Bielefelder Integrationspreis für einen Islamisten und Faschistenbewunderer?

Screenshot FB Seite von Adil Önder

Adil Önder ist der Vorsitzende der Bielefelder Merkez Cami-i / Zentral Moschee die zum von Erdogan gelenkten Verband DITIB. Gehört. Nun hat er den Integrationspreis der Stadt Bielefeld erhalten. Die Werteinitiative hat sich mit einem Brief nun an  den Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen und die Stockmeyer-Stiftung gewandt:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Clausen,
sehr geehrte Damen und Herren,

man kann es sich kaum ausdenken: der Vorsitzende der Bielefelder Merkez Cami-i / Zentral Moschee (DITIB), Herr Adil Önder, posierte am Denkmal für Alparslan Türkes (Belege s.u.). Dieser ist der Gründer der Grauen Wölfe, war ein Hitler-Verehrer, Antisemit und neofaschistischer Nationalist.
Und was passiert 2 Monate später? Herr Önder bekommt den Integrationspreis der Stadt Bielefeld. Vordergründig ein Grund zur Gratulation. Doch wofür steht der Preisträger eigentlich hinter der Fassade? Nach kurzer Recherche: Wir sind entsetzt!

Haben sich die Verantwortlichen von einem möglicherweise legalistischen Islamisten täuschen lassen? Diese kommen harmlos daher, verfolgen aber ihre klare, religiös-politische Agenda.

Belege:
Moschee & Adil Önder
Posing-Bild
Alparslan Türkes
Integrationspreis

War Ihnen das bekannt?

Wenn ja: wie konnten Sie das als offenbar von nachrangiger Bedeutung werten?
Wenn nein: Werden Sie ihm nun den Preis aberkennen?

Auch im Fall der Gedenkfeier am Breitscheidplatz 2016 hatten wir unter großem Presseecho darauf hingewiesen: der beim Gedenkgottesdienst auftretende Imam hätte (nach kurzer Hintergrundrecherche) aufgrund seiner  mit der FDGO im Widerspruch stehenden Aktivitäten oder Haltungen nicht eingeladen werden dürfen.
Es ist unseres Erachtens nach staatliche Aufgabe, die Elemente einer Gesellschaft zu stärken, welche sich nicht nur klar zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen, sondern diese auch leben. Herr Önder gehört u.E. nicht dazu.

Unser Hintergrund:
Die WerteInitiative hat sich als zivilgesellschaftliche jüdische Stimme in Deutschland seit 2014
etabliert. Sie ist ein gemeinnütziger Verein.
Wir setzen uns für die Stärkung der Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung aus
jüdischer Perspektive ein. Dies tun wir, indem wir den wertebasierten politischen, gesellschaftlichen
und medialen Diskurs, das bürgerschaftlich-jüdische Engagement in Deutschland und das deutsch-israelische Verhältnis fördern. Wir sind in Social Media aktiv, führen Hintergrundgespräche und veranstalten Diskussionsrunden wie auch politische Salons.

Wir weisen darauf hin, dass wir dieses Anschreiben und Ihre Antwort – wenn Sie es uns nicht anders auferlegen – öffentlich kommunizieren werden. Persönliche Kontaktdaten und Unterschriften würden dabei unkenntlich gemacht.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Elio Adler
Vorstandsvorsitzender

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Hans Meier
Hans Meier
5 Jahre zuvor

Die Stadt Bielefeld hat jegliche Form des rechtsradikalen so wie linksradikalen Spektrumes nicht zu Fördern. Weiterhin hat sich die Stadt und deren Amtsleiter mit Ausländerextremismus auseinanderzusetzen und Schäden welche hierdurch Verursacht werden zu Unterbinden. Sie tut dies schon über Jahre nicht. Wenn es in Zukunft zu Konflikten kommt hat die Stadt hierfür die Verantwortung zu tragen und kann sich nicht auf " Wir haben nichts davon gewusst"zurrückziehen. Natürlich sind das keine einfachen Themen aber es gehört eben auch zu einem Bürgermeisteramt dazu hier klar Stellung zu beziehen und öffentlich Nein zu sagen, wir leben im Jahr 2018 und nicht mehr im Mittelalter.
Tschüss

Gerd
Gerd
5 Jahre zuvor

Das tragische ist, dass es immer wieder passiert. Ein nach dem anderen Mal, so als ob sie es nicht besser machen wollen.

