Musikvideoseite Fabchannel gibt auf

Nachdem man neun Jahre lang von Amsterdam aus die Welt mit hervorragend produzierten Livekonzerten im Internet beglückt hat, wird nun am 13. März endgültig der Stecker gezogen. Doch aus Australien kommt mit Moshcam eine Alternative.

CEO Justin Kniest sieht zwei auschlaggebende Gründe für das Scheitern: Fehlende Möglichkeiten der werblichen Refinanzierung der Webseite, aber auch mangelnden Kooperationsbereitschaft der Musikindustrie, diesen spannende Weg gemeinsam weiter zu gehen.

Vermutlich möchte man – mal wieder – in Eigenregie so einen Ansatz selber realisieren. Dass man im Internetzeitalter mit Kooperationen wesentlich weiter kommt, als mit Einzelkämpfertum, scheint selbst nach dem Niedergang des Geschäftsfeldes Tonträgerindustrie bei den Verantwortlichen noch nicht angekommen zu sein. Vielleicht möchte man den letzten verbliebenden Umsatzbringer protektionistisch abschotten.

Schade drum, damit ist eines der für mich spannendsten Projekte im Internet mal wieder an der Musikindustrie gescheitert. Es verbleibt nur noch ein Woche Zeit aus der irrsinnigen Menge von Konzerten, die zuletzt in DVD-Qualität daherkamen, auszuwählen, um das eine oder andere anzuschauen.

Hier noch ein kleiner Nachtrag: UliUli auf twoday berichtet über Alternativen zu Fabchannel und Moshcam scheint mir nach erster Prüfung eine willkommene Alternative zu sein.

 

David Byrne: Tourauftakt in der Tonhalle

1981 veröffentlichten David Byrne, die treibende Kraft der Talking Heads und Brian Eno „My Life in a Bush of Ghosts“ Obwohl bei weitem nicht das erste Album der Popmusik in dem afrikanische Rhythmen verwendet wurden, war es doch die Pionierarbeit auf diesem Gebiet.

Brian Eno startete seine Karriere 1971 bei Roxy Music und produzierte bereits in den 70ern herausragende Alben für Bands wie Genesis „Lamb lies down on Broadway“, David Bowie „Low“ und „Heroes“ oder DEVO „Are We Not Men?“.

Seine Zusammenarbeit mit David Byrne begann 1978 beim Talking Heads Album „More Songs about Buildings". Im darauf folgenden Jahr entstand „Fear of Music“ sowie 1980 „Remain In Light“. In diese Phase enger Zusammenarbeit der beiden fällt auch die Produktion von „My Life in a Bush of Ghosts“, das schließlich 1981 veröffentlicht wird. Damit endet die gemeinsame Arbeit bis 2006 eine soundtechnische Überarbeitung dieses Albums mit einigen unveröffentlichten Stücken erscheint. Zudem sind einige Songs neu abgemischt worden. Den lang ersehnten Nachfolger „Everything That Happens Will Happen Today“ produzierten Eno und Byrne jedoch erst 2008.

Am 9. März startet die Europatournee von David Byrne "Songs of David Byrne and Brian Eno" mit dem Tourauftakt in der Düsseldorfer Tonhalle. Leider wird David Byrne ohne Brian Eno performen. Das Programm besteht jedoch ausschließlich aus Songs der fünf gemeinsam aufgenommenen Alben.

Google twittert, die wertvollsten Blogs, Falschmeldungen

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Google macht jetzt wirklich auf Twitter. Entgegen dem Gerücht der Beteiligung, dem ich wie viele andere aufgelaufen bin, hat Google seit gestern einen Twitter Account. Stand daeben haben sie immerhin schon 11 Posts bei mehr als 25.000 zwitschernden Verfolgern. Das riecht mir doch nach Rekord. Dabei sein ist alles! Hier beim Klck

Zum Thema Falschmeldungen und der zuckende Reflex der schreibende Zunft darauf, möchte ich kurz auf den Artikel von Martin Weigert bei Netzwertig verweisen, der dies Thema mal wieder auf den Punkt bringt. Text beim Klck

Das amerikanische Blog 247wallst.com veröffentlichte Anfang der Woche eine Liste der 25 wertvollsten Blogs. Die Errechnung der Werte beruht auf der Auswertung von öffentlichen Quellen hinsichtlich der Reichweite in Unique Usern und Seitenabrufen. Die Erlösschätzung dagegen ist eine Mischung aus Auszählung der Werbepläztze und der Schätzung des Tausender-Kontakt-Preises (TKP). Die dort genannten Summen kommen mir schon sehr hoch vor. Das auch Hierzulande einer breiteren Masse bekannte Society-Blog PerezHilton erzielt den Berechnungen zufolge 23 Mio $, damit landet es jedoch nur an Position drei.

