The Toten Crackhuren im Kofferraum, Samstag, 11. April, 21.00 Uhr, T5, Duisburg
Wir brauche einen Image-Masterplan
Eine Studie der Uni Hamburg zeigt: Keiner will ins Ruhrgebiet, alle wollen nach Berlin, Hamburg oder München. Zeit zu handeln. Wir sagen wie…
In Berlin sind sogar die Bären niedlicher. Foto: Zoo Berlin
„Wenn Sie morgen umziehen müssten – wohin würden Sie gehen?“ Dieser Frage stellte das Institut für Marketing und Medien der Universität Hamburg über 1000 Akademikern im Rahmen einer bundesweiten Studie. Die Befragten bewerteten dabei nicht nur die Attraktivität der 15 größten deutschen Städte, sondern auch, auf wie viel Gehalt sie verzichten bzw. wie viel mehr sie verlangen würden, um in eine bestimmte Stadt versetzt zu werden. Als Einflussfaktoren wurden in dieser Studie vier sogenannte Metafaktoren verwendet: Urbanität & Vielfalt, Natur & Erholung, Berufliche Chancen und Kosteneffizienz. Das Ergebnis der Studie: "Berlin und Hamburg gelten unter Akademikern als die attraktivsten Städte zum Wohnen. Über die Hälfte der Befragten würde dorthin ziehen, müssten sie sich jetzt einen neuen Wohnort suchen. Auf den Plätzen drei, vier und fünf rangieren München, Köln und Dresden. Dortmund, Essen und Duisburg dagegen liegen in der Gunst der Akademiker auf den hinteren Plätzen." Um nach Berlin zu kommen, so ein weiteres Ergebnis, würden viele sogar deutliche Gehaltseinbußen in Kauf nehmen.
Zeit für das Ruhrgebiet zu handeln. Und Möglichkeiten, die Situation im Ruhrgebiet zu verbessern gibt es genug: Um die Urbanität zu steigern und gleichzeitig seine viel gepreisene dezentrale Struktur aufrecht zu erhalten muss das Ruhrgebiet dringend in die Bereiche Shopping und Kultur investieren: Mehr Einkaufszentren und mehr Konzerthäuser können dafür sorgen, dass auch in Wanne eine großstädtisches Lebensgefühl aufkommt. Recklnghausen geht mit dem Bau der Lörhöf-Arcaden mutig voran.
Vielfalt: So viele Bürgermeister, Oberbürgermeister und Landräte auf so engem Raum hat keine andere Region der Welt. Ein Pfund, mit dem endlich gewuchert werden muss. Das Ruhrgebiet wird so interessant für Politprofis aus ganz Deutschland – bei der Ämterdichte der Region ist die Chance Bürgermeister oder Dezernent zu werden höher als im Rest der Republik. Statt wie in New York (Sorry, Dirk) frech zu behaupten "Wenn Du es hier schaffst, schaffst Du es überall" könnte man im Ruhrgebiet stolz verkünden "Hier schaffst Du es". Und dann das metropolentypische Selbstbewußtsein im Revier: Nur hier glaubt jede hektisch aus dem Boden gestampfte Arbeitersiedlung sie wäre eine unverwechselbare Stadt mit einer ganz aufregenden Geschichte. Wie wäre es mit Slogans wie: "Das Ruhrgebiet – Hier macht jeder was er will" oder "Das Ruhrgebiet – wir arbeiten dran" oder "Das Ruhrgebiet – Ihr habt Geld, wir haben Zeit"
Womit wir beim Thema Werbung wären: Das Ruhrgebiet ist toll, aber keiner weiß es. Wir brauchen mehr Videos mit bombastischer Musik – so lange bis die Menschen glauben Wagner sei in einer Zechensiedlung in Resse zur Welt gekommen. Warum den Menschen mühsam erklären dass man auch zum Studieren ins Ruhrgebiet kommen kann, Wohnungen recht preiswert sind und die Menschen nett, wenn man ihnen zeigen kann, was keine andere Metropole der Welt hat: Hochhäuser, kleiner als in Frankfurt, Opern, unwichtiger als in Bremen und Arbeitsplätze, weniger als in Rostock?
