Rote und Grüne streiten im Kreis Recklinghausen

Zwischen  der SPD und den Grünen im Kreis Recklinghausen ist die Stimmung schlecht.

Sabine von der Beck. Foto: Privat

Denn im Kreis Recklinghausen wird es bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr eng und die SPD hat ein Problem: Ihr Landrat Jochen Welt will nicht nochmal antreten, sondern noch einmal etwas ganz anderes machen. Schön für Welt, schlecht für die SPD: Die mußte einen neuen Kandidaten suchen und nachdem zahlreiche Wunschkandidaten schon im Vorfeld abgewunken hatten, fiel die Wahl auf Cay Süberkrüb, Hertens Kämmerer. Dessen CDU-Gegenkandidat ist Josef Hovenjürgen, Landtagsabgeordneter mit einem eher entspannten Verhältnis zu seinen Grünen Kollegen in Düsseldorf und ein ausgemachter Gegner des Ruhrgebiets. Er könnte Süberkrüb schlagen, zumal der Kreis Recklinghausen längst keine SPD-Hochburg mehr ist: Welt Vorgänger im Landratsamt war der Christdemokrat Hans-Jürgen Schnipper – er regierte mit einer schwarz-grünen Mehrheit im Kreistag. Da wundert es wenig, dass die Grünen aus Solidarität mit den Genossen nicht auf eine eigene Kandidatin verzichtet haben: Sabine von der Beck wird gegen Süberkrüb und Hovenjürgen antreten, aber wohl eher Süberkrüb Stimmen kosten. Selbsbewusst erklärte sie: "Ich bin qualifiziert genug für den Landrat und kann es auch mit einem Landwirt aus Haltern und einem Kämmerer aus Herten aufnehmen". Kaum aufgestellt erklärte von der Beck aber auch, sie wolle künftig nicht mehr für den Kreistag kandidieren und sich nur noch im Ruhrparlament engagieren, wo sie Fraktionsvorsitzende der Grünen ist. Zudem plant sie in den nächsten Jahren den Umzug nach Wanne-Eickel, wäre also im Kreis Recklinghausen überhaupt nicht mehr präsent. Nun schäumt die SPD vor Wut: Für SPD-Chef Andreas Krebs „wird damit deutlich, dass Sabine von der Beck ihre Zelte im Kreis Recklinghausen abbricht, gleichzeitig aber hier Landratszählkandi-datin sein will“. Eine Kandidatin, die im Kreis als Landratskandidatin antrete, aber gleichzeitig eine ganz anderes politische Heimat anstrebe, sei – so Andreas Krebs- eine „Zumutung für die Wählerschaft“. Bei allem persönlichen Verständnis für den angekündigten Wohnortwechsel, so die SPD,  sei es  völlig unverständlich, wie von der Beck die Menschen im Kreis Recklinghausen glaubwürdig vertreten wolle.  Die SPD will den Grünen schon jetzt einmal die Schiuld an der möglichen Niederlage in die Schuhe schieben und verkennt dabei dass es für die Grünen wichtig ist, eine eigene Kandidatin zu präsentieren, um bei der Kommunalwahl überhaupt nur wahrgenommen zu werden, denn im kommenden Jahr werden Landräte und Kreistage noch einmal gemeinsam gewählt. Den Wahlkampf werden allerdings die Landratskandidaten dominieren – und während die Gespräche zwischen Grünen und Süberkrüb nicht gerade gut verliefen, lobte der Grüne Landtagsabgeordnete  Reiner Priggen  wohl seinen Landtagskollegen Hovenjürgen bei Besuchen im Kreis. Die SPD zu ärgern und gleichzeitig im Wahlkampf wahrgenommen zu werden scheint  für die Grünen im Kreis Recklinghausen eine verlockende Aussicht zu sein.       

 

 

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Zum Weihnachtseinkauf nach Nordkorea

 

Bald geht das ja wieder los mit den Weihnachtseinkäufen. Da stellt sich nicht nur die Frage was, sondern auch wo man einkauft.