 

Facebook, Google schluckt Twitter, erst denken, dann gründen, WAZ

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Die AGB Diskussion zu Facebook hatten wir. Nun ein paar Erklärungen wie man bestehende Einstellungen in Facebook verwendet, um seine Privatsphäre zu schützen. Sam Steiner übersetzt diese Infos hier ins Deutsche. In Ergänzung dazu noch ein unaufgeregter Blogbeitrag vonLeander Wattig zum Thema Datenkontrolle bei Facebook.

Es wachsen Spekulationen darüber, dass Google Twitter übernehmen wird. Eine Analyse des Googlewatchblogs und auch Cem Basman macht sich so seine Gedanken übers Thema.

Eine Warnung, die Martin Weigert an alle potentiellen Gründer ausspricht: "Hört auf, Zeit und Kapital zu verschwenden"  Er liefert einen sehr lesenswerten Text übers Gründen von Web-StartUps bzw. wann man es besser sein lassen sollte. Lieber nachdenken, das Wettbewerbsumfeld analysieren bevor das Xte StartUp zum gleichen Thema fürs Web gegründet wird, was dann eh keine Chance hat sich durchzusetzen. File Under: Aus der Seele gesprochen.

Herr Reitz von der WAZ erklärt die Zeitung zum Kultobjekt. Nachzulesen in der Süddeutschen.

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Web Fractures: Fettervogel, Muzak, Santogold

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Fettervogel.de eine freie Seite fürs Handy-Tuning. Ja eigentlich nicht mehr unsere Zielgruppe. Oder doch? Hier soll man mit herkömmlichen MP3 oder aus Videostreams bei Youtube Klingeltöne für iPhone basteln können. Bei meinem ersten Test habe ich abbrechen müssen und jetzt dauert es auch schon zu lange. Selber probieren oder doch besser die Finger von lassen wg. Zeitloch? Mach einfach Klck 

Muzak, was`n das? Kennen wir spätestens seit dem genialen Film Decoder von Klaus Maeck mit FM Einheit, William S. Burroughs, Genesis P. Orridge und Christiane F aus den 80ern. FM Einheit, der ehemalige Schlagwerker der Einstürzenden Neubauten demonstriert hier wie man subversive Musik machen kann, die Besucher von Schnellrestaurants – keine Name jetzt – zum K***en bringt. Das war 1984 Fiktion. Heute wir sind es gewohnt überall mit Muzak beschallt zu werden: Fahrstühle, Kaufhäuser und ganz böse in Hotelrestaurants zum Frühstück. Das hat jetzt eventuell ein Ende, denn der Marktführer hat Konkurs angemeldet. Mehr beim Klck

Aus Everybody`s Darlin` und dem Newscomer der Jahres 2008 Santogold wird Santigold. Wieso? Steht unterm Klck

Web Fractures: Twitterfestival, Apple, Google, Suchen, Noovo

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Gestern Abend ging im Essener UPH das erste Twitterfestival im Ruhrgebiet erfolgreich über die Bühne. Geschätzt waren knapp 100 Leute vor Ort. Klaudia von Ruhrgebiet für Lau hat es blendend organisiert und Oliver hat dafür eine regionale Twittermap gemashed.

Interessante Erklärung warum Googles G1 im Gegensatz zu Apples 3G kein Multitouch Display hat. Mehr beim Klck

Warum die Rangfolge in einem Suchmaschinen-Ergebnis relativ ist und SEO-Aktivitäten unter einen anderen Perspektive betrachtet werden können, zeigt E-Commerce Analyst Linda Bustos beim Klck

Mit einem netten Startseitenkonzept hat sich Noovo weiterentwickelt. Noovo ist ein Socialnetwork-News-Aggregator-Blogosphären-Dingens, das mir mit der Zeit immer besser gefällt. Nicht selbsterklärend, sondern nur ausprobierend erfahrbar. Wird immer spannender was die Slowenen aus Palo Alto mit Niederlassung in Düsseldorf machen. Klck zu Noovo

Rumms: Holtzbrinck schlägt die Türen bei Zoomer zu

Mit viel Elan hatte sich der Stuttgarter Verlag daran gemacht, das Internet zu erobern. Mit der immensen Reichweite der "VZs", allen voran Schüler und Studi VZ lassen sich Erfolge vorweisen. Bei Zoomer blieb derselbe aus.

Mit Zoomer wollte man – nicht zuletzt mit dem Ex-Tagesthemen Anchorman Uli Wickert als Herausgeber – eine Newskultur für die Nutzer von sozialen Netzwerken als Synonym neuer Zielgruppen aufbauen, um die Bedeutungsverluste im Print aufzufangen. Nachdem letztlich die Umstrukturierung der Nachrichten getriebenen Internetaktivitäten geplant wurde und Zoomer die Aktivitäten bei Google SEA herunterfuhr, brach im Dezember die Reichweite des Portals ein. Nun kommt das Ende zum Ende des Februars.

