Sabine von der Beck führt Grünen-Liste an – Ruhrgebiets-Gegnerin auf Platz 3

Die Grünen haben Ihre Liste für das Ruhrparlament aufgestellt.

Sabine von der Beck (Kreis Recklinghausen und auf dem Foto) sowie Martin Tönnes (Dortmund) führen die Liste der Grünen für das Ruhrparlament des Regionalverbandes Ruhr an. So bestimmten es die Landesdelegierten von 15 Kreisverbänden aus dem Ruhrgebiet auf einem Teil-Parteitag.

Auf Platz drei folgt Christel Winterberg, die sich massiv für den Austritt des Kreises Wesel aus dem RVR stark gemacht hat.

Hier der Rest der Liste: Sabine von der Beck Herbert Goldmann (Kreis Unna), Dorothea Schulte (Herne) Jörg Obereiner (Ennepe-Ruhr-Kreis), Claudia Leiße  (Duisburg),  Mehrdad Mostofizadeh  (Essen), Regina Wittmann  (Oberhausen), Wolfgang Cordes (Bochum), Sigrid Lange ( Bottrop), Hubert Niehoff  (Mülheim), Susanne Dippel (Ennepe-Ruhr-Kreis), Rüdiger Ludwig (Hagen), Mario Herrmann (Kreis Recklinghausen), Dr. Carsten Grüneberg (Hamm), Peter Saatkamp (Gelsenkirchen).

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?Ich will es mir gar nicht vorstellen…?

Der Norden des Ruhrgebiets steht vor einem wirtschaftlichen Kollaps. Nach Ansicht von SPD und Gewerkschaften sind die Finanzkrise und die Landesregierung schuld.

Frank Baranowski und Josef Hülsdünker. Foto: Ruhrbarone

Im Norden des Ruhrgebiets, der Emscher Lippe Zone, im Kreis Recklinghausen, in Bottrop und in Gelsenkirchen ist eigentlich seit den 60er Jahren Krise. Erika Runge beschrieb schon damals in den Bottroper Protokollen den Niedergang der Stadt – oder das, was man damals dafür hielt, denn heute ist die Lage weitaus schlimmer, als man es sich vor 40 Jahren hatte vorstellen können: Allein seit 1995 nahm in der Emscher Lippe Zone die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 14,7 Prozent ab. 41.587 Jobs gibt es heute weniger als  damals – davon allerdings 38.625 im Bergbau.
Und nun auch noch Opel: Über 1000 Jobs hängen im Armenhaus des Ruhrgebiets direkt an Opel – noch einmal so viele sind es bei den Zulieferern schätzt Josef Hülsdünker vom DGB. „Der Region droht die Deindustrialisierung.“ Hülsünker und andere Gewerkschaftler zeichnete heute im IG Metall Haus in Gelsenkirchen ein düsteren Bild der Lage.

Man habe große Hoffnungen darauf gesetzt das Opel und später Nokia die verlorenen Jobs in der Montanindustrie zumindest zum Teil ersetzen würden. Hülsdünker: „Wir sehen jetzt unsere Felle davon schwimmen.“ Umso wichtiger sei es, dass die Gewerkschaften nun im Schulterschluss mit der Politik um die Zukunft der Region kämpfen würden. „Ich bin froh das heute Frank Baranowski, der Oberbürgermeister von Gelsenkirchen da ist um uns zu unterstützen.“
Auch Baranowski ist froh das sein zu dürfen. Immerhin ist Wahlkampf und das Verhältnis zwischen Gewerkschaften und SPD war lange mehr als gespannt. Aus den Kreisen der IG Metall gründetet sich die WASG, heute Teil der Linkspartei. Da tut der Schulterschluss gut.
Baranowski weiß auch wer der Böse ist: Die Landesregierung. Sie vernachlässige das nördliche Ruhrgebiet, vergebe Fördermittel nur nach Wettbewerben die man fast immer verliere und habe selbst den Ausbau der FH Gelsenkirchen verhindert.

Dass die so gescholtene Landesregierung drei neue Fachhochschulen im Ruhrgebiet gründet und auch der Gesundheitscampus ins Revier kommen wird spielt da schon längst keine Rolle mehr.
Und auch der wahre Star des Vormittages, Reiner Einenkel, der Betriebsratsvorsitzende von Opel Bochum, hat seine ganz eigene Sicht auf die Wirklichkeit: Opel sei ein gesundes Unternehmen, leistungsfähig und innovativ. Einenkel hat die Hoffnung noch nicht aufgeben: „Es gibt Gespräche mit Investoren. Ob der Scheich aus Abu Dhabi dabei ist, weiß ich nicht. Den kenne ich auch nur aus der Zeitung.“ Aber Einenkel hat eine Forderung an die Bundesregierung: „Geld vom Bund darf es nur geben, wenn alle Standorte in Deutschland erhalten bleiben.“ Da ist er mit Baranowski einer Meinung. Für den ist Opel Bochum Systemrelevant für das Ruhrgebiet.

