Geraune für die Dummen

Modell des Al Bayt Stadions, der letzten Station der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2022 Foto: SUAXINGPWOO Kaliu Lizenz: CC BY-SA 4.0

Was für ein Aufstand, weil die Fußballnationalmannschaft bei der WM ausgeschieden ist. Wie kommt man eigentlich darauf, dass sie immer in die Play Offs kommen muss? Ist das die Arroganz gegenüber den Gegnern? Japan ist mehrfacher Asienmeister und hat sich schließlich genauso wie Deutschland qualifiziert. Oder ist es deutsche Hybris ob der eigenen Größe? Immerhin hat die Mannschaft an dieser Weltmeisterschaft teilgenommen, was nicht

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Klimaschwurbler

Die Letzte Generation in Aktion Foto: Letzte Generation Lizenz: Nicht benannt.


Ich hatte vor knapp zwei Jahren bei den Ruhrbaronen einen Artikel über die Querdenker veröffentlicht, mit dem Titel:„Aberglauben ist heute präsenter denn je“. Dabei ging es mir um die Wiederkehr mittelalterlichen Denkens in Bezug auf die Pandemie. Ich versuchte aufzuzeigen, dass diese Bewegung zwar neu war, aber vieles schon in der Vergangenheit angelegt wurde.

Dabei meinte ich nicht nur das abergläubische Mittelalter, mit seinen apokalyptischen Vorstellungen und seiner Besessenheit von der Hölle, sondern auch die grünen Bürgerinitiativen der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts, die gegen alle damals neuen technischen und wissenschaftlichen Entwicklungen waren: Atomkraft, Atomraketen, Computer, Stromtrassen, „Chemie“, Gentechnik,„Schulmedizin“, Impfen, Mikrowellen und letztlich gegen die Industrie und Moderne als solche, ohne sachlich begründen zu können warum. „Bauchgefühle“ hatten Hochkonjunktur.

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Verkehrswende: „Dorf mit Straßenbahn“

Bremer Stadtmusikanten Foto (Ausschnitt): Jürgen Howaldt Lizenz: CC BY-SA 4.0


Die Verkehrswende ist das große Ziel vieler Politiker der verschiedensten Parteien. In Bremen kann man sich eine ihrer skurrilen Varianten anschauen.  

Es gibt jetzt in Bremen drei Radfahrwege nebeneinander. Das ist wirklich wahr! Es gibt an der Altstadtgrenze „Am Wall“ einmal oben einen alten schönen Radweg unter Bäumen und dann gibt es unten parallel einen wunderschönen Radweg durch die Parkanlagen. Dank der Grünen haben wir jetzt „Am Wall“ aber noch einen dazu bekommen. Der befindet sich direkt neben dem alten oben. Dafür hat die Verkehrssenatorin der Grünen den Autos eine Gegenspur weg genommen. Der Radweg ist allerdings häßlich und vollkommen unnütz. Deswegen fährt dort auch so gut wie niemand.

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Die Deutschen und ihre Indianer

Geronimo (Goyathlay) Foto (Ausschnitt): Ben Wittick – U.S. National Archives and Records Administration Lizenz: Gemeinfrei


„We Talk, you Listen“ ist ein eindrucksvolles Buch über beeindruckende Initiativen der Ureinwohner Nordamerikas, in dem es um ihre Bürgerechte geht. Erworben hatte ich das mein heutiges Denken bestimmende Buch in den 90er Jahren im „National Museum of the American Indian“ auf Manhattan/New York. Ich war schwer von dem von Indigenen geleiteten Museum angetan. So gab es eine Replik des Tomahawks von Chief Sitting Bull zu bewundern, das man in die Hand nehmen konnte, um zu erleben wie sich eine Streitaxt der Sioux anfühlt. Schon als Kind hatte ich ein Tomahawk von meinem Vater erhalten. Ein „Indianer“ verkaufte es zusammen mit anderen indianischen Spielsachen in einem von uns besuchten Kaufhaus und überreichte es mir würdevoll und mit großer Ernsthaftigkeit. Ich fühlte mich mit dieser Geste den Indianern damals zugehörig und liebte das Kriegsbeil. Jetzt aber hielt ich tatsächlich ein echtes in der Hand!

Das Museum heißt immer noch Nationalmuseum der amerikanischen Indianer. Einer der wichtigsten Organisationen der indigenen Völker der USA heißt American Indian Movement, die vor allem in den 70ern mit militanten Aktionen auf sich aufmerksam machten. Ich saß damals fasziniert als 9jähriger vor dem Fernseher, als sie 1972 die indianische Gedenkstätte Wounded Knee besetzten und dabei Waffen trugen. Winnetou schien es wirklich zu geben. Die Lakota hatten damals wohl eher Sitting Bull im Sinn.

