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WAZ will Bauer?

Schmieden die WAZ-Gruppe und das Medienhaus  Bauer im Norden des Ruhrgebiets eine neue Allianz?

Nach der Kommunalwahl soll die vor einigen Jahren mit großem Bohei gestartete Vest-Redaktion der WAZ im Kreis Recklinghausen auf höchstens 10 Redakteure herunter gefahren werden. Das Konzept, durch eine Zentralredaktion mehrere Lokalredaktionen zu ersetzen ist damit endgültig gescheitert. Die WAZ zahlte für ihren Sparkurs mit großen Leserverlusten.

Nun gibt es Gerüchte, dass die WAZ sich mit dem traditionellen Marktführer im Kreis Recklinghausen zusammen tun will: Das Medienhaus Bauer könnte seinen Mantelteil künftig von der WAZ beziehen und  sich so die Kosten für DPA und eine eigene Mantelredaktion sparen. Die WAZ würde als Agentur für Bauer arbeiten und so eine neue Einnahmequelle auftun. Eine klassische Win-Win-Situation für die beiden Verlage, bei der es, neben den eigenen Mitarbeitern, nur einen Verlierer gäbe: DPA. Trotz mehrfacher Versuche erhielten wir bislang von Bauer zu dem Thema keine Stellungnahme. Die WAZ erklärte mittlerweile, sie wolle sich zu dieser Frage nicht äussern.

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Offener Brief an Thiesen

Zahlreiche Mitglieder der Piratenpartei fordern Bodo Thiesen auf seine Parteiämter und seinen Listenplatz aufzugeben. Auch die Mitgliedschaft soll er überdenken.

Für Bodo Thiesen wird es in der Piratenpartei zunehmend ungemütlich. Vielen Mitgliedern reicht seine Distanzierung von seinen früheren, der Holocaust und den Angriffskrieg leugnenden oder raltiviernden Aussagen nicht aus. Sie haben an den Piraten, der eher unter brauner Flagge segelt einen offenen Brief geschrieben: "Diese Stellungnahme enthält nichts zu Deinen antisemitischen Äußerungen über die jüdische Bevölkerung im Deutschland der Gegenwart. Wie steht es mit Deiner Meinung bezüglich des Schutzes jüdischer und israelischer Einrichtungen? Wie steht es um Deine Meinung, Hakenkreuzschmierereien auf jüdischen Friedhöfen würden keinerlei Bedrohung der jüdischen Bevölkerung darstellen? Wie steht es mit Deiner Meinung, jüdische Deutsche könnten auswandern wenn sie sich hier bedroht fühlen? Wie steht es mit deiner Meinung, Juden sollten sich integrieren, wollten dies aber trotz des Angebotes nicht?

Du verkennst hier vollkommen, dass die jüdischen Deutschen eben unsere Mitbürger sind. Sie leben hier in ihrer Heimat, nicht im Ausland. Sie werden regelmäßig von Antisemiten bedroht, und zwar wegen ihres Judentums. Einer Gruppe zu sagen, dass es ihr freistünde, ihr Heimatland zu verlassen, ist für sich genommen schon moralisch nicht akzeptabel. Diese Aussage gegenüber Juden zu treffen, ist im Kontext der unsäglichen Verbrechen des Nationalsozialismus ein Schlag ins Gesicht dieser Menschen. Deine Bemerkung, sie könnten diesmal sogar „ihr Hab und Gut mitnehmen“ ist an Ekelhaftigkeit kaum zu überbieten. Unserer Meinung nach ist das antisemitische Hetze. Da Du Dich zu diesen Fragen nicht geäußert hast, muss davon ausgegangen werden, dass Du von Deiner Meinung nicht abgerückt bist."

Die Mitglieder, sehen für Thiesen keine Zukunft mehr bei den Piraten: "Wir, die Unterzeichner, halten Deine Stellungnahme vom 08. Juli 2009 für genauso unzureichend wie Deine vorangegangenen Stellungnahmen. Wir halten Deine Äußerungen, von denen Du Dich weiterhin nicht distanzierst, für vollkommen unvereinbar mit den Grundsätzen der Piratenpartei und der Menschenwürde. Seit der Rüge im Jahr 2008 hattest Du die Chance, das zu bereinigen. Unserer Meinung nach ist Dein Verhalten parteischädigend und mit Parteiämtern wie Listenplätzen nicht vereinbar. Wir fordern Dich auf, von Deinem Parteiamt und dem Listenplatz zurückzutreten und deine Parteimitgliedschaft zu überdenken."

Der offene Brief ist politisch und nicht mehr, wie viele anderen Aussagen aus den Kreisen der Piraten zu Thiesen pder Tauss, legalistisch. Der oft mangelnde Wille bei vielen Piraten sich politisch zu platzieren ist hier nicht mehr zu spüren. Vielleicht ja ein Zeichen dafür, dass bei manchen ein Lernprozess eingesetzt hat. Und wenn die Piratenpartei nicht einen großen Teil der Sympathien, die sie in den letzten Monaten gewonnen hat wieder verlieren will, muß sie schnell lernen, denn mit abstrusen Themen zu Kinderschändern und  der deutschen Vergangenheit werden die Piraten keinen Blumentopf  gewinnen. Der Brief ist immerhin ein Schritt in die richtie Richtung.

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