Ruhrnacht in Duisburg

Ist der Stille Feiertag dann doch etwas zu still? Kein Problem: Heute ab 20.30 Uhr findet im Landschaftspark Duisburg Nord die Ruhrnacht statt. Zu sehen und zu hören sind neben Tomte The Streets, Jennifer Rostock, Arnim & DJ Totze Trippi, Buddy Buxbaum & DJ Luke. Bei Coffeeandtv kann man übrigens alles über das neue Tomte Album lesen und wer mehr Konzerttipps haben möchte sei an die Kollegen von Unruhr verwiesen,

Baranowski prescht vor

Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski fordert eine administrative Klammer für das Ruhrgebiet und spricht von der Ruhrstadt.

Frank Baranowski

In seiner Kolumne auf der Internetseite der Stadt Gelsenkirchen hat sich Gelsenkirchens OB Frank Baranowski Gedanken über die künftigen Struktuten des Ruhrgebiets gemacht. Baranowski fordert eine "Administrative Klammer" für das Revier: "Das Ruhrgebiet braucht eine administrative Klammer. Und es braucht sie möglichst schnell. Fakt ist auch, dass diese Verklammerung mit einem Mehr an Selbstbestimmung des Reviers verbunden sein muss. Wir alle wollen ja eine kommunale Selbstverwaltung des Ruhrgebiets als Ganzes. Aber wer eine Ruhrstadt will, kann keinen Regierungsbezirk Ruhr wollen. Denn das hieße de facto: Das Land Nordrhein-Westfalen würde das Revier regieren und nicht die Menschen, die hier leben."
Damit nähert er sich den Positionen der Union an, die auch keinen Regierungsbezirk für das Ruhrgebiet will, sondern eine gemeinsames, direkt von den Bürgern gewähltes Parlament und ein selbsbestimmtes Ruhrgebiet. Baranowski verabschiedet sich in seinem Text von den traditionellen Strukturen, die das Revier bestimmen: "Für den Ruhrgebietler haben Grenzen von Regierungsbezirken und Landschaftsverbänden, zunehmend aber auch solche von Städten, keine Bedeutung. Hier ist ein eigenständiger Kulturraum entstanden. Und ich kenne keinen Essener, der von sich behaupten würde, er sei vorrangig Rheinländer, und keinen Gelsenkirchener, der sich ausschließlich als Westfalen bezeichnet. Nein: Man ist „aus’m Pott“! Baranowski ist nicht irgendwer – er ist der Sprecher der informellen SPD-RUhr und sein Wort hat Gewicht. Hier beginnt eine Partei ihre Programmatik zu ändern. Vor nicht allzu langer Zeit war das wort Ruhrstadt noch tabu – nun wird es langsam wieder gesellschafts- und vielleicht auch politikfähig. Dennis vom Gelsenblog, bei dem ich auch den Hinweis auf den Text des OB gefunden habe, wirft ein, dass jede Stadt sich in diesem Prozess überlegen muß, wie sie sich innerhalb des Ganzen positionieren will. Damit hat er recht: Wir müssen beginnen, über die Zukunft des Ruhregbiets zu reden – in jeder Stadt und als Region. Die SPD kommt aus den Gräben und gibt ihre inhaltliche Isolation auf, denn CDU, Grüne und FDP im Ruhrgebiet waren in dieser Frage zum Teil seit Jahrzehnten weiter als die Sozialdemokraten. Das lag auch an Dortmund OB Langemeyer, für den das Ruhrgebiet ein rotes Tuch war. Mit dem Schwinden seiner Macht beginnen sich die Dinge zu bewegen.    

Gladbecker Bürgermeister vergleicht CDU-Ratsfrau mit einer Prostituierten

Ärger im Gladbecker Rat. Während der gestrigen Ratssitzung verglich Gladbecks Bürgermeister Ulrich Roland die CDU-Ratsfrau Maria Seifert mit einer Prostituierten.

