Da wo lustig iss…I

"Ich mag ja die Ruhrbarone, aber…   

…wenn ich Euren Blog lese, sind da fast nur schlechte Nachrichten drauf. Bei Euch sammelt sich das Elend der Welt", so ein Kollege zu mir vor ein paar Monaten und er hat ja Recht: Zum Lachen gehen wir immer in den Keller – und in meinem Keller steht natürlich ein Computer mit Internetanschluss. Mit dem schau ich mir Seiten an, die wo lustig sind – zum Beispiel The Joy of Tech – meine liebste Rubrik auf der grandiosen Site Geekculture.com. Vor allem Macuser finden dort immer wieder erheiternde, kleine Bildergeschichten.   

Skywalk über dem Ruhrtal

Eine schöne Idee hatten sie da bei den Architekten an der FH Dortmund – ein Skywalk über dem Ruhrtal. Der Grand Canyon hat auch schon einen. Eine Ausstellung zu dem Thema gibt es auch noch: „Skywalk“ Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Architektur, Mo. – Fr.  8 -20 Uhr, Emil-Figge-Str. 40, 44227 Dortmund

Die Nahverkehrsnieten

Eine im Auftrag der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr GmbH vorgelegte Studie belegt: Der Nahverkehr im Ruhrgebiet ist miserabel organisiert. Wirtschaftsförderungschef Brauser setzt auf Argumente und Gespräche. Doch die Nahverkehrsbetriebe im Revier sind in der Hand von Kommunalpolitikern und die benötigen die Bus- und Bahnbetreiber vor allem zur Versorgung von Parteifreunden.

Zuerst die gute Nachricht: Die Verkehrssituation im Ruhrgebiet ist, so das Ergebnis der Studie, längst nicht in allen Bereichen schlecht : Das Kanal- und Güterbahnnetz ist gut ausgebaut, bei den Autobahnen besteht Handlunsgbedarf und  die nächsten wirklich internationalen Flughäfen sind weit weg: Frankfurt und Amsterdam sind die wichtigen internationale Hubs, Düsseldorf hingegen, wie im Fußball, eher drittklassig.

Das Hauptproblem sieht die Studie im Nahverkehr. Keine Überraschung, denn der Nahverkehr im Ruhrgebiet ist so beschaffen, als ob ein böser Troll ihn organisiert hätte, um die Fahrgäste zu quälen: Über ein Dutzend Nahverkehrsunternehmen bekommen noch nicht einmal einen abgestimmten Fahrplan hin, Fahrkartenautomatensysteme gibt es ungefähr so viele, wie deutsche Kleinstaaten Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Nahverkehr im Revier ist eher ein Pöstchensicherungssystem, denn ein Nahverkehrssystem. Hinzu kommen die horrenden Preise: Innerhalb der viel gepriesenen Metropole Ruhr kostet ein Ticket von Duisburg nach Dortmund stolze 9,10 Euro. In Berlin kostet eine vergleichbare Karte schlappe 2,40 Euro. Kauft man eine Karte für das Berliner Umland mit, kommt man gerade mal auf 2,70 Euro. DAS sind die Preise einer Metropole, und nicht die VRR-Höchstpreise für Provinzleistungen: An einem Sonntag dauert eine Fahrt von Bochum nach Gladbeck gerne mal über zwei Stunden. Von Bochum nach Frankfurt geht es genau so schnell.

Schuld sind Strukturen, von den alle profitieren, nur nicht die Fahrgäste: Kommunalpolitiker legen Strecken fest, die ignorieren, dass das Ruhrgebiet ein Verkehrsraum ist und sorgen in aufgepumpten Verwaltungen dafür, dass nicht wenige ihrer Parteifreunde vor den Unbilden regelmäßiger Erwerbsarbeit verschont werden. Wird gespart, dann bei den Fahrern und Fahrgästen. Ein VRR Mitarbeiter, der für seinen Job ins Ruhrgebiet zog erklärte mir einmal, dass er die Strukturen, die er hier vorfand, am Anfang seiner Tätigkeit kaum glauben konnte. Ein Pressesprecher eine Nahverkehrsunternehmens sagte mir vorhin, dass es natürlich besser sei, wenn es ein Nahverkehrsunternehmen im Ruhrgebiet gäbe, aber die vorhandenen Strukturen so in Beton gegossen wären und so viele Pöstchenbesitzer von ihnen profitieren würden, dass "Sie und ich nicht mehr erleben werden, dass sich das ändert." Für eine Region, die von sich behauptet eine Metropole zu sein ist der Nahverkehr unwürdig, eine Katastrophe, eine dilletantisch organisierte Filzokratie. Und ein wirklich herber Standortnachteil. Brauser braucht keine guten Argumente sondern eine Brechstange.

