Update: Tauss und die Reaktionen

Gestern habe ich das milde Urteil gegen Jörg Tauss angegriffen. Weil der Kinderschänderbildchensammler nur eine Strafe auf Bewährung bekommen hat. Seither toben sich in den Kommentaren die Tauss-Verteidiger aus. Das Gericht wird angegriffen, weil es Tauss nachgewiesen hat, dass dieser die ekeligen Bilder gesammelt hat. Ich werde angegriffen, weil ich meiner Meinung klare Worte gegeben habe. Gut. So soll es sein. Wer austeilt, muss auch einstecken.

Aber es gibt fünf Punkte, die mich jetzt immer noch extrem ärgern.

1) Während die Piraten endlich politische Verantwortung zeigen und dem Vergewaltigungsbildermann Tauss nahe legen, die Partei zu verlassen, um noch mehr politischen Schaden von den Piraten abzuwenden, kämpfen hier etliche Kommentatoren die letzte Schlacht um den hoffentlich bald Ex-Piraten Tauss. Akzeptiert endlich, dass der schon Ex-SPD-Politiker Tauss Unrecht getan hat. Er hat verloren. Tauss hat Bilder von ekeligen, kriminellen Verbrechen gesammelt. Das ist nicht zu entschuldigen – wie das Gericht befunden und geurteilt hat. Ihr mögt Tauss als Mensch leiden – seine Tat ist trotzdem verwerflich.

2) Natürlich kann ich hier bei den Baronen meine persönliche Meinung sagen. Und ein ekeliges Verbrechen verdient in meinen Augen klare, deutliche Worte und kein schwurbeliges Drumherum, wie dieses abstoßende verniedlichende „KIPO“, dass der Verteidiger von Tauss im Prozess benutzte. Wer meint, das Tauss-Verbrechen müsse mit einem netten einerseits-andererseits Kommentar abgehandelt werden, der irrt. Es geht bei der Tauss-Sammlung um die Bilder von einigen der miesesten Straftaten, die ich mir denken kann. Wer sich sowas runterzieht, ist selbst ein Verbrecher. Und wir reden hier nicht von Polizisten und Staatsanwälten, die sich den Dreck ansehen müssen, um die Täter zu überführen.

Update

Widerruf – Korrektur

Hier stand eine Passage in der wir behaupteten, Tauss habe am Anfang so getan, als ob ihm das bei ihm gefundene Handy nicht gehört habe. Wir haben uns dabei an einer fehlerhaften Darstellung von Spiegel-Online orientiert. Nach Gesprächen mit der zuständigen Staatsanwaltschaft müssen wir einräumen, dass Tauss nie bestritten hat, das ihm das Handy mit den Kinderpornographischen Darstellungen gehört. Für diesen Fehler entschuldigen wir uns.  Stefan Schröder, Stefan Laurin

3) Ich bin mir sicher, selbst wenn bei uns in den Kommentaren etliche Leute verschwörungstheoretisch das Gericht anzweifeln, vertrauen die meisten Menschen dem Urteil. Das Bild in unseren Kommentaren verzerrt die Wirklichkeit. Blindwütig wird gegen die klaren Worte gehetzt.

4) Mich erbarmt es, wenn sich die Kommentatoren mehr damit beschäftigen, Tauss reinzuwaschen, als an die Kinder zu denken, die von dreckigen Verbrechern vergewaltigt wurden, damit Leute wie Tauss die Bilder kaufen konnten. Leute wie Tauss bilden den Markt, den die Vergewaltiger nutzen, um mit ihren Verbrechen Geld zu machen.

5) Ich habe einen Fehler gemacht, als ich schrieb, das Gericht habe geurteilt, Tauss habe sich den Dreck zu seinem sexuellen Spaß besorgt. Diesen Fehler habe ich transparent korrigiert – auch wenn ich Tauss kein Wort glaube. Aber egal. Aus der Korrektur eines Fehlers, eine wilde Verschwörungsarie zu starten, wie es einige Tauss-Verteidiger in den Kommentaren taten, finde ich behämmert. Auch hier das starkes Wort, weil die Vorwürfe in meinen Augen völlig absurd sind.

Und Ende.

Aufgrund der aktuellen juristischen Auseinandersetzung mit Jörg Tauss haben wir die Kommentarfunktion ausser Kraft gesetzt.