Ulrich Roland: Foto: SPD-Gladbeck

Über den Marktplatz, seine Gestaltung und die Frage ob Autos darauf parken dürfen oder nicht wird in Gladbeck seit Jahrzehnten gestritten und immer wieder ging es im Rat auch einmal hoch her. Doch nun hat Gladbecks Bürgermeister ulrich Roland  mit einer Bermerkung neue Maßstäbe gesetzt. Nach einem Redebeitrag der CDU Ratsfrau Maria Seifert erklärte Roland, diese habe sich in "Straßenmädchenmanier" geäußert. Die Union verließ daraufhin geschlossen die Ratssitzung. Für den Grünen Ratsherr Franz Wegener ein nicht zu erklärender Vorfall: "Seifert hatte sich ganz normal geäussert. Es gibt keine Entschuldigung für Rolands Beleidigung einer Ratsfrau gegenüber, die sich seit Jahrzehnten in der Kommunalpolitik engagiert. Roland hat wieder einmal gezeigt, dass er mit Druck nicht  umgehen kann." Die Ratssitzung wurde abgebrochen und soll am kommden Donnerstag weiter gehen. Laut WDR hat sich Roland mittlerweile bei Seifert entschuldigt. Mit Roland will die SPD im kommenden Jahr auch in die Bürgermeisterwahl gehen. Er wurde gerade erst mit nur eine Gegenstimme erneut nominiert.

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Rote und Grüne streiten im Kreis Recklinghausen

Zwischen  der SPD und den Grünen im Kreis Recklinghausen ist die Stimmung schlecht.

Sabine von der Beck. Foto: Privat

Denn im Kreis Recklinghausen wird es bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr eng und die SPD hat ein Problem: Ihr Landrat Jochen Welt will nicht nochmal antreten, sondern noch einmal etwas ganz anderes machen. Schön für Welt, schlecht für die SPD: Die mußte einen neuen Kandidaten suchen und nachdem zahlreiche Wunschkandidaten schon im Vorfeld abgewunken hatten, fiel die Wahl auf Cay Süberkrüb, Hertens Kämmerer. Dessen CDU-Gegenkandidat ist Josef Hovenjürgen, Landtagsabgeordneter mit einem eher entspannten Verhältnis zu seinen Grünen Kollegen in Düsseldorf und ein ausgemachter Gegner des Ruhrgebiets. Er könnte Süberkrüb schlagen, zumal der Kreis Recklinghausen längst keine SPD-Hochburg mehr ist: Welt Vorgänger im Landratsamt war der Christdemokrat Hans-Jürgen Schnipper – er regierte mit einer schwarz-grünen Mehrheit im Kreistag. Da wundert es wenig, dass die Grünen aus Solidarität mit den Genossen nicht auf eine eigene Kandidatin verzichtet haben: Sabine von der Beck wird gegen Süberkrüb und Hovenjürgen antreten, aber wohl eher Süberkrüb Stimmen kosten. Selbsbewusst erklärte sie: "Ich bin qualifiziert genug für den Landrat und kann es auch mit einem Landwirt aus Haltern und einem Kämmerer aus Herten aufnehmen". Kaum aufgestellt erklärte von der Beck aber auch, sie wolle künftig nicht mehr für den Kreistag kandidieren und sich nur noch im Ruhrparlament engagieren, wo sie Fraktionsvorsitzende der Grünen ist. Zudem plant sie in den nächsten Jahren den Umzug nach Wanne-Eickel, wäre also im Kreis Recklinghausen überhaupt nicht mehr präsent. Nun schäumt die SPD vor Wut: Für SPD-Chef Andreas Krebs „wird damit deutlich, dass Sabine von der Beck ihre Zelte im Kreis Recklinghausen abbricht, gleichzeitig aber hier Landratszählkandi-datin sein will“. Eine Kandidatin, die im Kreis als Landratskandidatin antrete, aber gleichzeitig eine ganz anderes politische Heimat anstrebe, sei – so Andreas Krebs- eine „Zumutung für die Wählerschaft“. Bei allem persönlichen Verständnis für den angekündigten Wohnortwechsel, so die SPD,  sei es  völlig unverständlich, wie von der Beck die Menschen im Kreis Recklinghausen glaubwürdig vertreten wolle.  Die SPD will den Grünen schon jetzt einmal die Schiuld an der möglichen Niederlage in die Schuhe schieben und verkennt dabei dass es für die Grünen wichtig ist, eine eigene Kandidatin zu präsentieren, um bei der Kommunalwahl überhaupt nur wahrgenommen zu werden, denn im kommenden Jahr werden Landräte und Kreistage noch einmal gemeinsam gewählt. Den Wahlkampf werden allerdings die Landratskandidaten dominieren – und während die Gespräche zwischen Grünen und Süberkrüb nicht gerade gut verliefen, lobte der Grüne Landtagsabgeordnete  Reiner Priggen  wohl seinen Landtagskollegen Hovenjürgen bei Besuchen im Kreis. Die SPD zu ärgern und gleichzeitig im Wahlkampf wahrgenommen zu werden scheint  für die Grünen im Kreis Recklinghausen eine verlockende Aussicht zu sein.       

