Aus für Maxdata?

Seit dem Frühling steckt das Marler Unternehmen Maxdata in der Insolvenz. Nun scheiterte die erhoffte Übernahme.

Für das in den 80er Jahren von einem der damals erfolgreichsten Apple-Händler Deutschlands mitgegründete Unternehmen Maxdata sieht es schlecht aus. Eine Übernahme durch www.quanmax.com/ scheiterte im letzten Augenblick. Nun gehen nicht nur in Marl die Lichter aus, wo ein Großteil der Belegschaft schon heute zu Hause bleiben kann. Auch die Produktion in Würselen steht vor dem Aus. Neben PCs stellte das Unternehmen auch Monitore unter dem Namen Belinea her.

Von Spee braucht neuen Verwalter

Graf Spee braucht einen neuen Verwalter seiner Latifundien: Dirk Elbers (CDU), der den Job bislang machte, ist der neue Oberbürgermeister Düsseldorfs.

Dirk Elbers. Foto: CDU

Mit einem Ergebnis von  über 59 % (Stand: 18.48 Uhr) hat Elbers auf Anhieb ein Ergebnis in der Erwin-Liga geholt: Der im Mai verstorbene OB Joachim Erwin hatte bei den beiden letzten OB-Wahlen jeweils Ergebnisse jenseits der 60% geholt. Aber auch Karin Kortmann von der SPD kann zufrieden sein, denn 35,3 % gegen in Ordnung. Peinlich ist das Ergebnis indes für die Linspartei: Mit nur 2,9 % hat ihr, Kandidat, , Helmut Born, gezeigt, dass zumindest bei Bürgermeisterwahlen die Bäume für die Linkspartei in NRW nicht in den Himmel wachsen. Für alle SPD-OB-Kandidaten ein beruhigendes Ergebnis.    
Hier die alle Zahlen frisch von der Homepage Düsseldorfs:

Ergebnisse Stadtgebiet
Stimmbezirke ausgezählt: 429 von 429
 

  absolut in %
Wahlberechtigte 461.599
Wähler 177.769    
Wahlbeteiligung    38,5
  ungültige Stimmen 923 0,5
  gültige Stimmen 176.846 99,5
 
Dirk Elbers (CDU) Dirk Elbers (CDU) 105.581 59,7
Karin Kortmann (SPD GRÜNE) Karin Kortmann (SPD GRÜNE) 62.372 35,3
Helmut Born (DIE LINKE) Helmut Born (DIE LINKE) 5.173 2,9
Jürgen Krüger (REP) Jürgen Krüger (REP) 908 0,5
Klaus Kirchner (FREIE WÄHLER) Klaus Kirchner (FREIE WÄHLER) 1.896 1,1
Michael Möller (ZENTRUM) Michael Möller (ZENTRUM) 378 0,2
Diane Huttner (alt) Diane Huttner (alt) 538 0,3

Stand: 18:52 Uhr, 31.08.2008

Auch im Amt nie mehr einsam…

Netter Service des Baggerdienstes ElitePartner.

Ausschnitt: RP-Online

Mandatsträger und natürlich auch Mandatsträgerinnen haben es nicht leicht, einen passenden Lebenspartner zu finden: Lange Arbeitstage sowieso, dann noch öde Abendveranstaltungen und auch am Wochenende hat man keine Ruhe: Da ein Stadtteilfest, da ein Parteitreffen…Wer will sich jemanden mit einer solchen Work-Life-Balance schon ans Bein binden? Politker zu sein ist, ohne jede Ironie, ein echter Scheißjob. Doch nun naht Hilfe. Wie der Google-Anzeige auf dem Ausriss zu entnehmen ist, bietet Elitepartner gezielt Oberbürgermeister als Partner an: "Oberbürgermeister kennenlernen und verlieben" – Schön dass im Internet jede noch so kleine Randgruppe bedient wird.

Kreis Wesel: CDU, FDP und Grüne wollen aus dem RVR raus

Die Kreistagsfraktionen von CDU, FDP und Grünen im Kreis Wesel haben für die kommende Kreistagssitzung den Austritt des Kreises Wesel aus dem RVR beantragt. Ob alle Stimmen für diese Politik innerhalb der Jamaica-Koalition stehen ist fraglich, denn in Städten wie Wesel haben sich Politiker von FDP und Grünen dafür ausgesprochen, im RVR zu bleiben. Aber selbst wenn, fehlen CDU, FDP und Grünen noch die Stimmen der Freien Wähler und auch vier Sozialdemokraten müssten für den Austritt stimmen, – der Beschluss kann nur mit einer 2/3-Mehrheit gefällt werden. Im Kreis Wesel hat sich die SPD allerdings in den meisten Städten und im Kreistag für einen Verbleib des Kreises im RVR ausgesprochen. Sollte im Kreis eine 2/3-Mehrheit für einen Austritt zusammen kommen, sollten meiner Ansicht nach Land und RVR von ihren Möglichkeiten, den Kreis Wesel gegen seinen Willen im RVR zu halten, keinen Gebrauch machen. Reisende soll man ziehen lassen.  