Glückliche Volksrepublik Nordkorea Foto: Nordkorea-Info

Im Centro darf man nicht rauchen, in Essen wird man totgetrampelt und in Dortmund findet man keinen Parkplatz. Weihnachtseinkäufe im Ruhrgebiet können anstrengend sein. So anstrengend, dass so mancher die Region verlässt um sich mit Geschenken für seine Lieben einzudecken. Doch wohin soll man ausweichen? Berlin? Schon Adenauer wußte, dass östlich der Elbe die Taiga beginnt. Düsseldorf? Die Frage stellt sich nicht ernsthaft. München? Der Apple-Store hat noch immer nicht aufgemacht. Auf der liebevoll gestalteten Seite Nordkorea-Info fand ich ein verlockendes Angebot: "Zum Abschluss der diesjährigen Reisesaison – erleben Sie Nordkorea nahezu als einzige westliche Touristen im Land und nutzen Sie die Reise zu einem stressfreien Einkauf Ihrer Weihnachtsgeschenke in Nordkorea!" Wir wissen ja, das Nordkorea das Paradies der Arbeiterklasse ist, regiert von einem weisen und liebevollen Führer, der sich im Augenblick dezent im Hintergrund hält und dass die reiche nordkoreanische Wirtschaft, die weder Finanz- noch Immobilienkrise, ja wahrscheinlich sogar weder Finanzen noch Immobilien kennt, die Läden gerade zur Weihnachtszeit füllt, bis dass sich die Balsaholzbalken biegen. Leider verschweigt uns die Internetseite welche Geschenke wir dort erstehen können. Hätten wir die gleiche Auswahl wie die Nordkoreaner, hätten wir wohl die Wahl zwischen einer schmackhaften Grassuppe und einem flott geschriebenen Verhörprotokoll, aber so können wir wahrscheinlich alle Schätze dieses Landes erwerben. Zum Beispiel die beliebten gesammelten Werke von Kim Il Sung, die Kim Il Sung Werksausgabe und für ganze verwegene die parktische Buch-Box "Alles von Kim Il Sung"   

 

 

NPD stellt sich hinter Bochumer Polizeipräsidenten

Der Bochumer Polizeipräsident Thomas Wenner steht wegen dem Verhalten der Bochumer Polizei bei der NPD Demo am vergangenem Samstag in der Kritik. Aber er erhält auch Zuspruch…

NPD Demo in Bochum. Foto: Ruhrbarone

Der Bochumer Polizeipräsident Thomas Wenner hat für einen reibungslosen Ablauf der NPD-Demo am vergangenen Samstag gesorgt, als die Nazis mit gut 120 Mann hinter einer mobilen Suppenküche durch den Stadtteil Ehrenfeld trotteten. Dafür ist Wenner stark kritisiert worden. Zum Beispiel vom Vorsitzende der DGB-Region Ruhr Mark, Michael Hermund: "Es darf nicht sein, dass die Polizei jede Verhältnismäßigkeit vermissen lässt, wenn sie das von ihr geschützte Demonstrationsrecht von ein paar Nazis weit höher einschätzt, als die Bewegungsfreiheit von Tausenden von Bochumern.” Die Polzei hatte dafür gesorgt das die NPD nahzeu ungegstört demonstrieren konnte. Um dies zu gewährleisten, wurden große Teile der Innenstadt abgeriegelt. Kaum ein Gegendemonstrant kam  auch nur in Sichtweite an die Nazis heran. Die stellen sich nun hinter Wenner und verteidigen ihn. In einer Pressemitteilung erklärt die NPD, sie seien zwar keine Freunde von Wenner, aber der habe sich an die Absprachen zwischen der NPD und der Polizei gehalten und  die Polizei habe genau das gemacht, wofür sie zuständig sei: Das  im Grundgesetz verbriefte Demonstrationsrecht gegen seine Feinde verteidigt. Viele sind wohl im Gegensatz zur NPD eher der Ansicht, die Polizei habe am vergangenem Samstag die Feinde des Grundgesetzes geschützt und nicht das Grundgesetz.

CDU und FDP Dortmund haben einen OB Kandidaten

Die Dortmunder CDU hat einen OB Kandidaten aufgestellt.

