Bastelbergwerk? Die Idee ist alt und der Ansatz doof

Den Irrglauben, man müsse in Deutschland ein sauteures Erdloch mit Steuerngeld päppeln, um damit der deutschen Industrie einen Wettbewerbsvorteil im internationalen Geschäft zu verschaffen, ist so blödsinnig, wie die Mär alt ist. Hier nur kurz die Gründe – nochmal – im Steno-Stil, damit sie auch der größte Anhänger von Unfug irgendwann einmal versteht:

I. Die Chinesen haben selber Bergwerke, die ganz anders sind als ein mögliches Bastelbergwerk in Borkener Tiefland. Nicht so tief, nicht so heiß, nicht so unergiebig. Deswegen müssen die Maschinen sowieso in China getestet werden. Weil die Bedingungen gar nicht vergleichbar sind mit hier. Töricht, wer das außer acht lässt.

II. Deutsche Ingenieure bauen weltweit alles, was hochwertig ist. Sie brauchen keine Tsunamis an der deutschen Küste, um in Indonesien Wellenwarnsysteme aufzubauen. Diese Verknüpfung von Technologie mit Orten ist Banane. Technik funktioniert weltweit. Oder sollen wir jetzt ein Tsunami-Kraftwerk ins Watt setzen?

III. Das Wissen um Technik schreitet weltweit voran. Das hat nicht mit einem Loch im heimischen Boden zu tun. Wenn ein deutsches Unternehmen irgendeine Bergbautechnik im Jemen einsetzen will, dann fliegt es seine Technik da hin und buddelt da, um dort alles unter den Echtzeitbedingungen zu testen. Es gibt mittlerweile Flugzeuge und Schiffe. Als ob man für Test im Ausland einen Vorführschacht im Pott bräuchte – wie naiv.

IV. Wenn Bergbauunternehmen meinen, sie bräuchten einen Pütt hier, um ihre Technik verkaufen zu können, sollen sie doch das Feld Donar kaufen und dort ohne Subventionen nach Kohle kratzen. Sobald aber die Lobbyisten der Bergbauindustrie auf einen Eigenanteil an so einem Loch im Boden angesprochen werden, verschwinden sie wie die Verkäufer im Supermarkt, wenn der Kunde kommt. Es geht den Typen doch nur darum, Subventionen abzukochen. Sprich: sich einen Steuergeldmarkt zu erhalten, auf den Konkurrenten keinen Zugriff haben. Die wollen einfach die Aufträge, um Gemeingeld zu Gewinnen zu machen.

V. Warum soll ich ausgerechnet die bestsubventionierteste Industrie der Weltgeschichte auch noch nach dem Ende des deutschen Bergbaus mit meinen Steuern weiter bezahlen? Kaum zu fassen, dass sich noch Leute finden, die diesen Subventionsgreifern auf den Leim gehen. Ich würde lieber was anders mit meinen Steuern bezahlen. Meinetwegen einen Weltraumbahnhof in der Lüneburger Heide. Ist ähnlich sinnig.

VI. Wo ist der Allgemeinnutzen dieses Bastelbergwerkes, der über die Privatisierung der Gewinne aus der Vermarktung der Bergbautechnik hinausgeht? Mit anderen Worten: Wieso sollen wir mit Steuern die Besitzer der Bergbautechnikbuden reich machen? Wenn die ihren Kram verkaufen wollen, sollen sie ihn auch selber testen. Wir bezahlen doch auch nicht Legoland mit Steuergeld, damit Lego seine Steine nach China exportieren kann.

VII. Die Energie der Zukunft ist erneuerbar. Statt Geld für Folklore-Basteleien zu verplämpern, sollten wir genau dieses Geld in die Bildung der Jugend und die Erforschung der kommenden Herausforderungen stecken. Wenn wir das Leben unserer Kinder und Enkelkinder sichern wollen, müssen wir alles tun, um Neues zu erforschen. Nicht Relikte aus der Vergangenheit sichern.

VIII. Das reicht mir.

Lasst uns die Zechen endlich schließen – in Bildung investieren und nicht weiter Geld für Unsinn ausgeben.

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Thomas
Thomas
14 Jahre zuvor

Deine Argumente sind genau so platt wie Deine Formulierungen

Glückauf

Georg K.
Georg K.
14 Jahre zuvor

@ Thomas,

Schön, dass Du wenigstens mit Tiefsinn reagierst.

Dein einziges Argument pro Bastelbergbau, das Dir noch geblieben ist, ist Dein folkloristisches

„Glückauf“

Ein Gefühl. Mehr nicht.

Komm endlich in der Realität an, Thomas:

Der Sinn des Bergbaus war es, Kohle aus der Erde herauszuholen, um die Energie für die Zukunft des Landes zu fördern.

Heute haben verantwortungslose Politiker und Gewerkschaften diesen Gedanken pervertiert. Sie versenken Kohle unter der Erde, und blockieren damit die Energie für die Zukunft des Landes.

Sie machen das Gegenteil von dem, was ursprünglich sinnvoll war.

In diesem Sinne:

Schluss mit Kohleversenken, Schluss mit Kohlesubventionen

Georg

Thomas
Thomas
14 Jahre zuvor

….schön das heute eine Entscheidung für Bergleute gefallen ist. Subventionen die in die Bereitstellung von Energie und landwirtschaftlichen Grunderzeugnissen gehen sind sinnvoll.
Subventionen die profitable Unternehmen erhalten gehören gestrichen und in entsprechende zukunftsweisende Projekte oder Entwicklungspolitik gesteckt.
Ein Staat der nur den Gesetzen der Globalisierung gehorcht ist unsozial.

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