FilmTipp: „Mietrebellen – Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt“

Das Programmkino sweetSixteen im Depot Dortmund zeigt am Montag in Kooperation mit dem Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. den vielfach nominierten Film „Mietrebellen – Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt“ von den beiden Regisseuren Matthias Coers und Gertrud Schulte Westenberg. Im Anschluss gibt es Zeit für Austausch und Diskussion.

Mietrebellen – Widerstand gegen den Ausverkauf der Stadt
Montag, 24. November 2014 um 19:00 Uhr
anschliessend Diskussion mit Regisseur Matthias Coers

Der Film zeigt die rasanten Veränderung auf dem Berliner Wohnungsmarkt und ist ein Kaleidoskop der Mieterkämpfe gegen die Verdrängung aus den nachbarschaftlichen Lebenszusammenhängen: BERLIN In den letzten Jahren verändert sich die Hauptstadt stark. Bisher wenig nachgefragte Wohnungen werden jetzt als sichere Investitionsobjekte genutzt. Umwandlung in Eigentums-wohnungen und extreme Mietsteigerungen sind ein alltägliches Phänomen geworden. Der lauter werdende Mieterprotest in der schillernden Metropole Berlin ist eine Reaktion auf diesen zunehmenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Der Film des Widerstandes gegen die Verdrängung aus Kiez und Nachbarschaft. Von der Besetzung des Berliner Rathauses über das Mieter-Camp am Kottbusser Tor bis zu der organisierten Verhinderung von Zwangsräumungen sowie dem Kampf von Rentnern für ihre Begegnungsstätte und altersgerechte Wohnungen wird das Entstehen einer neuen urbanen Protestbewegung gezeigt.

Dokumentarfilm, Deutschland 2014, Filmlänge: 78 min. im sweetSixteen-Kino, Immermannstr. 29
44147 Dortmund, info@sweetSixteen-kino.de, Eintritt: 6 Euro / 5 Euro

MIETREBELLEN Prenzlauer Berg
Filmstil, Mietrebellen am Prenzlauer Berg

Weitere Termine

Bochum: Dienstag, 25.November 2014, 18:30 Uhr im Kino Endstation im Bhf.Langendreer (Wallbaumweg 108, 44894 Bochum). Veranstaltet vom Mieterverein Bochum und Umgegend
e.V. und dem Mieter/innenverein Witten (Kartenreservierung unter 0234 – 9611464)

Essen: Mittwoch, 26. November 2014, 17:30 Uhr im Filmstudio Glückauf, Rüttenscheider Str. 2, 45128 Essen / Kartenreservierung unter: 0201-43 93 66 33 (täglich ab 15.30 Uhr)

Veranstaltet vom Mieterverein Bochum und Umgegend e.V. und dem Mieter/innenverein Witten und von der Mietergemeinschaft Essen

HoGeSa Demo: Nach Landtagsdebatte appeliert CDU an Innenminister Ralf Jäger zurückzutreten

HoGeSa-Hooligan, Foto: Copyright 2014 Felix Huesmann
HoGeSa-Hoologan, Foto: Copyright 2014 Felix Huesmann

Gestern debattierte der Innenausschuss im Landtag NRW zu den Ausschreitungen und Gewaltexzessen bei der Anti-Salafisten-Demo von Hooligans und Rechtsextremen am 26. Oktober in Köln. Die Innenausschusssitzung ergab wenig Erhellendes (die Ruhrbarone berichteten). Weder die konkrete Aufarbeitung des Polizeieinsatzes, noch die Fehleranalyse angesichts der mangelhaften Planungen im Vorfeld des Demo, waren für die Abgeordneten der CDU ausreichend. Sie legten Innenminister Ralf Jäger den Rücktritt mit deutlichen Worten nahe. Einen eigenen HoGeSa-Untersuchungsausschuss forderten sie hingegen nicht.