Zöpel: Ruhrgebiet braucht eine große Koalition

Christoph Zöpel gehört zu den profiliertesten Sozialdemokraten des Reviers – und ist ein Linker. Doch für das Ruhrgebiet fordert er eine große Koalition.

Christoph Zöpel. Foto: Ruhrbarone

Christoph Zöpel gehört zu den wenigen Intellektuellen innerhalb der Ruhrgebiets-SPD und war einer der erfolgreichsten Politiker, die die Region je hervorgebracht hat: Chef der Bochumer SPD, Landesminister unter Kühn und Rau und Staatsminister in Joschka Fischers  Auswärtigen Amt. Und beinahe wäre er statt Heinz-Dieter Klink Regionaldirektor des RVR geworden, aber die SPD wollte dann wohl doch lieber einen haben, der macht, was man ihm sagt  anstatt jemanden, der  tut, was er denkt. Keine schlaue Wahl, denn Zöpel gehört zu den Vordenkern seiner Partei, auch was das Ruhrgebiet betrifft: Er ist für eine gemeinsame Regionalplanung und für eine Direktwahl des Ruhrparlaments. In dem herrscht im Augenblick eine Koalition aus SPD und Grünen – eigentlich eine Konstellation, die Zöpel zusagt – aber nicht im Augenblick und nicht im Ruhrgebiet, dass er im Gespräch nur noch Ruhr nennt. Denn seine Partei, so Zöpels Analyse, hat im Moment nicht in erster Linie das Interesse des Ruhrgebiets im Auge: "Vieles, was die SPD in NRW derzeit zu Ruhr sagt, ist von ihrer  Rolle als Oppositionspartei im Land geprägt. Wenn die CDU dem RVR die Regionalplanung übertragen will, ist die SPD dagegen. Das ist parteitaktisch verständlich, bringt Ruhr aber nicht weiter. Ich bin ja kein Freund von großen Koalitionen, aber die Lage wäre wohl einfacher, wenn es im Ruhrparlament des RVR keine rot-grüne, sondern eine große Koalition gäbe. Dann wäre der Kontakt zum Landtag  und zur Landesregierung leichter und SPD wie CDU  würden konstruktiver an die Stärkung von Ruhr  herangehen. "

Es ist fraglich, ob es für diese Konstellation bei CDU und SPD im Moment eine Mehrheit gibt. Vor ein paar Jahren sah es schon einmal danach aus, als ob SPD und CDU im Ruhrparlament zusammen kommen könnten – zu einer Einigung kam es damals aber nicht. Thematisch näher sind sich sowieso CDU, Grüne und FDP: In Ruhrgebietsfragen könnten die drei Parteien morgen durchstarten – aber bei allen bitteren Flüchen hinter den Kulissen halten die Grünen an der SPD als Koalitionspartner bislang fest – und das obwohl Schwarz-Grün ja im Ruhrgebiet  erfunden wurde…Klick

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Das geheime Tagebuch des Grey-Chefs Frank Dopheide…

Den Ruhrbaronen wurden Teile des Tagebuchs von Grey-Chef Frank Dopheide zugespielt. Die Entwicklung der Kampagne Ruhr hoch n stellt sich jetzt in einem anderen Licht dar.

Frank Dopheide. Foto: Ruhrbarone

18. Dezember 2007: Gerade einen Anruf von E.ON bekommen. Die wollen, dass wir schnell was für irgend so einen Initiativkreis im Ruhrgebiet machen. Der Chef von denen ist da irgendwie dabei. Habe da mal gewohnt und sofort drei Praktikanten rangesetzt. Die haben jetzt kein Weihnachten..he he.

9. Januar 2008: Wenig Schnee in der Schweiz, aber dafür ein herrliches Käsefondue zu Silvester. Die Praktikanten haben ihre Ruhrgebietskampagne fertig. Nicht schlecht: Das Logo von der Kulturdingsbums von CP/Compartner gemischt mit dem hoch 2 von unserer 02  Kampagne. Schöner ökologischer Ansatz – ich stehe auf Recycling. Nur die zwei ist blöd. Die sollen sich mal was einfallen lassen.

17. Januar 2008: Die Praktikanten haben 21 neue Vorschläge gemacht: Statt hoch zwei haben sie die Buchstaben aus dem Alphabet genommen. Mit den meisten Skripts war ich unzufrieden: Das b ist zu fett und zeigt undynamisch in die falsche Richtung, das m sieht aus wie von der Messe Düsseldorf – auch nix. Aber das n gefällt mir. Ich werde es international testen lassen.

