Die Bandbreite – linksaußen, rechtsaußen, dazwischen nix

Die Bandbreite

Nun hat sie also doch gespielt, die Bandbreite auf dem UZ-Fest, dem „Pressefest“ der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP). Eigentlich hatte die DKP den Auftritt der Duisburger Hiphop-Band in letzter Minute abgesagt – aus Sorge, es könne zu „massiven Störungen und Auseinandersetzungen“ kommen. Schließlich hat Marcel Wojnarowicz – kurz: Wojna – mit seinem musikalischen Begleiter DJ Torben dann doch auf dem UZ-Fest gespielt, das am letzten Wochenende, also vom 24.-26. Juni, im Dortmunder Revierpark Wischlingen stattfand.

Das Wetter war – wir erinnern uns – schlecht bis miserabel am letzten Wochenende. Dennoch haben nach Angaben der DKP

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Ein unwichtiger Ketzer im Vorfeld des Papstbesuchs

Rolf Schwanitz - Foto: Seeheimer Kreis
Ach, eine Frage: kennen Sie Rolf Schwanitz? Nicht? Macht nichts; denn: „So wichtig ist Herr Schwanitz nicht.“ So sagt es jedenfalls Wolfgang Thierse, und den kennen Sie ja. Gut so; denn der ist bekanntlich ja auch wichtig. Auf jeden Fall wichtiger als dieser Herr Schwanitz.

Nur für den Fall, dass Sie all seiner Unwichtigkeit zum Trotz Herrn Schwanitz doch ein wenig kennenlernen möchten, hier eine Kurzbeschreibung: Rolf Schwanitz ist seit 1990 SPD-Bundestagsabgeordneter, von 1998 bis 2005 war er in den Schröder-Regierungen Staatsminister im Bundeskanzleramt und anschließend von 2005 bis 2009 Parlamentarischer Staatssekretär
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Nachruf auf Peter Falk

Peter Falk (16.09.1927 - 23.06.2011)

„Wenn ich den Täter habe, werden Sie der erste sein, der es erfährt. Das verspreche ich Ihnen.“ Hundertmal gehört und gesehen, so kommt es mir jedenfalls vor. Dabei gibt es nur 69 Folgen von Columbo, und ich bin nicht ganz sicher, ob Peter Falk diesen Spruch in jeder Episode zum Besten gegeben hatte. Ich nehme an, in den Folgen mit einem Mörder, für den oder die man zumindest etwas Verständnis aufbringen konnte, kam dieses „Versprechen“ nicht vor.
Andererseits: einige Columbo-Filme habe ich zweimal gesehen, recht viele sogar. Manche sogar dreimal. Insofern könnte „hundertmal“ tatsächlich hinkommen. „Wenn ich den Täter habe, werden Sie der erste sein, der es erfährt. Das verspreche ich Ihnen.“ Immer wieder ein Schenkelklopfer! „So Freundchen, das hast Du jetzt davon!“ freuten wir uns; denn wir wussten nicht nur, dass es der Mörder war, der sich dieses Versprechen anhören durfte.

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Des netten Herrn Röslers Versuch der Lieferung

Philipp Rösler (Bild: Wikipedia)
Philipp Rösler (Bild: Wikipedia)

Fronleichnam, oder wie wir als Rotzbengel in krasser Fehlübersetzung der Vorsilbe zu formulieren pflegten: Happy Kadaver. Wie auch immer: es gibt auch welche, die sind schon tot, bevor sie ihre in Aussicht gestellten Wunderwirkungen auch nur im Ansatz entfalten können. Der nette Herr Rösler zum Beispiel kann da ein Lied von singen. „Wir werden liefern“, sprach der Herr und meinte damit: „Ich werde liefern.“ Irgendetwas in der Art einer wundersamen Brotvermehrung, zeitgemäß verpackt als Paket namens Steuersenkung. Der nette Herr Rösler kommt mit einem Steuersenkungspaket. Ja, das wäre es doch gewesen!

Die Auferstehung zum Greifen nah. Herr Rösler seine Osterbotschaft. Zu Fronleichnam, was theologisch insofern überhaupt kein Problem darstellt, weil doch Fronleichnam

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Klaus macht Ernst: „Ich lasse es nicht zu!“

Willy Brandt hatte sich dereinst geweigert, mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Dies beeindrucke, so Brandt, nicht einmal den Tisch. Und so kam es, wie es kommen musste. Die SPD verkümmerte zur Partei des kleinen Mannes. Immerhin, der kleine Mann kann auf den Tisch hauen. Und zwar kräftig. Erst Schmidts Helmut, dann Schröders Gerd. Zwei ganz große Auf-den-Tisch-Hauer – klein, aber fein.

Doch dann hatten die kleinen Hauer wieder fertig, und erneut schlug die Stunde
der großen Steiger. Glückauf, der Steiger kommt! Darunter auch der ein oder andere aus der Basketball-Bundesliga. Die Folge: der kleine Mann fühlte sich von der SPD nicht mehr so recht vertreten. Die große Stunde der kleinen Männer hatte geschlagen: Gysi und Lafontaine konnten ihr Konkurrenzunternehmen gründen.

