Beim BVB droht ein Trauerspiel. Mal wieder.

Mats Hummels. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

In einem aktuellen Werbespott auf dem Pay-TV-Anbieter Sky wird BVB-Spieler Mats Hummels im Vorfeld der Begegnung von Borussia Dortmund gegen Union Berlin mit den Worten zitiert „Wir sind bereit! Du auch?“.

Doch nach den jüngsten beiden Pleiten der Schwarzgelben gegen den FC Bayern München (2:4) und im DFB-Pokal gegen RB Leipzig (0:2), müssen einem als BVB-Anhänger an dieser Aussage erhebliche Zweifel kommen.

Die Borussia droht in dieser Woche alles zu verspielen, was sie sich durch einen starken Start in das Kalenderjahr 2023 zuvor aufgebaut hatte. Mit Glück und Geschick schafften es die Dortmunder von Platz sechs zum Jahreswechsel in der Fußball-Bundesliga bis an die Tabellenspitze vorzurücken.

In der UEFA Champions League lieferte man dem FC Chelsea zumindest einen offenen Kampf, schied nur unglücklich aus. Trainer Edin Terzic schien den Zugang zur Mannschaft nach Startschwierigkeiten bei seiner zweiten Amtszeit im Verein endlich gefunden zu haben.

Das Alles droht nach einem schwachen Start in den April in diesen Tagen schon wieder in Vergessenheit zu geraten. Gelingt der Borussia auch im Heimspiel gegen Union am Samstag kein Sieg, könnte die Mannschaft innerhalb nur einer Woche zwei weitere Titelchancen verspielt haben. Nach dem Aus im Pokal, droht auch in der Bundesliga der vorentscheidende Rückstand gegenüber Serienmeister München.

Der Druck, der jetzt auf ‚dem Kessel‘ ist, ist dabei einmal mehr hausgemacht. Wie in den vergangenen Monaten und Jahren hat der BVB versagt, wenn es wirklich um etwas ging. Wieder einmal wird in Dortmund die Charakter- und Mentalitätsfrage in Bezug auf den Kader gestellt.

Sebastian Kehl gab sich nach dem Auftritt in Leipzig erschrocken. Man darf sich fragen, warum? War er in den letzten Jahren nicht auch schon in verantwortlicher Position mit dabei? Die Überraschung über den Rückfall hat Kehl als vermeintlicher BVB-Insider wohl exklusiv. Jeder, der die Mannschaft schon länger verfolgt, empfand die Auftritte in München und Leipzig wohl als eine Art Déjà vu.

Jetzt geloben sie in Dortmund Besserung, haben sich viel vorgenommen. Mal wieder! Die eigentliche Frage ist aber, warum diese Mannschaft es in den entscheidenden Spielen regelmäßig einfach nicht hinbekommt, den großen Worten auch Taten folgen zu lassen, warum sie es nicht schafft, auf Strecke ihr volles Potenzial abzurufen.

Natürlich kann man gegen die Bayern und auch auswärts gegen RB verlieren. Aber doch bitteschön nicht mit solch schwachen Leistungen. Wenn Mats Hummels im Werbesport vor dem Union-Spiel also betont, dass die Mannschaft bereit sei, dann darf man daran erfahrungsgemäß große Zweifel haben. Und sollte der Auftritt gegen die Berliner abermals mit einem Rückschlag enden, die Saison könnte für die Borussia schon Anfang April einmal mehr quasi gelaufen sein.

Fortschritte seit der Trennung von Coach Marco Rose im vergangenen Sommer, sie wären dann nur mit sehr viel Fantasie in die Saisonbilanz der Borussen hineinzuinterpretieren… In Dortmund droht ein Trauerspiel. Mal wieder.

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