Ruhrgebiet Aktuell am Sonntag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr

Loveparade: Metropolentest nicht bestanden…Welt

Roth: Heimatgefühle für das Revier…MZ

Parteitag: Comeback für Schulz…Spiegel

Protest: Friedliche Demo für Israel…Der Westen

Ausstellung: Gelsenkirchen zeigt Gesicht…Gelsenkirchen Blog

33 Poems: Katrin Atienza…Antonnews

Investition: Hubert Schulte-Kemper will Kaufhaus kaufen…Marl-Blog

Karriereknick: Schlechte Chancen für Laurenz-Meyer…MZ

Video: Überfall online…Ruhr Nachrichten

Ruhrgebiet Aktuell am Samstag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr

Nokia: Geld wird verteilt…Der Westen

Krise: ThyssenKrupp erwartet Gewinneinbruch…Handelsblatt

Festival: Zelt am See…Coffee & TV

Loveparade: Polizeipräsident mischt sich ein…Der Westen

Geschichte: Noch keine Entscheidung über Fußballmuseum…Ruhr Nachrichten

Dschungelcamp:
Der Niedergang des Schwanzes…Gelsenkirchen Blog

Bildung: Revier-Unis mit gemeinsamen Studi-Portal…Ruhr Nachrichten

Kultur: Wochenendtipps…Hometown Glory

Stadt Ruhr: Konjunkturpaket für Nahverkehr nutzen

Was soll das Ruhrgebiet mit dem Geld aus dem  Konjunkturpaket machen? Die Intitiative Stadt Ruhr hat eine Idee: Sie fordert den Ausbau des Nahverkehrs. 

Die mittlerweile von rund 1000 Bürgern getragene Initiative Stadt Ruhr fordert, einen Großteil der Mittel aus dem Konjunkturprogramm II in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Ruhrgebiet zu investieren. "Investitionen in den ÖPNV sind nachhaltig, schaffen Arbeit, sichern Mobilität und sind gut für den Umweltschutz," erklärten die Sprecher der Initiative, Professor Klaus Tenfelde und Uwe Knüpfer: "Vernünftiger können Bund und Land unser Steuergeld nicht ausgeben."

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) beziffert allein den dringenden Erneuerungsbedarf an den Stadtbahnen des Reviers – an Tunnelanlagen, Bahnhöfen und Fahrzeugen – auf rund 2,5 Milliarden Euro. Die Stadtbahnen im Revier – das "Rückgrat der Mobilität von Millionen Menschen", stehen nach Aussage des VRR-Geschäftsführers Dr. Klaus Vorgang "vor dem Kollaps".

Die verarmten Städte des Ruhrgebiets, so die Initiative, seien nicht in der Lage, aufgeschobene Reparaturen am Bahnnetz zu bezahlen. Längst überfällig sei zudem  im Ruhrgebiet  die Schaffung eines großräumigen, effizienten Nahverkehrssystems nach Berliner Vorbild. Die Initiative Stadt Ruhr fordert den Ausbau des Netzes, so dass  von jedem Ort im Ruhrgebiet spätestens in zehn Minuten Fußweg eine ÖPNV-Haltestelle erreicht wird,  auf allen wesentlichen Strecken eine Taktfolge von zehn Minuten oder schneller eingehalten wird und der ÖPNV-Transport quer durchs Ruhrgebiet nicht mehr kostet als der durch Berlin.

"Wenn die Investitionsmittel aus dem Konjunkturprogramm II, wie derzeit geplant, über die Städte verteilt werden, bleibt der  stadtgrenzenübergreifende ÖPNV auf der Strecke", befürchten die Sprecher der Initiatibe "Das wäre eine Ohrfeige für alle Pendler und ein Armutszeugnis für die Politik."

Ruhrgebiet Aktuell am Freitag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und mehr

Uni Witten-Herdecke: Vor der Pleite gerettet…FTD

Loveparade: Absage ist ein Desaster...Der Westen

Zugang: Coolibri bloggt…Blogbird

Wirtschaft: Evonik soll an die Börse…Reuters

Krise: RWI setzt auf Konjunkturpaket…Spiegel

Nazis: Kurzdemo in Recklinghausen…Indymedia

Second Life: Blogger bündeln…Küperpunk

Live: Sebastian Sturm in Dortmund…Unruhr

Theater: Dortmunder sind zufrieden…Ruhr Nachrichten

Prozess: Zumwinkel bereut…Spiegel

Wahlkampf: SPD dealt mit Linken in Castrop…Ruhr Nachrichten

Wahlkampf II: Sauerland in Duisburg nominiert…RP-Online

Ruhr2010: Pleitgen in Lüdinghausen…MV

Schalke: Basler gegen Kuranyi…Bild

 

 

 

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…und Tschüss, Ruhrpilot

 

Für den Ruhrpilot könnte  bald das letzte Stündlein schlagen – aber auch der WDR kann sich von seinem Verkehrsfunk verabschieden.

