Die Kommunalwahl hat an den Machtverhältnissen im Ruhrgebiet nur wenig geändert. Die große Mehrheit setzt auf Kontinuität in den Rathäusern. Von den Unzufriedenen profitierte vor allem der rechte Rand.
Die Leistungsbilanz der Oberbürgermeister und der regierenden Koalitionen im Ruhrgebiet ist verheerend: Die Arbeitslosigkeit liegt weit über dem Bundesdurchschnitt, vielen Menschen verlassen das Revier, der Verfall der Städte ist längst nicht mehr zu übersehen. Das Ruhrgebiet wird immer mehr zu einer abgehängten Region und nirgendwo ist auch nur eine Idee zu erkennen, wie dieser Prozess aufgehalten werden soll.
Die meisten Menschen im Ruhrgebiet scheint das nicht zu stören: Fast überall konnten sich die amtierenden Oberbürgermeister durchsetzen. Entweder sie siegten, wie Frank Baranowski (SPD) schon im ersten Wahlgang mit über 50 Prozent der Stimmen oder aber sie können wie der Dortmunder Ulrich Sierau (SPD) entspannt und mit großem Vorsprung in die Stichwahl gehen.
Auch in den Räten hat sich meistens wenig verändert: Die SPD blieb stabil, ebenso ihr wichtigster Kooperationspartner, die Grünen. Die CDU bleibt weiterhin eine Minderheiten-Partei, die FDP wurde marginalisiert.