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Lieber Klaus Ottenberg…

Auf der Homepage der CDU Ahlen erschien ein Artikel über mich (Stefan Laurin), Gerd Willamowski und einen Text, den ich über einen Skandal in Ahlen geschrieben habe. Da ich keine Möglichkeit habe, auf der Seite der CDU in Ahlen zu reagieren, tue ich das hier.

Auf dem Foto ist Gerd Willamowski und da bin nicht ich, Stefan Laurin

Vor gut einem Monat schrieb ich einen Artikel über die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Münster gegen den Bürgermeister Ahlens. Klar, ich hatte einen Tipp bekommen und habe recherchiert: Ich bekam einen anonymen Brief, der im Frühjahr an die Spitzen von SPD und Grünen in Ahlen versandt wurde und noch einiges mehr. Die Staatsanwaltschaft bestätigte laufende Ermittlungen und Wirtschaftsprüfer die steuerliche Brisanz des Themas. Mittlerweile gab es Hausdurchsuchungen, unter anderem im Ahlener Rathaus. Die Lokalpresse der Stadt hatte von der Geschichte nichts mitbekommen, und wir waren die ersten, die über das Thema berichtet hatten. Die Grundstücksgeschäfte sind seither das dominierende Thema im Ahlener Lokalwahlkampf, und auch die Presse berichtet intensiv darüber.

Ich schrieb damals: "Bei den Ermittlungen geht es um ein Grundstücksgeschäft zwischen der Stadt Ahlen und dem Landwirt SH – einem engagierten Mitglied der CDU, der ja auch Ahlens Bürgermeister angehört. Um eine Ortsumgehung, die Osttangente, zu bauen, brauchte Ahlen Grundstücke von SH. Insgesamt 6,5 Hektar wechselten den Besitzer. Angewendet wurde dabei ein übliches Verfahren: SH bekam für einige seiner Flächen andere Grundstücke im Tausch, der Rest wurde bezahlt – aber nicht nach dem üblichen Verfahren: SH bestand darauf, dass die Stadt auch die  Entschädigungszahlungen in den Kaufpreis einbindet, die fällig werden, wenn seine Grundstücke durch den Bau der Tangente an Wert verlieren – zu seinem Vorteil: Während Einnahmen aus dem Verkauf landwirtschaftlicher Flächen nur versteuert werden müssen, wenn sie nicht wieder in die Landwirtschaft reinvestiert werden, sind Entschädigungszahlungen sofort zu versteuern. Bei dem Deal war also die Staatskasse der Verlierer – die Staatsanwaltschaft in Münster hat also gute Gründe, zu ermitteln. "

Etwas ungewöhnlich ist allerdings die Art und Weise der Berichterstattung in Ahlen: In deren Zentrum stehen nämlich nicht die dubiosen Grundstücksgeschäfte der Stadt, die Rolle des Bürgermeisters dabei und der mögliche Schaden für die Steuerzahler, sondern wer mir die Informationen gab. OK, dass Ahlens Bürgermeister Benedikt Ruhmöller und die CDU das gerne wissen wollen, kann ich verstehen. Dass Kollegen diese Frage spannender finden, als sich zu überlegen, warum sie die Unterlagen nicht bekommen haben und die Geschichte bei uns und nicht zum Beispiel in der "Glocke" oder der "Ahlener Zeitung" lief, verstehe ich – ehrlich gesagt – nicht.