Der 54jährige Anwalt Joachim Pohlmann wird  sich im kommenden Jahr um das des Dortmunder Oberbürgermeisters bewerben. Pohlmann, wird, wenn alles in den Kreiswahlausschüssen klar geht, der gemeinsame Kandidat von CDU und FDP werden. Pohlmann ist parteilos und Vorsitzender des Dortmunder Anwalt- und Notarvereins. Die Nominierung ist gleich für zwei Dortmunder Lokalpolitiker eine Niederlage. Die FDP hätte gerne ihre Ratsfrau  Annette Littmann durchgesetzt und auch der CDU Fraktionsvorsitzende Frank Hengstenberg wäre sicher gerne gefragt worden – Hengstenberg, der vor vier Jahren gegen Langemeyer die Wahl verlor, ihn aber immerhin in die Stichwahl zwingen konnte, war der stockkonservativen Dortmunder CDU  zu  modern. Noch ist indes unklar, gegen wen Pohlammn antreten wird –  bislang haben  nur  die Grünen einen Kandidaten aufgestellt: Mario Krüger. Die Linke hält sich bedeckt und bei der SPD hat der parteiinterne Wahlkampf zwischen Ullrich Sierau und Jörg Stüdemann gerade erst begonnen. 

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Ruhrgebiet bekommt viertes Konzerthaus

Nachdem Dortmund, Duisburg und Essen innerhalb der letzten zehn Jahren neue Konzerthäuser gebaut haben, zieht Bochum nach. Gestern wurde der Bau der Bochumer Philharmonie beschlossen.

Spielverderber waren wieder einmal die Grünen. Sie sahen eine Vereinbahrungen mit ihrem Koalitionspartner, der SPD, gebrochen, weil sich beide darauf verständigt hatten, dass sich die Stadt mit höchstens 15 Millionen an dem Bau beteiligen darf –  und nun weitere zwei Millionen von den Stadtwerken und der Sparkasse dazu kamen, um die Finanzierung der nötigen 30 Millionen zu sichern. Aber beherzt sprang die Union in die Lücke und stimmte mit der SPD für den Neubau am Bermudadreieck. 2010 soll der Musentempel fertig sein. SPD und CDU gelang es so, einen drohenden Konzerthausnotstand im Ruhrgebiet zu verhindern, denn  die Nachbarhäuser in Essen und Dortmund, die bislang auch  Besucher aus Bochum bekamen, platzten mit einer Auslastung von 40% (Essen) und 66 % (Dortmund) aus allen Nähten.  Angesichts der Zuschauerentwicklung im Konzerthausmarkt ist von einer Verschärfung des Platzproblems in den kommenden Jahrzehnten auszugehen: Schon heute sind über 16 % aller Konzerthausbesucher unter  40 Jahre – das Ruhrgebiet ist nun für  diese Besucherwelle bestens gerüstet.
Das neue Haus wird einen Zuschussbedarf von  1,7 Millionen Euro im Jahr haben (Vergleich:  Dortmund: 4,93 Mio, Essen: 3,5 Mio und Duisburg 6,6 Mio.). Bald wird übrigens erneut ein Raunen durch die Bochumer Bevölkerung gehen, denn die ersten Architektenentwürfe sollen deutlich über den beschlossenen 30 Millionen liegen – aber dies seien, so versicherte mir ein Bochumer Ratsherr, nur die Kosten von Entwürfen, die man dann deutlich herunterhandeln werde. Immerhin: Bochum wird ein sehr schönes Gebäude in seiner Innenstadt bekommen und die Baulücke gegenüber dem Bermudadreieck wird verschwinden.  Und: Steven Sloane, der Bochumer Generalmusikdirektor, ist ein echter Charmebolzen, den viele Bochumer lieben: Er wird das Haus voll bekommen. Ihm und der Bochumer Innenstadt sei das Konzerthaus gegönnt. Als jemand der Bücher liebt würde ich mir indes einmal so einen Aufwand wünschen, wenn es um den Bau einer neuen Stadtbibliothek geht.

Ruhrgebiet wird bescheiden

Aus der Hauptstadt der Teamarbeit ist die Stadt der Teamarbeit geworden.

Aus Ruhr hoch n wurde jetzt Ruhr hoch R und aus TeamworkCapital TeamworkCity. Capital – schon an der Doppeldeutigkeit des Wortes stießen sich ja viele im Revier. Ich finde TeamworkCity OK – schlimm wäre indes TeamworkMetropole geworden – aber von dem Begriff scheint sich das Ruhrgebiet langsam aber sicher zu verabschieden.

