Birgit Nössing im Interview: „Es ist total schwer, die Romantik im Sport auszublenden.“

Foto(s): Birgit Nössing

Ursprünglich im Jahre 1982 im italienischen Bozen geboren, ist die charmante Journalistin und Filmemacherin Birgit Nössing für Millionen von Sportfans in Deutschland inzwischen schon seit Jahren ein vertrautes Gesicht.

Nach ihrem Studium in München schrieb Nössing zunächst für die regionale Tageszeitung ‚Dolomiten‘ und auch für die ‚Welt am Sonntag‘. Ihre Karriere als Fernsehjournalistin begann im Jahre 2006 beim Nachrichtensender ‚N24‘ in Berlin. Ihren ersten Auftritt als Moderatorin hatte sie im August 2010 bei ‚ProSieben Newstime‘.

Von 2011 bis Anfang 2017 war sie regelmäßig als Nachrichtenmoderatorin bei ‚Sky Sport News HD‘ zu sehen. Seit gut einem halben Jahr arbeitet sie nun als Moderatorin u. a. für den Sender ‚Eurosport‘.

Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt hatte jetzt die Gelegenheit sich mit der 35-Jährigen über ihre bisherige Karriere, ihre beruflichen Pläne, aber auch über ihre persönlichen Einschätzungen zur grundsätzlichen Entwicklung in der Fußball-Bundesliga auszutauschen.

Ruhrbarone: Seit Anfang des Jahres bist Du nun bekanntlich eines der Aushängeschilder von ‚Eurosport‘. Was hat Dich an der neuen Aufgabe besonders gereizt?

Birgit Nössing – Anchor Woman Eurosport – Moderatorin – TV – Foto: Nadine Rupp

Birgit Nössing: Eurosport gehört seit meiner Kindheit zu meinen absoluten Lieblingssendern. Ich verbinde damit so viele emotionale Sportmomente, die ich als Zuschauer vor dem Fernseher erlebt habe. Insofern ist es eine große Ehre, für den Sender arbeiten zu dürfen. Außerdem ist es eine große Chance und reizvolle Aufgabe, die Olympischen Winterspiele 2018 zu präsentieren.

Ruhrbarone: Was sind deine sportlichen Highlights dort? Worauf freust Du dich besonders, auch abseits der Wettkämpfe?

Birgit Nössing: Ich freue mich am meisten auf die alpinen Wettbewerbe, weil ich früher selber auch Skirennen gefahren bin. Darüber hinaus bin ich schon sehr auf die Wettkämpfe im Biathlon und Skispringen gespannt. Allerdings bin ich nicht vor Ort, sondern berichte aus einem Studio in München.

Ruhrbarone: Welche Pläne verfolgst Du für deine berufliche Zukunft noch? Was ist dein journalistischer Traum, wenn man so will?

Birgit Nössing: Ein großer Traum von mir ist es, so lange wie möglich als Fernsehjournalistin zu arbeiten und über Sportler und spannende Persönlichkeiten zu berichten.

Ruhrbarone: Wie bist Du überhaupt damals auf den/in den Journalismus gekommen? Wann wurde Dir in Deiner Kindheit bzw. Jugend klar was Du später einmal im Leben machen möchtest?

Birgit Nössing: So einfach war das nicht. Es steckt ja auch immer Arbeit dahinter, seine Berufung zu finden. Ich habe immer gern Geschichten gehört und erzählt. Als Journalistin kann ich das jetzt beruflich machen: Hinter vielen Sportlern und Ereignissen steckt oft eine ganz besondere Geschichte. Außerdem bin ich ein sehr neugieriger Mensch, was gut zu meinem Beruf passt. So richtig ins Zeug gelegt habe ich mich dann für den Beruf der Fernsehjournalistin mit Anfang 20.

Birgit Nössing – Anchor Woman Eurosport – Moderatorin – TV – Foto: Nadine Rupp

Ruhrbarone: Du hast inzwischen ja schon für sehr viele unterschiedliche Medienhäuser in unterschiedlichen Rollen gearbeitet. Auch außerhalb des Sports. Was hat Dich vielleicht am meisten geprägt?

Birgit Nössing: Meine Ausbildung bei N24 hat mich als Journalistin sehr geprägt. Dort habe ich herausgefunden, welche Art Journalistin ich sein möchte. Bei Sky habe ich dann intensiv an meinen Fähigkeiten als Moderatorin gearbeitet. Jetzt bei Eurosport bin ich Moderatorin, Field-Reporterin und Filmemacherin – eine traumhafte Kombination.

Ruhrbarone: Du bist ja auch schon als Filmemacherin in Aktion gewesen. Was war da dein persönliches Highlight? Hast Du noch weitere Pläne in diese Richtung aktuell?

Birgit Nössing: „Dreaming America“, mein Film über Fußball und Flüchtlinge, hat mich sehr geprägt und war ein persönliches Highlight. Aktuell arbeite ich an einer Reportage mit und über Boris Becker.

Ruhrbarone: Auch in Sachen Fußball-Bundesliga bist Du für Eurosport ja nun regelmäßig aktiv, wo Euer Sender erstmals live von vor Ort berichtet. Was gefällt Dir daran besonders?

Birgit Nössing: Als Field-Reporterin war ich jetzt schon ein paar Mal im Einsatz. Der beste Moment ist immer direkt nach dem Abpfiff, wo die Spieler und Trainer noch völlig geladen sind. Da kommt alles zusammen: Freude, Wut oder Enttäuschung. Ich bin jedes Mal total gespannt, weil theoretisch alles passieren kann.

Ruhrbarone: Wie siehst Du die Entwicklung im Profifußball in diesem Sommer ganz allgemein? Ist ja schon ein Wahnsinn was da auf dem Transfermarkt los war/ist. Oder?

Birgit Nössing: Wenn man einen Fußballverein als reines Wirtschaftsunternehmen sieht, kann man das irgendwie verstehen. Aber ist es total schwer, die Romantik im Sport auszublenden. Ich finde es nach wie vor gut, wenn der Beste gewinnt und nicht derjenige mit den meisten Mitteln.

Ruhrbarone: Wie wird die Fußball-Bundesliga am Ende ausgehen? Welche Teams werden sich international qualifizieren, welche Deiner Meinung nach am Ende absteigen?

Birgit Nössing: Natürlich hoffe ich, dass das Rennen um die Meisterschaft in diesem Jahr spannend wird. Mit Bayern, Leipzig und Dortmund könnte es zu einem Dreikampf kommen. Und beim Abstieg hat momentan der 1. FC Köln die schlechtesten Karten. Mal schauen ob die Stöger-Truppe dort unten noch rauskommt.

Ruhrbarone: Welche Sportarten verfolgst Du derzeit außerdem noch mit besonderem Interesse?

Birgit Nössing: Am liebsten schaue ich Wintersport: von Ski Alpin über Snowboard bis Eiskunstlauf eigentlich alles. Ansonsten gehören Tennis und Fußball zu meinen Lieblingssportarten.

Ruhrbarone: Vielen Dank, Birgit! Dir weiterhin gutes Gelingen im Job und natürlich auch privat!

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[…] Marc Hindelang, Kristina Inhof, Gregor Teicher, Pit Gottschalk, Gregor Schnittker, Nicole Werner, Birgit Nössing und Britta Hofmann, aber auch mehr oder oder weniger glücklich agierende Lokalpolitiker und […]

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