Und nun zu dem Text von Herrn Ottenberg. Der ist, laut Google, freier Journalist und Pressesprecher der Ahlener CDU und hat unter dem Titel "’Googeln‘ Sie mal!" einen Text über mich und mein Verhältnis zu Ruhmöllers Gegenkandidaten Gerd Willamowski verfasst, der auf der Homepage der CDU in Ahlen erschien. Ottenberg hat bis an die Grenze des Machbaren bei Google recherchiert und rät seinen Lesern:

Geben Sie einfach zwei Namen ein: Dr. Gerd Willamowski und Stefan Laurin. Es ist faszinierend: Bei „Google“ dauert es nur einen Moment, und Sie bekommen rund 70 gemeinsame Einträge der beiden Namen. Was denn: gemeinsame Einträge? Haben die beiden genannten Männer etwas miteinander zu tun? Wer sind sie überhaupt? Willamowski (SPD) möchte Bürgermeister von Ahlen werden. Wenn er auch nie von was nichts gewusst haben will. Bei Laurin handelt es sich um den verantwortlichen Redakteur des Internet-Portals „Ruhrbarone“. Er meint, viel zu wissen, aber W. nicht zu kennen."

Das ist abslouter Unfug. Natürlich kenne ich Gerd Willamowski: Er war KVR-Chef und als solcher habe ich ihn einmal im Jahr interviewt. Wir haben uns immer gut verstanden, ich schätzte ihn als engagierten Ruhrgebietspolitiker, was man in vielen Artikeln nachlesen kann. (Kleiner Tipp an Kollegen Ottenberg: Man kann in Google auf die dunkelblauen Dinger klicken, dann kommen Texte!) Die 70 Treffer sind allerdings nicht viel. Ottenberg könnte sich ja die Mühe machen meinen Namen im Zusammenhang mit anderen, auch christdemokratischen Politiker zu googeln. Das Ergebnis: Es gibt 270 Treffer gemeinsam mit Norbert Lammert und über 300 gemeinsam mit Oliver Wittke. Es gibt übrigens auch 23 mit Michael Jackson (nie getroffen, nie gemocht, keine CD) und 97 mit Osama Bin Laden (nie getroffen, nie gemocht, keine CD). Google ist schon toll.

Aber Ottenberg ist nicht nur ein eifriger Rechercheur sondern weiß auch treffsicher zu analysieren:

W. und L. gehören offensichtlich zu einer rotgrünen Ruhrgebiets-Seilschaft. L. hat schon die BM-Kandidatur von W. in Ahlen positiv gewürdigt – ohne diese Stadt auch nur einen Deut zu kennen. Ob er dafür was kriegt?.

Daran ist nicht alles falsch: Auf den Ruhrbaronen habe ich die Kandidatur von Willamowski positiv gewürdigt – und je mehr ich über Ahlen erfahre, um so mehr halte ich das auch für gerechtfertigt. Aber zu behaupten, dass ich zu einer "rotgrünen-Ruhrgebiets-Seilschaft" gehöre, ist ein wenig doof. 1994 wurde ich für die Grünen in den Rat der Stadt Gladbeck gewählt und war am Gelingen des ersten schwarz-grünen Bündnis in NRW (wenige Tage vor Mülheim) nicht ganz unbeteiligt. Aus den Grünen bin ich dann 1996 mit dem Umzug von Gladbeck nach Bochum ausgetreten. Im übrigen: Den einen oder anderen kritischen Artikel von mir zur SPD kann man leicht finden (Google!) Das mit der Seilschaft ist also Unfug.

Und nun zur entscheidenden Frage:

Ob er dafür was kriegt?"

Nein, noch nicht mal einen Cent – was ich persönlich schade finde: Es wäre schön, wenn wir bei den Ruhrbaronen allen Autoren üppige Honorare zahlen könnten. 

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Was ab Montag kommt…

Am Sonntag ist Kommunalwahl in Nordrhein Westfalen und wohl noch nie lohnte sich die Lektüre der Wahlprogramme so wenig wie in diesem Jahr. Es ist Kuschelzeit – nicht nur im Bund sondern auch in Städten.

Menschlich, Nah, Mutig – es ist viel gewitzelt worden über die oberflächlichen und belieben Versatzstücke mit denen die Parteien im Moment um Wähler werben. Auch die Programme machen nicht viel her – sie sind voller Wünsche und Pläne, die alle längst Makulatur sind, denn in den kommenden Jahren werden die Städte spoaren müssen, egal wer sie regiert. Angesichts der Haushaltslage in den Städten ist es mutig sich überhaupt zu bewerben, denn auf  diejenigen, die ab Montag die Verantwortung tragen werden, kommen harte Zeiten zu.