19. Januar 2008: Test fertig: Unsere Praktikanten haben mit anderen Praktikanten in London, New York und Tokio gesprochen – an China kommt heute niemand mehr vorbei. Die fanden es auch gut. Muss jetzt nur noch eine Idee haben, was n bedeuten könnte.

2. Februar 2008: Das mit dem n war schwierig: nieten, nullen, nergleute – nix ging. Meine Frau sagte mir, n hätte auch was mit Mathe zu tun. Ich stehe ja auf dieses naturwissenschaftliche Zeug und das ist auch was für die alten Eisenbieger im Revier. Jetzt muss noch ein Slogan her.

7. Februar: Man bekommt heute kein vernünftiges Personal mehr. Die Praktikanten hatten nur eine Schwachsinnsidee: Ein schwarzes Stück Deutschland. Unsinn. Ich will was Englisches.

9. Februar: Die Praktikanten aus London waren schon besser als unsere Nieten: The Capital of Teamwork. Zu lang. Ich mach TeamworkCapital raus.

10. Februar: Nachgeschaut: Capital heißt Hauptstadt – ich weiß schon,  warum ich der Chef bin.

15. Februar: Habe den Praktikanten mein altes Powerpoint-Buch geliehen. Anfang März ist Präsentation.

7. März: Präsentation war lau – ein paar waren dafür, ein paar dagegen und so ein Dicker, der mal irgendeinen Schröder kannte, schaute ziemlich biestig. Hab sie aber rumbekommen. Heute Malefizabend bei Pascal und Michaela.

8. März. Der Dicke hatte wohl Kontakt zu einer Zeitung. Unsere Kampagne ist jetzt öffentlich. Egal. Was raus ist, ist raus.

10. März. Die Praktikanten sagen, dass im Interdings  jetzt über Ruhr hoch n diskutiert wird. Mir doch egal, solange es nicht auf youtube läuft, kriegt es eh keiner mit.

12. März: Anruf von E.on. Morgen muss ich die Kampagne der Presse im Ruhrgebiet vorstellen.

13. März: Vorstellung war klasse. Ich war gut drauf, sah klasse aus und war charmant  wie immer. Was so ein siegreicher Malefizabend doch alles bewirkt.

16. April: War auf einem Treffen mit Vertretern aus dem Ruhrgebiet. Die hatten alle weniger Praktikanten dabei als ich. OK. Das n ist weg, wir nehmen jetzt ein r. Wollten die haben – steht wohl für Ruhrkohle. Mir egal, des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Statt TeamworkCapital wollten die MetropoleWir. Als ich das mit der Metropole in der Agentur erzählt habe, haben alle gelacht (Nicht nur die Praktikanten).

26. April: Jetzt ist doch tatsächlich ein Video auf Youtube.

15. Mai: Jetzt ist es schon wieder in der Zeitung. Habe die Praktikanten auf das Interdings angesetzt.. Die sollen schreiben, wie toll wir uns finden. Noch mal macht keiner blöde Witze über meine Arbeit.

16. Mai: Dumme Sache, die Praktikanten wurden im Interdings erwischt, ohne dass sie ihren Computer verlassen haben. Blöde Sache. Man ist im Internet nicht anonym. Werde mein Surfverhalten überarbeiten. Anrufe von diesem Initiativzeug. Die Praktikanten sollen sagen, dass ich in Lima bin. Da ist jetzt Sommer.

Die Vollidioten

Die Vollidioten gehört zu meinen liebsten Büchern von Eckhard Henscheid. Denke ich heute an den Titel, kommt mir aber eher eine Werbeagentur aus Düsseldorf in den Sinn.