 

 

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Zum Weihnachtseinkauf nach Nordkorea

 

Bald geht das ja wieder los mit den Weihnachtseinkäufen. Da stellt sich nicht nur die Frage was, sondern auch wo man einkauft.

Glückliche Volksrepublik Nordkorea Foto: Nordkorea-Info

Im Centro darf man nicht rauchen, in Essen wird man totgetrampelt und in Dortmund findet man keinen Parkplatz. Weihnachtseinkäufe im Ruhrgebiet können anstrengend sein. So anstrengend, dass so mancher die Region verlässt um sich mit Geschenken für seine Lieben einzudecken. Doch wohin soll man ausweichen? Berlin? Schon Adenauer wußte, dass östlich der Elbe die Taiga beginnt. Düsseldorf? Die Frage stellt sich nicht ernsthaft. München? Der Apple-Store hat noch immer nicht aufgemacht. Auf der liebevoll gestalteten Seite Nordkorea-Info fand ich ein verlockendes Angebot: "Zum Abschluss der diesjährigen Reisesaison – erleben Sie Nordkorea nahezu als einzige westliche Touristen im Land und nutzen Sie die Reise zu einem stressfreien Einkauf Ihrer Weihnachtsgeschenke in Nordkorea!" Wir wissen ja, das Nordkorea das Paradies der Arbeiterklasse ist, regiert von einem weisen und liebevollen Führer, der sich im Augenblick dezent im Hintergrund hält und dass die reiche nordkoreanische Wirtschaft, die weder Finanz- noch Immobilienkrise, ja wahrscheinlich sogar weder Finanzen noch Immobilien kennt, die Läden gerade zur Weihnachtszeit füllt, bis dass sich die Balsaholzbalken biegen. Leider verschweigt uns die Internetseite welche Geschenke wir dort erstehen können. Hätten wir die gleiche Auswahl wie die Nordkoreaner, hätten wir wohl die Wahl zwischen einer schmackhaften Grassuppe und einem flott geschriebenen Verhörprotokoll, aber so können wir wahrscheinlich alle Schätze dieses Landes erwerben. Zum Beispiel die beliebten gesammelten Werke von Kim Il Sung, die Kim Il Sung Werksausgabe und für ganze verwegene die parktische Buch-Box "Alles von Kim Il Sung"   

 

 

NPD stellt sich hinter Bochumer Polizeipräsidenten

Der Bochumer Polizeipräsident Thomas Wenner steht wegen dem Verhalten der Bochumer Polizei bei der NPD Demo am vergangenem Samstag in der Kritik. Aber er erhält auch Zuspruch…

NPD Demo in Bochum. Foto: Ruhrbarone

Der Bochumer Polizeipräsident Thomas Wenner hat für einen reibungslosen Ablauf der NPD-Demo am vergangenen Samstag gesorgt, als die Nazis mit gut 120 Mann hinter einer mobilen Suppenküche durch den Stadtteil Ehrenfeld trotteten. Dafür ist Wenner stark kritisiert worden. Zum Beispiel vom Vorsitzende der DGB-Region Ruhr Mark, Michael Hermund: "Es darf nicht sein, dass die Polizei jede Verhältnismäßigkeit vermissen lässt, wenn sie das von ihr geschützte Demonstrationsrecht von ein paar Nazis weit höher einschätzt, als die Bewegungsfreiheit von Tausenden von Bochumern.” Die Polzei hatte dafür gesorgt das die NPD nahzeu ungegstört demonstrieren konnte. Um dies zu gewährleisten, wurden große Teile der Innenstadt abgeriegelt. Kaum ein Gegendemonstrant kam  auch nur in Sichtweite an die Nazis heran. Die stellen sich nun hinter Wenner und verteidigen ihn. In einer Pressemitteilung erklärt die NPD, sie seien zwar keine Freunde von Wenner, aber der habe sich an die Absprachen zwischen der NPD und der Polizei gehalten und  die Polizei habe genau das gemacht, wofür sie zuständig sei: Das  im Grundgesetz verbriefte Demonstrationsrecht gegen seine Feinde verteidigt. Viele sind wohl im Gegensatz zur NPD eher der Ansicht, die Polizei habe am vergangenem Samstag die Feinde des Grundgesetzes geschützt und nicht das Grundgesetz.

CDU und FDP Dortmund haben einen OB Kandidaten

Die Dortmunder CDU hat einen OB Kandidaten aufgestellt.

