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ThyssenKrupp: Bei Kündigung Kampf…Der Westen

Abwrackprämie: Nur ein Strohfeuer…FAZ

Film: Die Vorstadtkrokodile kommen…Cinema

Twitter: Twitter und das liebe Geld…2.0

Internet: Frühe Visionen…Kueperpunk

WAZ I: Aktivitäten in Osteuropa eingefroren…Medienmoral NRW

WAZ II: Tageszeitung wird teurer…Pottblog

Ausschalfen: Schulen dürfen später beginnen…Ruhr Nachrichten

Städte: Land engt Kommunen ein…Der Westen

Musik: YouTube Geiger aus Castrop…Ruhr Nachrichten

Zoo: Abstimmen für Zoom…Gelsenkirchen Blog

Kunst: Blaues Gold in Gelsenkirchen…Hometown Glory

Kultur: PACT auf Zollverein…Goethe Institut

Medien: Zeitungsvielfalt im EN-Kreis gefährdet…Zoom

 

 

 

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Dortmund: Feinstaublimit schon erreicht…Der Westen

Pop: Sunday, bloody Sunday…Casi

Evonik I: Evonik geht Mitarbeitern ans Gehalt…Der Westen

Evonik II: Immobiliensparte vor dem Verkauf?…RP Online

Opel: Wieder Kurzarbeit…Ruhr Nachrichten

Nazis: Owomoyela gegen die NPD…Spiegel

Gelsenkirchen: Werbung die keine sein darf…Gelsenkirchen Blog

Apple: Mac im Landschaftspark…Ruhr Digital

Ruhr2010: Sich auf Neues einlassen…Frankfurter Rundschau

Linke: Dierkes nervt…Tagesspiegel

Kommunalwahl: Richter erklärt sich für befangen…WDR

Comedy: Eisenberg in Oberhausen…Bottblog

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SPD Dortmund setzt auf Flughafenausbau

Auf Vorschlag des SPD OB Kandidaten Ullrich Sierau hat der SPD Parteitag in Dortmund für einen Ausbau des Flughafens Dortmund gestimmt.

Der Antrag, der mit großer Mehrheit heute angenommen wurde, beauftragt die Geschäftsfühtung des Flughafens verschiedene Ausweitungen der Flugzeiten auf bis zu 23.30 Uhr vorzubereiten und will auch die Landebahn auf 2300 Meter Länge ausbauen.

Die Dortmunder SPD setzt auf den Ausbau des Flughafens: "Dortmund ist als Geschäftsflughafen der Metropole Ruhr weiterzuentwickeln. Hierzu sind Geschäftsflugverbindungen vom Flughafen Düsseldorf zum Dortmunder Flughafen zu verlagern. Die Geschäftsführung des Dortmunder Flughafens wird
beauftragt, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln und Kontakte zum Düsseldorfer
Flughafen und zum Land Nordrhein-Westfalen aufzunehmen."

Dortmunder Grünen-Ratsherr Martin Tönnies: "Die bestehende Koalition betrifft dieser Beschluss nicht. Nun muss der Wähler entscheiden. Für uns gilt weiterhin: Keine Minute länger, keine Meter mehr."

 

Jochen Welt: Probleme wegen fehlender Lichtpyramide?

Sechs Isiskugeln wurden auf Kosten des Kreises Recklinghausen erworben – mindestens eine der Kugeln soll  bei Landrat Jochen Welt (SPD) im Büro gestanden haben. Doch ihre Wirkung konnte sich nicht entfalten…

Isis-Kugel: Bild: Isis

So einen Isis-Kugel ist eine praktische Sache, die eigentlich in keinem Haushalt und keinem Büro fehlen darf: Nach Angaben der Herstellers  füllt sie die Räume mit Licht und Liebe, hilft uns, die eigene Seele zu verstehen und kann ducrh die sehr hohe Lichtschwingung  negative Störfelder wie Wasseradern, Erdverwerfungen, Erdstrahlen, Kreuzungen und interner Elektrosmog harmonisieren und sogar Leitungswasser  rechtspolarisieren. Die Isis-Kugel – das Schweizermesser der Esoterik. Eine solche Kugel soll  Recklinghausens Landrat Jochen Welt auf  seinem Schreibtisch gehabt haben.  Insgesamt fünf solcher Kugeln wurden auf Kosten des Kreises Recklinghausen angeschafft. Das wurde aus Kreisen der SPD-Kreistagsfraktion bekannt.