Wir sind Bochum! Nazis sind es nicht.

Wir berichteten heute live von den Protesten gegen den NPD-Aufmarsch in Bochum

 

 

Resümee
Das war ein peinlicher Auftritt. Nach landesweiter Mobilisierung und der Ankündigung von hunderten Demonstranten waren es am Ende noch nicht einmal 150 NPD-Anhänger die hinter einer mobilen Suppenküche durch den Bochumer Stadtteil Ehrenfeld trotteten. Ihnen standen bei den verschiedenen Demonstrationen mehr als 3.000 Gegendemonstranten gegenüber. Gegen drei der NPD-Demonstranten prüft die Bochumer Staatsanwaltschaft übrigens, ob sie Verfahren wegen Volksverhetzung einleiten soll. Die Nazi-Nullnumer könnte also noch ein juristisches Nachspiel haben.

15.54 Die NPD-Kundgebung ist zuende und die NPD-Demonstranten ziehen Richung Bahnhof Ehrendfeld. Am Ort der Abschlusskundgebung sind nur noch rund zehn Gegendemonstranten zugegen.

15.43 Uhr Auf ihrer Abschlusskundgebung wettert die NPD gegen Ausländer und Islamisierung.

14.56 Uhr Die Kundgebung am Schauspielhaus hat sich aufgelöst. Dort befinden sich noch ungefähr 100 Personen. Die Polizei zieht Mannschaften und Wasserwerfer in Richtung Bahnhof Ehrenfeld ab, wo die Abschlusskundgebung der NPD stattfindet.

14.22 Uhr Ein lautes Trillerpfeiffenkonzert stört die NPD-Kundgebung am Westfalenplatz.

14.00 Uhr Die Rechtsextremen halten unter lautstarkem Protest der Gegendemonstranten eine Zwischenkundgebung am Westfalenplatz gegenüber dem Schauspielhaus ab.

13.55 Uhr Rund gut 100 NPD-Demonstranten und eine unbekannte Anzahl von Gegendemonstranten kommen sich am Schauspielhaus bis auf zehn Meter nahe. Die Gegendemonstranten rufen "Nazis raus!". Rechtsextreme filmen die Gegendemonstranten.

13.51 Uhr Das Portal DerWesten berichtet von von ersten körperlichen Auseinandersetzungen zwischen NPDlern und Gegendemonstranten berichtet, die von der Polizei geklärt worden sein sollen und, dass NPDler "Deutschland den Deutschen!" skandieren. Anwohner sollen die NPD-Demonstranten ausgepfiffen haben und es soll ein Handgemenge gegeben haben. Ansonsten soll das Konzept der Trennung aufgegangen sein.

13.18 Uhr Die NPD ist losgelaufen. Am Schauspielhaus sammeln sich Leute an den Absperrungen.

13.11 Uhr Einige hundert Demonstranten sammeln sich spontan am Hauptbahnhof. An der Marschrute der NPD haben sich vor dem Schauspielhaus 150-200 Gegendemonstranten versammelt.

12.34 Uhr Nach Auskunft der Polizei konnte die DGB-Kundgebung 2500 Teilnehmer verzeichnen. An der Antifa-Demo nehmen ihren Angaben zufolge 500 Personen Teil – mit steigender Tendenz. Die Zahl der NPD-Demonstranten wird mit 100 Personen angegeben, wobei die Polizei hier nicht immer auf dem letzten Stand ist, da der Informationsfluss einige Zeit in Anspruch nimmt.

12.26 Uhr Auch die Kundgebung auf dem Dr.-Ruer-Platz ist beendet. Die Menschen verteilen sich in kleinen Gruppen in der Innenstadt.

12.23 Uhr Die NPD-Demo ist mit 150 Teilnehmern gestartet. Die Antifa-Demo ist zuende, ihre Teilnehmer überlegen ihr weiteres Vorgehen.

12.17 Uhr Gute Stimmung auf der Hauptkundgebung.

11.56 Uhr Ein Hubschrauber kreist über dem Dr.-Ruer-Platz.

11.50 Uhr Mehr als 1200 Menschen demonstrieren in der Bochumer Innenstadt gegen den NPD-Aufmarsch. Nach Angaben des Organisators Michael Hermund sind es sogar über 2000. De Polizei ist mit mehreren Hundertschaften vor Ort und trennt die Rechtsextremen von den Gegendemonstranten. Bislang sei alles ruhig, so ein Polizeisprecher.

