinterfragen und zu ahnden, wenn man wie Jack andauernd die Regeln bricht… Das endet zwar nicht mit einer Verurteilung, trotzdem sollten sich Schauspieler, die bei der Agency unter Vertrag stehen, nicht allzu sicher sein, ob ihre Auftritte auf Gitmos Bühnen gänzlich ohne Folgen bleiben werden…
Gewohnt wiederum ist, daß „aktuelle Ereignisse“ oder Strömungen, übertragen, ihren Niederschlag im Drehbuch finden. Die USA müssen lernen, daß sie angreifbar und verletzlich sind. Nicht jeder ist eben erfreut darüber, wenn Army oder Navy wie Clint Eastwood in die Stadt reiten und den Helfer oder Rächer spielen, auch wenn der Grund ausnahmsweise wirklich mal ein humanitärer ist. Erschreckender für Amerika ist, wie zur Halbzeit fast jeder Staffel „24“, daß der „wahre Feind“ sich nicht in irgendwelchen Wüsten oder Bergen versteckt, um seine Angriffe zu planen, sondern in den geschmackvoll getäfelten Büros von Washington.

Für alle die nun nicht abgeschreckt, angewidert oder schlicht und ergreifend gelangweilt sind nun also der Hinweis, morgen um 20.15 den Fernseher einzuschalten und den Start der neuen Staffel „24“ anzuschauen oder, besser noch, den Videorekorder für die nächsten zwölf Wochen zu programmieren und „24“ am Stück zu genießen, wenn es „richtig“ Herbst ist…