Und zwar Grey. Klar, wer sich MetropoleWir vom RVR aufschwatzen läßt, nachdem er, wie Grey-Chef Dopheide präzise erkannt hat, dass sich eine Metropole nie selbst so nennt, scheint am Ende nur noch wenige  Argumente gehabt zu haben – wobei ich MetropoleWir ganz nett finde. Auch dass das (R) weiterhin flexibel genutzt werden kann – also beispielsweise durch Begriffe wie Barone, S04 oder Trinkhalle ersetzt werden kann, ist ja auch OK. Und dass man versucht, in den  Foren von DerWesten durch eigene Beiträge eine gute Stimmung zu machen, dürfte Agenturalltag sein – aber sich dabei erwischen zu lassen, weil man es mit der eigenen Firmen-IP macht, ist nun wirklich strunzpeinlich. Da hilft kein Dalai und kein Lama. Ich male mir gerade aus, wie die Stimmung bei den Grauen heute ist: Verschüchterte Praktikanten, die nur ihr Bestes geben wollten, schleichen über die Gänge und ein Chef, der diese Peinlichkeit seinen Auftraggebern beim Initiativkreis erklären muß, wird auch schon bessere Tage erlebt haben: "Guten Tag Herr Benotat, ja, das war blöd, aber wer schaut schon bei diesem Interdings durch?"  Dumme Sache das, weil E.ON auch noch direkter Kunde von Grey ist – und sicher nicht der Schlechteste. Das war  es dann  wohl  mit der Kampagne – schade, eine  gute Kampagne  hätte das Ruhrgebiet gebraucht – aber vielleicht lässt man das beim nächsten Mal nicht eine Agentur machen, die von Thomas Knüwer als die "Vielleicht dümmste Werbeagentur der Republik" bezeichnet wird. Und wieder eine Chance vertan…so werden wir nie Meister!

Domainwettlauf im Revier um pro-XXX.de

Die rechtspopulistische Bürgerliste pro-koeln setzt auf Wachstum: Mit Pro-NRW soll der Sprung in den Landtag gelingen. Schon bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr sollen weitere  lokale Ableger in die Räte einziehen. Um die Internetadressen ist ein Wettlauf entbrannt.

Bild: Logo von pro-Köln

Markus Beisicht, der Vorsitzende von pro-Köln und pro-NRW ist empört: „Was sich derzeit im Ruhrgebiet abspielt, ist abstrus und auch teilweise kriminell. Jahrzehntelang erfolglose extremistische Trittbrettfahrer aus dem Ghetto versuchen sich, ohne hierzu auch nur ansatzweise legitimiert zu sein, eines erfolgreichen Politikmodels zu bedienen. In Bochum hat es bereits mehre pro-NRW-Veranstaltungen gegeben. Die Gründung eines Kreisverbandes steht unmittelbar bevor. Die Gründung extremistischer Plagiate – in wessen Auftrage auch immer – wird hieran nichts ändern. Abgerechnet wird am 7. Juni 2009, dem Tag der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl,“ so Beisicht, ein ehemaliges Mitglied der Republikaner und der Deutschen Liga für Volk und Heimat, in einer Erklärung. Was war geschehen? In den vergangenen Wochen wurden aus dem Umfeld der NPD die Internetseiten pro-wattenscheid.de und pro-bochum.de angemeldet. Die Adresse der jeweils Verantwortlichen ist in beiden Fällen mit der der NPD-Zentrale in Wattenscheid identisch. Beisichts Aufregung ist verständlich, versucht er doch seit Jahren, pro-köln und pro-nrw am rechten demokratischen Rad zu platzieren und von allem fern zu halten, was nach Rechtsradikalismus aussieht. So klagte pro Köln 2005  gegen das NRW-Innenministerium, um die Erwähnung im Verfassungsschutzbericht und die Verdächtigung als rechtsextrem zu tilgen, unterlag jedoch vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf. Beisicht, gerade beruflich als Anwalt von Sebastian Vogt, einem NPD-Kandidaten bei den letzten Bochumer Kommunalwahlen, vor dem Bochumer Landgericht aktiv, hat noch mehr Gründe zur Aufregung: In Herne und Bottrop haben sich Republikaner-Funktionäre entsprechende pro-Seiten schon einmal gesichert –  und auch Gegner der Rechten sind  beim Domainwettlauf aktiv: SPD, CDU und Die Linke haben sich pro-xxx Domainnamen  reserviert.

 

Schorsch Kamerun sucht Freiwillige

Im September wird die Produktion Westwärts im Rahmen der Triennale in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck aufgeführt. Regisseur ist Schorsch Kamerun.

Schorsch Kamerun. Foto: Pudel-Club

Schorsch Kamerun ist Gründungsmitglied der Band Die goldenen Zitronen, die mit Stücken wie "Am Tag als Thomas Anders starb" und "Dein langes Haar" (Zitat: Popper machen Scherze, Punker schlagen Dich – der Grund dafür ist klar: Dein langes Haar!) für Meilensteine der Nachkriegsdichtung gesorgt haben. Mit "King" Rocko Schamoni  betreibt er in Hamburg den Pudel Club. 2004 erlebte ich Kamerun live bei der Eröffnung der Ruhrfestspiele in Recklinghausen und das DGB-Publikum reagierte auf seinen Soloauftritt eher abwartend. Im weltoffenen Gladbeck dagegen ist Kamerun der Erfolg sicher – aber dafür braucht er Hilfe: 100 Freiwillige werden noch für das Projekt Westwärts gesucht. Bewerbungen mit Lichtbild bitte per Mail an: Constanze Albert, c.albert@kulturruhr.com von der Kulturruhr.  Einschränkung: Gesucht werden ausschließlich  Frauen, Männern, Paaren, Singles, Studenten, Hundebesitzern – mit Hund! – Familien, Rentner, Spaziergänger und Radfahrer.

