Ein Interview voller Klinkerlitzchen

Jedesmal wenn ich beginne ein Interview oder eine Rede von RVR-Chef Heinz-Dieter Klink zu lesen steigt mein Blutdruck. Und kurz darauf bekomme ich dieses komische Gefühl im Bauch, für das das Wort Fremdschämen erfunden wurde.

Heinz Dieter Klink. Foto: RVR

So jetzt auch wieder. Klink gab dem Eildienst des Landkreistages ein Interview. Erst darf er ein wenig über das Ruhrgebiet als Metropole schwadronieren und die Kulturhauptstadt loben, aber dann kommt die erste richtige Frage. Was er denn von einer möglichen Zukunft des RVRs unter dem Dach eines Regierungspräsidium hält wie es die Landesregierung plant? Schon die Frage ist falsch und der Landkreistag ein Gegner der Reformbestrebungen der Landesregierung, die nicht aus fünf drei Regierungspräsidien sondern aus den RP, den Landschaftsverbänden und dem RVR drei neue Mittelbehörden schaffen will.

Aber Klink ficht dass nicht an und er beantwortet die Frage mit einer glatten Lüge: „Viele hier im Verband und auch ich sehen die Ansätze die in Düsseldorf diskutiert worden sind, sehr kritisch und nicht zu Ende gedacht.“ Von zwei seiner Dezernenten weiß ich, dass sie die Pläne der Landesregierung begrüßen und im Verband eigentlich nur Klink diese Pläne kritisch sieht, denn dafür wurde er von SPD, Grünen und Linkspartei auf seinen Posten gesetzt: Um ein zusammenwachsen des Reviers zu verhindern. Mittlerweile schauen allerdings selbst seine Parteifreunde betreten zu Boden wenn man seinen Namen auch nur erwähnt, denn sie wollten zwar eine Null, aber niemanden der sich so weit in den Minusbereich bewegt.

Das Ruhrgebiet, so Klink weiter, sei viel zu schwach um alleine klar zu kommen: „Wenn ich die drei Regierungsbezirke (Wie gesagt, niemand will drei Regierungsbezirke) gleich mache, ist das Rheinland der wirtschaftliche Riese, Westfalen auf einem mittleren Level und im Ruhrgebiet kumulieren sich die Probleme.“ Vergessen die Studien des RWI, die belegen, dass das Ruhrgebiet sowohl beim Wachstum als auch bei der Forschungsleistung vor Westfalen liegt – und auch dass die Westfalen, eingefleischte Gegner der Reformpläne der Landesregierung, sich vor einem schwachen „Restfalen“ fürchten. Nein, Klink wiederholt seine Lügen über die Schwächen des Ruhrgebiets und dem angeblich geplanten Regierungsbezirk Ruhr mit einem Staatskommissar auch in diesem Interview. Und er legt nach: Das Land habe keine guten Ideen für die Gestaltung des Planungsrechts vorgelegt. Das kann man so sehen.

Aber für die Region Aachen, wo die handelnden Personen eigene Ideen hatten, hat das Land zahlreiche Gesetzte geändert, um der Region Aachen die gewünschte Zusammenarbeit zu ermöglichen. Für Verhinderungspolitiker wie Klink natürlich keine Option. Ideen? Der doch nicht. Noch gut zwei Jahre werden wir ihn auf seinem Posten ertragen müssen. Dumm dass es für das Ruhrgebiet wichtige Jahre sind. Aber in zwei Jahren werde ich den Abschiedsartikel über Klink schreiben. Und dann hoffentlich vergessen können, dass es jemals jemanden mit diesem Namen gab, der im Ruhrgebiet etwas zu sagen hatte. Die Mitglieder von SPD, Grünen und Linkspartei die ihn gewählt haben sollten sich jeden Tag erneut schämen. Sie haben so versagt wie man nur versagen konnte, denn dafür das Klink Klink ist kann er nichts. Dafür dass er etwas zu sagen hat sind andere verantwortlich.

Stöckchen: Kann man einen Mac lieben?