Allerdings sieht die CDU Innenminister Ralf Jäger in der politischen Verantwortung für die Ereignisse. Im Vordergrund steht für sie die offensichtliche Fehleinschätzung der Polizei zur Anzahl anreisender Hooligans und Rechtsextremer – angesichts der Bewerbung der Demonstration in den sozialen Netzwerken, tatsächlich erstaunlich. Der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Lohe legte den Rücktritt nahe, indem er fragte: „Was muss eigentlich noch alles passieren, bis der Minister erkennt, dass er nach den von ihm als Oppositionspolitiker selbst postulierten Maßstäben schon längst hätte zurücktreten müssen?“

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Pott-Literatur: Schaufenster-Lesungen in Adolf Winkelmanns „Schwarzem Haus“ in Dortmund

Schaufensterlesung im Schwarzen Haus, Foto: Winkelmann Filmproduktion
Schaufensterlesung im Schwarzen Haus, Foto: Winkelmann Filmproduktion

Am Rande des Kreativ-Viertels im Dortmunder Westen, dem so genannten „Unionsviertel“ gibt es eine kleine, aber feine temporäre Kultureinrichtung. In Winkelmanns Schwarzem Haus gegenüber dem U befindet sich ein Ladenlokal mit der Neonschrift „SUPER“ – das Stadtbüro der Winkelmann Filmproduktion. Das Filmunternehmen öffnet noch bis Mitte Dezember seine Türen für alle Literatur- und Kulturinteressierten. In dem „Pop Up Store“ werden bis 15. Dezember 2014 Bücher des Bottroper Verlags Henselowsky Boschmann vorgestellt. Alle Autoren stammen aus dem Ruhrgebiet: Regional verwurzelt – Pottliteratur pur.

Die Lese-Reihe startete Anfang November erfolgreich mit René Schierings Roman „Ruhrpott-Köter“ und Hermann Beckfelds (Chefredakteur der Ruhr Nachrichten) Brieflesung „Ganz persönlich. Beckfelds Briefe“. Am kommenden Montag geht es mit einem spannenden Literatur-Programm weiter. Am 15. Dezember endet die Lese-Reihe mit Winkelmanns Reisen.

Termine:

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Rechts gegen rechts – „Die Rechte“ unterstützt in Zukunft (ungewollt) die Beratung für rechtsextreme Aussteiger

Nazisdemo
Rechte Demo gegen das NWDO-Verbot in Dortmund

Das klingt zunächst unglaubwürdig, aber tatsächlich wird „Die Rechte“ im Rat der Stadt Dortmund – wenn auch nicht ganz freiwillig – die Arbeit gegen Rechtsextremismus finanziell unterstützen. Nachdem die Aktion „Rechts gegen rechts“ in Wunsiedel nicht nur finanziell sehr erfolgreich war, sondern sogar international in der Presse gefeiert wurde, haben die Grünen im Rat Dortmund nachgezogen. In Wunsiedel sorgte jeder Marschmeter der rechten Kameraden für eine Spende. In Dortmund wird in Zukunft jede Anfrage der Nazis für ein Plus in der Kasse der politischen Gegner sorgen. Zugute kommt das Geld der Arbeit mit rechten Aussteigern. Konkret in Zahlen: Für jede Anfrage der Rechten wandern 5,00 Euro direkt als Spende an Come Back, eine Beratungsstelle für ausstiegswillige Nazis. Die Idee, dass der vermeintliche Erfolg der Rechten zu ihrem eigenen Misserfolg führt, hat viel Charme.  

Schon ab Dezember wird sich die „Fleißarbeit“ von Dennis Giemsch gegen sich selbst und seine braunen Mitstreiter richten. Giemsch und Konsorten werden praktisch den Ausstieg ehemaliger Gesinnungsgenossen finanziell fördern und unterstützen. Nachdem die „Die Rechte“  in der letzten Ratssitzung gemeinsam mit der NPD den Ratsmitgliedern und der Verwaltung nicht nur mit der absurden Anzahl von 25 Anfragen auf die Nerven gegangen ist, sondern mit einer antisemitischen Anfrage für große Empörung und eine überparteiliche Erklärung gegen die Verunglimpfung der jüdischen Bürger und Bürgerinnen in Dortmund sorgte – war die Schmerzgrenze überschritten.