Nicht nur dass die Gewerbesteuer in den Städten im ersten Quartal dieses Jahres um gut ein Drittel gesunken sein dürfte, um sich nun längere Zeit auf diesem niedrigen Niveau zu halten, auch vom Land werden über 250 Millionen Euro weniger an die Städte zugeteilt werden. Auch in Düsseldorf hat man kann kein Geld mehr. Und durch die steigende Arbeitslosigkeit werden die Kommunen schon bald deutlich mehr für Soziales ausgeben müssen.

Die spannende Frage im Wahlkampf wäre also gewesen: Wer will wo sparen? Wie sehen die Konzepte aus, die Städte wieder handlungsfähig zu machen? Darüber erfahren wir nicht allzu viel. Man spricht gerade im Wahlkampf ungerne über die unschönen Dinge im Leben, denn dem Wähler traut man nicht zu, die Wahrheit zu ertragen.

Aber ein paar Sachen kann man ahnen: Die Politik wird versuchen die kommunalen Unternehmen so lange zu halten wie sie kann – sie sind für die Parteien als Postenreservoir für verdiente Mitglieder viel zu wichtig, als dass sie sie leichtfertig aus der Hand geben werden. Auch an die RWE-Aktien wird man sich klammern. OK, im Moment ist der Kurs so niedrig, dass sich ein Verkauf oftmals nicht lohnt, aber das könnte sich ja in ein paar Jahren ändern.

Also wird  es Steuererhöhungen geben: Bottrop hat heute schon einen ebenso hohen Gewerbesteuerhebesatz wie München – der RP in Münster aht die Stadt angesichts ihrer Haushalstmsisere zur Steueranhebung gezwungen. Andere Städte werden bald folgen – für die Wettbewerbsfähigkeit des Reviers ein Rückschlag. Und die Gebühren werden steigen: Ob Kindergarten, Stadtbücherei oder Abwasser – die Städte werden zugreifen wo sie können.

Und es wird auch die Stunde der städtischen Töchter schlagen: Sie werden mehr ihrer Gewinne  abführen müssen. Das wird, zum Beispiel bei Stadtwerken, zu Preiserhöhungen und Kundenverlusten führen. Und die Städte werden sparen: Prestigebauten wie das Konzerthaus Bochum werden nicht mehr gebaut – oder auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben. Oft wird es nur noch um Gesichtswahrung gehen. Auch die Kultrurhauptstadt wird es treffen.

Grob zusammen gefasst: Wir werden für deutlich schlechtere kommunale Leistungen deutlich mehr bezahlen.

Was die Städte tun könnten? Sie könnten sich zu einem güsntigen Zeitpunkt von Unternehmensbeteilgungen trennen, sie könnten anfangen, Aufgaben vermehrt gemeinsam zu erledigen und so mittelfristig Personal einsparen. Sie könnten ihren Wohnungsbestand verkaufen – gerne mittels Genossenschaftsmodellen an die Mieter.

Und wir müssen darüber nachdenken ob es wirklich über 50 Städte und Gemeinden und mehr als ein Dutzend Nahverkehrsunternehmen für knapp über 5 Millionen Menschen sein müssen. Der Preis für diese Wasserköpfe sind hohe Ausgaben und immer schlechtere städtische Leistungen für uns alle.

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Drogengerüchte um UBP Kandidat

Die Unabhängige Bürgerpartei (UBP) versucht mit Angst vor Kriminellen
und Migranten im nördlichen Ruhrgebiet Stimmen zu sammeln. Um einen
Ihrer Kandidaten gibt das Gerücht, er hätte in seiner Jugend mit Drogen
gehandelt. Beweisen kann das niemand.