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Dorf wählt Bürgermeister

Die Gemeinde Düsseldorf, zwischen Köln und Duisburg gelegen, wählt am Sonntag einen neuen Bürgermeister.

Wähler in Düsseldorf Foto: Flickr/Jorbasa

Notwending wurde die vorgezogene Wahl durch den Tod von Joachim Erwin (CDU) im Frühjahr, der in dem Ort teilweise bis heute  wie ein Heiliger verehrt wird. Kritische Stimmen sind eher selten wahrzunehmen. Die Stimmung in Düsseldorf ist gut, die Gemeinde gilt als recht wohlhabend, obwohl zahlreiche Düsseldorfer große Teile des Jahres sturzbetrunken sind – das Fest nennt sich Fasching. Viele Bewohner arbeiten beim Staat, in der Reklamewirtschaft und auch ein Flugfeld am Stadtrand sorgt für das Auskommen vieler  Düsseldorfer.
Am Sonntag wird nun neu gewählt. Erwin hatte bei den beiden vergangenen Wahlen jeweils über 50 % der Stimmen geholt – ein Wert, den kaum einer der Kandidaten am Sonntag erreichen wird – brauchen sie aber auch nicht mehr, denn nach dem neuen kommunalen Wahlrecht gewinnt im ersten Wahlgang der Kandidat mit den meisten Stimmen. Die relative Mehrheit reicht, eine Stichwahl gibt es nicht mehr. Gleich sieben Kandidaten bewerben sich um das Amt: Dirk Elbers (CDU), Karin Kortmann (SPD), Helmut Born (Die Linke), Klaus Kirchner (Republikaner), Michael Möller (Zentrumspartei) und die Einzelbewerberin Diane Huttner. Grüne und FDP haben auf eigene Kandidaten verzichtet und untertszützen die von CDU (FDP) und SPD (Grüne).
So richtig richtungsweisend ist die Wahl am Sonntag für NRW nicht, denn der Erwin-Tod verzerrt die politische Auseinandersetzung.  Umfragen zufolge liegt Dirk Elbers vorn, der alles so machen will wie Erwin, nur etwas netter. Eine relativ leicht zu bewältigende Aufgabe. Sein Job bislang: Er verwaltet er die Immobilien des Grafen von Spee. Kortmann ist Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staassekretärin im Entwicklungshilfeministerium. Sie wirbt mit dem Slogan "Kortmann Kommt", was sicher jeden freut, aber doch eher wenig mit Politik zu tun hat.  Ihre Chancen auch künftig im Bundestag zu wirken stehen gut – und auch der Linksparteikandidat Helmut Born  wird künftig sicher nicht die Geschicke der Gemeinde bestimmen – aber sein Abschneiden könnte die Potentiale der Linkspartei im Lande aufzeigen, denn deren Klientel wird Erwin noch am wenigsten nachtrauern. Kommt Born mit seinen Klassenkampfparolen (Die Stadt den Menschen, nicht den Konzernen) auf ein Ergebnis um die 10% wäre das ein Menetekel für die SPD für die Kommunalwahlen im kommenden Jahr. Also werfen wir am Sonntag dann doch eine Blick auf das Wahlergebnis… 

Muschi Beatz in Moers und mehr

Elektropop in Moers und Helden in Duisburg

Moers – damit verbinde ich eigentlich den Namen Aratta – und zwar nicht das neue Aratta, sondern jenen 1987 geschlossen Kult-Club. Egal. Am Wochenende findet in Moers das Luft & Liebe Spektakel Muschi Beatz statt. Elektronische Tanzmusik, Open Air (…und das Wetter soll wirklich gut werden!) mit  DJ Sets von . Marc Romboy, Butch und Oliver Moldan. Die  Muschi Beatz „All Stars“ Toby Montana & Pat Pitu werden zudem für  das richtige Rahmenprogramm sorgen. Schmankerl: Das ganze findet in gut 100 Meter Höhe auf der Halde Rheinpreußen statt.
Der Pottblogger Jens hat zudem noch ein Gratis Open-Air Konzert von "Wir sind Helden" in Duisburg ausgemacht und überhaupt – wer mehr Infos zur Popkultur im Revier sucht, wird von den Kollegen von  UnruhrMagazin für Urbane Destablisierung gut bedient.