Doch ihre gesamte Wirkung konnten die Kugeln, Stückpreis: 244 Franken, natürlich nicht erfüllen. Denn, so erfahren wir auf der Seite der Isis-Shop.ch: "Für die Harmonisierung von externem Elektrosmog benötigt man einen zusätzlichen Schutz (z.B. Lichtpyramide von Maras)" Die kostet nochmal schlappe 161 Fränkli – aber vielleicht hätte ihre Wirkung ja nicht nur den Elektrosmog harmonisiert, sondern auch böse Schwingungen von Welt abgehalten, denn die Lichtpyramide von Maras bietet "grossen Schutz vor Fremdenergien durch sehr hohe Lichtschwingung". Den hätte Jochen Welt in den vergangenen Monaten gut gebrauchen können.

Nahverkehr: Die geplante Katastrophe

Mit fünf Millionen Einwohnern nennt sich das Ruhrgebiet gerne eine Metropole. Betrachtet man den Öffentlichen Personennahverkehr, bleibt von dieser vollmundigen Behauptung kaum etwas übrig.

Der Nahverkehr im Ruhrgebiet ist eine Katastrophe. Er ist teuer, schlecht und seine Strukturen sind kompliziert. Über lange Zeit haben gleich drei Verkehrsverbünde den schienengebundenen Nahverkehr, also vor allem das S- und Regionalbahn-Netz des Reviers, geplant und zumindest in ihrem Sprengel für gemeinsame Tarife gesorgt. Neben dem VRR waren das noch der Verkehrsgemeinschaft Ruhr Lippe und die Verkehrsgemeinschaft Niederrhein GmbH (VGN)

Mittlerweile wachsen zumindest VRR und VGN zusammen – eigene Tarife gelten am Niederrhein und im Kreis Wesel jedoch weiterhin. Der Kreis Unna und Hamm sind weiter außen vor. Bei der Reduzierung der Verkehrsverbünde von neun auf drei in NRW, inititiert durch das neue ÖPNV-Gesetz, standen allerdings von vornherein nicht die Interessen der Fahrgäste im Zentrum: So konnten die Städte und Kreise selbst entscheiden, welchem Zeckverband sie sich anschließen, und auch das Recht der Städte und Kreise, weiterhin den Nahverkehr nach dem Kirchturmprinzip zu betreiben, wurde nicht angerührt: „Auf diese Weise sollen tradierte, regionale Besonderheiten in den größer werdenden Kooperationsräumen gewahrt bleiben.“, so das Verkehrsministerium. Allerdings behält sich das Land vor, ein Netz von Schienenverkehrsverbindungen zu definieren, die im landesweiten Interesse stehen. Ein Beispiel dafür wäre der Rhein-Ruhr-Express, für den die Planungen laufen, dessen Realisierung jedoch noch nicht absehbar ist. Die Zweckverbände im Land entsprechen jedoch nicht der vom Land lauthals verkündeten Struktur: Weder wird der Ballungsraum Rhein-Ruhr noch werden die Ballungsräume Ruhrgebiet und Rheinland als eine verkehrsplanerische Region wahrgenommen – für sie alle sind weiterhin mehrere Verkehrverbünde zuständig.

Die Folgen dieser Politik sind in NRW an fast allen Orten zu spüren: in einzelnen Großstädten funktioniert der Nahverkehr gut, aber schon die Verbindung der Nahverkehrsnetze der einzelnen Großstädte ist dürftig bis überhaupt nicht vorhanden. Die Verbindung der ländlichen Räume mit den Ballungsgebieten ist schlecht – was keine Besonderheit NRWs ist, sondern ein bundesweites Problem. Tragisch für das Ruhrgebiet ist allerdings, dass der Nahverkehr innerhalb seiner Grenzen zum Teil auf das Niveau friesischer Landgemeinden sinkt: Schon Städte wie Herten, Haltern, Marl oder Gladbeck leiden nicht nur unter einer geringen Dichte des Netzes in der Stadt, sondern auch unter der zum Teil erbärmlichen Anbindung an andere Städte.

Für Lothar Ebbers, Pressesprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn, ist einer der Gründe die strikte Aufgabentrennung zwischen dem VRR, der zumindest für einen großen Teil des Ruhrgebiets und des Rheinlands das Grundgerüst aus Bahnverbindungen plant und den Städten, in denen Kommunalpolitiker entscheiden, welche Strechen eingerichtet werden und welche nicht: „Es fehlt der Blick auf die Region. Kommunalpolitiker haben nur selten ein Interesse daran, dass die Bürger ihrer Städte optimal an die Nachbarstädte angeschlossen sind – sie befürchten Kaufkraftabwanderungen.“

Und so kann sich der S-Bahn Nutzer, der in Gladbeck West aussteigt, ziemlich sicher sein, dass dort kein Bus auf ihn wartet und auch die Übergänge zwischen den Stadtbahnsystemen von Duisburg und Mülheim funktionieren nicht – weil die Takte nicht aufeinander abgestimmt sind.  Beispiele wie diese gibt es im Ruhrgebiet zu hunderten. Politischer Widerwille und wohl auch Inkompetenz bei den Fahrplanverantwortlichen der zahlreichen Nahverkehrsgesellschaften im Ruhrgebiet (Thema des nächstes Artikels) gehen hier ein Allianz ein, für die der Bürger zahlt.