2009 ist das Jahr, in dem rechtspopulistische Parteien versuchen in der Breite in die Kommunalparlamente Nordrhein-Westfalens einzuziehen. Jenseits der plumpen Parolen von NPD und DVU versuchen sie durch betont bürgerliches Auftreten und das betonen von Anstand, Sitte und Gesetzestreue Zweifel an ihrer politischen Ausrichtung zu zerstreuen.
Die bekannteste dieser Parteien ist Pro NRW. Sie ist das Projekt des ehemaligen Republikaners Marcus Beisicht und wird neben Köln, wo sie bereits im Rat vertreten ist, auch in über 30 anderen Kommunen zur Wahl antreten. Mit dabei ist Gelsenkirchen, wo mit Kevin Gareth Hauer ein ehemaliger Republikaner versucht, mit Angst vor Kriminalität und Migranten Stimmen zu sammeln. Bei der Landtagswahl im kommenden Jahr will Pro NRW in den Düsseldorfer Landtag einziehen.

Doch längst ist Pro NRW im politischen Marktsegment der Rechtspopulisten nicht mehr alleine. Mit der Unabhängigen Bürgerpartei (UBP) ist der Partei zumindest im nördlichen Ruhrgebiet ein ernst zu nehmender Konkurrent erwachsen. Hier, wo die Arbeitslosigkeit hoch und die Zukunftsaussichten schlecht sind tritt die UBP an.

Gegründet wurde die Partei von ehemaligen Hertener CDU-Mitgliedern. Einige von Ihnen waren 2004 noch als Kandidaten der Sozialen Bürger Partei in den Hertener Rat eingezogen. Heute tritt die UBP auch in Marl, Dorsten, Recklinghausen, Castrop-Rauxel sowie Dorsten an und bewirbt sich für den Kreistag in Recklinghausen.

Bereits seit 2004 sitzt der UBP-Mann und Ex-Junge Union Politiker Borsu Alinaghi im Kreistag sowie im Hertener Rat. Unter den Führungskräften rechtspopulistischer Parteien nimmt Alinaghi eine Sonderstellung ein. Der Sohn eines persischen Arztes setzt sich für eine besonders harte Linie gegen Straftäter ein – vor allem wenn sie einen Migrationshintergrund haben. Und Kinder, die beim Schulantritt kein Deutsch kennen, sollen auf die Sonderschule abgeschoben werden.

Alinaghi erweckt den Anschein eines Saubermannes, dem der Sinn nach Recht und Ordnung steht. Werte, die im seinen eigenen Leben allerdings keinen hohen Stellenwert zu haben scheinen. Immer wieder kommt das Rats- und Kreistagsmitglied selbst mit dem Gericht in Kontakt: Er wurde bereits wegen Diebstahl und wegen Körperverletzung gegen ein Kind belangt.

Allein diese beiden Verurteilungen reichen in einer normalen Partei aus, um eine Laufbahn zu beenden – in der angeblichen Law & Order Partei UBP offensichtlich nicht.

Nun macht in Herten ein Gerücht die Runde, das für Alinaghi unangenehme Folgen haben dürfte, sollte es sich als wahr erweisen: Etliche Hertener Politiker, weit über den Kreis der politischen Gegner Alinaghis hinaus, berichten davon, das Alinaghi Anfang der 90er Jahre wegen Drogenhandels zu  einem dreiwöchigen Jugendarrest verurteilt wurde. Damals noch als Mitglied der Jungen Union, der Jugendorganisation der CDU.

Auch ein Job beim Paketdienst UPS soll ein gerichtliches Nachspiel gehabt haben.

Zitieren lassen mit den Vorwürfen will sich allerdings niemand – und auch an das genaue Jahr der angeblichen Verurteilung will sich niemand mehr genau erinnern. "Es muss so 1992 gewesen sein“, erinnert sich ein Hertener Kommunalpolitiker.

