Als herauskam, dass der bundesweit als „Hitler von Köln“ bekannte Neonazi Axel Reitz im Frühjahr bei der Polizei auspackte und dabei auch seine Kameraden belastete, sorgte das für Aufsehen: Einer der prominentesten Neonazis war anscheinend ausgestiegen. Doch Experten hatten ihre Zweifel: Reitz hätte aus Angst vor einer erneuten Gefängnisstrafe mit der Polizei zusammengearbeitet, nicht weil er mit dem Rechtsradikalismus inhaltlich gebrochen hätte.
Dagegen spricht auch, dass sich Reitz aktuell von einem bekannten Szene-Anwalt in einem Verfahren gegen mindestens einen Verlag vertreten lässt, der schon für zahlreiche Rechtsradikale und Pro-Organisationen gearbeitet hat. Anwälte ohne Kontakte zur rechtsradikalen Szene gibt es genug. Aus den Unterlagen soll auch hervorgehen, dass Reitz nicht nach Köln umgezogen ist, sondern immer noch in seinem alten Heimatort Pulheim lebt.
Ganz mit der Szene scheint Reitz also nicht gebrochen zu haben – die Frage ist, ob es für ihn nach den Aussagen bei der Polizei ein Comeback geben kann.