Ruhrpott Rodeo 2017 in Hünxe bei Bottrop

Nur 9km entfernt vom Mittelpunkt der Welt (aka Dinslaken) befindet sich das 14.000- Einwohner-Städtchen Hünxe. Dort findet vom 21. bis 23.07.2017 das Ruhrpott Rodeo statt und danach wahrscheinlich wieder für eine lange Zeit… nichts.

Wer aber bereit ist, in die nordrhein-westfälische Einöde bei Bottrop zu reisen, wird beim Haldern Pop des Punk mit einem wunderbaren Line-up belohnt:

Bad Religion, Slime, Fehlfarben, Die Kassierer, Rummelsnuff, Lokalmatadore, Ignite, The Addicts, Cock Sparrer… UND VIELE MEHR
Da dürfte so ziemlich für jeden Geschmack was dabei sein. Außer für Nazis.

Mit 97,65 Euro inklusive Camping für alle 3 Tage ist das Festival außerdem angenehm preiswert, Tageskarten mit und ohne Camping sind ebenfalls zu moderaten Preisen erhältlich.

Im Jahr 2016 hatten die Leute (oder schreibt man besser Loite?) jedenfalls viel Spaß:

Bochum Total 2012: Nachlese mit Tommy Finke

Ein schöner Button, den ich bei "Techtel und Mechtel" gekauft habe. Eulen sind hip, and so am I.

Als Bochumer kommt man um Bochum Total natürlich nicht herum. Die Innenstadt verwandelt sich in eine durchaus angenehme Mischung aus Musikbegeisterung & Junggesellenabschied mit Pfandsammlern und Schaulustigen all over the place. Auch bei der siebenundzwanzigsten Ausgabe von Bochum Total sieht das nicht anders aus.

In meiner Funktion als Musiker habe ich hier schon gefühlte 10 Mal gespielt (in der Realität waren es wohl eher 3 oder 4 Mal), so oder so fühle ich mich hier zuhause. Der Blick ins Programmheft von Veranstalter Cooltour verrät mir nicht nur die Bands und Spielzeiten, sondern auch, dass diesmal ein konsequentes Glasflaschenverbot herrscht. Ich selbst gehe zwar nie Barfuß zu Bochum Total, aber man hört die wildesten Geschichten von den Sanitätern. Um den Einzelhandel in der Innenstadt, der nun keine Glasflaschen mehr verkaufen darf, braucht man sich aber zum Glück keine Sorgen zu machen. Der hat die Zeichen der Zeit erkannt und verkauft hochprozentiges in Plastikflaschen. Nastrowje, lieber Rewe, nastrowje.

Donnerstag, 05.07.2012: Bochum Total fällt für mich aus. Ich spiele ein Konzert in Essen. Max Prosa hätte ich mir zwar gerne angesehen, aber mit Neuser gemeinsam im Horizont der Weststadthalle war es, glaube ich, auch nicht ganz verkehrt. Ansonsten scheint der Donnerstag bei Bochum Total der Tag der 90er Jahre Crossover Bands zu sein: Mit  4Lyn und Uncle Ho hätte ich nicht mehr auf irgendeiner Bühne gerechnet. Ich bin auch kein großer Crossover Fan, von 4Lyn gibt es nur ein Lied, das ich mag und die aktuelle Single ist es nicht. Die klingt nämlich so:

Freitag, 06.07.2012: Der Freitag beginnt damit, dass ich Artig verpasse. 17 Uhr hätte man schaffen können. Naja. Werde ich also erst demnächst erfahren, wie die Band sich so entwickelt hat in der letzten Zeit. Dafür bin ich pünktlich um 17:45 an der Wortschatzbühne um mir den Auftritt von Ben Redelings anzugucken. Der ist gerade mit seinem neuen Programm „50 Jahre Bundesliga“ unterwegs, und das kommt gut an bei den Zuhörern.

