
Welche nachhaltigen Flugkraftstoffe (SAF) sind am klimafreundlichsten – und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvoll? Das untersucht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im EU-Projekt PACIFIC – das steht für Performance and Characterisation of Sustainable Aviation Fuel to Enable Climate Friendly Aviation. Ziel ist es, die Klima- und Betriebseigenschaften alternativer Treibstoffe vergleichbar zu machen und die besten Kandidaten für eine klimaverträgliche Luftfahrt zu identifizieren.
Das spart nicht nur CO₂, sondern perspektivisch auch Geld: Denn geringere Emissionen bedeuten weniger Abgaben im europäischen Emissionshandelssystem (EU ETS), in dem Airlines für ausgestoßenes CO₂ zahlen müssen. Nachhaltige Kraftstoffe könnten so zu einem zentralen Baustein für eine klimafreundlichere und gleichzeitig bezahlbare Luftfahrt werden – für die Branche und für Passagiere.
Im Projekt PACIFIC gehen die Forscher systematisch vor: Zunächst werden chemische und physikalische Eigenschaften neuer Kraftstoffe im Labor untersucht. Danach folgen Prüfstandtests, bei denen Brennverhalten, Emissionen und Partikelbildung analysiert werden – auch unter simulierten Flugbedingungen. Abschließend werden die vielversprechendsten Kandidaten unter realen Bedingungen im Flugzeug getestet. Dabei geht es nicht nur um die reine CO₂-Bilanz, sondern auch um Wechselwirkungen mit bestehenden Triebwerken, die Bildung von Stickoxiden oder Rußpartikeln sowie die Frage, wie sich die Kraftstoffe langfristig auf Wartung und Sicherheit auswirken.
Hintergrund ist die wachsende Dringlichkeit, die Emissionen des Flugverkehrs zu senken – ohne ihn unbezahlbar zu machen. Langfristig könnten die PACIFIC-Ergebnisse auch Standards für Zulassung und Förderung von SAFs in Europa mitprägen.
Wer noch weiterdenken will: Beim DLR entstehen nicht nur neue Treibstoffe, sondern auch neue Flugzeugkonzepte. Unser Artikel zum Projekt oLAF zeigt, wie selbst im Flug CO₂ und Kosten gesenkt werden können – auch das made in Germany.