Jens vom Pottblog hat mir ein Stöckchen mit der Frage ob man einen Mac lieben kann zugeworfen. Was für eine Frage…

Nein, natürlich liebe ich meine Macs nicht. Ein Mac ist ein Computer, nichts anderes. Gut, beim Apple ist die mittlerweile profane Technik auf Intel-Basis hinter einem etwas ansehnlicherem Chassis verpackt, aber das war es auch schon, mal abgesehen davon, dass auch noch ein wirklich gutes Betriebssystem in jedem Mac seine Arbeit zumeist klaglos versieht.
Ich hatte schon immer ein eher abgeklärtes Verhältnis zum Mac. Nur aus Gründen eines besseren Technologieverständnisses habe ich jede Biografie von Steve Jobs und Steve Wozniak gelesen – angefangen von der Ersten, die bei GfA  erschien. Mit Fankult hatte das nie etwas zu tun. Und als wir uns Anfang der 90er Jahre bei den Gladbecker Grünen angeschrieen und beleidigt haben als es um die Frage ging, ob nach den Ataris Macs oder PCs angeschafft werden – die Frage eine Koalition mit der CDU wurde hingegen recht leidenschaftslos geklärt – war das eigentlich nur reiner Zweckrationalismus. Gut, bei ein paar Leuten von damals muss ich mich wohl noch immer entschuldigen: Ich habe damals wohl leicht übertrieben, als ich mit hochroten Kopf erklärte, dass ein Votum für die Anschaffung eines PCs immer auf einen liederlichen Charakter schließen lässt. Heute wie ich es besser: es ist oft einfach nur Dummheit.

Klar, als ich bei Marabo anfing war es bestimmt etwas ungeschickt als ich voller Ekel auf die frisch angeschafften PCs in der Grafik herabblickte – in den folgenden Jahren blieb das Verhältnis zu den Grafikern immer leicht angespannt.
Ein paar Jahre später hatte ich ja auch einmal selbst einen PC- einen Gericom. Ich fühlte mich in jener Zeit so, als ob ich ein BvB-Tattoo auf der Stirn hätte – alles eine Frage der Ästhetik. Und ich meinte es bei all meinen Freunden, die ich in langen Nächten vom Kauf eines Mac überzeugte, immer nur gut mit ihnen.
Ob ich meinen Mac liebe? Nein, mein Verhältnis zu Apple ist nicht leidenschaftlich. Es ist eher religiös…

Und ich gebe das Stöckchen weiter an Frank, Dennis, Malte, Hans und Casi

Ruhrgebiet Aktuell am Montag

 Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr

  Kreis Unna: SPD nominiert Makiolla…Ruhr Nachrichten

  Termine: Veranstaltungstipps…Pottblog

  Medien: Offener Brief eines WAZ-Freien…Medienlese

  Kongress: Recruitung auf dem CAR-Kongress…FAZ

 Krise: Kultur leidet mit…K.West

Essen: CDU nominiert Britz…Der Westen
(Siehe auch Ruhrbarone vom 7. Mai 2008: Duel Lehrer gegen Diplomingenieur)

Seemänner: Dosensuppen für Hertie-Chefs…Castroper Geschichten

Und sonst:

Facebook: Handel mit Benutzerdaten…blogbar

Judenwitze: Lustiges bei…Denkfabrikblog

DFB-Pleite: Presseurteil im Wortlaut…Jens Weinreich

Werbung

Linkspartei will Landschaftsverbände erhalten

Die Linkspartei will die beiden Landschaftsverbände erhalten. Ihr Gutachter beruft sich dabei auf ein Lobby-Gutachten der Kammer in Duisburg.

Mit der Linkspartei ist eine Modernisierung des Verwaltungsstrukturen in NRW nicht zu machen: Das geht aus einem Gutachten hervor, dass der Bonner Leichtjurist Michael Faber im Auftrag der Linkspartei in NRW erstellt hat. Sein Fazit: "Höhere Kommunalverbände haben sich auf der Mittelebene in NRW bewährt. Sie sind zu erhalten und auszubauen."