SIHK blamiert sich

Der Hagener IHK (SIHK) ist einer der dümmsten Pressemitteilungen der letzten Monate gelungen

Die SIHK möchte dass Hagen aus dem Regionalverband Ruhr (RVR) austritt und hat dafür für viel Geld ein Gutachten in Auftrag gegeben, auf dass RVR-Chef Klink reagiert hat. In seiner Stellungname erklärte der RVR: "Erstaunt und verärgert ist Heinz-Dieter Klink, Direktor des Regionalverbandes Ruhr (RVR), über die Interpretation der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer über das von ihr eigens in Auftrag gegebene Gutachten zum möglichen Austritt der Stadt Hagen aus dem RVR. „Der Gutachter stellt auf Seite 44 fest, die Bestimmung des Paragrafen 18, Absatz 1 und 2, ist rechtlich nicht zu beanstanden. In der Pressemitteilung steht aber, die RVR-Austrittsregelung sei in Gänze rechtswidrig und nichtig." 
Das störte die Mimosen in Hagen, die sich über die Wortwahl Klinks in einer Pressemitteilung von heute empören: "Das von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) in Auftrag gegebene Gutachten zu eventuellen Ausgleichszahlungen beim Austritt der Stadt Hagen aus dem Regionalverband Ruhr (RVR) treibt seltsame Blüten. Während es in der (einzigen) Presseinformation Nr. 78 der SIHK vom 21. August heißt, dass „Teilbereiche der Austrittsregelung rechtswidrig sind“, lässt RVR-Direktor Heinz-Dieter Klink diese Aussage dahingehend mutieren, die SIHK behaupte in der Pressemitteilung, die „RVR-Austrittsregelung sei in Gänze rechtswidrig und nichtig“. Und süffisant fügt Klink an: „Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken“.

Die SIHK erklärte heute keck: Entweder hat der RVR-Direktor die Meldung der Kammer gar nicht gelesen oder aber Klink zitiert die SIHK bewusst falsch, um der Kammer Unredlichkeit zu unterstellen. Die Frage stellt sich, welche Variante peinlicher für den Regionalverband Ruhr ist."
Ein Blick auf die Homepage der SIHK (Siehe Foto) zeigt: Klink hat Recht und die SIHK hat sich blamiert – die Überschrift zur Pressemitteilung zum Gutachten, die ja wohl als Teil des Gesamtextes gewertet werden darf, lautet: "Gutachten: RVR Austrittsregelung ist rechtswidrig und nichtig"
Fazit: Lesen zu können ist eine schöne Sache – eine Fortbildungsmaßname könnten die Mitarbeiter der SIHK Hagen gut vertragen.    

Kritische Islamkonferenz ruft zum Widerstand gegen Rechtsradikale auf

Vom 19. bis zum 21. September treffen sich Rechtsradikale aus ganz Europa in Köln zum Anti-Islamisierungskongress.

Ralph Giordano/Foto: hiram7

Ihr Ziel ist es, Ddie Kritik am Islam und am Islamismus zur fremdenfeindlichen Agitation zu nutzen. Nicht umsonst gehören rechtsradikale Parteien wie Pro-Köln, Front National oder Vlaams Belang zu den Organisatoren und Unterstützern der Veranstaltung.
Anlässlich des Anti Islamisierungskongress findet am 12. September eine Sonderveranstaltung der Kritischen Islamkonferenz in Köln statt. Zu den Veranstaltern gehören der  Zentralrat der Ex-Muslime, Redaktion Hintergrund und die Giordano Bruno Stiftung. Sprechen werden dort Ralph Giordano, Mina Ahadi und Hartmut Krauss. Die Kritische Islamkonferenz ruft darin zum Widerstand gegen die Rechtsradikalen auf und zeigt die Verwandtschaft zwischen Rechtsextremismus und Islamismus auf.

Anlässlich des Anti-Islamisierungskongresses, der vom 19. bis zum 21. September in Köln stattfinden soll, haben die Veranstalter der Kritischen Islamkonferenz zum Widerstand gegen die einheimischen und zugewanderten Rechtskräfte aufgerufen. In der Erklärung heißt es, den Veranstaltern des Anti-Islamisierungskongresses gehe es nicht darum, die menschenrechtswidrigen, antidemokratischen und reaktionär-patriarchalischen Grundinhalte und Praktiken des Islam anzuprangern, sondern darum, Einwanderer aus der Türkei, dem Iran und arabischen Ländern pauschal als Bedrohung zu stigmatisieren. Diese Anti-Islam-Propaganda diene als Mittel zur populistischen Ausbeutung begründeter islamkritischer Stimmungen innerhalb der einheimischen Bevölkerung. Im Verborgenen bleibe dabei die tiefe weltanschaulich-politische Wesensverwandtschaft zwischen einheimischem Rechtskonservatismus und islamischer Orthodoxie, die sich etwa in gemeinsamen patriarchalen Werten ausdrücke.