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Film und Diskussion über Whistleblower Edward Snowden im Dortmunder U

Edward Snowden StickerVom 20. – 22. November zeigt das Kino im Dortmunder U den neuen Dokumentarfilm über den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter und „Whistleblower“ Edward Snowden, der gerade angelaufen ist. Das medienwerk.nrw lädt aus diesem Anlass am Donnerstag, 20. November 2014 um 18:00 Uhr zu einer Gesprächsveranstaltung vor dem Filmscreening ein. 

Film CITIZENFOUR – Geheime EInblicke in die NSA
Die US-amerikanischen Regisseurin und Journalistin Laura Poitras gehört gemeinsam mit dem Journalisten Glenn Greenwald zu den ersten Personen, die durch den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter und „Whistleblower“ Edward Snowden Einblick in die geheimen Überwachungsprogramme der NSA (National Security Agency) erhielten. Der hoch spannende Film erzählt aus nächster Nähe die Geschichte dieser Enthüllungen, die weltweit Schlagzeilen machten und in Europa zu einer öffentlichen Debatte über die Konsequenzen von Digitalisierung und Vernetzung führte


Podiumsdiskussion zu „Big Data“

An der Diskussion nehmen teil: Dr. Inke Arns, Künstlerische Leiterin des Hartware MedienKunstVerein (Dortmund), Prof. Dr. Astrid Deuber-Mankowsky, Professorin am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, und Stephan Urbach, Netzaktivist und Autor im Kontext digitaler Kultur. Tehma ist: Wie lassen sich Phänomene wie die allgegenwärtige „flüchtige Überwachung“ (Zygmunt Bauman) und Big Data beschreiben? Welche technologischen Utopien (und Dystopien) verknüpfen sich mit den neuen Formen der Datenverarbeitung und -analyse? Wie schreiben sich Machtverhältnisse in Medien ein? Wie kann Unsichtbares in der Kunst sichtbar gemacht werden? Welche Bilder finden wir, um die Funktionsweisen von „postvisuellen Medien“ wie z.B. Algorithmen besser zu verstehen? Wie reagieren aktuelle Projekte im Kontext Medienkunst und digitale Kultur auf die aktuelle Diskussion? Und auf welche Weise lässt sich ein kritisches Bewusstsein für die Kommerzialisierung und Überwachung im Netz schaffen? Wie kann dieses Wissen in ein kritisches Handeln beim alltäglichen Umgang mit vernetzten Medien übersetzt werden?
Moderation: Fabian Saavedra-Lara (medienwerk.nrw) und Katharina Busch (Kunsthistorikerin)

WANN?
Gesprächsveranstaltung und Filmvorführung
Donnerstag, 20. November 2014
Podiumsdiskussion: 18:00 Uhr
Film: 20:00 Uhr

WO?
Kino im Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund

WIEVIEL?
Freier Eintritt zur Podiumsdiskussion.
Ticketpreis Filmvorführung: 7,- € / 6,- € erm.

Kommunal-Soli: Haushalts-Rebellen trafen sich zum finalen Abschluss der Klageschrift

SparschweinAm Montag wurde in der Landeshauptstadt Düsseldorf auf einem Treffen die Klageschrift gegen den Kommunalsoli von den rebellierenden Kommunen endgültig festgezurrt. Die Formulierung der Klageschrift wurde von der mittlerweile von 49 auf 66 Kommunen angeschwollenen Gruppe ausformuliert – der Hammer für die gemeinsame Klage gegen den „Stärkungspakt Stadtfinanzen“ der rot-grünen Landesregierung ist gefallen. Solidarität ist zwar eine gute Sache, doch sehen immer mehr NRW-Städte die zusätzliche Abgabe an ärmere Kommunen nicht nur als ungerecht, sondern sogar als verfassungswidrig an. Die gerichtliche Auseinandersetzung lohnt sich möglicherweise, denn bei dem Soli geht es nicht um ‚peanuts‘, sondern um eine Umlage von insgesamt 91 Mio. Euro, die vom Rhein unter anderem an die Ruhr fließen soll. Die so genannten Geberkommunen wollen das nicht klaglos mitmachen. Ziel ist, die Klage noch im Dezember diesen Jahres dem Verfassungsgerichtshof in Münster vorzulegen – es wird also ernst.