Es heißt, die damalige CDU-Spitze habe über die Vorfälle den Mantel des Schweigens legen wollen. Die angeblich drei Wochen in einer Jugendarrestanstalt seien parteiintern als Urlaub dargestellt worden, heißt es weiter.

Beweise? Fehlanzeige. Die Ruhrbarone haben versucht, den Anschuldigungen nachzugehen. Allerdings konnten bislang keine Dokumente gefunden werden, die eines der Gerüchte bestätigen. Nachfragen bei Behörden und einem damals zuständigen Richter wurden zudem abgewiesen.

Dies bedeutet, dass es sich bei den Geschichten um den angeblichen Arrest auch um böse Gerüchte handeln kann, die bewusst von politischen Gegnern gestreut werden, um den Wahlkampf anzuheizen. Denn beliebt war der Rechtsausleger Alinaghi in Herten noch nie. Schon als Jugendlicher, sei er ein "Demagoge" gewesen, der auf die Hilfe seines wohlhabenden Vaters zurückgreifen konnte, sagen zwei ehemalige Lehrer über den Lokalpolitiker.

Für Alinaghi sind die Gerüchte unhaltbar. Auf Anfrage reagiert das Kreistags- und Ratsmitglied erzürnt: "Die von Ihnen angesprochenden Sachverhalte sind schlicht weg falsch und unwahr!!! Weder wurde ich wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt, noch wegen irgendwelcher Sachen bei UPS. Auch habe ich noch nie in einer Strafanstalt eingesessen." Alinaghi will diejenigen strafrechtlich verfolgen, die diese Gerüchte über ihn verbreiten.

Da hätte er viel zu tun, denn bei den Recherchen erzählten ein knappes Dutzend Hertener, darunter mehrere Verantwortungsträger, den Ruhrbaronen die gleiche Geschichte – was immer noch nicht bedeuten muss, dass sie wahr ist. Aber Grund genung für uns ist, darüber zu berichten: Denn über die Vita Alinaghis muß jetzt diskutiert werden – sie ist durch seine Forderungen für ein hartes Durchgreifen bei jugendlichen Kriminellen selbst zum Politikum geworden.

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Die Bundesliga wie sie sein sollte

Fußball. Bundesliga. Klar, muss man gucken, hilft ja nix. Obwohl es weiß Gott nicht im leicht ist, von Vergnügen ganz zu schweigen. Aber ich denke mal, dass ich für die zivilisierte Allgemeinheit spreche, wenn ich das 2:1 der Mainzer gegen die doofen Bayern „voll in Ordnung“ finde, oder? Als braver VFL-Bochum-Fan mit Werder-Migrationshintergrund weiß ich jedoch, das Leben ist kein Wunschkonzert und die Bundesliga schon gleich zweimal nicht. Warum eigentlich? Muss die Bundesliga-Tabelle wirklich immer gleich aussehen? Nö. Schluss mit wirklich und real – hier ein Bericht über einen dritten Spieltag, der RICHTIG Spaß gemacht hätte.

Fußballexperte Peter Podewitz

Dass es nicht der Spieltag der Großen werden würde zeichnete sich bereits am Freitag Abend bei der 3:0-Niederlage des FC Schalke gegen Hoffenheim ab.  Eingeleitet wurde der deutliche Sieg zweifellos durch den Überraschungscoup von Dietmar Hopp, in der Halbzeitpause Heiko Westermann vom FC Schalke für 2,5 Millionen Ablöse in bar für seine TSG zu verpflichten. Der setzte in den zweiten 45 Minuten, jetzt im Trikot des TSG, deutliche Akzente und war an allen drei Toren beteiligt.