Was das Ruhrgebiet jetzt braucht ist einen Masterplan Image. Die Öffentlichkeitsarbeiter der Städte sollten sofort eine Kommission bilden und damit beginnen, bis 2015 unverbindliche Kommunikationspläne, für deren Umsetzung es kein Geld gibt, aufzustellen und betonen, wie schön es ist, mal miteinander gesprochen zu haben. Die Stadtplaner haben auf diesem Weg schon spektakuläre Erfolge erzielt. Ruhrgebiet – das wird schon…
Ruhrpilot
Das Navigationssystem für das Ruhrgebiet
Foto: Wikipedia
Kneipen: Bermudadreieck länger Baustelle…Ruhr Nachrichten
Opel: Eisenach beinahe geschlossen…Handelsblatt
Demos: Als die Ostermärsche noch hip waren…Lippische Zeitung
Ostern: Lieber Bruder Judas…Prospero
Online: BILD Dir Dein Internet…2.0
Opel II: Bedingungen für Investoren…Süddeutsche
Kunst: Künstler können anstregend sein…Hometwon Glory
Emilie Autumn
Emilie Autumn, Freitag, 10. April, 20.00 Uhr, Matrix, Bochum
Neuer Essener Imagefilm
Nach Duisburg hat auch Essen einen neuen Imagefilm – mir ist er etwas zu bombastisch geraten. Und etwas Humor wäre auch nicht schlecht gewesen. Und er sieht fast so aus wie der Duisburg-Film. Und zuletzt die Frage aller Fragen: Werden diese Filme in Serie produziert?
Es geht auch ein wenig lockerer, denn Besucher wollen vor allem eines: Spaß:
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Lemmy Kilmister Foto: Wikipedia
Devilside Festival: Lemmy kommt nach Duisburg…b2musix
Krise: Mittelstand mit guter Laune…Der Westen
Demo: Metalljugend in Bochum (Ohne Lemmy)…Ruhr Nachrichten
Typo: Heimatdesign sucht neue Schriften…Heimatdesign
Opel: Anleger glauben an GM-Insolvenz…FAZ
Arzt: Bela B. eröffnet FZW…Ruhr Nachrichten
Arbeitsamt: Die wollen das halt so, die Erwerbslosen…Prospero
Sicherheit: Wie verschlüssele ich eine Festplatte?…Bo-Alternativ
Fotos: Pixelprojekt mit neuen Bildern…Hometown Glory
Musik: YouTube Bashing Galore…2.0
Architektur: Baukunst Archiv kommt nach Zollverein…Der Westen
Zentrum: 10 Jahre Hundertmeister…Der Westen
Praxis: Best Practice Treffen im Unperfekthaus…Ruhr Digital
The Legendary Pink Dots
The Legendary Pink Dots, Donnerstag, 9. April, 20.00 Uhr, Café Steinbruch, Duisburg
Pro Ruhrgebiet sucht Mitstreiter gegen Rechts
Bei den kommenden Wahlen werden rechte Gruppen unter dem Namen "pro" antreten. Seriöse Vereine, die schon lange dieses Wort im Namen tragen, wollen sich nun absetzen.
Pro Herten, Pro Ruhrgebiet – es gibt viele ganz normale Organisationen, die das Pro im Namen haben und mit den rechten Pro-Grüppchen nichts zu tun haben. Seinen guten Namen sieht der Vereinsvorstand von pro Ruhrgebiet durch das penetrante Auftreten der rechten Initiative pro NRW und ihre lokalen Ableger zunehmend gefährdet: „Wegen der Namensähnlichkeit besteht die Gefahr, durch Unwissenheit in die rechte politische Ecke gerückt“ zu werden", zitiert eine Pressemitteilung von pro Ruhrgebiet den Geschäftsführer des Vereins, Dr. Roland Kirchhof. Pro Ruhrgebiet will dem nun offensiv entgegentreten und sucht Mitstreiter für eine Kampagne gegen pro NRW und seine lokalen Gruppen.
„Das Problem betrifft ja alle Vereine und Initiativen, die das „pro“ im Namen tragen“, schreibt Kirchhof. „Deshalb sollten wir uns zusammenschließen und gemeinsam gegen Rechts antreten. Denn Rechtsradikale sind in Wahrheit nicht „pro“ sondern „contra“: Gegen ein gedeihliches Zusammenleben, gegen die Akzeptanz von Andersgläubigen, gegen Ausländer und Zugewanderte.“
Initiativen und Vereine, die sich gemeinsam mit dem Verein pro Ruhrgebiet gegen Rechts positionieren wollen, bittet der Verein sich zu melden (E-Mail: in**@***********et.de oder auf der Homepage unter www.proruhrgebiet.de.) Baldmöglichst soll ein Treffen stattfinden, um gemeinsame Aktionen zu planen.