11.15 Uhr Die Demo hat begonnen.

10.29 Uhr Kurz vor Beginn der Kundgebung haben sich auch auf dem Dr.-Ruer-Platz mehrere 1000 Gegendemonstranten versammelt. Weitere Teilnehmer strömen aus den Seitenstraßen Richtung Dr.-Ruer-Platz.

10.25 Uhr Rund 300 gut gelaunte junge Menschen haben sich in Sichtweite des Bochumer Hauptbahnhofs am Massenbergplatz versammelt. Starke Polizeipräsenz in der gesamten Bochumer Innenstadt.

9.26 Uhr Die ganze Nacht war viel Polizei in Bochum unterwegs. Um 10.00 Uhr beginnt am Massenbergplatz die erste Demonstration gegen die NPD. Um 10.30 startet dann die Kundgebung auf dem Dr.-Ruer-Platz. Die WAZ erläutert in einem sehr ausführlichem Interview mit einer Anwältin die Rechte von Demonstranten. Die Polizei will eine Blockade der NPD-Demo verhindern. 

Andere Seiten:

Bochum gegen Rechts

Bo-Alternativ

WAP-Ticker

Antifaschistische Jugend Bochums

Nazis marschieren durch Bochum-Ehrenfeld

Die Nazis werden morgen durch den Bochumer Stadtteil Ehrenfeld marschieren.

Die Polizei hat eine Route mitten durch dichtbewohntes Gebiet zugelassen: An der Hauptpost um 12.00 Uhr soll die Nazidemo beginnen, über  Wittener Strasse, Steinrig und Oskar Hoffmann-Str zum Schauspielhaus führen und über   Viktoriastraße, Clemensstraße, Alte Hattinger Straße, Dibergstraße und Bessemerstraße zum S-Bahnhof Ehrenfeld gehen – Mitten durch den Stadtteil Ehrenfeld, der sich erst vor nicht allzu langer Zeit erfolgreich gegen einen Naziladen wehrte.  Der Grund für diese Demoroute: Die Polizei will die Bahnlinie Dortmund-Essen als Schutz  für die Nazis nutzen, denn die Gegendemonstration, die um 10.30 Uhr am Dr. Ruer Platz in der Bochumer Innenstadt beginnt, liegt auf der anderen Seite der Bahnlinie. Die Polizei will die Nazis durch die Einrichtung von Sperrposten, unter anderem an den Bahnbrücken, schützen.  Zu der Gegendemo am Dr. Ruer Platz haben Parteien, Hochschulen, Unternehmen, Religionsgemeinschaften und über 1500 Einzelpersonen aufgerufen. Sie endet um 12.00 Uhr, zum Zeitpunkt des Beginns der Nazidemo. Für diejenigen, unter deren Wohnungen die NPD marschieren wird, hat der Schauspieler Manfred Böll den Aufruf "Wir sind Bochum. Nazis sind es nicht" als MP3-File aufgenommen. Es soll aus den Fenstern an der Strecke den Nazis entgegenschallen. Wir werden morgen auf der Gegendemo sein und live über das berichten, was in der Bochumer Innenstadt passiert.            

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Update: WAZ wird dünner

Der WDR meldet: Die WAZ wird ab morgen dünner

Über die Sparpläne der WAZ haben wir ja vor kurzem berichtet. Wie der WDR meldet wird es nun ernst: Ab morgen werden  WAZ, WR, WP und NRZ nur noch mit 32 statt 48 Seiten erscheinen. Die WAZ will durch Umfangreduzierung und Stellenabbau 30 Millionen Euro einsparen.