Das kann sogar stimmen: Gut 20.000 Jobs im Revier hängen an Opel – einem Automobilhersteller, besser: einer Marke von GM, das in den letzten Jahrzehnten fast die Hälfte seines  Marktanteils verloren hat. Und weitere Jobs hängen immer noch am Bergbau, mit dem bald Schluß ist. Da liegt die Frage nahe, wieso es  überhaupt soweit kommen konnte und welche Pläne man für die Zukunft hat. Die Antwort von Baranowski und Hülsdünker ist: Bildung. Das Ruhrgebiet müsse Akademiker importieren, weil es nicht genug Ingenieure ausbilden kann. Auch nicht so ganz richtig: Gut 60 Prozent aller Absolventen verlassen das Ruhrgebiet, weil sie hier keine Jobs finden. Aber natürlich ist das mit der Bildung trotzdem richtig, alleine weil den Unternehmen die Facharbeiter ausgehen – sie finden zu wenige Schulabsolventen, denen sie eine erfolgreiche Ausbildung zutrauen. Und so fordert Hülsdünker zu Recht mehr Geld für die schulische Bildung. Aber eine Vision ist das nicht. Ob sich Baranowski das nördliche Ruhrgebiet ohne Bergbau und Opel vorstellen kann, wir der Gelsenkirchener OB gefragt? „Ich will es mir nicht vorstellen“ ist sein Antwort und man glaubt es ihm. Alle schauen an diesem Vormittag im IG Metall Haus in Gelsenkirchen in ein tiefes, schwarzes Loch.

Nun rächt sich dass man in den 60er und 70er Jahren Investoren die kalte Schulter gezeigt hat, dass man zu lange am Bergbau festhielt und auch keine Hochschule wollte, als man stolz darauf war, ehrlich zu arbeiten und sich nicht in Büchereien rumzulümmeln. Nein, weder Hülsdünker noch Baranowski haben diese Fehler gemacht, aber sie müssen jetzt die Suppe auslöffeln, die ihnen ihre Vorgänger eingebrockt haben  – und zigtausenden Arbeitnehmern im nördlichen Ruhrgebiet.
Klar, es gibt Hoffnungsschimmer: „New Park wird etwas bringen“, glaubt Hülsdünker an den Segen eines großen neuen Gewerbegebietes in Datteln. Über 10.000 Jobs kann es bringen, glaubt das RWI. Aber ist Waltrop nicht dagegen? Hat es das Projekt nicht blockiert? „Ja, wir wissen dass wir Probleme in der Nachbarschaft haben an denen wir arbeiten.“

Und dann ist da doch noch eine Vision. Reiner Einenkel hat sie: „Opel in Bochum muss den Zuschlag  bekommen, den Ampera zu bauen. Wir können dann eine technologische Struktur um das Werk errichten und gemeinsam mit den Hochschulen so nachhaltig etwas für den Standort tun.“ Der Ampera ist angeblich technisch weit vorne. 2011 soll, nach Einenkel wird, er in Produktion gehen.  Der Ampera ist aber kein Opel, sondern nur eine Version des Chevrolte Volt. Es ist ein GM Auto. Visionen die Mut machen klingen anders. Wenigstens hat auch vor dem IG Metall Haus in Gelsenkirchen der Frühling begonnen.

Beim Westen tobt der Mob

Eine lebendige Community ist die Zierde jedes Internetangebotes. Theoretisch…

Praktisch sieht es ganz anders aus – zum Beispiel auf Welt.de und Der Westen. Beide Seiten erfreuen sich einer großen Beliebtheit unter den Kommentatoren – aber ob die eine Zierde für die Seiten sind wage ich zu bezweifeln. 

Zum Beispiel DerWesten.de: Wer sich dort in den Kommentaren umschaut bekommt das Gefühl, die Leserschaft der WAZ würde ausschließlich aus Links- und Rechtsextremisten bestehen, deren Ziel es ist auszuloten, was die Administratoren denn gerade noch so dulden.

Gestern gab es bei der Eröffnung einer Moschee in Herten eine anonyme Bombendrohung. Ein Kommentar zum Artikel von einem gewissen Rüdiger: Das ganze Ausländerpack raus! Dann geht es Deutschland wieder besser! Und Asylanten Hartz 4? Besser 9 mm. Wohliwssend dass solche Ansichten bei dem Online-Ableger der WAZ nicht beliebt sind schwadroniert ein irgendein Charly: schade nur ,das die zensur gleich wieder zuschlägt.