Der 54jährige Anwalt Joachim Pohlmann wird  sich im kommenden Jahr um das des Dortmunder Oberbürgermeisters bewerben. Pohlmann, wird, wenn alles in den Kreiswahlausschüssen klar geht, der gemeinsame Kandidat von CDU und FDP werden. Pohlmann ist parteilos und Vorsitzender des Dortmunder Anwalt- und Notarvereins. Die Nominierung ist gleich für zwei Dortmunder Lokalpolitiker eine Niederlage. Die FDP hätte gerne ihre Ratsfrau  Annette Littmann durchgesetzt und auch der CDU Fraktionsvorsitzende Frank Hengstenberg wäre sicher gerne gefragt worden – Hengstenberg, der vor vier Jahren gegen Langemeyer die Wahl verlor, ihn aber immerhin in die Stichwahl zwingen konnte, war der stockkonservativen Dortmunder CDU  zu  modern. Noch ist indes unklar, gegen wen Pohlammn antreten wird –  bislang haben  nur  die Grünen einen Kandidaten aufgestellt: Mario Krüger. Die Linke hält sich bedeckt und bei der SPD hat der parteiinterne Wahlkampf zwischen Ullrich Sierau und Jörg Stüdemann gerade erst begonnen. 

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Ruhrgebiet bekommt viertes Konzerthaus

Nachdem Dortmund, Duisburg und Essen innerhalb der letzten zehn Jahren neue Konzerthäuser gebaut haben, zieht Bochum nach. Gestern wurde der Bau der Bochumer Philharmonie beschlossen.

Spielverderber waren wieder einmal die Grünen. Sie sahen eine Vereinbahrungen mit ihrem Koalitionspartner, der SPD, gebrochen, weil sich beide darauf verständigt hatten, dass sich die Stadt mit höchstens 15 Millionen an dem Bau beteiligen darf –  und nun weitere zwei Millionen von den Stadtwerken und der Sparkasse dazu kamen, um die Finanzierung der nötigen 30 Millionen zu sichern. Aber beherzt sprang die Union in die Lücke und stimmte mit der SPD für den Neubau am Bermudadreieck. 2010 soll der Musentempel fertig sein. SPD und CDU gelang es so, einen drohenden Konzerthausnotstand im Ruhrgebiet zu verhindern, denn  die Nachbarhäuser in Essen und Dortmund, die bislang auch  Besucher aus Bochum bekamen, platzten mit einer Auslastung von 40% (Essen) und 66 % (Dortmund) aus allen Nähten.  Angesichts der Zuschauerentwicklung im Konzerthausmarkt ist von einer Verschärfung des Platzproblems in den kommenden Jahrzehnten auszugehen: Schon heute sind über 16 % aller Konzerthausbesucher unter  40 Jahre – das Ruhrgebiet ist nun für  diese Besucherwelle bestens gerüstet.
Das neue Haus wird einen Zuschussbedarf von  1,7 Millionen Euro im Jahr haben (Vergleich:  Dortmund: 4,93 Mio, Essen: 3,5 Mio und Duisburg 6,6 Mio.). Bald wird übrigens erneut ein Raunen durch die Bochumer Bevölkerung gehen, denn die ersten Architektenentwürfe sollen deutlich über den beschlossenen 30 Millionen liegen – aber dies seien, so versicherte mir ein Bochumer Ratsherr, nur die Kosten von Entwürfen, die man dann deutlich herunterhandeln werde. Immerhin: Bochum wird ein sehr schönes Gebäude in seiner Innenstadt bekommen und die Baulücke gegenüber dem Bermudadreieck wird verschwinden.  Und: Steven Sloane, der Bochumer Generalmusikdirektor, ist ein echter Charmebolzen, den viele Bochumer lieben: Er wird das Haus voll bekommen. Ihm und der Bochumer Innenstadt sei das Konzerthaus gegönnt. Als jemand der Bücher liebt würde ich mir indes einmal so einen Aufwand wünschen, wenn es um den Bau einer neuen Stadtbibliothek geht.

Ruhrgebiet wird bescheiden

Aus der Hauptstadt der Teamarbeit ist die Stadt der Teamarbeit geworden.

Aus Ruhr hoch n wurde jetzt Ruhr hoch R und aus TeamworkCapital TeamworkCity. Capital – schon an der Doppeldeutigkeit des Wortes stießen sich ja viele im Revier. Ich finde TeamworkCity OK – schlimm wäre indes TeamworkMetropole geworden – aber von dem Begriff scheint sich das Ruhrgebiet langsam aber sicher zu verabschieden.