Die Klageschrift der widerspenstigen Kommunen ist kein polemisches Pamphlet oder Ergebnis eines Verteilungskampfes, sondern beruht auf zwei fundierten Gutachten. Zusätzlich zu einer juristischen Einschätzung holten die Kläger für eine finanzwissenschaftliche Bewertung die anerkannte Expertin für Kommunalfinanzen, Prof. Dr. Gisela Färber ins Boot. Sie lehrt an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer am Lehrstuhl für Wirtschaftliche Staatswissenschaften und war Anfang 2000 Mitglied der „Rürup-Kommission“.

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NSU Prozess – Anwälte fordern Aufklärung: Gab es eine bewaffnete Combat 18-Zelle in NRW?

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Die Anwälte der Familie Kubasik legten am 06. November 2014 im NSU-Prozess dem Oberlandesgericht in München drei Anträge vor, in denen Sie nachdringlich Fragen zu einem möglicherweise umfassenden, sogar international verknüpften Netzwerk stellen, das den NSU bei seinen Mordtaten unterstützt haben könnte. Zudem möchten Sie weitere wichtige Zeugen laden. Es könnte demnächst im Prozess gegen Beate Zschäpe und die vier Mitangeklagten eine Wende geben – wenn das Gericht die Anträge zulässt. Denn würde sich bestätigen, dass es eine Combat 18-Zelle gab, die den NSU bei den Vorbereitungen zu dem Mord an dem Kioskbesitzer Mehmet Kubasik 2006 in Dortmund unterstützt hat und sich durch die Zeugenbefragungen herausstellt, dass es Netzwerke zwischen der NRW-Naziszene und der Blood & Honour Bewegung in Flandern gab und darüber hinaus grenzüberschreitende Waffengeschäfte abgewickelt wurden, könnte man nicht länger davon ausgehen, dass das NSU-Trio als Einzeltäter mit einem auf wenige Personen beschränkten Unterstützerkreis gehandelt hat. Damit hätte der NSU-Prozess eine neue Dimension eröffnet: EIn übergeordnetes Terror-Netzwerk statt der Theorie der „drei Einzeltäter“.

Glaubwürdige Zeugenaussagen und Belege für ein übergeordnetes Netzwerk militanter Nazis, die das Terrortrio im Geiste der rassistischen und antisemitischen Turner Tagebücher unterstützt haben könnten, wären ein Zeichen dafür, dass in Deutschland Kenntnisse über das Vorhandensein eines bundesweit agierenden Rechtsterrorismus-Netzes mit einem strategisch klar ausgerichteten Mord-Plan jahrelang unterschätzt oder sogar wissentlich ignoriert wurde. Grund genug daher, diesen Spuren nachzugehen, wie es die Anwälte fordern.

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Literatur im REKORDER in Dortmund: Die Mimi geht gerne auch mal ohne Krimi ins Bett

Kunst- und Kulturvereins „tonbande e.V.“
Abbildung: www.rekorder.org – Programm Titelbild

Etwa sechs Mal im Monat öffnet der Dortmunder Kunst- und Kulturverein tonbande e.V. im REKORDER die Türen. Die tonbande will eine Plattform für Kreativität und Kollektivität bieten. Am Samstag wird diese Möglichkeit literarisch-musikalisch genutzt: Die Veranstaltung „Ein Krimi, kein Dinner!“ ist ein Programm von vier Künstlern, die der allgemein verbreiteten Krimi-Lesewut etwas entgegensetzen wollen: Die Autorinnen und Autoren Regine Leonore Birkner, Thorsten Trelenberg, Jochen Ruscheweyh und Daniela Gerlach fordern das Publikum mit Literatur-Improvisationen aus einem Mix von Rezitationen, Gesang und Lesung heraus  – und das alles ganz sicher ohne Mord- und Totschlag. Auch Servietten und Besteck werden nicht ausgelegt sein. Dafür präsentieren sie am Samstag,  15. November 2014 ab 20:00 Uhr im Rekorder (Gneisenaustr. 55, Dortmund-Hafen)  nicht nur ihre eigenen Texte, sondern auch die Werke der anderen Mitstreiter.