Die Linkspartei wendet sich damit gegen das Vorhaben der Landesregierung aus den zwei Landschaftsverbänden und fünf Bezirksregierungen drei neue Institutionen zu bilden. Dabei sieht Faber durchaus die Berechtigung des Reviers auf Selbsverwaltung – allerdings glaubt er nicht, dass das Ruhrgebiet dazu in der Lage ist, diese Aufgaben zu erfüllen. Faber bezieht sich dabei vor allem auf ein Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft (DIW) aus dem vergangenen Jahr – in Auftrag gegeben wurde es von der Duisburger Industrie- und Handelskammer, die im Gegensatz zu den Kammern in Bochum und Essen gegen eine Neustrukturierung des Landes ist. Den Ansatz, für einen Ruhrbezirk eine vernünftige finanzielle Ausstattung zu fordern, wie er im Gutachten immer wieder aufkommt, folgt Faber nicht – er setzt auf Strukturkonservatismus.

Liest man das Vorwort ahnt man warum: Unterschrieben wurde es von Jörg Detjen, Roland Busche und Pitt Müller: Allesamt  Mitglieder der Landschaftsversammlung Rheinland und alle wohl daran interessiert, ihre Pöstchen auch in Zukunft zu behalten. 

Ruhrgebiet Aktuell am Samstag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr…

Rheinisches Gipfeltreffen Foto: Flickr/Jorbasa

Rheingipfel: Absage an Metropole Rhein/Ruhr…Business On

Witten Herdecke: Gescheitertes Modell?…Zeit

Konkurrenz: Förderturmdenken…Der Westen

Umwelt: Beschäftigungstherapie in Gelsenkirchen…Gelsenkirchen Blog

Kultur: Klavierfestival Ruhr…Frankfurter Rundschau

Konzeptkunst: Wohnen mit Gerz…Jetzt

Kippe: Rauchen mit Tina…Hometown Glory

Live: Barbara Morgenstern…Unruhr

Und sonst:

Kaufhaus: Hertie im Landtag…Ruhr Nachrichten

Geld: WDR muss noch mehr sparen…Der Westen

Konjunkturpaket: 2,4 Milliarden für die Kommunen in NRW…Ruhr Nachrichten

Holocaust: Merkwürdige Entschuldigung…Frankfurter Rundschau

Medien: Qualität gegen Google…Spiegel

Werbung

Ruhrgebiet Aktuell am Donnerstag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr…

Treffen: BarCamp und VideoCamp...Pottblog

Nazis: Rechtsextreme in Gelsenkirchen…Hometown Glory

Kino:
Aus für das älteste Multiplex im Revier…Gelsenkirchen Blog

Posten: Green Deal in Bochum…Der Westen

Reis: Platte meines Lebens…Zeit

Industrie: Evonik hat interesse an Saudi Arabien…Reuters

Integration: Zwie Türkinnen im Streitgespräch…Der Westen

Diebstahl: Polizei ermittelt im "Cyberspace"…Ruhr Nachrichten

Proletariat: Arbeiterführer Rüttgers…Kölnische Rundschau

RWE: Interview mit Ente Lippens…WDR

Und sonst:

Siege: Jens Weinreich macht DFB fertig…Jens Weinreich

Terror: Eine Bushliste des Folterhorrors…Propublica

Keine Entwarnung bei der WAZ

Heute fand auf Zollverein eine Betriebsversammlung der WAZ statt. Für die Mitarbeiter gab es keine guten Nachrichten.

Noch vor ein paar Wochen waren die Betriebräte der WAZ-Mediengruppe optimistisch, dass der Personalabbau auch ohne betriebsbedingte Kündigungen über die Bühne gehen könnte. davon, so Medienmoral-NRW, war heute keine Rede mehr: "Auch in der heutigen Betriebsversammlung von WAZ und NRZ in Essen sind betriebsbedingte Kündigungen ausdrücklich nicht ausgeschlossen worden. Im Mittelpunkt stand der Sozialplan zur Erörterung, der allerdings Kündigungen vermeiden helfen soll."
Neben eine Abfindungsregelung soll Altersteilzeit für die Jahrgänge 1947 bis 1951, die auf die Jahrgänge  1952 und 1953 ausgeweitet werden kann, helfen, Kündigungen zu vermeiden. Nicht klar erklärt wurde hingegen die künftige Arbeit in den Redaktionen – für viele wohl ein Kriterium bei der Frage, ob sie bleiben oder gehen. Deshalb soll es schon bald eine weiter Betriebsversammlung geben, an der auch die  Chefredaktion teilnehmen soll, die heute nicht anwesend war.