Barack Obamas neues Buch ‚A Promised Land‘ versöhnt den Leser ein Stück weit mit den USA

Als langjähriger ‚Fan‘ der USA konnten einen die politischen Entwicklungen der vergangenen Jahre dort durchaus besorgen. Über die ‚Taten‘ des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump haben wir uns auch hier im Blog regelmäßig in diversen Diskussionen ausgetauscht.

Das Kapitel des Republikaners Trump endet in wenigen Wochen, wenn keine unvorhergesehenen Sachen mehr geschehen. Der Demokrat Joe Biden wird ab Januar 2021 die Politik der USA prägen. Viele Beobachter hierzulande empfinden das als eine Erleichterung.

In der Erwartung einer dann in wesentlichen Punkten deutlich veränderten Politik bietet es sich aktuell an das neue Buch von Trumps demokratischen Vorgänger, Barack Obama, einmal zur Hand zu nehmen. In ‚A promised Land‘ (auf Deutsch ‚Ein verheißenes Land) wirft dieser einen ausführlichen, äußerst lesenswerten Blick zurück auf sein bisheriges Leben und insbesonders auch auf seine Jahre im Weißen Haus in Washington.

Man muss kein Anhänger Obamas gewesen sein um zu erkennen, wie nötig die US-Politik eine Beendigung der trumpschen Verhaltensweisen hat. Obama wirkt im Vergleich mit Trump extrem reflektiert, durchaus selbstkritisch und zweifelnd. Das wirkt vor dem Hintergrund der jüngsten Erlebnisse im Wahlkampf und in den Tagen danach unglaublich angenehm. Obama versteht es den Leser mit den USA wieder etwas zu versöhnen, Hoffnung zu machen und einem den Glauben an eine menschli8chere Politik zurückzugeben.

In diesem durchaus mitreißend geschriebenen ersten Band seiner Präsidentschaftserinnerungen erzählt Barack Obama die Geschichte seiner unwahrscheinlichen Odyssee vom jungen Mann auf der Suche nach seiner eigenen Identität bis hin zum führenden Politiker der freien Welt.

Das Ganze wirkt sehr persönlich und lässt den Leser erahnen, wie die Persönlichkeit Obamas tickt, was ihn bewegt, woran er glaubt.

Insbesondere seine Gedanken bezüglich der Nacht des 4. Novembers 2008, als er zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wurde und als erster  Afroamerikaner  das  höchste Staatsamt antreten sollte, empfand ich beim Lesen als sehr bewegend.

Obama grübelt über die Grenzen präsidialer Macht und liefert zugleich außergewöhnliche Einblicke in die Dynamik US-amerikanischer Politik und internationaler Diplomatie.

Zugegeben, dass der Schmöker über 1000 Seiten Umfang hat, empfand ich zunächst als etwas abschreckend. Im Rückblick war dies jedoch kein Hindernis. Ganz im Gegenteil, ich habe jede einzelne davon genossen. J Der Preis von 42 Euro für die deutschsprachige Ausgabe ist mit 42 Euro zugegebenermaßen etwas sportlich, aber durchaus angemessen in Anbetracht des Umfangs.

 

Originaltitel: A Promised Land

Gebundene Ausgabe: 1024 Seiten

ISBN-13: 978-3328600626

Herausgeber: Penguin Verlag

Preis: 42 Euro

 

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J
J
4 Jahre zuvor

Das sich hier (Ruhrbarone) in Beiträgen über den Antisemitismus der Jusos ausgelassen wird ist ja zu begrüßen, parallel dazu aber Beiträge zu veröffentlichen, die Obamas revisionistisches Buch loben, gar als Genuss lobpreisen, ist mindestens Doppelmoral. Insbesondere wenn der Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus nicht einmal der Erwähnung wert ist.

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