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Deutsche Energiewende

Ging Ende 2021 vom Netz: Kernkraftwerk Brokdorf Foto: Alois Staudacher Lizenz: CC BY-SA 3.0


Es ist schon erstaunlich über wie wenig Wissen die Gegner der fast CO2freien Atomkraftwerke und Freunde der Erneuerbaren verfügen, weder von ihrem Feind, noch von ihrem Fetisch. Über beide Energiegewinnungstechnologien entwickeln sie die wildesten Theorien von zum Beispiel Millionen Jahre langer Strahlung des Atommülls, über den irgendwann ein ahnungsloser Mensch stolpert und sich verstrahlt. Oder, dass das Stromnetz eine Art von Speicher sei. Dass die Atomkraftbefürworter die Welt zerstörten, dabei geht es grade ums Gegenteil. Die Erde eben nicht durch die Nutzung CO2 produzierender Energieträger zu erwärmen und, dass die Menschen mit ausreichend Energie versorgt werden, denn ohne Energie gibt es keine menschliche Zivilisation.

Ihnen ist nicht im geringsten klar, dass eine moderne Industriegesellschaft und Zivilisation auf günstige und allseits verfügbare Energie angewiesen ist. Dass so ein komplexes Stromnetz, wie das Deutsche, sich nur minimalste Schwankungen erlauben kann. Trotzdem glauben sie die Rotoren und Photovoltaikanlagen, die mal viel und dann wieder, je nach Jahreszeit und Wetter, zu wenig Strom produzieren, ausreichen würden, um eine Industrienation wie Deutschland mit benötigter, konstanter Energie versorgen zu können. Sie empören sich, dass Rotoren abgeschaltet werden, statt zu begreifen, dass mit so einer Wirtschaftsweise zeitweise zu viel Strom

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Deutscher Frieden, damals wie heute

Die Internationale Gruppe der Kolonne Durruti bei der Beerdigung Duruttis am 23. November 1936 in Barcelona Foto: Unbekannt Lizenz: Gemeinfrei

„Lieber aufrecht sterben, als auf Knien leben.“ Albert Camus

Ich konnte ja noch nie was mit diesen „Peaceniks“ anfangen, so nannten wir die Friedensbewegten Ende der 70er, Anfang der Achtziger. Damals war ich fasziniert von den Freiheitskämpfen der Südamerikaner und wir unterstützten die guatemaltekische Guerilla mit Geld für den Kauf von Waffen, damit sie die faschistischen Verhältnisse dort umwarfen. Heute ist dieses Land, eingedenk aller Schwierigkeiten, eine Demokratie. Damals halfen wir auch einer jungen, schwangeren Guerillakämpferin aus Guatemala, die von sogenannten Todeskommandos bedroht nach Bremen flüchten musste. Sie

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Tradition schießt keine Tore

Das neue Buch von Marco Bode und Dietrich Schulze-Marmeling ist so spannend wie ein wichtiges und lange Zeit unentschiedenes Bundesligaspiel.
Das Lesen dauert zwar etwas länger als 90 Minuten, aber das merkt man gar nicht. Ich habe es jedenfalls in kürzester Zeit verschlungen, ohne mich auch nur eine Sekunde zu langweilen. Natürlich geht es in dem Buch um den SV Werder Bremen, den ich seit meinen Kindheitstagen begleite, aber ich denke auch jeder andere Fußballinteressierte wird gefallen an ihm finden, denn es geht nicht nur um Werder, sondern auch um die Bundesliga und viele andere Vereine, nicht nur in Deutschland. Und selbst die, die mit Fußball oder Sport nicht soviel anfangen können, werden viele interessante Aspekte in dem Buch finden, die ihren Arbeitsplatz oder sogar ihr Leben betreffen, so begegnen wir Einstein, Bob Dylan, John Lennon oder Marc Twain. Alle mal ist es ein Buch für Manager oder CEOs kleiner wie großer Unternehmen.

Quintessenz des Buches ist die Analyse, also wissenschaftliches Denken in einem Fußballverein einzuführen. Anders als viele andere Fußballbücher mit ähnlichen Themen, steht die Vernunft im Mittelpunkt und nicht der Effekt. Ganzheitliche und systematische Betrachtungen anstelle von Eklektizismus, meist in Form von Anekdoten vorgebracht, die nicht wirklich hilfreich sind. Wie also schaffe ich heutzutage einen sogenannten Traditionsverein wie Werder durch schwere Gewässer zu führen? Die Autoren antworten mit Sachlichkeit und nüchternen Realismus. Etwas was dem Unterhaltungsgeschäft Fußball
quasi diametral entgegen gesetzt ist. Das auf Emotionen setzt, wie kaum ein anderes und deswegen bei den Anhängern, den Medien und den Sponsoren aus publizitätsabhängigen Unternehmen so gut ankommt. Witziger Weise sprechen die beiden Autoren diesen Widerspruch nicht direkt aus. Aber, und das wird in dem Buch deutlich, unterscheiden die Beiden in Innen- und Außenpolitik eines Vereins. Nach innen hin so vernünftig wie möglich, um sachgemäße Entscheidungen treffen zu können, nach außen so affektiv wie nötig, um den emotionalen Bedürfnissen der Fans gerecht zu werden.