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Talent Borrows, Genius Steals – Zwischen Hommage und geldgeiler Klang-Kopie

(Für den unverfälschten Genuss dieses Beitrags, installieren Sie im Firefox Browser bitte ProxTube und scheißen Sie damit auf die Sperre bei YouTube, danke!)

Früher hatte ich mal einen Blog, der hieß „Talent Borrows, Genius Steals“. Für sowas habe ich natürlich im Moment kaum noch Zeit, aber gestern saß ich mit Simon Frontzek und Simon Den Hartog im Studio von Olaf Opal (Keine Angst, es wurde nichts von mir aufgenommen.) und musste an ein paar meiner Blogeinträge denken. Außerdem haben sich Wir sind Helden gestern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aufgelöst (reden Bands nicht immer von Pausen?) und die waren auch mal Teil des Blogs. Die Helden mochte ich immer schon, musikalisch, textlich und – natürlich – wegen Ihres grandiosen Umgangs mit den Medien. Im Studio waren Wir sind Helden bei ihrer ersten Platte besonders stark auf die Hilfe eines Produzenten angewiesen, war ja schließlich das erste Album, da will man ja auch nichts falsch machen. Manchmal sitzt man bei solchen Produktionen im Studio rum und weiß nicht weiter, irgendwer kommt dann um die Ecke gesprungen und ruft „Hey! Ich finde Lied XYZ von Band ABC super, vielleicht sollten wir uns daran ein bißchen orientieren?“. Voilá Inspiration, um Judith Holofernes mal zu zitieren.

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Esoterik, Verschwörungstheorien und, natürlich, Nazis: Die Mondverschwörung (Filmtipp)

Ach, das Internet. Zwischen dem ganzen digitalen Grundrauschen aus Meinungen, Werbung und Pornographie stolpert man dann doch häufig über außergewöhnliche Dinge. Als ich neulich wiedermal eine Folge Hoaxilla hörte, wurde ein Film von Thomas Frickel namens „Die Mondverschwörung“ erwähnt, und das, was es zu hören gab, klang ziemlich interessant, hier der Trailer:

Dennis R. D. Mascarenas ist TV-Jounalist und arbeitet für DDC-TV, ein deutschsprachiges Programm in den USA. In „Die Mondverschwörung“ begibt er sich auf eine journalistische Reise durch ein Deutschland, das viele von uns bisher so wohl noch nicht kennenlernen durften. Oder mussten. Die naiv-kindliche Art und Weise, auf die Mascarenas seine Fragen stellt, entlockt den Interviewpartnern ausschweifende Erklärungen ihrer Theorien, mit denen sie sich dann selbst bloßstellen dürfen. Erschreckend und überraschend ist, wie nah esoterische Fantasien inzwischen an demokratiefeindliche Ideen heranrücken, a la Nazis From Atlantis Going To The Moon.

Leider läuft der Film zur Zeit nur in ausgewählten Programmkinos, demnächst erscheint aber, wenn denn genug Leute Crowdfounden, eine DVD. So lange kann man sich aber schonmal mit den kurzen Clips bei YouTube einen

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Logikfreie Werbung I

Die Zur Brüggen Wohnzentrum GmbH macht einen neuen Laden in Herne auf. Das nimmt man zum Anlass, mir eine persönliche Einladung zu schicken:

Ähem. Nun denn, auf zum nerdigen Konzern-Bashing:

Sehr geehrte Damen und Herren Zurbrüggen Wohnzentrum GmbH,

hiermit schreibe ich Ihnen in meiner Funktion als Journalist für das Portal www.ruhrbarone.de

Ich danke Ihnen für einen philosophischen Moment in meinem Leben.
So hatte ich heute Ihre Werbung im Briefkasten, was ja an sich erstmal gar nicht schlimm ist. Schon seit Monaten versäume ich, den beliebten „Bitte keine Werbung einwerfen“

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WDR 5: Paulchen Panther Melodie vor Nazi-Bericht

Gestern Abend lief in Scala, der Kultursendung auf WDR 5, ein Bericht über Rechtsextremismus und persönliche Geschichten dazu. Wiedermal ein guter Beitrag auf meinem Lieblingssender. Leider war die Musikauswahl direkt davor etwas unpassend.