Zu diesem Thema:
Der Unfug vom Outplacement Berater
In der FTD erschien gestern ein Artikel in dem die Vorteile von Outplacement Beratern präsentiert werden. Die Rauswurf-Berater sollen Arbeitnehmern im Falle der Kündigung helfen und dem Arbeitgeber die Kündigung erleichtern. Zu Wort kam Heike Cohausz von Rundstedt HR Partners. Ausgerechnet von Rundstedt…
Es ist gut sechs Jahre her. Ich arbeitete damals für eine Agentur im Ruhrgebiet und mein wichtigster Kunde war ein kleines Tochterunternehmen eines großen Konzerns: Knapp 300 Mitarbeiter. Ein Industriebetrieb. Ich machte damals die Betriebszeitung für das Unternehmen, in der Redaktion saßen Arbeitnehmer, ein Betriebsrat und Vertreter der Personalabteilung. Der Job war OK: Selbst Probleme der Mitarbeiter konnten thematisiert werden, ich habe Leute anonym interviewt, nie wurde ich gefragt wird mir was gesagt hat. Und dann musste Personal abgebaut werden. Der Betriebsrat stimmte zu, das eine Outplacement Beratung engagiert wird um den Mitarbeitern zu helfen – und man ließ sich die Sache was kosten: Man holte von Rundstedt.
Die hatten nun verschiedenen Aufgaben übernommen: Sie betreuten die Mitarbeiter direkt nachdem ihnen von der Personalabteilung die Kündigung mitgeteilt wurde (Die meisten haben das überhaupt nicht verstanden. Es war, wie gesagt das Tochterunternehmen, eines wirklich großen Konzerns – dass sie ihren Job verlieren würden ohne daran Schuld zu sein war für sie einfach nur schrecklich)
Aber OK – die Berater von von Rundstedt machten ihren Job und versuchten eine Perspektive für die Leute herauszuarbeiten: Was denn die Hobbys wären, ob man daraus nicht einen neuen Beruf entwickeln könnte. Die meisten, Industriearbeiter über 40, haben die Frage noch nicht einmal verstanden. Hobbys waren die Familie, Fußball und vielleicht der Garten – Gärtner werden wollten sie deshalb noch lange nicht.
Und natürlich half von Rundstedt auch, nachdem das Ding mit den neuen Perspektiven in ganz neuen Berufen nichts wurde, bei der Stellensuche. Ab und an bekamen die noch immer unter Schock stehenden Gekündigten Zettel mit Ausdrucken von der Arbeitsamtsseite drauf in die Hand gedrückt. Noch ein paar Stunden Gespräch, ein kleines Bewerbungstraining – das war es dann.
Später, als alles vorbei war, habe ich mich über das Thema Outplacementberatung noch einmal mit dem Betriebsrat und einer Frau aus der Personalabteilung unterhalten. Pragmatische Leute, die wussten dass die Jobs nicht zu halten waren und einfach nur wollten, dass man den Betroffenen den Weg erleichtert und ihnen bei der Jobsuche hilft.
Sie waren sich beide einig das jeder Cent für von Rundstedt rausgeworfenes Geld war, das man besser den Mitarbeitern auf die Abfindung gepackt hätte.
FTD: "Outplacement wird für immer mehr Arbeitnehmer zur strategischen Karrierebegleitung", sagt Cohausz. OK, in dem Artikel geht es um Akademiker und nicht um angelernte aus der Produktion. Das aber ein gestandener Ingenieur über 50 eine Gespräch mit einem von Rundstedt Berater anders bewertet als die Männer und Frauen aus dem Betrieb, den ich damals kennen gelernt habe, wage ich zu bezweifeln. Hätten die Berater von von Rundstedt eine Ahnung davon wie man Karriere macht – sie hätten nicht so einen Job.
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Opel: Pensionslasten erschweren den Verkauf…FTD
Opel II: Strukturwandel 3.0…Gelsenkirchen Blog
Rechte: Demo gegen Naziladen in Essen…Der Westen
Medien: Es gibt nichts Neues unter der Sonne…Prospero
Arbeitsamt: Armut und Demut…Kueperpunk
Demo: Ostermarsch endet in Dortmund…Ruhr Nachrichten
YouTube: Top Ten gehen noch…2.0
YouTube II: Ruhr Digital mit eigenem Kanal…Ruhr Digital
Kultur: Oper versemmelt…Der Westen