Pro Bahn forderte daher während der Beratungen des neuen ÖPNV-Gestzes die Kompetenzen des VRR zu erweitern – und konnte sich damit beim Land nicht durchsetzen, das weiter das hohe Lied der Eigenständigkeit der Kommunen sang: „Die Städte können ruhig über die Buslinien innerhalb ihrer Grenzen entscheiden, aber immer wenn es um Verbindungen mit regionaler Bedeutung geht, um die Verbindungen zwischen Bus- und Bahnnetz muss der VRR das Sagen haben. Es darf an den Grenzen keine Brüche geben.“
Allerdings, da ist sich Ebbers sicher, müsste sich dazu auch die Zusammensetzung des VRR-Parlamentes, die Verbandsversammlung ändern: „Dort dürften  nicht Kommunalpolitiker sitzen, sondern Menschen mit einem Blick für regionale Fragen.“
Aber an ein solches Gesetz denken weder Landespolitiker noch die Verkehrsplaner der Städte.

Doch nicht nur die Strukturen sind ein Problem – der Nahverkehr in NRW ist auch chronisch unterfinanziert: Als im Zuge der Bahnreform 1993 der Bund und die Länder gemeinsam festlegten, welches Land wie viele Mittel pro Bürger vom Bund für den Regionalverkehr bekommen sollte, wurde eine bis heute anhaltende Benachteiligung NRWs festgeschrieben: Seitdem erhält NRW pro Bürger 30% weniger Bundesmittel als Hessen.

Die Landesregierungen hat das nicht wirklich gestört: Als Anfang des Jahrhunderts der Schlüssel neu verhandelt wurde, erinnert sich Ebbers, hatte NRW kein Interesse an einer Änderung des Schlüssels: „Das Land unter Clement spekulierte auf Bundesmittel für den Metrorapid.“
Auch unter Schwarz-Gelb änderte sich nichts zum Guten: „Wittke hatte kein Interesse am Personennahverkehr und wollte vor allem Geld für den Straßenbau vom Bund. Und gespart hat das Land auch beim Nahverkehr: Als der Bund die Höhe der Regionalmittel senkte, haben viele Länder das aus eigenen Mitteln ausgeglichen: NRW nicht.
 

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Ruhr2010: Türkischer Generalkonsul enttäuscht…Der Westen

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Immobilien: Nach Drescher sieht es bei Gagfah düster aus…Der Westen

WAZ: Mediensituation im Ennepe-Ruhr-Kreis…Medienmoral NRW

Welt: Entlastung später…Der Westen

Kultur: Lesung am Puff…Pottblog

RWI-Prognose: Wirtschaft schrumpft um 4,3 %- Erholung erst 2010

Das RWI rechnet mit einem  Schrumpfen der Wirtschaft im laufenden Jahr um wahrscheinlich 4,3 Prozent.

RWI Konjunkturexperte Roland Döhrn Foto: RWI

Keine große Überraschung: Auch das RWI-Essen prognostiziert für dieses Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland um -4,3 Prozent. Diese Zahl ist der wahrscheinliche Mittelwert und hat eien Schwankunsgbreite von einem Prozent nach oben oder unten. Eine Aufschung noch in diesem Jahr sehen die Wirtschaftsforscher aus Essen nicht: Erst im kommenden Jahr könnte die Wirtschaft wieder leicht um 0,5 Prozent wachsen: "Die Erfahrung zeigt, dass Wirtschaftkrisen, die ihren Ursprung im Bankensektor haben, besonders zäh sind und lange dauern. Wenn sich die Lage am Finanzmarkt beruhigt, stehen allerdings die Zeichen dafür nicht schlecht, dass sich die Konjunktur im Verlauf von 2010 allmählich beleben wird. Nicht zuletzt dürften die umfangreichen Konjunkturprogramme zahlreicher Länder die Weltwirtschaft stimulieren, und bei den Investitionen könnte es zu einem Umschwung kommen, wenn Unternehmen die noch bis Ende 2010 günstigen Abschreibungsbedingungen nutzen wollen. Alles in allem erwarten wir, dass das BIP 2010 um 0,5% höher sein wird als 2009."

Das RWI erwartet einen Wegfall von1,2 Millionen Arbeitsplätzen in diesem Jahr und eine Steigerung der Arbeitslosenzahlen um 1,1 Millionen auf deutlich über vier Millionen.