Aber auch dem FC Bayern gelang es nicht, gegen den vermeintlichen Underdog aus Mainz zu punkten. Ein weiterer Schock ereilte Bayern-Manager Ulli Hoeneß, der in der zweiten Halbzeit bereits künstlich beatmet werden musste, nach der Begegnung: auf der Rückfahrt nach München geriet die private Fahrgemeinschaft von Miroslav Klose, Mario Gomez und Bastian Schweinsteiger in eine Polizeikontrolle, wobei die Beamten über drei Kilogramm Kokain sicherstellen konnten. Obwohl der Verein sich sofort bereit erklärte, die Kaution zu stellen, scheint der Einsatz der drei Bayern-Spieler am nächste Wochenende fraglich.
Und ebenso verpassten sowohl der Dortmunder BVB wie auch die Gäste aus Stuttgart ihre Chance auf einen Dreier: beim uninspirierten Ballgeschiebe im Signal-Iduna-Park zeigten sich die Spieler sichtlich irritiert vom seltsamen Einfall der Dortmunder Geschäftsführung, die „Gelbe Wand“ mit sechshundert Hektolitern Farbe neu streichen zu lassen.

Noch schlimmer erwischte es die Elf von Bayer Leverkusen, die nach einer unterirdisch schlechten Vorstellung mit 5:0 in Freiburg unterging. Angesprochen auf die miserable Leistung seiner Spieler machte Borussia-Trainer Jürgen Klopp für seine Mannschaft Verletzungspech geltend: es sei eben Pech gewesen, dass sich „von diesen Flaschen“ vor der Partie keiner verletzt habe. „Dann hätte ich vielleicht richtige Fußballer aufstellen können“ urteilte der Trainer, der sich bereits jetzt schon nach Mainz zurücksehnen dürfte.

Viele Tore gab es auch in Köln, wo sich die Gäste aus Frankfurt bei ihrer 4:0-Niederlage ein(e) Tracht Prügel abholten. Glücklicher zeigten sich die Clubberer vom 1. FC Nürnberg, denen nach dem 2:0-Heimsieg gegen Hannover sichtlich ein Frankenstein vom Herzen fiel.

Am Sonntag kamen bei der Begegnung zwischen dem VFL Wolfsburg und dem Hamburger Sportverein beide Teams nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Bei der durchgehend unansehnlichen bis unappetitlichen Partie bewegte sich Spiel der Wölfe an der Grenze zur Arbeitsverweigerung, während die Hamburger eher spielten wie Cheeseburger: ganz großer Käse.

Ein wahrer Augenschmaus dagegen der Auftritt von Werder Bremen: beim 11:0-Erfolg gegen die unglückliche Borussia aus Mönchen Gladbach durfte fast jeder Werder-Spieler einen Torerfolg verbuchen. Einzige Ausnahme: Tim Wiese, der allerdings nach knapp 30 Minuten gegen Rückkehrer Pizarro ausgewechselt wurde.

Ebenfalls sehenswert präsentierte sich der VFL Bochum, der die Partie gegen Hertha BSC Berlin zu jeder Zeit sicher im Griff hatte und mit 7:0 einen verdienten Heimsieg einfahren konnte. Den Grund für die spürbar erhöhte Leistungsbereitschaft seiner Spieler sah VFL-Trainer Marcel Koller in seiner Ankündigung, künftig die Mannschaft nach jeder Niederlage wieder in Telekom-Pink auflaufen zu lassen.

Damit ergibt sich folgende Tabellensituation:

Mannschaft                          Punkte        Tordifferenz
VFL Wolfsburg                     7                  4
FC Schalke 04                     6                  1
Hamburger SV                     5                  3
FSV Mainz 05                      5                  1
Werder Bremen                   4                  10
VFL Bochum                        4                  4
SC Freiburg                         4                  3
TSG Hoffenheim                  4                  2
1.FC Nürnberg                     4                  1
VFB Stuttgart                       4                  0
Eintracht Frankfurt               4                 -3
Bayer Leverkusen                4                 -4
Borussia Mönchen-Gladbach  4            -10
1.FC Köln                             3                 1
BVB Dortmund                     3                -2
Hertha BSC Berlin                3                -7
FC Bayern München            2                 -1
Hannover 96                        1                 -3