Be the Voice of Iran

„Frauen, Leben, Freiheit!“ Fotocredit: Insta: Hum_an_imal

Für den kommenden Samstag, 15. Oktober haben die Kollektive Womxnlifefreedomvoice aus NRW und das Kreischfestival aus Essen aufgerufen, um 16 Uhr am Bochumer Hauptbahnhof internationale Solidarität für die iranische Bevölkerung zu zeigen. Von unserer Gastautorin Meike Vitzthum

Frauen, Leben, Freiheit! Der kurdische Ausruf schallt durch das ganze Land und über seine Grenzen hinaus. Die Menschen im Iran, angeführt von mutigen Frauen, fordern den Umsturz der islamischen Republik. Sie kämpfen für Freiheit und sie sterben für diese. Die iranische islamische Diktatur tut momentan alles, um den Mut der Menschen, die für ihre Freiheit kämpfen, zu zerschlagen. In ihrem Kampf ist die iranische Bevölkerung auf die internationale Aufmerksamkeit angewiesen.

Zu lange wurde die Unterdrückung der Frauen auch im liberalen Westen umkommentiert hingenommen, oder die Stimmen der in der Diaspora lebenden Iranerinnen und Iraner waren zu leise. Doch jetzt scheint alles anders. Das erste Mal seit 1979 steht die gesamte Bandbreite der Bevölkerung auf der Straße. Von der jungen Schülerin über den Arbeiter bis hin zum Soldatenn der seinen Dienst verweigert.

Dabei geht es den Kollektiven, die die Demo veranstalten, nicht nur um die Befreiung der iranischen Frauen. Die Kurdin Jina Masha Amini sei von der „Sittenpolizei“ umgebracht worden, weil sie sich nicht so kleidete, wie es sich nach den Vorstellungen islamischer Fundamentalisten für eine Frau gehöre. Wie schon in unzähligen Posts auf social Media verdeutlicht: Es geht nicht nur ums Kopftuch, sondern um das Recht, sich selbst zu bestimmen. Im Aufruf heißt es: MY BODY MY CHOICE. Der Kampf, den die iranischen und kurdischen Menschen in der Ferne begonnen haben, sei ein Kampf aller, die in einem Staat leben müssen, der die Freiheit nimmt, über den eigenen Körper zu bestimmen. Ihr Kampf sei auch unserer.

Egal ob Iranerin oder nicht, egal ob Mann oder Frau oder was auch immer. Es geht hier um fundamentale Menschenrechte, die es, wie sich wieder herausstellt, zu erkämpfen gilt, und es geht um den verständlichen Wunsch nach Demokratie und Freiheit. Wenn wir uns im Westen als diejenigen verstehen, die diese Werte verkörpern, dann dürfen unsere Bemühungen nicht an Nationalgrenzen enden. Dementsprechend seien auf der Demo auch Nationalflaggen verboten. Flaggen, die im unmittelbaren Kontext von Freiheitsbewegungen stehen wie die kurdische Flagge oder die der LGBTQA+ Community, seien jedoch erlaubt.

Für die Freiheit, für das Leben!

Jin Yian Azadi!

Demo-Aufruf „Frauen! Leben! Freiheit!“

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ralf-k
ralf-k
2 Jahre zuvor

Neulich habe ich Texte auf Niederländisch, Französisch und Englisch gelesen. In allen Texten hatten die schreibenden Frau*innen und Männer*innen nicht gegendert. Das scheint eher ein Versuch hierzulande zu sein .

Homosexuelle*innen sind Menschen*innen, die mit Homosexuelle*innen Sex haben bzw. haben wollen. Asexuelle*innen dagegen nicht. Von daher macht die Bezeichnung LGBTQA+ Community keinen Sinn.

Die Zahl der besuchenden Frau*innen und Männer*innen bei der Veranstaltung „Jenseits der (Geschlechter-) Grenzen“ im Rahmen des Kreischfestivals dieses Jahr war in meinen Augen doch sehr überschaubar. Man könnte auch das Wort „übersichtlich“ verwenden. Ich habe es mir angesehen. Ich möchte als schwuler Mann aber dennoch weiterhin mit der männliche Form angesprochen werden, liebe Leserinnen und Leser.

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