Was die Fans betrifft, sind die Beiden meines Erachtens nicht ganz eindeutig. Mal werden sie gelobt, mal kritisiert, am Ende sind es aber die Anhänger, die einen Proficlub ausmachen. Ohne sie wäre Werder irgendein Sportverein an der Weser. Aber natürlich gehen auch mir all diese Kleingeister auf die Nerven, die immer weg, raus und ein Opfer fordern, wenn es mal nicht so gut läuft. Davon gibt es in Bremen meines Erachtens zu viele. Besonders im Internet unter den Sportseiten der Lokalpresse oder in den Fanclubseiten auf Facebook treiben diese ihr vereinsschädigendes Unwesen, glauben allerdings mit diesem Gebaren auch noch hilfreich zu sein. Zum gefährlichen Problem wurde das Ganze, als Altvordere anfingen in den Chor einzustimmen und verlangten, dass Werder quasi wieder der alte, große Verein werden solle. Ein Ballast, den jeder Traditionsverein mit sichherumschleppt, so die beiden Autoren, denn ein Zurück wird es für Werder nicht mehr geben, nur ein nach vorne und zwar ein realistisches, den Umständen angepasstes und nicht von Wunschvorstellungen getrieben: Werder könne wieder zu alter Glorie vergangener Zeiten gelangen, ohne darauf zu achten wie es heute in der Bundesliga zugeht und wie es um die wirtschaftliche Situation des Clubs steht. Darin sehen die Beiden das eigentliche Problem für Vereine wie Werder, sie müssen eine Balance schaffen zwischen den wirtschaftlichen Gegebenheiten und dem sportlichen Erfolg und das bedeutet womöglich besonders erfolgreiche Spieler verkaufen zu müssen, was wiederum dazu führt, dass von den Fans erwartete sportliche Ziele eben nicht erreicht werden können und diese enttäuscht reagieren. Ein insolventer Verein allerdings, wäre das Ende von jeglichen sportlichen Erfolg.

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Olaf Scholz und die Ukraine: „Ich hatte einen ganz schrecklichen Traum“

Olaf Scholz (SPD), Foto: Roland W. Waniek

Ich hatte hatte einen ganz schrecklichen Traum: Die SPD wird in den nächsten Tagen die Länder der EU und die USA überzeugen, dass ein Waffenstillstand und Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland jetzt notwendig sind, auch wenn die Ukraine grade einige Geländegewinne verzeichne, denn Mariupol dürfe sich nicht wiederholen. Darüber habe Scholz vor einigen Tagen unter Geheimhaltung mit Putin gesprochen. Scholz Reise nach Afrika hätte dazu passend das Ziel gehabt, die THW-Rolle und Friedensmission der Bundeswehr zu verdeutlichen.

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Werder Bremen im Nationalsozialismus: Lebensgeschichten jüdischer Vereinsmitglieder

Das Weserstadion in Bremen | Foto: Peter Hesse

Vor zwei Jahren habe ich hier in den Ruhrbaronen über den Werder Präsidenten Alfred Ries geschrieben. Der Titel lautete: „Eine nicht abgeschlossene Geschichte über deutschen Neid und Antisemitismus.“ Nun darf ich mit Freude verkünden, dass seine Geschichte quasi abgeschlossen ist.

Wie in dem Artikel angekündigt, ist endlich ein Buch erschienen, dass nun sein Leben und Wirken umfassend darstellt. Das schöne daran, den Autoren ist es gelungen, die bis heute andauernden Vorwürfe, dass Ries mit den Nazis kollaboriert hätte, zu widerlegen und zu zeigen, dass es eine zweite und sogar dritte Verfolgung von Juden nach Auschwitz gegeben hat.

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Linke Stammtischdiskussionen: Erinnerungsfetzen aus einer vergessenen Welt

Demonstranten verbrennen die Flagge der USA vor einem US-Militärstützpunkt in Deutschland, Dezember 1982 Foto: MSGT DON SUTHERLAND Lizenz: Gemeinfrei

Nichts passt mehr so richtig zusammen. Einige sind verwirrt. Linkes ist auf einmal konservativ und umgekehrt. Vieles könnte sich aus der Ideengeschichte der Linken erklären. Mitte 70 bis Ende 80 sah für viele Linke die Welt ungefähr so aus wie unten dargestellt. Wem das heute in anderen Kontexten bekannt vorkommt, der täuscht sich nicht. Und in manchem linken Milieu leben die Gedanken weiter, als wenn sich nichts nichts geändert hätte.

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