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Kollateraleffekte und Infusionskanäle

SPD äußert sich zur Eurokrise

In der Nacht von Sonntag, den 19. Juni, auf Montag, den 20. Juni, streiten die Euro-Finanzminister beim Krisentreffen in Luxemburg über weitere Milliardenhilfen für Griechenland. Man ist sich nicht einig, in wie weit private Gläubiger wie Banken und Versicherungen an dem Hilfspaket beteiligt werden sollen. Freiwillig, versteht sich.

Am Abend zuvor konnten die Deutschen erfahren, was in der verfahrenen Situation zu machen ist. Von der SPD. Sigmar Gabriel, der Parteivorsitzende, und Peer Steinbrück, der voraussichtliche Kanzlerkandidat, meldeten sich per Fernsehinterviews zu Wort. Gabriel in der ZDF-Sendung Berlin direkt, Steinbrück zuvor im ARD-Bericht aus Berlin. Die Linie war offenkundig

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Des Euros Kern

Oh nein, bitte nicht! Nicht schon wieder. Nicht noch einen Artikel über den Euro. Oder besser gesagt: über die Eurokrise, die, wie man auch hört, eigentlich gar keine Eurokrise sei, sondern eine Schuldenkrise. Eine europäische Schuldenkrise. Oder eine griechische. Griechenland – ich kann es nicht mehr hören! Oder Irland, Portugal, und alle die.
Eurokrise – das ist irgendwie so wie Fukushima: gar nicht ungefährlich, keine Frage. Sogar richtig schädlich. Aber erstens für uns nur so am Rande, und zweitens geht davon die Welt nicht unter. Und außerdem zieht sich die ganze Geschichte inzwischen ganz eindeutig zu lange hin.

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Wir haben diesen Planeten nur von unseren Kindern geliehen, oder: „Esst mehr Dackel!“

Brenda und Robert Vale - Cover der Originalausgabe

Wir haben diesen Planeten nur von unseren Kindern geliehen. Und / oder von unseren Enkelkindern. Vielleicht auch noch die Urenkel. Danach kann uns ja egal sein; aber die Kinder, zumal wenn es sich um unsere handelt, und von denen die, und von denen die. So egal die danach sind, so wichtig sind die erwähnten kleinen Süßen. Und deshalb auch dieser Planet. Wie gesagt: nur geliehen. Und mit Sachen, die geliehen sind, hat man pfleglichst umzugehen!

Die Kinder sollen es einmal besser haben. Deshalb haben wir jetzt den Atomausstieg unter Dach und Fach gebracht. Aber meint deshalb irgendjemand, damit sei die Existenz dieses Planeten gerettet?! Allein nur der Klimawandel. Und selbst wenn trotz der Verfehlung der Klimaziele der Planet weiterexistieren sollte, das nützt doch nichts, wenn es auf ihm ein paar Grad zu warm ist. Dann existiert der Planet zwar weiter, unsere Kinder vielleicht auch noch so gerade – aber von denen die, und erst recht von den Anderen die …

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Syrien und das Recht zu schweigen

Karte aus Wikipedia

Wir wissen, was Menschen unter Umständen in der Lage sind, Menschen anzutun. Und auch was das Ausmaß der Gewalt, des Tötens und des Mordens in diesem arabischen Frühling angeht, haben wir uns bereits an einiges „gewöhnt“. Stichworte: Libyen, Bahrein, und selbst die von uns als mehr oder weniger friedliche abgespeicherte Revolution in Ägypten hat einige Hundert Todesopfer gefordert. Und doch: die Nachrichten, die uns jetzt aus Syrien erreichen, und es sind bedingt durch die strenge Zensur denkbar wenige, sprengen jeden Rahmen.

Der Terror gegen die Zivilbevölkerung dauert schon mindestens zwei Monate an, jetzt hat das Assad-Regime mit einer „Offensive“ begonnen. Wie es dabei zugeht, wenn das syrische Militär – unterstützt von iranischen Milizionären – Dörfer und Städte erstürmt,

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Beck gegen die Beckmesser

Bild: YouTube (Screenshot)

Deutsche Politiker mit dem Namen Beck. Die SPD hat ihren Kurt, liebevoll auch gern „König Kurt“ genannt. Die Grünen haben ihren Volker, aber auch ihre Marieluise. Und die CDU hat ihren Ernst-Reinhard. Wie bitte?! Den kennen Sie gar nicht. Das sollten Sie aber. Immerhin ist Ernst-Reinhard Beck verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, außerdem noch Präsident des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. Ehemaliger, um genau zu sein, inzwischen ist er Ehrenpräsident dieses Verbandes. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Bundeszentrale für politische Bildung – Respekt! – und Mitglied des Kuratoriums der Aktion Gemeinsinn.

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