Denn direkt vor dem Beitrag, der sich in der Einleitung auch mit der Zwickauer Zelle beschäftigte, lief eine Variation der Paulchen Panther Musik. An sich keine große Sache auf WDR5, wo ja ständig Big Band und Jazz Klänge die Wortbeiträge einleiten. In diesem Fall war die Musikauswahl aus meiner Sicht jedoch mehr als geschmacklos, wenn man an den Zusammenhang denkt. Ein Zufall? So gut wie ausgeschlossen. Ein Computer könnte aus tausenden von Stücken wählen. Ein Handeinsatz eines Musikredakteurs? Vermutlich. Und voll danebengegriffen.

Ich habe gerade eine Anfrage an WDR5 gestellt, um zu klären, wie man das Ganze dort sieht. Ich hoffe noch im Laufe des Tages auf eine Antwort.

Update 08.12.2011 – Inzwischen habe ich eine Antwort von WDR 5 bekommen. Sie stammt von der zuständigen Teamleiterin für aktuelle Kultur bei WDR 5.

Sehr geehrter Herr Finke,
es handelt sich tatsächlich um Zufall, da gibt es keinerlei Zusammenhang, und zwischen dem Gespräch zum Rechtsradikalismus und der Musik lief auch noch etwas anderes. Wenn Sie das Scala Programm in dieser Woche verfolgen, sollte Ihnen klar sein, wie die Haltung der Redaktion zum Thema Rechtsradikalismus ist und ich bitte Sie, diese kleine Planungsunbedachtsamkeit nicht überzubewerten. Wir versuchen durch Gespräche und Themensetzungen das Thema Rechtsradikalismus in Deutschland kontinuierlich und hintergründig zu behandeln im Kulturmagazin Scala/WDR5. (…)
Ich denke, das kann man so stehen lassen. Und mit „man“ meine ich „ich“.

New Age: Power Balance ohne Power

Die Firma Power Balance machte in den letzten Jahren mit aus wissenschaftlicher Sicht irrealen Produktbehauptungen sehr reale Profite. Nun ist die Firma bankrott.

Zur Produktlinie gehörten nicht nur die allseits berühmten berüchtigten Power Balance Armbänder, sondern auch Power Balance „Hologramm Aufkleber„. Durch groß angelegte Werbekampagnen mit Sportstars und -sternchen wurden die Armbänder schnell ein Verkaufshit unter Lifestyle-Fanatikern. Eine Erklärung, wodurch die Leistungssteigerung bei den Trägern der Produkte induziert werden soll, sucht man auf der deutschen Webseite vergeblich. Einige Leute, die sich etwas intensiver mit den Produkten beschäftigen, kommen zumindest zu nachvollziehbaren Erklärungen. Trotzdem solle man sich, so die Firma, dringend vor Nachahmungen hüten. Die würden schließlich nicht funktionieren.

Bereits im Dezember 2010 wurde die Firma von der  Australian Competition and Consumer Commission (ACCC)  aufgefordert, folgendes Statement abzugeben:

„In our advertising we stated that Power Balance wristbands improved your strength, balance and flexibility. We admit that there is no credible scientific evidence that supports our claims and therefore we engaged in misleading conduct in breach of s52 of the Trade Practices Act 1974. If you feel you have been misled by our promotions, we wish to unreservedly apologize and offer a full refund.“

Im Januar 2011 wurde die Firma dann auch noch wegen falscher Versprechungen in Bezug auf Leistungssteigerung in den USA verklagt. Ähnliche Klagen gab es zum Beispiel in Italien.

Wie die Los Angeles Times nun berichtete, ist die Firma bankrott.

Der amerikanische Skeptiker James Randi hat dazu einen kleinen Videoblog gepostet. Und ja: er freut sich.

James Randi on Power Balance

 

 

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