These New Puritans, Donnerstag, 13. August, Bogen 2, Köln
Lengsfeld lesen!
Das Wahlplakat von Vera Lengsfeld sorgt für Aufmerksamkeit. Die hätte ihr Doppeltagebuch auch verdient.
OK, PR-Coup gelungen. In einem bislang langweiligen Wahlkampf setzte Vera Lengsfelds Mopsplakat Maßstäbe. Aber die Frau hat auch was zu sagen. Vera Lengsfeld kämpfte als Bürgerrechtlerin engagiert gegen die DDR, wurde von ihrem eigenen Mann bespitzelt und saß vor ihrer Zeit bei der CDU für die Grünen im Bundestag. Nun hat sie ein interessantes Projekt: Sie führt ein Doppeltagebuch: Die Einträge spiegeln die Ereignisse kurz vor dem Fall der Mauer und dem Ende der Ostzone wieder und schlagen eine Brücke zur Gegenwart, zum Beispiel zur Lage der Opposition im Iran. Manchmal wird es arg wahlkämpferisch, aber selbst dann erreicht Lengsfeld ein Niveau, von dem die meisten anderen Bundestagskandidaten nur träumen. Ach so, und Lengsfeld ist seit langem Bloggerin: Sie schreibt bei der Achse des Guten.
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FDP-Ruhr für Ruhrstadt
In ihrem Programm zur Kommunalwahl fordern die Liberalen eine intensivere Zusammenarbeit der Städte und einen Ruhrbezirk als Vorstufe zur Ruhrstadt.
Thomas Nückel, Fraktionsvorsitzender der FDP im Ruhrparlament
Am 30. August entscheiden wir nicht nur über die Zusammensetzung der Räte und Kreistage und wer Oberbürgermeister, Bürgermeister oder Landrat wird sondern indirekt auch über die Zusammensetzung der Verbandsversammlung des RVR, dem Ruhrparlament. Nun hat nach CDU und Grünen auch die FDP ein Ruhrgebietsprogramm zur Wahl veröffentlicht. Die Sozialdemokraten scheinen so etwas nicht nötig zu haben. Die Liberalen fordern darin eine Direktwahl des Ruhrparlaments und eines Bürgermeisters für das Ruhrgebiet, eine Stärkung der Zusammenarbeit der Städte und einen Ruhrbezirk als Vorstufe zur Ruhrstadt und ein Nahverkehsrunternehmen für das Revier. Zudem sollen die Städte Teile ihrer Wirtschaftsförderung auf die Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr über.
Ziel der FDP ist eine Verbesserung der Wettbewerbsfähig des Ruhrgebiet. Thomas Nückel, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Ruhrparlament: " In Sonntagsreden wird immer die Metropole Ruhr beschworen, aber die ist zur Zeit mehr Wunschdenken als Wirklichkeit. Das Ruhrgebiet ist eine Region mit großen Potentialen, aber eben auch reich an Grenzen: zwischen Städten und Kreisen, zwischen Landschaftsverbänden und Regierungsbezirken, Kammern, Landesoberbehörden und Verkehrsgesellschaften." Einheit, sagt Nückel, gäbe es nur im gemeinsamen Wehklagen und wenn es darum geht, Geld von außen einzufordern: "Viel zu lange haben Kirchturmdenken und Provinzialismus die Region in ihrer Entwicklung gebremst. Die FDP erwartet von den Verantwortlichen in den Städten, Teamgeist zu beweisen und sich gemeinsam als starke Region zu profilieren, nicht zuletzt auch, um international überhaupt wahrgenommen zu werden."
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Wo bleibt das Orgasmotron?
1997 gab das amerikanische Magazin Wired ein Buch mit dem Namen Reality Check heraus. Experten beantworteten darin die Frage, wann welche technologische Vision Wirklichkeit werden würde. Wir haben mal den Reality Check Check gemacht.
Zwei technische Errungschaften, da war man sich 1997 im Wired-Expertenkreis ziemlich sicher, würden im Jahr 2009 ihren Durchbruch erleben: Zum einen das Orgasmotron, einen Maschine oder eine Tablette, die einen Orgasmus auslöst und die VR-Sonnenbrillen, mit denen man Virtuelle Realitäten, damals ein ganz wichtiges Thema, erfahren könne. Mal davon abgesehen, das Howard Rheingold mit seiner schon damals geäußerten Vermutung, das Orgasmotron sei schon erfunden, sein Erfinder nur nicht in der Lage das Haus zu verlassen, um das Patent anzumelden, recht haben könnte, sieht es mit den VR-Sonnenbrillen schlecht aus. In Laboren gibt es zwar viele Spielereien, aber von marktfähigen Geräten die sich durchgesetzt haben, ist kaum etwas zu sehen.