 

Denn heise.de berichtet, dass Navteq und TomTom  bald  Stauwarnung mittels der anonymisierten Positionsdaten von Mobiltelefonen ermitteln werden: ""Telefonwolken" künden davon, dass viele Fahrer in einem Stau stecken, Abflüsse in verschiedenen Richtungen zeigen, dass die Umleitungen über Bundesstraßen genommen werden. "Floating Phone Data" nennt Navteq die bei T-Mobile eingekauften Daten. Zusammen mit den übrigen Sensordaten der Brücken, Induktionsschleifen und BMWs soll TMCpro in der Lage sein "zuverlässig einen Kollaps des Verkehrs für die nächsten 20 bis 30 Minuten" vorherzusagen. Auch für die bereits im Stau steckenden Pechvögel gibt es Vorteile: Ihnen kann das System bei Einfahrt in den Stau die Staulänge und die Verzögerungszeit übermitteln."

Später sollen noch die Daten von PKW-Sensoren Infos über Glätte und Nebel weiter leiten. Mit so einer Datendichte kann der Ruhrpilot nicht mithalten. Das war es –  und die paar ÖPNV-Daten die TomTom und Navteq fehlen, lassen sich ziemlich schnell integrieren wie die Daten der Verkehrssituation auf weiteren wichtigen Straßen – so es denn dafür einen Bedarf gibt. 

Trotz 30 Millionen Subventionen hat der Ruhrpilot nie richtig funktioniert – nun fehlt endgültig auch jede  Perspektive. Dass diese Technik eines Tages kommen wird, war schon lange vor dem Start des Ruhrpiloten klar, hat aber die Macher zu keinen Zeitpunkt interessiert. Nun sollten sie ihr System besser heute als morgen abschalten. Jeder Tag mehr bedeutet nur mehr Geldverschwendung.

Eine Anfrage an die Pressestelle des Ruhrpiloten via Ruhrpilot-Homepage wurde prompt beantwortet: "This message was created automatically by mail delivery software. A message that you sent could not be delivered to one or more of its recipients. The following addresses failed:  <ruhrpilot.nrw@siemens.com>

Warum ich nicht protestieren werde

In Bochum soll eine sozialtherapeutische Anstalt für Sexual- und Gewaltstraftäter gebaut werden. Ich wohne in der Nachbarschaft und werde nicht gegen den Bau protestieren.

Natürlich habe ich mich nicht gefreut, als bekannt wurde, dass das Land nur gut 500 Meter von meiner Wohnung entfernt eine sozialtherapeutische Anstalt für Sexual- und Gewaltstraftäter bauen will. Könnte ich es mir aussuchen, die Anstalt käme an einen anderen Ort. Aber da das alle künftigen Anlieger so sehen werden, muss das Land sich nun einmal für einen Standort entscheiden und, ganz objektiv betrachtet, ist der in meiner Nähe nicht der Schlechteste: Er liegt direkt neben der Krümmede, einem der größten Gefängnisse des Ruhrgebiets und der Polizeikaserne, in der die Bochumer Einsatzhundertschaft untergebracht ist.

Mir ist es wichtig, dass solche Täter streng überwacht werden und die Polizei nicht weit ist, wenn doch mal was passiert. An diesem Standort geht beides. Dass sich viele gegen die Ansiedlung wehren und auch die Stadt auf die Barrikaden geht, ist leider normal: Es herrscht das St. Florians Prinzip:  Man wünscht sich die Bedrohung an einem anderen Ort, denn man kann sich ihr nicht entziehen: Solange man der Ansicht ist, dass es Straftäter gibt, die behandelt werden müssen, was ich bin, braucht man einen Ort, an dem das geschieht. 