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SPD will Wesel im RVR halten

Die SPD-Fraktion des Regionalverbandes Ruhr (RVR) tagte auf Einladung der Weseler Kreistagsfraktion in der vergangenen Woche im Weseler Kreishaus. im Kreis Wesel wird noch immer darüber diskutiert, ob der Kreis, der von den anderen Ruhrgebietsstädten wie kaum ein zweiter unterstützt wird, aus dem  RVR austritt. Jetzt erklärte Martina Schmücl-Glock, die Fraktionsvorsitzender der Genossen im RVR: „Es ist mir sehr wichtig, dass wir mit den politischen Vertretern vor Ort über die Frage der Zugehörigkeit im RVR diskutieren können. Ich hoffe, dass unsere Argumente und die Diskussion die Vorteile für einen Verbleib des Kreises Wesel im RVR deutlich gemacht haben. Einige SPD-Fraktionen in den Städten des Kreises haben sich ja bereits eindeutig für einen Verbleib im RVR ausgesprochen und ich wünsche mir, dass die SPD-Kreistagsfraktion diesem Schritt geschlossen folgt. Auch der Kreis Wesel ist ein starkes Stück Ruhrgebiet!“

Die SPD im Kreis Wesel will erst im September über ihre Position zum Thema Austritt aus dem Ruhrgebiet entscheiden.

Ruhr hoch n wird Open-Source Kampagne

Der große Kritiksturm ist vorbei. Nun hat die Detailarbeit an der neuen Ruhrgebietskampagne des Initiativkreises Ruhr begonnen.

Als Anfang April nach erste Details der neuen Ruhrgebietskampagne des Initiativkreises Ruhr an die Öffentlichkeit drangen, war die Aufregung groß: Sowohl in den Medien als auch in den Internetforen stieß der von der Düsseldorfer Filiale der Werbeagentur Grey kreierte Slogan „Ruhrn -Teamwwork orkCapital“ auf einhellige Ablehnung. Selbst die Oberbürgermeister des Ruhrgebiets – in Fragen der internationale Präsentation ihrer Städte nicht gerade erfolgsverwöhnt – bemängelten die mangelnde Volkstümlichkeit der Kampagne, die indes vom Initiativkreis Ruhr, dem neben RWE, E.ON und Evonik die Hochkaräter der deutschen Industrie gleich dutzendweise angehören, im Kern als internationale Investorenkampagne geplant war.

An einen Abbruch der Kampagne denkt indes innerhalb der Initiativkreises niemand. Die Gerüchte über ein Ende der Kampagne seien falsch. Die in diesem Kreis versammeltem Unternehmenschefs, unter anderem Müller, Grossmann und Bernotat, seien Steher und keine Zurückweicher, so ein Beobachter des Initiativkreises. „Rückenwind kennen die eigentlich nur vom Segeln.“
 Überarbeitet werden soll die Kampagne allerdings schon:  Aus In einem internen Protokoll der gemeinsamen Sitzung der Kommunikationsverantwortlichen aus den Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises Ruhrgebiet vom 9. April 2008 bei RWE in Essen, heißt es: „ Die von Grey vorgestellte Dachmarkenmechanik stieß auf breite Zustimmung. Die Notwendigkeit einer Dachmarkenstruktur für das gesamte Ruhrgebiet wurde von keinem der beteiligten Fachleute in Zweifel gezogen…“ Hauptkritikpunkt der Sitzungsteilnehmer war der Zusatz „hoch n“ im Logonamen „Ruhr“. Hierzu wurden auch mögliche Alternativen diskutiert. Von Grey wurde ausdrücklich betont, dass „hoch n“ eine Platzhalterfunktion habe, die man durch verschiedene Begrifflichkeiten oder Zeichen modifizieren könnte.”
Die Revierwerbung soll nun zu einer Open- Source- Kampagne weiterentwickelt werden. Das kritisierte n – in der Mathematik ein Zeichen für eine unendliche Menge in Potenz – soll künftig nur noch ein Platzhalter sein. „Anstatt n kann dann Kultur verwendet werden, IT oder, für ganz leidensfähige, RWE für Rot Weiß Essen“, so ein Kommunikationsverantwortlicher aus einem der Mitgliedsunternehmen des Initiativkreises.