Warum das so ist, kann man leicht an den IVW Zahlen sehen. Das sind die Zahlen, die von der Werbewirtschaft erhoben werden. Dananch werden die Preise berechnet. Die WAZ gibt die Zahlen nur für die WAZ nicht an die IVW raus. Stattdessen veröffentlicht sie nur die gesammelten  Zahlen für alle Titel in NRW zusammen. Also für die NRW, die WAZ, die WR, die WP und den IKZ. Ich habe unten die Auswertung des letzten Jahres mal in den Blog gestelt. Man sieht, wie die Aiflage abkackt. Wichtig ist vor allem der Vergleich des 3. Quartals 2008 mit dem 3. Quartal 2007. Im Dritteln Quartal muss jeder Verlag aus dem Sommerloch kommen. Die WAZ-Gruppe aber kackt im Jahresvergleich ab. Für diese Entwicklung trägt WAZ-Chef Ulrich Reitz die Verantowrtung. Man kann es nicht anders sagen. Vor allem die Abos brechen ein. Aus diesem Bereich stammen fast alle Verluste. Von 817.368 Abos sind aktuell nur 787.214 Abos geblieben. Insgesamt ist die verbreitete Auflage der WAZ-Gruppe deutlich unter 1 Mio gefallen. Von 1.002.258 auf 969.156. 

Um zur großen Ansicht zu gelangen, bitte auf das kleine Bild klicken.

Ich denke, vor allem das Mutterblatt WAZ wird innerhalb der WAZ-Gruppe unter der Entwicklung leiden. .Reitz hingegen wurde befördert und ist in den Geschäftsleitungskreis der WAZ-Gruppe aufgenommen worden. Wir werden mit einer Entlassungswelle rechnen müssen. Ein Drittel weniger Seiten bedeutet deutlich weniger Arbeit  besonders für alle Freie. Aktuell ist von 300 Entlassungen die Rede. Aber auch andere Projekte der Gruppe werden unter diesem Druck leiden müssen. Ich bin gespannt, was noch alles eingestellt wird.

Mehr zu diesem Thema auch bei:

Jens vom Pootblog
Lukas von Coffeeandtv und
Djure bei 50hz

 

Popakademie: zu kurz gedacht

Die Grünen im RVR fordern die Gründung einer Popakademie für NRW. Ihren Sitz soll "iPop" im Ruhrgebiet haben. Ein schöner Vorschlag, der aber zu kurz greift.

Popakademie Mannheim. Foto: Wikipedia

Ohne die Popakademie wäre  Mannheim niemals im Leben unter die Top-10 der Kreativstandorte gekommen, sondern wäre nur dass, was es vorher war: Ein recht ödes Kaff. Was liegt da näher als getreu des Mottos "Von Mannheim lernen, heißt siegen lernen" auch eine Popakademie für das Ruhrgebiet zu fordern, wie es die Grünen tun? Die Realität. Das Ruhrgebiet ist bei weitem nicht der Schwerpunkt der – unter massiven Umsatzeinbrüchen leidenden – Musikwirtschaft in NRW. Das ist ohne Zweifel Köln. Eine Popakademie im Ruhrgebiet würde Popmusiker für den Export ausbilden. Will das Land eine Popakademie gründen – es käme nur die Domstadt in Frage. Aber warum sollte sie eine Popakademie gründen? Die Musikbranche ist in einem freien Fall, dessen Ende nicht abzusehen ist. Eine Popakademie ist also auf den ersten Blick eine schöne Idee, auf den zweiten allerdings eher ein zweifelhaftes Unterfangen.
Aber trotzdem kann man den Gedanken der Grünen weiter entwickeln. Warum kein Ruhr Institute of Arts gründen und hier alles zusammen packen, was es so gibt oder geben sollte: Popmusik, Design (haben wir in Dortmund und Essen), Klassische Musik (Folkwang) , Film, Theaterwissenschaft (Bochum), Webdesign (Gelsenkirchen), Journalismus, praktische Literatur (gibt es soweit ich weiß nur in der Zone) und Computerspieleentwicklung. Wir packen also alles an Kreativstudiengängen auf einen Haufen, am Besten in ein Gebäude und bilden die Leute interdisziplinär aus. Und hoffen, dass dann neue Ideen und Konzepte enststehen, von denen zumindest ein paar  auf dem Markt erfolgreich sein werden. Der Standort müsste in der Nähe von einem attraktiven und innenstadtnahen Quartier liegen –  Ehrenfeld, Kreuzviertel, Rüttenscheid. Ach so – und man könnte dieser Hochschule auch noch eine Sendelizenz für einen regionalen TV und einen Radiosender geben. Wer wie ich regelmäßig Radio CT hört weiß, dass Studenten mit einer Frequenz mehr anzufangen wissen als die meisten anderen.