Ich fand es immer arm, wenn sich Anwohner in anderen Städten gegen solche oder vergleichbare Einrichtungen in ihrer Nachbarschaft gewehrt haben – und jetzt, wo ich einer der Anwohner bin, habe ich nicht vor, meine Haltung zu ändern: Der Standort auf dem Gelände der Krümmede geht  aus den beschrieben Gründen in Ordnung. Die Castroper Straße ist nicht, wie es die Verwaltung  darstellt, der attraktive Eingang zur Stadt, sondern vom ersten bis zum letzten Haus eine der hässlichsten Straßen Bochums, und dass Beamtenwohnungen für den Neubau abgerissen werden, ist zu vertreten: Das Land wird, es ist ja unser Geld, den Umzug der Betroffenen großzügig regeln, und der Bochumer Wohnungsmarkt ist so entspannt, dass alle bald eine Wohnung finden werden. Außerdem kann das Land ein solches Projekt nur auf eigenem Grund und Boden umsetzen –  an jedem anderen Ort  wären die Widerstände noch größer.

Was ich mir jetzt wünsche, ist keine populistische Diskussion über Sexualstraftäter. Als Anwohner will ich über die Sicherheitsmaßnahmen informiert werden, und von mir aus kann der Zaun gerne ein wenig höher ausfallen und die Zahl der Wachen größer werden. Ansonsten heißt in einer Gesellschaft zu leben nicht nur, die Annehmlichkeiten willig anzunehmen, sondern auch die negativen Konsequenzen mitzutragen. Ich würde mir wünschen, wenn das bald einige Bochumer Politiker ebenso formulieren würden. 

Übrigens: Rübe ab Kommentare werden wir, wie immer, nicht freigeben.  

Ruhrgebiet Aktuell am Donnerstag

Nachrichten aus dem Ruhrgebiet

Überraschung: Sozialdemokrat lobt CDU…Pottblog

Ruhr2010: 2-3 Straßen Projekt…Frankfurter Rundschau

Gesundheit: Ruhr Uni gegen Heuschnupfen…Daily Mail

Verfolgung: Nazis jagen Antifaschisten…Der Westen

Spass: Gelsenkirchen wird Zockermetropole…Gelsenkirchen Blog

Umfrage: weitgehend unsinnige Unternehmerbefragung in Dortmund…Claudia blogt

Ruhrfestspiele:
Das neue Programm…Der Westen

Masern: Stadt schießt drei Schule in Gelsenkirchen…Gelsenclan

Arbeitskampf: Sollen Lehrer streiken?…Zoom

Live: Baender Bender…Unruhr

Und sonst:

Geschichte: Das vielleicht erste Emoticon der Geschichte…nerdcore

Stefan Aust: Ex-Spiegel-Chef bei Elke Heidenreich als Bücherwurm…littv

Werner Butter gestorben

"Das Ruhrgebiet – Ein starkes Stück Deutschland" war die bislandg erfolgreichste Kampagne für das Ruhrgebiet. Nun ist Werber Butter, der Vater der Kampagne gestorben.

"Der Pott kocht" oder "Ruhr hoch N": Keine Werbekampagne für das Ruhrgebiet war bislang so beliebt (und so erfolgreich) wie die Kampagne "Das Ruhrgebiet – Ein starkes Stück Deutschland." Bis heute wirken die Motive modern. Doch die Kampagne sah nicht nur gut aus, sie brachte durch ihre Responseelemente – man konnte zu jedem Motiv Material anfordern – tausende dazu, sich über das Ruhrgebiet zu informieren. Der Mann der sich die Kampagne ausgedacht hat war der Werber Werner Butter und der ist nun auf Mallorca gestorben.

Für Butter war die KVR-Kampagne Zeit seines Lebens seine beste Arbeit. Und sie war ein Vorbild für zahlreiche andere Regionallampagnen.

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Don Alphonso: Blogout bei DerWesten

DerWesten streicht sein Blog-Angebot zusammen, meldet Don Alphonso.

"DerWesten, das Onlineportal der WAZ-Gruppe, hat wissen lassen, dass selbst die alten Hungerlöhne im niedrigen dreistelligen Bereich für frei angestellte Blogautoren zu viel sind", schreibt Don Alphonso auf Blogbar.de. Ausnahme: Das Videoblog Lost in Deutschland (LiD) von Mario Sixtus. Laut Don Alphonso hat Sixtus einen guten Kontakt zu DerWesten-Chefin Katharina Borchert.