Die Bilanz des 1997 von US-Computermagazin Wired veröffentlichten Prognosebuches Reality Check ist gemischt: Einige Veränderungen und Innovationen haben sich früher durchgesetzt als damals vermutet wurde. Längst ist die CD zweitrangig (Prognose: 2010), gibt es digitale Bücher (2013) und weltweite Mobiltelefonnummer war auch schon vor 2001zumindet in weiten Teilen der Welt üblich. Ein paar Visionen setzten sich, zumindest in Deutschland, mit etwas Verspätung durch: 1998 waren Telefon-Flatrates ebenso unüblich wie Internet-Flatrates. Beides brauchte noch ein wenig und auch Filme über das Netz konnten nicht schon 1997gekauft werden – es fehlte schlicht an der nötigen Bandbreite.
Und dann gibt es auch die Visionen, die längst da sein sollten, aber bis heute auf ihren Durchbruch warten oder noch gar nicht erfunden sind: Es gibt leider nicht seit 2002 einen Impfstoff gegen AIDS, das allgemeine Organspendetier (2005) steht noch nicht im Stall und auch die Pille für den Mann (2002) gibt es noch nicht in der Apotheke. Selbst die schöne Idee einer sich selbstreinigenden Toilette zu Hause (2006) hat sich noch nicht durchgesetzt.
Weit mehr als die Hälfte der Prophezeihungen im "Reality Check" gingen daneben. Durchgesetzt haben sich vor allem Technologien oder Ideen, die schon Mitte der 90er abzusehen waren, wie das langfristige Ende der CD oder das elektronische Buch. Diese Vorstellungen folgten nur dem durch die Digitalisierung vorgegebenen Entwicklungspfad.
Und so blicken wir entspannt auf die Prognosen, die nun die aus heutiger Sicht nicht mehr ganz so ferne Zukunft betreffen: 2014 werden Überschallflüge für alle sicher nicht üblich sein, wir werden 2020 Menschen keine Menschen auf den Mars schicken und 2015 wird es auch keine Vollverpflegung durch Pillen geben – der Zeitgeist geht gerade in eine andere Richtung.
Das 2014 das Volumen der Werbung online höher sein wird als im TV halte ich für möglich – aber vieles andere Ideen wie die Kontaktaufnahme mit Aliens (2025), die Ernüchterungspille (2020) oder die Freigabe von Drogen in den USA (2019) dürften ihre Ursprung in den Wünschen der von Wired damals interviewten Experten haben.
Trotzdem lohnt es sich, einen Blick in das Buch zu werfen – es gehört zu den wenigen Tech-Büchern die mit den Jahren gewinnen, wenn auch nicht durch die Präzision der Prognosen, sondern eher weil es etwas über unsere Wünsche verrät.
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Ruhrbarone Ausfall: Es war meine Blödheit…
Gestern schmierten die Ruhrbarone ab und seit 11.00 Uhr wurde fieberhaft nach den Gründen gesucht – und nach dem Verursacher.
Der Verursacher war ich: Als ich Teile des Umweltprämienartikel im Quellcode kopierte um ihn in die Kurzansicht zu einzufügen habe ich einen Link nicht vollständig mitkopiert. Das war der Fehler – komisch finde ich nur, dass er sich erst 13 Studen später bemerkbar machte.
Der Fehler hatte einige Konsequenzen und ich bitte um Verständnis: Wir haben alle Artikel gelöscht von denen wir glaubten, sie könnten die Beschädigung verursacht haben. Klugerweise natürlich nicht den Text, der wirklich verantwortlich war. Auch alle Kommentare des gestrigen Vormittags wurden gelöscht – auch aus der Sorge, in einem könnte der Fehler stecken. War unnötig, tut mir leid und war nicht böse gemeint.
Nun zum Dank: Nachdem ich auf Twitter um Hilfe gebeten habe bekamen wir zahlreiche Hilfsangebote auf die ich nicht alle reagieren konnte. Bei mir funktionierte auch die Twitter-Message-Funktion irgenwie nicht. Also auf diesem Weg vielen Dank an DieFisch, das3zehn, dot8, Netzgockel, Chris von FXMBR , Pattimaus und Florian von Ruhr Digital
Einen ganz besonderen Dank an Jens vom Pottblog und Stefan von Bo-Alternativ, die sich viele Stunden Zeit genommen haben, um mit Irene die Seite wieder ans Laufen zu bekommen. Ich verspreche künftig etwas sorgfältiger beim kopieren zu sein. Sorry.