Schade, ich fand den Ansatz von Zoomer schon toll. Leider hat es die Zielgruppe nicht annehmen wollen und ich muss zugeben, ebenfalls nicht oft auf der Seite gewesen zu sein. Beim Klack die Meldung zum Thema. Und hier noch ein Nachtrag zum Thema geänderte Mediennutzung.

Ausgaben für Suchmaschinen-Marketing in den USA erstmalig gesunken

Wie eMarketer.com berichtet, ist in den USA in vierten Quartal 2008 erstmals das Wachstum im Suchmaschinen-Marketings sowohl im Vergleich zum letzten Quartal als auch zum Vorjahresquartal um 8 Prozent geschrumpft.

Dies ist damit der erste Rückgang in einen stetig wachsenden Segment des Onlinemarketings. Ich bin gespannt, wie die Zahlen für den deutschen Markt lauten werden. Grundsätzlich ist jedoch eher ein Wachstum der klickbasiert abgerechneten Werbung zu erwarten, zu Lasten der auf Festpreisen nach Tausenderkontaktpreisen abgerechneten Display-Werbung. Die geänderte Mediennutzung findet so auch ihren Nachhall.

Klack zum Bericht  über die Studie von Efficient Frontier

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Lotto-Jackpot läßt Norman Faber jammern

Foto: Flickr.com / becsterishbecster

Da gab es denn mal einen dicken Jackpot im Lotto und die Deutschen konnten nicht spielen, weil sie nix davon wußten.

Der mit 35 Millionen Euro drittgrößte Jackpot der deutschen Lottogeschichte brachte nicht die erhofften Einnahmen. Wie die Lottogesellschaften verlautbaren, haben die Länder 100 Millionen weniger eingenommen als bei den zwölf Ziehungen des Mega-Jackpots Ende 2007. Ursache dafür:  Vor allem das Werbeverbot im Internet. So hat Tipp24 zum Jahreswechsel sämtliche Aktivitäten im Bereich Onlinewerbung in Deutschland eingestellt und  sein Lottobusiness nach London verlagert.

"So merkwürdig es angesichts des Lotto-Hypes der vergangenen Tage klingen mag, diese Zahlen übertreffen die düstersten Prognosen", so Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbandes. "Das liegt nicht an den Auswirkungen einer Finanzkrise wie der Deutsche Lotto- und Totoblock behauptet und man beim Blick auf die Spielfreude in den europäischen Nachbarländern unschwer erkennen kann. Vielmehr sorgen hierzulande die Werbebeschränkungen und das Internetverbot dafür, dass das deutsche Lotto viel schneller als befürchtet aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet und deshalb die Einnahmen drastisch sinken."

Trotzdem haben zwei Glück gehabt und teilen sich den Pot. Aber was das unsinnige Werbeverbot angeht, muß ich Herrn Faber rechtgeben. 

Buzzcocks live im Webstream

Am 11. Februar spielt die meines Wissens älteste Punkband der Welt live und in Farbe im Internet.

Buzzcocks Website Foto: Screenshot

Gegründet wurden die Buzzcocks immerhin 1975.1978 waren sie mit "What do I get?" erstmals in den britschen Charts vertreten. 

Ihr Konzert am Mittwoch 11. Februar im Amsterdamer Paradiso wird leicht zeitversetzt ab ca. 19.30 im Internet beim Fabchannel gestreamt. 

Fabchannel.com ist ein holländisches Portal das bereits vor dem großen Hype um Youtube.com und allen "MeToos" aus dem Webvideobereich Konzerte live streamed. Ein Großteil der Gigs ist als Konserve auch nach dem Konzert abrufbar. Rechtemäßig scheinen die Holländer uns da ein paar Schritte voraus zu sein. 

Hierzulande gibt es zwar mit Concertonline auch Ansätze, Konzerte online verfügbar zu machen. Das Ganze ist aus meiner Warte wenig userfreundlich und ich habe es daher auch noch nicht ausprobiert. Hupsa, sehe gerade, dass die schon wieder weg vom Fenster sind. NACHTRAG: Concert-Online.de hat  scheinbar nur die Url verändert und ist jetzt hier zu erreichen. Zudem haben sie just im Januar eine weitere Finanzierung von der Venture Abteilung des Verlags DuMont aus Köln erhalten.

Zu Fabchannel muß man sagen, das die Tonqualität vorzüglich ist und mit den Jahren auch die Bildqualität extrem zugenommen hat. Kein Vergleich mit dem Daumenkino bei Youtube. 

Beim Stream kommt es Anfangs zu Verzögerungen. Daher mein Tipp etwas später einsteigen.