Ähnlich scharf wie mit "Pro Köln" und ihren Verbündeten rechnen die Vertreter der Kritischen Islamkonferenz jedoch auch mit der Gegenseite der vermeintlich antirassistischen Islamversteher ab, die Kritik an der islamischen Herrschaftskultur per se als fremdenfeindlich, rassistisch, islamophob etc. diffamieren und sich zum Teil mit den Islamisten bis hin zu Ahmadinedschad, der Hamas und der Hisbollah verbrüdern. Die Abgesandten Erdogans, Milli Görüs und die Grauen Wölfe würden sich ins Fäustchen lachen, wenn die deutschen Blockierer einseitig und voller Vehemenz gegen Pro-Köln und Co. demonstrieren, aber auf "Tauchstation" gingen, wenn gegen Islamisten, Ehrenmörder, Zwangsverheirater, Karikaturenschänder, muslimische Mordhetzer und Judenhasser etc. aufzumarschieren wäre.

Gefordert sei heute eine dritte Kraft, die sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ebenso wehre wie gegen menschenrechtswidrige Formen religiöser Herrschaft. Ziel dieser dritten Kraft, für die beispielhaft die internationalen Zentralräte der Ex-Muslime stehen, sei eine freie, gerechte und solidarische Gesellschaft, in der Menschenrechtsverletzungen von keiner Seite geduldet und verharmlost werden.

Am 12. September wollen die Unterzeichner im Rahmen einer Sonderveranstaltung der Kritischen Islamkonferenz anlässlich des Anti-Islam-Kongresses ihre Positionen zu Gehör bringen. Als Redner werden Ralph Giordano, Mina Ahadi und der Islamkritiker Hartmut Krauss auftreten.

Veranstaltung:
12. September 2008, Jugendherberge Köln-Riehl, An der Schanz 14
Beginn: 18:30 Uhr, Kostenbeitrag: 5 Euro

 

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Keine echt italienische Pizza im Ruhrgebiet?

 

Am Wochenende erreichte uns ein Hilferuf: Wo gibt es eine richtige italienische Pizza im Ruhrgebiet?

Foto: Flickr/Panduh

Folgende Mail schickte uns Ralph Segert am Wochenende: "Verena und ich sind Fans echter italienischer Pizza, haben bisher aber, trotz zahlreicher Versuche und freundlich gemeinter Tipps aus dem Freundeskreis, keine Pizzeria gefunden, die eine Pizza ohne 2 Tonnen Glitschkäse, ohne dicken bis labrigen Teig und ohne Belag bis zum Kinn des Gastes anbietet. Gibt es denn keine Pizzeria im Ruhrgebiet, die echt italienische Pizzen serviert, dass es eine Freude ist? Große, hauchdünne und knusprige Pizzen mit reichlich Tomate und sparsam dosiertem Mozzarella-Käse drauf, mit frischen Zutaten von Parma-Schinken bis frisch geschnittenen Champignons und mit Feingefühl belegt! Wir sind der Verzweiflung nahe und für einen echten Tipp würden wir den Tippgeber glatt einladen." Wer was weiß – Ralph und Verena freuen sich über jeden Tipp…

Medaillen-Spiegel: Jamaica vorn

Tja, das war dann wohl nix. Im Medaillenspiegel liegt Jamaica vorne – und China war eine Nullnummer.

Foto: Wikipedia

Da hat China Milliarden Dollar ausgegeben, Kritiker verhaften lassen, Kinder enttäuscht und Soldaten in die Windeln machen lassen und  dann war alles umsonst. Zumindest wenn man den Maßstab an den Medaillenspiegel anlegt, den  Abgeschmackt gewählt hat. Der hat nämlich mal nachgeschaut, wie viele Medaillen pro Land pro 10 Millionen Einwohner gekommen sind – das man mit einem Viertel der Menschheit als Einwohnerschaft mehr holt als Luxemburg erklärt schon die Gaußsche Normalverteilung. Und siehe da: China geht leer aus, Jamaica ist vorn und Deutschland immerhin noch auf Platz 21 – knapp vor Finnland. Aber die Finnen sind ja böse – weiß Peter Podewitz.