Auch die Linke Seite ist nicht viel differenzierter. Dort sind die Politiker von SPD, CDU, FDP und Grünen HartzIV-Verbrecher und die Bundesrepublik eine Bananrepublik, regiert von korrupten Verrätern am einfachen Manne.

Bei Stichworten wie Islam, Hartz IV oder Kriminalität kommen die intellektuellen Zombies aus ihren Gräbern und stürmen die Site.

Nun versuche ich mir vorzustellen, wie sich der normale WAZ-Leser fühlt, wenn er auf diese Community stößt. Der normale WAZ-Leser ist, daran dürfte kaum ein Zweifel bestehen, politisch fest in der Mitte verankert, im Zweifelsfall eher etwas links und alles, nur kein Freund von Extremismus. In der WAZ hat er eine Zeitung gefunden, die politisch ebenfalls ziemlich in der Mitte steht und in der es durchaus unterschiedliche Positionen gibt – und alle sind sie natürlich demokratisch und liberal. In der Community des Westens findet der WAZ-Leser dies aber nicht wieder: Hier tummeln sich die Idioten in einer so großen Zahl, dass man am Erfolg des Bildungssystems dieses Landes erhebliche Zweifel haben kann. Der normale Leser der WAZ wird sich dort nicht wohl fühlen. Wenn er, was der Idealfall ist, in seiner Zeitung ein Stück Heimat sieht, findet er sich online in der Fremde wieder. Wäre ich ein WAZ-Verantwortlicher würde mich das stören. Warum werden solche Kommentare – auch wenn sie später gelöscht werden – überhaupt zugelassen? Sie werfen ein falsches Licht auf die Site.

Ich weiß nicht wieso Der Westen das zulässt – die Trottel-Kommentare füllen die Site, schrecken aber andere ab, sich an den Diskussionen zu beteiligen. Es gibt Leute mit denen will man nicht diskutieren – noch nicht einmal online. Wir machen es hier anders (Und haben wirklich schon viel Scheiße gelöscht)  – und das hat mit Zensur nichts zu tun, sondern ist für mich eine Frage des Hausrechts. Eine Site ist so etwas wie eine Kneipe: Man will, dass die Gäste sich amüsieren und auch mal laut streiten, aber man will als Wirt nicht, dass sie sich prügeln und laut anschreien. Es geht schlicht um Niveau. Und wem dass nicht passt, der kann die Kneipe wechseln oder eine eigene aufmachen – das ist alles, nur keine Zensur.

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Afghanistan: Wir sollten gehen…

Ich war für den Krieg in Afghanistan – aber jetzt sollten wir raus.

Frauen in Burkas. Foto: Wikipedia

Es gab viele gute Gründe für den Versuch, die Macht der Taliban zu brechen: Die Menschenrechtsverletzungen, die Unterdrückung der Frauen, die Spengung von antiken Kulturdenkmälern, die Unterstützung von Al Qaida. Kurzum und vielleicht etwas naiv: Ich fand es gut, dass die Bundeswehr auch mit daran wirkte, das Mädchen in die Schule gehen konnten. Nicht überall, aber zumindest in ein paar Teilen des Landes.

Mir war zwar klar dass unsere "Partner" dort beinahe alles Schwerstkriminelle waren, aber ich glaubte auch, es gäbe dazu keine Alternative. Nun, nachdem Afghanistans Ministerpräsident Karzai ein Gesetz unterschrieben hat, dass Frauen zum Sex mit ihren Männern zwingt, ihnen das Verlassen des Hauses untersagt und das zahlreiche weitere barbarische Regeln enthält, ist es Zeit für uns zu gehen. Ein solches Regime will ich mit meinen Steuergeldern nicht unterstützen. Es ist nicht das Leben eines einzigen westlichen Soldaten wert.  OK. es gäbe eine Alternative: Wir machen Afghanistan zur Kolonie, aber das wird nicht klappen. Also gehen wir raus. Wir haben in Afghanistan keine Partner um das Land zu zivilisieren. Aber wenn wir gehen, dann mit allem: Keine Soldaten, aber auch keine humanitäre Hilfe. Keine Straßen, keine Krankenhäuser, keine Entwicklungshilfe. Sie wollen Mittelalter? Sie könnne es haben. Dann aber auch mit allem was dazu gehört. Und den Frauen und Mädchen können wir nicht in Afghanistan helfen – also lasst sie uns rausholen: Jede Frau aus Afghanistan bekommt im Westen Asyl. Pauschal.

 

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