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Diesen Samstag: „Social Network Jazz“ mit Tin Men & The Telephone im domicil Dortmund

Am Samstag kann man beim Konzert von Tin Men & The Telephone aus Amsterdam nicht nur sorglos das Handy anlassen, es ist sogar Teil des Konzeptes dieses außergewöhnlichen Aufrittes im Dortmunder Jazzclub domicil, der im Rahmen der 21. Jazztage Dortmund stattfindet. Das Jazz-Trio verschiebt und überschreitet die Grenzen der Impro­vi­sation und lässt sich sowohl von zeit­genös­sischer klas­sischer Musik, als auch von modernem Jazz,  Hip Hop und Balkanmusik inspirieren.

In ihrer Multimedia-Performance finden sich nicht nur Jazzstandarts – auch das Flirten eines Fernseh-Porno-Stars oder das Muhen einer Kuh wird in das musikalischen Klangereignis mit eingebunden. Die Musiker kommentieren die Rolle der modernde Kommu­nikationsmittel und hinterfragen unsere Gewohnheiten mit ironischem Humor.

Musik: Tony Roe piano, Lucas Dols bass, Bobby Petrov drums
Samstag, 08. November 2014
um 20:00 Uhr
Eintritt: 20 € (VVK: 15 € )
Karten gibt es hier.

UPDATE: Einsetzung des NSU Untersuchungsausschusses wurde in NRW einstimmig beschlossen

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Der Landtag in NRW hat gestern Abend die EInsetzung eines NRW-Untersuchungsausschuss zum Terror des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) beschlossen. Wir zu erwarten war, stimmte das Plenum geschlossen dem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen zu. Den abgestimmte Antrag im Wortlaut findet man hier. Nach Thüringen, Bayern und Sachsen ist dies der vierte Länderausschuss. Auch in  Baden-Württemberg wurde gestern über die Einsetzung eines eigenen Landesauschuss einstimmig abgestimmt.

Die vier Fraktionen des baden-württembergischen Landtags stimmten, nach einigen Unstimmigkeiten im Vorfeld, dann doch dem Antrag gemeinsam zu. Der Untersuchungsauftrag in dem südlichen Bundesland besteht aus 20 Fragen rund um die Betätigungen des NSU und mögliche Kontakte in Baden-Württemberg. Auch der Mord an der Heilbronner Polizistin Michèle Kiesewetter soll umfassend aufgeklärt werden. Den Antrag im Wortlaut findet man hier.

Der NRW-Ausschuss soll mögliche Fehler der nordrhein-westfälischer Sicherheits- und Justizbehörden einschließlich der zuständigen Ministerien und der Staatskanzlei sowie weiterer Verantwortlicher aufklären.

Er wird aus zwölf stimmberechtigten Mitgliedern bestehen:
SPD: Fünf Mitglieder
CDU: Drei Mitglieder
Bündnis 90/ Die GRÜNEN: Zwei Mitglieder
FDP: Ein Mitglied
PIRATEN: Ein Mitglied

Heute steht die Einsetzung des NRW NSU-Untersuchungsausschusses auf der Tagesordnung im Landtag NRW und zur Debatte. Dies passt auch deswegen zeitlich gut, da heute im Bundestag ebenfalls eine Debatte – anlässlich des 3. Jahrestages der Aufdeckung des NSU-Terrors – stattfindet. Nachdem sich alle Fraktionen im Landtag NRW auf eine Antragsformulierung geeinigt hatten, steht einer Abstimmung in der nächsten Zeit für die Einsetzung des fraktionsübergreifenden 12-köpfigen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) nichts mehr im Wege. Den mehrfachen Forderungen nach Aufklärung der Opfer-Angehörigen wird man nun endlich gerecht. Parallel hat sich ein NSU-Watch NRW gegründet.

Den Piraten ist die umfängliche Aufklärung aller bekannten und möglicherweise noch unaufgeklärten NSU-Taten in Nordrhein Westfalen, die im Bundes-Untersuchungsausschuss nicht hinlänglich beleuchtet werden konnten, ebenso wichtig, wie die Rolle der V-Leute und ein mögliches nordrhein-westfälischen Unterstützernetzwerk des Mord-Trios.

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