Auf Anfrage erklärt Katharina Borchert, dass nicht alle sondern nur die erfolglosen Blogs gekündigt wurde: "Ich halte es  für einen völlig normalen Prozess, ein Experiment (in diesem Fall also ein konkretes Blog) wieder einzustellen, wenn es nachweislich nicht ‚funktioniert‘, d.h. auf kaum Resonanz bei unseren Nutzern stösst. Und wir haben das ja nicht mal eben vier Wochen ausprobiert, sondern z.B. 14 Monate bzw. 10 Monate lang. Das würden wir übrigens auch bei LostinDeutschland so machen. Jedes Projekt steht in regelmäßigen Abständen auf dem Prüfstand – ganz normale Praxis in allen mir bekannten Häusern, die längst nicht nur für Blogs gilt."

Borchert sieht keinen Zusammenhang zwischen der Verpflichtung von Sixtus und ihrer Bekannschaft untereinander: "(…) Mario Sixtus kenne ich in der Tat inzwischen ganz gut und schätze ihn sehr. Aber die "Szene" ist nicht besonders groß und ich kenne die meisten Menschen, die interessante Projekte der unterschiedlichsten Art machen. Muß ich jetzt deshalb Inhalte im Ausland einkaufen, am besten in Südamerika, wo ich noch nie war und daher absolut unverdächtig bin? Die Entscheidung für LiD habe ich nicht allein getroffen, sondern gemeinsam in der damals vierköpfigen Geschäftsleitung. Den Ausschlag gab dabei vielmehr mein damaliger Co-Geschäftsführer, der restlos begeistert war und LiD auch in seiner neuen Tätigkeit gerne als Anschauungsobjekt präsentiert."

Für den Don liegt das Scheitern der Westen-Blogs auch darin begründet, dass die Qualität der Blogs schlecht war, was er wiederum auf die miese Bezahlung der Blogger zurückführt: "(…) ich denke insgesamt, dass die WAZ mit einem Winzbudget nach grossen Versprechungen die Winzleistungen bekommen hat, die sie verdient", so Don Alphonso in einer Antwort auf Borcherts Kommentar bei Blogbar.

Hört man sich ein wenig in den WAZ-Kreisen um, gibt es noch einen weiteren Grund für das Blogout beim Westen: In einer Zeit, in der nahezu ein Drittel der WAZ-Redakteure vom Stellenabbau bedroht sind, sei es der Belegschaft nicht zu vermitteln, Geld für Blogger auszugeben.

 

Experiment: Wieviel ist uns Musik wert?

Was sind wir bereit für Musik zu zahlen? Bochumer Forscher suchen mit einem Experiment nach Antworten.

Eine Branche kämpft ums Überleben. Das Wasser steht ihr bis zum Hals und es ist nicht klar, welche klangvollen Namen bald vielleicht verschwinden werden.

Nein, die Rede ist nicht von den Banken, sondern von der Musikindustrie – wenn man dieser darbenden Branche überhaupt noch den Titel "Industrie" zugestehen möchte – immerhin reden wir ja auch nicht von der Holzschuhindustrie. 

Immer weniger CDs werden gekauft, und das Wachstum der Onlineshops kann den Rückgang der Verkäufe nicht kompensieren. Die Gründe sind vielfältig: Der demographische Wandel, die Entmystifizierung der CD durch den Brenner, miese Bands und sicher auch alles, was nach Napster kam.

Nachdem die Branche mittlerweile aufgehört hat, jeden Kunden als potentiellen Verbrecher zu sehen und nicht mehr darauf besteht, jedes Stück  mit einem  Kopierschutz zu versehen, wird nun mit neuen Vertriebswegen experimentiert. Vor allem einzelne Bands setzen darauf, ihre Stücke zum Download anzubieten und die Bezahlung den Kunden zu überlassen. Die britische Band Radiohead hat ihr Album In Rainbows auf diesem Weg angeboten – und 62 Prozent griffen zu, ohne zu zahlen. Aber immerhin: 38 Prozent haben bezahlt, und um die geht es bei einem Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Marketing an der Ruhr-Universität Bochum. Bei dem Projekt wird über eine Internetseite ein Album der Band Tellaro zum Download angeboten. Die Nutzer entscheiden selbst, wie viel sie für das  Album bezahlen möchten und werden zu einer Paypal-Site weiter geleitet. Ganz umsonst bekommt man das Album jedoch nicht: Mindestens 40 Cent PayPal-Gebühren kostet der Spaß, und nach dem Kauf kommt noch der Fragebogen: Mit dem wollen die Forscher nach dem Download die Motivation der Nutzer in Erfahrung bringen.