Mehmet Necat
Mehmet Necat
5 Jahre zuvor

Adil Önder kenne ich persönlich und seine Ansichten auch. Er ist definitiv kein Faschist und Extremist. Er ist ein offener und liberaler Mensch der Deutschland liebt und respektiert. In der Türkei ist es ein Brauch Gestorbene Persönlichkeiten und respektieren die in der Politik Einfluss hatten auch wenn man ihre Meinung nicht teilt! Türkes hatte in der Türkei regiert und war mal ein General. Ich denke hier ist von keinem guten Willen die Rede sondern wiedermal von Hetze und Rufmord. Adil Önder hat viel für den Integration beigetragen. Was hat der Verfasser dieses Artikels dafür getan?

Stefan Laurin
Admin
5 Jahre zuvor
Reply to  Mehmet Necat

@Mehmet Necat: Als halber Grieche versuche ich die Deutschen auf dem Weg hinaus aus der Barbarei zu begleiten. Es ist nicht immer einfach 😀

Lothar Wölfel
Lothar Wölfel
5 Jahre zuvor

Der Integrationspreis wird von der Stiftung Solidarität für Arbeitslosigkeit und Armut, dem Bielefelder Integrationsrat sowie durch die Stadt Bielefeld vergeben http://www.stiftung-solidaritaet.de/integrationspreis/. Die Stockmeyer-Stiftung hat das abgegeben.

Hatman Fagessen
Hatman Fagessen
5 Jahre zuvor

@Mehmet Necat, das ist ja alles schön und gut mit den Bräuchen in der Türkei, den Toten gedenken und so. Es gibt allerdings keinen Anlass seine Huldigung öffentlich zu betreiben oder im Bild festzuhalten. Das passt einerseits nicht zur Gedenkminute an sich, ist insbesondere aber sehr seltsam wenn man die Ansichten der dort begrabenen Person so garnicht teilt. Man sollte aufpassen das man nicht unnötig positiv damit in Verbindung gebracht wird oder gar der Eindruck entsteht, man würde jemandem "die Ehre erweisen" der (mindestens) üble Dinge propagiert, wenn nicht sogar getan, hat. Ich denke doch auch Sie würden nicht ein Foto haben wollen, wo sie am Grab oder Gedenkstein einer Person freudig dastehen, wenn ihnen die Person, der Kontext oder der Ausdruck des Bildes das dabei entsteht überhaupt nicht in den Kram passt. Hier jedenfalls ist es guter Brauch, solche Dinge nicht völlig voneinander zu entkoppeln.

Helmut Junge
Helmut Junge
5 Jahre zuvor

@4, wer zum einem der Nachfolgereiche Alexanders gehörte, bekam unabhägig von seiner Herkunft einen griechischen Namen. Unter all diesen okkupierten Ethnien waren Inder, Afghanen, Ägypter, und Iraner natürlich, aber auch Sachsen, die zusammen mit Alexander gezogen sind. In unserer Zeit läßt sich das nicht mehr auseinanderbröseln. Heute gelten alle als Griechen, weil sie griechische Namen trugen. Aber das täuscht. Da bildet euch mal nichts drauf ein. Auch Sachsen trugen griechische Namen.
Davon mal abgesehen, hatten die "Deutschen" schon ökologische Holzhäuser, als die echten Griechen noch mit Steinen gebaut haben. Die damaligen "Deutschen" waren einfach moderner.

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