Tauss, der Kinderschändergucker der Piraten, ist verurteilt – zu recht

Das Urteil ist milde. Wie so oft. Der Kinderschändungen sammelnde Piratenpolitiker Jörg Tauss, dieser Ex-SPD-Fachmann für das Internet, ist nur zu 15 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. In den Knast muss der Pirat wegen seiner Vergewaltigungsbildersammlung nicht. Schade. Ich hätte es ihm gegönnt.

Es ist nun gerichtsfest nachgewiesen, dass sich Tauss Bilder von Kindervergewaltigungen besorgt hat.

(Das Gericht hat nicht festgestellt, dass sich der Angeklagte die fiesen Missbrauchsdokumente aufgrund seines „sexuellen Interesses“ besorgt hat. Das war bei der Urteilsfindung unerheblich, sagt das Gericht. Deswegen habe ich die ursprüngliche Passage hier oben geändert, auch wenn ich Tauss nicht ein Wort glaube. Danke an teacup Kommentar #2 für den Hinweis.)

Damit ist gleichzeitig Tauss‘ Schutzbehauptung als solche entlarvt, er habe nur aus dienstlichen Gründen die Vergewaltigungen gesammelt. Nein, dem war nicht so. Tauss hat sich in seinem Lügengeflecht verfangen. Mit dem Urteil ist die Sache aber nun geregelt. Es gibt keine Unschuldsvermutung mehr, sondern nur noch eine Schuldgewissheit.

Wie gehen nun die Piraten damit um, mit dem Vergewaltigungsbildchensammler in ihren Reihen. Können sie es sich politisch leisten, mit einem Mann zusammen für die Freiheit im Netz zu streiten, der diese Freiheit missbraucht hat für ein ekeliges Verbrechen? Ich denke nein. Sie können es nicht.

Die Piraten müssen jetzt endlich den Schlussstrich ziehen, den sie nicht zu ziehen wagten, als der Überläufer Tauss sich anbot als erster Abgeordneter der Piratenpartei im Bundestag.

Tauss muss weg.

Aufgrund der aktuellen juristischen Auseinandersetzung mit Jörg Tauss haben wir die Kommentarfunktion ausser Kraft gesetzt.

Schachtzeichen: Nur drei Fälle von Vandalismus

Wenn mich was erstaunt bei den Schachtzeichen der Kulturhauptstadt 2010, dann dass es bis jetzt nur drei Fälle von Vandalismus bei den 300 gelben Luftballonen über dem Pott gab.

Immer wenn ich mit irgendwem über die Nummer geredet hab, hieß es, da knalle das halbe Revier mit seinen Luft- und Kleinkalibergewehren drauf. Mal sehen, wie es heute Nacht läuft, wenn die Ziele besser illuminiert sind.

Ich tippe auf weitere drei Abschüsse. 🙂

Wo sind die fucking Schachtzeichen? Überall!

Heute sind sie aufgestiegen, dieSchachtzeichen der Kulturhauptstadt. Diese Symbole der untergegangenen Zechen, wie sie Fritz Pleitgen und Konsorten priesen.

Und sie haben Recht behalten: Im zentralen Ruhrgebiet und im Kreis Recklinghausen waren viele der gelben Ballons zu sehen. Es war ein schöner Anblick und er verzauberte die Menschen. Überall? Nein, nicht überall.

Wie immer in Bottrop wurde dabei auch geschummelt. Einer hing über dem noch aktiven Bergwerk Prosper und wurde von E.on zumindest unterstützt, wie mir heute zwei E.on Leute erzählt haben, die den Ballon hochgepustet haben. Aber egal, diese Helliumhüllen als Symbole des Strukturwandels, diese leichten Lüfte über dem Ruhrgebiet, sollten zeigen, was erreicht wurde, seit Montan und Erze nicht mehr so sexy sind. Nun, hier ist mein Panorama-Such-Foto der Schachtzeichen. Ehrlich gesagt, ich sehe nix. Ich habe über das gesamte Revier fotografiert. Von der Stelle aus kann man von Bottrop über Essen bis Herne, Gelsenkirchen und Gladbeck schauen. Mit ganz viel Übung sieht man zwei Schachtzeichen – so wie mit bloßem Auge. Um zu zeigen wo, habe ich sie extra in dem unteren zweiten Foto markiert.

Viel Spaß bei finden. Für ein großes Bild bitte auf das kleine klicken.

Irgendwie irre, wenn man sich denkt, dass dieser Luftballon-Scherz das größte Ding der Kulturhauptstadt ist. Aber irgendwie auch bezeichnend. Viel leichte Luft, viel Bohai, und wenig zu sehen. Zumindest in Bottrop.

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